Ich meine solche Aussagen, wie Du hier tätigst:
Laut meiner Bekannten (in meinem Jahrgang Geoökologie studiert und seit 2016 GS-Lehrerin als Seiteneinsteiger) gibt es bei uns in der Region (Mittelsachsen) kaum bis keinen Bedarf an GS-Lehrern. Über zwei Ecken habe ich jedoch erfahren, dass eine GS-Leiterin aus Görlitz gerade einmal 1/3 der geforderten Lehrkräfte in der letzten Runde bewilligt bekommen hat. Ich selbst hatte mich auch für die Bezirke Bautzen und Zwickau mit beworben. Und das gerade die Lausitz noch unterbesetzt ist, ist ja generell kein Geheimnis. Hier kann also irgendetwas nicht stimmen. Ich/Wir wüsste(n) jetzt auch nicht, weshalb ein Geoökologe fachlich relevanter für die GS ist, als ein Mineraloge... Aber gut.
Gerüchte heißen mal so gar nichts. Und welche Stellen frei sind, weißt Du auch nicht.
Denn Überraschung: Ich habe sogar selbst mal ein Gymnasium besucht.
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen: Diese Quereinsteiger sind besonders beliebt, die aus ihrem eigenen Besuch einer Schule die Qualifikation zum Unterrichten ableiten.
s geht hier einfach nur darum, dass man potentielle Kandidaten wenigstens mal anhört. Ich rege mich ja gar nicht über eine Ablehnung auf, wenn es in meiner Region keinen Bedarf gibt. Aber kommt es euch denn nicht auch irgendwie wenigstens komisch vor, dass Naturwissenschaftler anhand von ein paar halbherzig formulierten Modulhandbüchern einfach so aussortiert werden?
Woher weißt Du denn, dass es den Bedarf gerade gibt? Fallen in Deiner Region Chemie/Physik-Stunden aus, weil keine Lehrer da sind? Evtl. ist Deine Region gerade gut versorgt mit Chemie/Physik.
Ja, die Modulhandbücher sind halbherzig und wenig aussagekräftig formuliert. Das haben uns einige Dozenten mal ehrlicherweise mitgeteilt auf die Frage, warum denn die Diskrepanz zwischen Modulbeschreibung und Vorlesung teilweise so groß ist. Der Prüfungsausschuss braucht schnell einen Text für das Modulhandbuch und da schreibt man halt schnell irgendetwas hin, damit man wieder seine Ruhe hat.
Und wie soll dann ein/e Verwaltungsmitarbeiterin anhand dieser Modulbücher beurteilen, dass das geeignet ist? Da nützt auch ein Gespräch nicht, denn Du kannst denen sonst etwas erzählen, was Du so alles kannst. Das kann doch keiner beurteilen. Man kann sich doch nur auf die Modulhandbücher stützen.
... deshalb sollte man Seiteneinsteiger genau auf ihre Eignung prüfen und ggf. in einer Art Probezeit oder Vorseminar oder was auch immer konsequent wieder zurückzuschicken. Aber ich bleibe dabei: Jemanden mit meiner Ausbildung aufgrund "fehlender fachlicher Qualifikation" ohne jegliches Gespräch pauschal abzulehnen ist absolut lächerlich.
Du verkennst, wieviel Arbeit es ist, um Quereinsteiger auszubilden. Da wird jemand genommen und den schmeißt man nicht mal eben wieder raus. Die Länder sind vorsichtig geworden, da sich Leute auch gern wieder einklagen. Und wie lange dauert es dann, bis eine neue Person eingestellt ist? Und wer bildet die aus? Das bindet Ressourcen und zwar nicht zu knapp! Ich glaube, Du stellst Dir das ein bißchen zu einfach vor.
Sorry, dass ich den Finger in die Wunde lege, aber Du musst schon eine gehörige Portion Glück haben, um eine Stelle zu bekommen und mit Deinem Studium nochmal mehr. Es nützt gar nichts, sich hier so aufzuregen, dass sie alle Deine Fähigkeiten verkennen. Du hast nicht die Qualifikation und es ist auch nicht mit jedem Studium möglich, diese aufzuholen. Dafür kann das LaSub oder wie das heißt auch nichts.
