Rein aus Vernunftsgründen macht es natürlich sinn, dass, wenn in der Partnerschaft entschieden wird, dass ein Partner aus familienpolitischen Gründen beruflich kürzer tritt, dies der Partner ist, der vorher schon weniger verdiente, sodass die finanziellen Einbußen geringer ausfallen.
Es gibt Berechnungen darüber, dass es langfristig eben nicht die beste Idee ist, dass der schlechter verdienende Partner kürzer tritt. Es gehen Karriere- und Fortbildungschancen verloren. Das wirkt sich stark auf den Lebensverdienst aus und damit auch auf das Familieneinkommen.
Ich teile Dr. Rakete Meinung und auch Sicht, dass Frauen da selber mehr tun müssten und könnten, aber man sollte eben nicht die Zementierung der Rollen bereits im Kindesalter verachten. Ich bin so aufgewachsen, dass meine Eltern mit immer suggeriert hat, ich könnte als Frau das gleiche wie als Mann. Wenn aber sogar in Kinderbüchern nur von Krankenschwestern und Ärzten die Rede ist, dann wachsen Kinder eben auch mit einem Rollenbild auf, das sich schwer lösen lässt. Und wie das auf dem Dorf aussieht, ist nochmal ne andere Nummer. ALs meine Tochter vor knapp 30 Jahren mit 2 (!) in den Kindergarten kam, weil ich weiter studieren wollte, hab ich mir Sachen angehört, die werde ich nie vergessen. Von "abschieben" bis hin zu "Karriere-Tussi" war alles dabei.
Aber die Sache mit den Erziehungszeiten ist genau der Punkt, an dem man ansetzen solle. Man kann 14 Monate nehmen und es wird meistens 12/2, aber dann auch die letzten 2 zusammen. Das ist keine Elternzeit sondern Urlaub. So werden Frauen selten Sachen abgeben und Männer selten übernehmen, weil die Rollen schon völlig eingeschliffen sind.
Ich würde sagen: Es können 14 Monate genommen werden, aber jeder maximal eine Hälfte, also 7 Monate. Nimmt einer weniger, kann der andere auch nur maximal die gleiche Anzahl an Monaten nehmen. Und schon würde sich da einiges tun. Die Politik kann da schon steuern, wenn sie wollte. Fehlende Betreuungsplätze sind natürlich der Sargnagel für die meisten Frauen.