Beiträge von Sissymaus

    Wenn Du das Leistungsprinzip wirklich fördern willst, müsstest Du das Bürgergeld ersatzlos streichen. Was meinst Du wie viele Menschen auf einmal jede Arbeit annehmen würden, einfach nur um zu überleben.

    Klar. Warum ist da noch keiner drauf gekommen? Nimm den Leuten jegliche Möglichkeit, wieder auf die Beine zu kommen und schon hast du Pflegekräfte ohne Ende!

    Und diese Schulleiter*innen haben zuvor Jura studiert oder hatten auch nur eine fundierte juristische Fortbildung bevor sie die Schulleitungsstelle angetreten haben?

    Mir ist nicht bekannt, dass das Land NRW solche Fortbildungen in dem notwendigen Umfang vorschreibt oder auch nur anbietet.

    Ich hab auch kein Jura studiert und trotzdem darf ich Auto fahren. Ich muss allerdings die Regeln, Vorschriften und Gesetze kennen. Warum traust Du das den Schulleitungen nicht zu, dass sie diese für die Schule geltenden Gesetze auch ohne Jura-Studium erlernen können? Du musst ja Dich ja auch ohne Jura-Studium an die BASS halten.

    Ich kriege halt eine solche Tätigkeit, die dann noch mit A15 dotiert wird, nicht mit „Wirkungsgrad“ zusammen. Aber der spielt ja in Schulen keine Rolle.

    Ich eigentlich auch nicht. naja, geht es halt Schul- und Unterrichtsentwicklung nicht so schnell voran.

    Oder man lässt das bleiben, entspannt sich und arbeitet mit dem, was da ist. Ich habe schon reichlich Vorschläge für Beschaffungen gemacht. Ich erkläre auch gerne, warum ich etwas für sinnvoll halte. Dann ist aber vorbei. Ich diskutiere nicht. Ich mache keinen Druck, ich nerve insbesondere niemanden. Wozu auch. Das macht mich auch nicht glücklich.

    Ich investiere die zeit doch lieber in Unterricht.

    Das ist auch ok. Als Bereichsleitung möchte ich jedoch meinen KuK die Arbeit erleichtern und daher sehe ich mich da verpflichtet, mich um sowas zu kümmern.

    Naja, problematisch ist es vor allem, wenn es zum Gruppendruck erhoben wird. Aber eine Abwägung ist es immer, wenn du den Bildschirm auch privat nutzt, nutzt du ihn trotzdem dienstlich und er geht schneller kaputt, als wenn du ihn nur privat nutzen würdest.

    Richtig. Das muss einem bewusst sein, wenn man das macht. Es gibt Personen, die extra nur für die Schule Dinge anschaffen. Und da werde ich nicht müde zu betonen, dass man das besser lassen sollte, da sich sonst nichts ändert.

    Ich weiß, dass jemand an der BBS auch mit dem Lehrbuch von 1978 unterrichten würde, wenn nichts anderes da wäre, aber seien wir ehrlich: ihr habt Beamer, elektronische Tafeln, Laptops, digitale Lehrbücher... und natürlich 3-lagiges Klopapier. Daher stellt sich die Frage real nicht.

    Es ist mitnichten so, dass an den BBSen immer alles goldig ist und alles an Ausstattung funktioniert. Als ich an der Schule angefangen hab, gab es Kopierkontingente. Ich hatte als Anfängerin 800 Kopien pro Halbjahr und musste dann selbst welche nachkaufen oder bei anderen schnorren, die das Kontingent nicht aufgebraucht haben. Kopierer waren ständig kaputt. Beamer gabs nur in PC-Räumen. Ich hab neulich noch Massen an Folien weggeschmissen. Heute haben wir Farbkopierer und Beamer in vielen (nicht allen!!) Räumen und kämpfen weiter um Mindestaustattung. Noch 2019 hatten wir Streitgespräche mit dem IT-Dienstleister, der WLAN für Schüler nicht für sinnvoll hielt wegen Ablenkung im Unterricht. Noch heute reg ich mich darüber auf, wie dreist ich die Aussage fand von einem Dienstleister, der dafür bezahlt wird, dass er macht, was man ihm sagt und unseren Job in Frage stellt.

    Ich hab hier schon mehrmal geprahlt, was wir alles haben und dass wir in einigen Bereichen gut aufgestellt sind, aber das hat ganz viel mit dem Engagement der Lehrkräfte, der Abteilungsleitungen, der Schulleitungen zu tun und auch viel mit dem Goodwill der Schulträger. Ich finde dieses System auch mega bescheuert! Und auch die Errichtung des Personalschlüssels ist selten dämlich. genauso wie die Aufteilung von Sachaufwandsträger und Landesregierung für Personal. Ich kann das nicht ändern.

    Aber ich hab eben auch festgestellt, dass man fordern fordern fordern muss, da sich sonst nie was regt! Und dass sich erst recht nichts regt, wenn man den Missstand aus seinem Sold behebt. Lehrpersonen müssen die Schulleitung nerven, die muss den Schulträger nerven. und zwar stetig! Mein Hauptjob als Abteilungleitung ist, mich darum zu kümmern, dass Dinge gekauft werden!

    Auf gar keinen Fall würde ich einem Schüler einfach so ein Medikament geben.

    Ansonsten gibt es das auch in anderen Jobs, mein Schwager als Softwareentwickler hat sich auch einen riesigen Bildschirm für sein Homeoffice gekauft, weil er keine Lust auf das Standardteil des AG hatte oder bei der Bundeswehr kauft sich auch jeder zweite irgendwelche privaten Ausrüstungsgegenstände

    Das machts natürlich besser, dass es der Bundeswehr genauso geht. NICHT!

    Ich finde, es macht auch einen Unterschied, ob ich mir einen großen Bildschirm für daheim kaufe, den ich auch noch privat nutzen kann oder ob ich bei IKEA eine Ausstattung für den Klassenraum kaufe. Auch bei Schreibgeräten ist das sicher was anderes: Ich benutze meinen privaten Füller immer noch sehr gern. Das ist auch meiner, den muss mein Dienstherr nicht kaufen. Das Papier zum kopieren aber schon und den Beamer ebenfalls, genauso wie den Schreibtischstuhl in der Klasse oder im Büro. Und erst Recht Dinge, die Schüler benötigen!

    Aber da kann man hier lange reden, da ja auch das Klopapier privat gekauft wird.

    Auch wenn ich hier seit 20 Jahren dabei bin und um die Qualitäten dieses Forums weiß, habe ich gerade bei Schulrechts- oder Dienstrechtsfragen immer "handfestere" Quellen zu Rate gezogen. Das tue ich nach wie vor - wenn ich dann immer noch unsicher bin, greife ich auf meine Kontakte bei Stellen, die es wissen müssen, zurück.

    Absolut. Aber oft weiß man einfach nicht, wo man schauen muss. Daher kann ein Hinweis aus dem Forum schon hilfreich

    Ich möchte an der Stelle nicht weiter ins Detail gehen aber ich habe da einen konkreten Fall im Kopf.

    Ich ebenfalls. Und da hat die Bezirksregierung direkt mit drastischen Maßnahmen reagiert. Dabei ist auch interessant, dass es zu keinem Fehlverhalten im Unterricht oder mit SuS gekommen ist. Ich will auch nicht ins Detail gehen, da ich und meine Schule identifizierbar sind, aber dass es den Arbeitgeber nichts angeht ist ein Trugschluss.

    Wenn Personen mit Maschinen arbeiten, ist auch ohne Fehlverhalten der Arbeitnehmer direkt freizustellen. Man stelle sich vor, der Arbeitgeber weiß von Alkoholsucht, unternimmt nichts und dann passiert ein Arbeitsunfall. Das finden die zuständigen Stellen vermutlich weniger witzig.

    Nur weil deine Gründe redlich sind, kannst du nicht für alle sprechen, die den Weg in die Schule wagen. Ein Berufskolleg ist typischerweise mit vielen Quereinsteigern besetzt. Hier gab es diesen Weg in unterschiedlichen Formen schon immer. Und da haben wir schon alle Ausprägungen von Leuten erlebt.

    Es gibt:

    Engagierte Kollegen, die gern was lernen wollen und Ratschläge annehmen und es gibt Leute, die sagen: ich zeig euch jetzt mal wie unterrichten geht, ihr Pfeifen. Dazwischen noch die ganze Bandbreite von einem extrem bis zum anderen. Die Einarbeitung wird oft nicht entlastet und wenn dann nur in homöopathischer Dosis und nicht nach Zeitaufwand. Und manchmal hat man viel Zeit und Energie in Ausbildung gesteckt, der Kollege schafft es dann aber nicht oder wechselt die Schule. Je nachdem, wie eine Schule organisiert ist, kann das wirklich Kraft kosten, wenn man es ernst nimmt. In meiner Abteilung hatten wir in den letzten 10 Jahren 12 Quereinsteiger und 5 Referendare. Ich war quasi 10 Jahre Ausbilderin. Und hab da wirklich vieles erlebt: gutes wie schlechtes.

    Daher musst du den Kollegen auch zugestehen, dass sie müde sind, dass sie skeptisch sind und dass sie je nach individuellen Erfahrungen auch sagen: lieber keine Lehrkraft als ein weiterer Quereinsteiger.

    Das mit dem Umzug weiß ich, da die nächst gelegene Schule von dem nächst gelegenen Einzugsgebiet 120km von mir weg ist. Sofern mein Erstwunsch berücksichtigt wird. Falls nicht, geht's noch weiter weg.

    Ich bin verwirrt. Diese Aussage verstehe ich nicht. Es gibt keine erreichbare Schule mit Deinen Fächern in Deiner Nähe? Wo bist Du in der Ausbildung zur Schule gegangen? Um welche Bezirksregierung geht es denn? Kannst ja auch per PN sagen. Ich bin selber aus dem ländlichen Bereich und habe trotzdem nicht solche Entfernungen zu schultern.

    Ich habe damals bewusst meinen gut bezahlten Job in einer Führungsposition aufgegeben um Lehramt zu studieren, da es mein Wunsch war / ist Berufsschullehrer zu werden.

    Wenn das so ist, frag ich mich, warum Du Dich jetzt davon abhalten lässt?

    Sämtliche Referendare die ich ebenfalls mit dem Fach Maschinenbau kenne (hier aus der Gegend) bekamen direkt schon von ihrer Schule gesagt, dass Sie im Prinzip kein Bedarf haben, wenn überhaupt ist Elektrotechnik oder Informatik gesucht ist.

    Auf Hörensagen würd ich mal gar nichts geben. Es ist vieles möglich, wenn man jemanden haben will. Zudem gehen zB bei uns in den nächsten Jahren 30 KuK in Pension. Da bereiten wir uns jetzt schon gemeinsam mit der Schulaufsicht drauf vor. Du weisst nicht, warum solche Aussagen getätigt werden. Manchmal stimmt die Chemie auch nicht und das wird als Ausrede genommen.

    Man muss manchmal zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, aber durch das Ref bekommst Du in jedem Fall einen Fuß durch die Tür an eine Schule, die Dich dann schon mal kennenlernt. Das ist die halbe Miete. Der Mangel ändert sich stetig. Bei uns ists grad Deutsch und Bautechnik. Nächstes Jahr vielleicht Maschinenbau. E-Technik hatten wir Mangel, der ist behoben. Das hat so viel mit Fluktuation und Schülerzahlen zu tun, aber dass Maschinenbauer gar nicht mehr gebraucht werden, sehe ich in den nächsten 15 Jahren eher nicht. Ich würde das Ref auf jeden Fall machen. In die Industrie kannst Du immer noch. Schweinezyklus-mäßig erholt sich die Konjunktur auch wieder und dann wird vermehrt ausgebildet. So viel Mühe und Geld und dann kurz vorm Ziel wegen Gerüchten aufgeben: Das kann nicht ernsthaft Dein Ziel sein.

    Ganz oft lese und höre ich, Seiteneinsteiger seien doch keine richtigen Lehrer. Kann ich nicht nachvollziehen. Wird mit Sicherheit nicht gehen, was Du vor hat....

    Wer sagt das?

    ch denke, auch wenn es eher ein Produkt aus dem Mangel an Lehrern ist; dass es in einem gesunden Verhältnis sehr positiv und bereichernd für alle Beteiligten sein kann.

    Unbedingt! Behauptet jemand was anderes?

    In der Regel gehen Seiteneinsteiger auch äußerst bewusst diesen Schritt. Weil sie gelernt haben, dass sie Lehren können.

    Das eben nicht! Es gibt Seiteneinsteiger, die in der freien Wirtschaft nicht klar kamen und meinen, im Lehramt wird das dann was. Leider haben sie nicht erkannt, dass sie selbst das Problem sind.

    Im Idealfall sollte es so sein, wie Du es schreibst, aber das ist eben nicht immer so. Die Möglichkeit eines Seiteneinstiegs zieht eben auch Leute an, die in ihrem studierten Job versagt haben.

    Weil sie Lust darauf haben, weil sie Erfahrungen gesammelt haben.

    Auch das ist der Idealfall. Trotzdem gibts dann welche, die vormittags Recht und nachmittags frei haben wollen und sich dann zB von einer Konferenz abmelden wollen, weil sie an dem Tag schon 6 Stunden Unterricht hatten.

    Ja, prinzipiell ist es egal. Ich bleibe aber bei meiner Aussage, von der ich mich mittlerweile überzeugt habe: In den meisten Bundesländern und damit einem sehr großen Teil der beruflichen Schulen in Deutschland gibt es keine langen Mittagspausen, also Pausen von mehr als einer halben Stunde

    Kenne ich hier auch so, insbesondere vom gewerblich-technischen Bereich.- Diese sind teilweise aus Lehrwerkstätten entstanden, daher auch die manchmal frühen Anfangszeiten von 7:30 Uhr. In den Betrieben gabs auch keine lange Pause, daher haben sich die Zeiten dort angeglichen.

    Ich hätte vielleicht auch gern so eine Schule wie bei Super-Lion beschrieben, aber wir haben zB keine Mensa, daher dürfen wir solche Zeiten gar nicht machen, selbst, wenn wir es wollten. Es gibt auch keine schönen Aufenthaltsräume (daran arbeiten wir grad), daher wüssten weder Schüler noch Lehrer, wo man die Pause verbringen könnte.

    Außerdem haben wir Abendunterricht und daher gehts dann ab 17:30 wieder los mit Schulbetrieb. Azubis, die gleichzeitig beides besuchen, hätten dann einen echt langen Tag.

    Also: Keine Option für uns, daher nur Pausen von 15-20-15 Minuten und Ende um 14:40 Uhr. So kenne ich auch die meisten gewerblich.technischen BKs im Reg-Bezirk.

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