Beiträge von Sissymaus

    Was ich mich frage: Wer managt denn diese ganze Woche und wer erledigt die damit verbundene Arbeit? man kann nicht mal eben mit Erasmus ins Ausland fahren, da hängt schon ein bißchen mehr dran. Gelder verwalten, Lernvereinbarungen schreiben, Programm erstellen, mit Partnern absprechen, Berichte schreiben und und und.

    Wenn noch Schüler beteiligt sind, wird das ganze noch aufwändiger. Ich weiß wovon ich rede. Morgen bekommen wir Besuch aus NL und ich stecke da eine Scheiß Arbeit rein und bin übrigens auch kein Sprachenlehrer.

    Wenn das die KuK machen, die dann auch fahren, dann passt das doch. Oder wie ist das bei Euch organisiert?

    Habt ihr kein EU-Team? Engagiere Dich doch auch, dann kannst Du ein eigenes Projekt machen.

    wobei der Antrag im Vertretungsplan ja die Anordnung ist, oder?

    Also, bei uns muss das durch die Schulleiterin schriftlich angeordnet werden. Eventuell reicht da schon der VPlan, da bin ich überfragt. Wir haben jedoch die Regel: nicht mehr als 3 Stunden und alles drüber wird nicht gemacht oder eben beantragt. Das geht aber zB auch nur, wenn nicht zur andere Lehrkräfte bereits frei haben weil Klassen weg sind. Das musste sich bei uns auch erstmal einpendeln, da waren KuK, die nur noch 3 Stunden hatten und den Rest der Zeit gemütlich zuhause saßen.

    Teilzeitkräfte dürfen auch Mehrarbeit leisten, wenn sie denn angeordnet ist. Keine Mehrarbeit dürfen befristet Beschäftigte leisten.

    Ansonsten stimme ich dir vollumfänglich zu.

    Ja, die Anordnung muss auch bei Vollzeitkräften ab der dritten Stunde sein. Nur dann wird sie ab der ersten bezahlt. Das ist bei Teilzeit nicht so, da wird jede Stunde bezahlt, aber sie muss auch angeordnet werden.

    Und wieso wird es das dann immer? Und wieso wird hier sogar empfohlen oder es als unausweichlich gesehen, dass man es umgehen muss?

    Man darf in NRW 3 Stunden pro Monat zusätzlich verplant werden. Wer mehr macht, sollte das verweigern bzw auf Anordnung von Mehrarbeit bestehen. Teilzeitkräfte dürfen genau null Stunden mehr machen. Es gibt einfach zu viele Sl, die das einfach machen und zu viele KuK, die ihre Rechte nicht kennen.

    Interessant. Auf der GLK, ist aber schon 5 Jahre her, wurde nochmal betont, dass der Weg zur Toilette kein Arbeitsunfall ist. Aber wie gesagt, es gab keine Spätolgen und die Kosten des privaten Unfalls wurden natürlich bezahlt.

    Spätfolgen können Jahre später auftreten. Daher ist die Feststellung eines Dienstunfalls wichtig.

    Bis zur Gruppenleitung inklusive sind die meisten Beschäftigten in der Schulabteilung dort ehemalige Lehrkräfte. Ausnahmen sind die SachbearbeiterInnen. Also mangelnde Expertise kann man ihnen nicht vorwerfen. Politische Entscheidungen folgen hingegen selten dem Rat von ExpertInnen...

    Ich bin in diesem Zusammenhang auch vielen ehemaligen Lehrkräften begegnet. Meine Erfahrung mit einigen Personen ist, dass sie sehr schnell die Bedingungen an den Schulen vergessen oder - ich sage mal- verklärt in Erinnerung haben.

    Ich steige ein in den doch schon älteren Thread und komme damit auf die Frage zurück ("Worüber ich mich heute freuen kann..."). Große Freude - und noch mehr Vorfreude - ist tatsächlich angesagt: Ich habe heute gekündigt! Volle Stelle, feste Stelle, unbefristet, lukrativ... am Ende war's alles wurscht. Eine von unzähligen Anekdoten, die es für mich klargemacht haben:

    In der vergangenen Woche hat das Kollegium meiner Schule im Rahmen einer Dienstbesprechung zwei Tagesordnungspunkte abgehandelt:

    Zum einen haben wir für die weitere Gestaltung der im Rahmen der andauernden Flüchtlingskrise eingerichteten DaZ-Klassen und ihre an unserer Schule dringend notwendige konzeptionelle wie ganz praktische Neuausrichtung keine fünf Minuten benötigt. Ein Kollege ist neben dem Schuldienst seit 25 Jahren als Uni-Dozent im Fachbereich „Deutsch als Fremdsprache“ sowie zertifizierter TELC und TestDaF-Prüfer in Integrationsmaßnahmen tätig und hat einmal mehr versucht, hier konstruktiv und sehr professionell Einfluss zu nehmen. Seine Hinweise wurden gehört und wie in der Vergangenheit ohne weitere konkrete Zielsetzung ins Protokoll aufgenommen: Sie bedeuten schlicht, dass zum Wohle der Kinder Personal und Zeit investiert werden müssten. Daran besteht in unserer Einrichtung eher weniger Interesse. Der übliche Textbaustein hier: „Wir nehmen das in den Blick.“ Bedeutet: Alle Flüchtlingskinder, die ihre Erstförderung an unserer Schule absolviert haben (meint: die den Zeitraum ihrer Erstförderung in einem ehemaligen Abstellraum abgesessen haben), werden wie in der Vergangenheit ohne Erreichen eines messbaren Sprachniveaus ans Berufskolleg und/oder die umliegenden Hauptschulen weitergereicht. Hier beginnen die Kinder in den IFK (Int. Förderklassen) wieder bei Null.

    Der zweite TOP, die Planung und sehr lebhafte Diskussion des Lehrerausflugs (in der Sprachregelung der Schule neckisch „digitaler Studientag“ genannt), insbesondere die Organisation des „Squaredance-Workshops“ für das Kollegium – eine teambildende Maßnahme - sowie die launige Kommunikation der Speisekarte einer angemieteten Gastronomie, nahm satte 45 Minuten in Anspruch.

    Also habe ich nach drei Jahrzehnten im Schuldienst quer durch alle Schulformen vor „Dienstbesprechungen“ wie dieser und vor allem anderen final kapituliert: vor hoffnungslos überfüllten Klassen, massivem Unterrichtsausfall, vor kleinen und großen Kindern mit bunten Tablets, vor Eltern, die höchste Ansprüche formulieren und gleichzeitig grundlegende Erziehungsaufgaben bereits delegieren, vor Netflix und Tiktok, vor heute kranken und morgen tanzenden Kolleginnen und Kollegen, vor Fortbildungsstrategen, die von „digitaler Transformation“ reden und keinen Satz mehr sprachlich sauber zu Papier bringen, vor Schulbüchern ohne Text und mit QR-Codes, vor einer Schulverwaltung ohne ansatzweise Ahnung, wie Schulen heute aussehen... Folgerichtig habe ich die Auflösung meines Arbeitsvertrages durchgesetzt. Das Gefühl, in diesem absurden Theater „entbehrlich“ (John Rambo) zu sein, empfinde ich als Kompliment. Ich werde in Kürze an anderer Stelle wieder mit dem anfangen, was einmal bei meiner Berufswahl entscheidend war: Zeit für Menschen und ihre Bildung zur Verfügung zu stellen, hatte ich doch das Glück einen großen Arbeitgeber zu finden, der die Sache ähnlich sieht und für meine altmodischen Vorstellungen vom Lernen und Lehren auch noch deutlich mehr bezahlen will. Wohl, weil ihm mehr am Menschen liegt.

    Beileidsbekundungen und - wie in diesem Forum oft zu finden - kluge Ratschläge gerne, aber ich werde sie nicht mehr lesen, sondern meine Zeit der neuen (alten i.S. von eigentlichen) Aufgabe widmen. Euch ebenfalls viel Glück!

    Alles Gute!

    Ich fahre auch nur mit Klassen, mit denen ich mir das vorstellen kann, weil der Draht stimmt. Schließlich verbringe ich einen Großteil meiner privaten Zeit dann fremdbestimmt. Und dann fahre auch nur, wenn die das komplett alleine organisieren und ich nur noch unterschreiben muss. Das kommt nur alle Jubeljahre mal vor. Zuletzt 2016.

    Ansonsten begleite ich jährlich eine Skifreizeit. Das mache ich total gern, weil mir das selbst so gut tut. Ich leihe mir da auch immer gutes Material der Topklasse aus und natürlich bezahlt das alles der Dienstherr. Nur die Erstattung dauert immer ein bißchen. Aber sie kommt lückenlos. Ansonsten würd ich mir das Schenken.

    Ach ja, die liebe UPP und das Ref. Das ist ein so kleiner Anteil am Berufsleben, dass es sich eigentlich nicht lohnt darüber zu nachzudenken. Hake es ab und freue Dich darauf, dass Du bald siehst, wie der Beruf WIRKLICH ist.

    Mir ging's übrigens Genauso wie Dir. Die 3 in der einen Stunde hat zu einer 1,57 insgesamt geführt, also eine 2. Ich habe mich genau einen Tag geärgert, danach wars mir egal. Nie wieder wollte jemand diese Note von mir sehen oder war sie irgendwo relevant.

    Wenn Du selber Noten gibst, stellst Du ja auch fest, dass Deine Benotung nicht objektiv ist. Und so gehts Deinen Prüfern auch.

    Ich weiß nicht, ob ich quer-oder seitlich eingestiegen bin. Aber auch ich bereue nichts.

    Manchmal bin ich vom System frustriert, aber der Job als solches macht mir schon Spaß.

    Ich hab keine Ahnung von dem verfahren in deinem Bundesland. Mich wundert, dass man Leute aus der freien Wirtschaft mit einjährigen Verträgen locken will. Oder wie geht das bei dir?

    Wegen deiner Kinder: ja, man benötigt ein gutes Netzwerk. Kinder werden krank. Es gibt Abendveranstaltungen. Die Kids haben ja einen Vater. Was ist mit dem?

    Ich spoilere mal: der nächste Kommentar wird sein, dass der Vater einen richtigen Job hat.

    Danke Quittengelee

    So meine ich es: Du findest, es sei kein Problem und sagst das auch so. Jemand aus Deinem Kollegium hört das und fühlt sich unter Druck gesetzt. Sogar der SL macht das so, dann kann ich mich ja nicht so anstellen.

    Es mag sein, dass in Deinem Kollegium alles klar geht, aber es gibt Schulen, da wird genauso und damit sehr subtil Druck aufgebaut.

    Oh, wo habe ich das so in der Schule gesagt? Da weißt du mehr als ich.

    Wenn in der Schule jemand nach einem Telefon fragt, sage ich ihm, wo die schnurlosem Telefon steht.

    Und wenn er ankäme, und sagt "ich nutze aus Prinzip mein Handy nicht" sage ich ihm, wo die schnurlosen Telefone stehen. Okay, ich würde mir meinen Teil denken (und, da wir hier in einem Diskussionsforum sind, hier auch schreiben). Aber wie s3g4 ganz richtig sagt: ich kann es nicht einfordern, dass man sein Privatgerät nutzt.

    Genauso wie du mit deinem subtilen Vorwurf auch nicht einfordern kannst, dass ich nicht meins nutze. Oder andere.

    Ich hab nicht behauptet, dass Du das in Deiner Schule gesagt hast. Das ist hier im Forum so gefallen. Bei mir übt das keinen Druck aus, aber im echten Leben bei KoK durchaus schon. Darüber sollte man sich im Klaren sein, wenn man das so sagt.

    Ich kann natürlich auch nicht bei anderen fordern, dass sie sich weigern sollen, aber je mehr es tun, desto eher wird sich etwas ändern.

    Genau, ich weiß. Ich bin in NRW.

    Mir ist nicht ganz klar, warum du dich über die Schulform Gesamtschule beschwerst bzw. damit nicht zufrieden bist, aber damals das Lehramt dafür studiert hast. Hättest du das nicht gewollt, hättest du es gar nicht studieren dürfen.

    Das ist doch jetzt hier nicht das Thema. Und ist nicht hilfreich für die TE, um das aktuelle Problem zu lösen.

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