"Sprachförderung" mit Erst- ud Zweitklässlern? Da fehlen mir gute Ideen...

  • Hallo,
    seit Kurzem darf ich die Kinder, die kein Religion belegt haben, als Kleingruppe zum Thema "Sprachförderung" unterrichten. das finde ich recht schwierig, da
    1. die Kinder teilweise sehr gut deutsch können und teilweise eher nicht. die gruppe ist sehr heterogen. (reli abwählen heißt ja nicht automatisch "ich kann kein deutsch")
    2. die Erstklässler gerade mal 2-3 wochen in der schule sind und natürlich nicht selbstständig an einer differenzierten arbeitsmape arbeiten können
    ...und natürlich liegen diese Stunden oft am Ende des Tages/in der 5.Stunde.


    Im Moment lese ich den Kindern Reimgeschichten vor oder wir spielen Kennenlernspiele oder es wird ein AB ausgemalt. Aber ich zerbreche mir schon bei der Vorbereitung den Kopf, was ich als Nächstes machen kann. Und ich habe nicht das Gefühl, dass das, was ich momentan mache, wirklich gut ist.


    Ich möchte momentan nicht die Kollegen und Klassenlehrer um Hilfe bitten. Daher nutze ich dieses Forum.


    Ich würde mich über Ideen von euch sehr freuen
    und bedanke mich im Voraus!

  • Ich hatte mir letztes Jahr ein Buch gekauft, das auch hier im Forum empfohlen wurde:
    Marai Monschein: Laute spüren-Reime rühren.
    Darin sind Spiele zur phonologischen Bewusstheit enthalten.
    Auch eine CD ROM ist dabei!
    Altersstufe 4 bis 7!
    Es sind einige gute Ideen drin, manches muss man etwas vorbereiten.
    Vielleicht ist das ja etwas für dich.
    LG Pet

    Ich bin Grundschullehrer, ich muss nicht die Welt retten!!!

  • Hallo,


    ich kenne mich jetzt mit den Kleinen nicht so aus, aber ich habe auf Lautebene öfter auch einmal "Wortketten" gemacht. Die Schüler bekommen Perlen. Du nennst ein Wort und die Schüler legen eine Perle pro Laut, den sie hören. "Schule" - 4 Laute. So in der Art. Später habe ich es etwas erschwert und für Vokallaute musste eine Kugel in einer anderen Farbe gelegt werden. Bei solchen Dingen könnten ja auch sprachlich fittere mit schwächeren Schülern zusammen arbeiten. Anschließend könnte man überlegen, wenn man eine Kette mit 4 Lauten hat, welche Wörter eine gleich lange Lautkette bilden würden. In dem Fall eventuell Hase, Bild, ... Das ist dann wahrscheinlich eher etwas für die Sprachstärkeren.


    Ansonsten empfiehlt sich in der Sprachförderung ganz viel reden. Wimmelbilder anschauen und besprechen, da hast du gleich eine natürliche Differenzierung, da jeder in seinem aktuellen Stand erst einmal redet. Gleichzeitig kannst du eine Wortschatzarbeit aufbauen, da sich sicher viele neue Begriffe finden werden.

  • Hey, ich hoffe ich nerve nicht schon, aber mir fällt noch etwas ein, wo du allerdings schauen musst, ob das mit der Menge an Kindern funktioniert.
    Aber Pantomime-Spiele eignen sich ebenfalls sehr gut zur Sprachförderung. Zunächst hast du die Möglichkeit das Sprachverständnis der Kinder zu testen, indem du sie bestimmte Begriffe darstellen lässt. Des Weiteren kannst du die nichtsprachliche Kommunikation fördern. Beispielsweise wählst du das Thema "Gefühle". Im Sitzkreis kann ja dann jeder mal einen Gesichtsausdruck zeigen oder eine Geste, die mit einer bestimmten Emotion einhergeht.


    Ein anderes Spiel kennst du eventuell, es nennt sich Montagsmaler. Je nachdem wie die Zeichenkünste so kleiner Kinder sind...
    Aber ein Kind malt etwas an die Tafel und die anderen raten, was es ist. Es ist eine Sprachförderung, die ebenfalls natürlich differenziert, wenn die Kinder raten und durch dich differenziert werden kann, je nach dem welchen Malauftrag du einem bestimmten Kind gibst. Sehr fitte Kinder, können sicher zu zwei auch ein zusammengesetztes Namenwort zeichnen. Das Spiel dient der Wortschatzarbeit.


    Oder du kannst auch mit Fühlsäckchen, Hörmemories oder Riechmemories arbeiten. Lass die Schüler etwas fühlen/hören/riechen und lass es sie beschreiben.


    "Ich sehe was, was du nicht siehst" ist ebenfalls ein tolles Spiel zur Sprachförderung mit natürlicher Differenzierung. Du gehst als sprachliches Vorbild voran. Gibst vielleicht zwei drei Beispiele mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Das kann variieren von "...und das ist gelb" bis "Ich sehe was, was du nicht siehst, das hat vier Ecken und ist schwer." Wenn die Schüler an der Reihe sind etwas zu sehen, können sie selbst wählen, wie genau sie beschreiben.


    Du kannst eventuell auch artikulatorische Förderung machen, wenn einige Kinder damit ein Problem haben. Mundmuskulator trainieren, eigene Wahrnehmung schulen, zum Beispiel durch Zählen der eigenen Zähne mit der Zunge. Oder vor einem Handspiegel verschiedene mundmotorische Übungen machen. Das macht meist ziemlich Spaß. :) Oder durch einen Strohhalm Farbe auf einem Bild verpusten.


    Vielleicht kannst du ja mit irgendetwas ein bisschen was anfangen.

  • Ich habe mir für ähnliche Zwecke mal das Buch "Spielerische Sprachförderung" (Auer) gekauft. Es ist eigentlich mehr aus der Kindergartenpraxis, aber einige Ideen konnte man durchaus umsetzen mit Erst- und Zweitklässlern. Es sind neben Förderideen bzw. Spielen zum Sprechen auch Förderideen zum Bewegen, Hören, Merken und zur Rhythmik mit drin, also eher ganzheitlich angelegt und wenig in Arbeitsblattform.

  • ja, es handelt sich um erstklässler und zweitklässler, aber nicht gemischt im jahrgang. trotzdem sind beide jahrgangsgruppen sehr heterogen.


    ich merke, dass ihr alle im mündlichen bleibt. danke für die guten ideen. jetzt überlege ich mir noch , welchs der bücher sich wirklich lohnt...

  • Ich denke auch, ich würde viel mit Bilderbüchern arbeiten, da kann man sowohl mündlich (nacherzählen lassen/ Handlung nachspielen) als auch schriftlich zu arbeiten.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Habe vor Jahren mal ein Komplettpaket vom Finken- Verlag verwendet. Dazu gehören Poster mit Wimmelbildern zu bestimmten Themenwelten (Familie, Essen usw.), Bildkarten, Kopiervorlagen, Ideen für den UR... Einfach mal googeln. Habe damit in der Vorschule begonnen und es dann in der GS weitergeführt.
    Den Kids und mir hat es Spaß gemacht :aufgepasst:

  • Das Paket ist vergriffen, habe ich gerade ergoogelt. Aber: Du hattest ja auch Interesse an schriftlichen Übungen, da gibt es auch was: Komm zu Wort, gleicher Verlag. Wenn Du Finken Verlag DAZ goggelst, findest Du auch noch anderes, teilweise leider aber recht teures Material. Vielleicht eine Anschaffung für die Schule?

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