Was ist das Fach MeNuK?

  • Hallo!


    Ich habe jetzt schon einige Male das Fach MeNuK gelesen. Von einem solchen Fach habe ich noch nie gehört. Ich vermute aus dem Kontext, dass es sowas wie bei uns HSU (Heimat- und Sachunterricht) ist. Aber für was steht denn die Abkürzung? Und in welchen Bundesländern gibt es dieses Fach?


    Liebe Grüße,
    biene maja :)

  • hallo biene maja,


    einen teil deiner frage kann ich dir dank google beantworten:
    menuk = mensch, natur und kultur.


    lg,
    grundschullehrerin


    p.s.: den anderen teil könnte ich bestimmt auch beantworten, wenn ich mehr zeit hätte, muss aber noch vorbereiten...

  • Hallo Biene Maja,


    diesen Fächerverbund gibt es seit diesem Schuljahr in Baden Württemberg. Es setzt sich aus Heimat- und Sachkunde, Kunst und Musik zusammen.
    Es gibt dann nur eine gemeinsame Note.


    Liebe Grüße


    Trulli :)

  • Guten Morgen!
    Was ist denn das für eine seltsame Idee? Wie kann ich denn in diesen Fächern eine gemeinsame Note geben?
    Bei uns in Hessen zählt Sachunterricht als Hauptfach und wird in der 3./4. auch vierstündig unterrichtet. Das ist doch was ganz anderes als die musischen Fächer ...
    Gruß venti ?(

  • Ich finde die Idee auch seltsam. Zwei Überlegungen:
    1) BaWü will über die fehlenden ausgebildeten Musik- und Kunstlehrer (zumindest Musik ist ja wohl Mangelfach) hinwegtäuschen?
    2) Argumente des fächerübergreifenden Unterrichts in der Grundschule untermauern die Zusammenlegung.


    Also liebe BaWüler - was ist der Gedanke dahinter?
    Und wie schlägt sich das neue Fach im Studium nieder?


    Gespannte Grüße,
    das_kaddl.

  • Grundgedanke hinter den neuen Fächerverbünden ist, den Lehrern mehr Gestaltungsfreiraum für ganzheitliches Lernen zu geben und auf verschiedenartigste Weise an ein Thema heranzugehen.


    Beispiel:
    Sachthema Blumen im Frühling (Natur)
    Musik: passendes Lied dazu
    BK passende Gestaltungsaufgabe dazu


    oder aber:
    8 Stunden pro Woche am Sachunterrichtsthema bleiben, dafür die Woche danach ein Theaterstück einüben und dafür die Musik/BK/ gesparten HUS-Stunden sowie die Deutschstunden verwenden


    Die Nachteile (??) sollen nicht verschwiegen werden:
    Fachunterricht für Musik und BK findet kaum noch statt, das Klassenlehrerprinzip wird favorisiert.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Tja, alias, du nennst sie gleich, die Nachteile:
    Musikunterricht sollte mehr sein als nur mal ein Lied zum Sachunterricht zu singen. Aber da meist (zumindest hier in Niedersachsen) fachfremd unterrichtet wird, bleibt's eben beim Singen. Müssen denn dann die zukünftigen Menuk-Lehrer auch Musikseminare an der Uni belegen? Oder reicht es aus, den CD-Player bedienen zu können?


    Etwas ketzerisch,
    das_kaddl.

  • Hallo,
    also fächerübergreifend kann ich auch unterrichten, wenn ich verschiedene Fächer habe. Die Idee "eine Woche dieses Fach als Schwerpunkt, nächste Woche jenes", das machen wir doch mehr oder weniger alle. Aber es muss jedes Fach zu seinem Recht kommen und zu seiner Note!
    Kreative Kinder können in Kunst eine 1 haben und im Sachunterricht eine 3 - wie kann man das "zusammenrechnen"?
    Gruß venti :)

  • venti:


    Genau das ist auch für mich der Knackpunkt! Ich bin ein großer Fan des integrativen Unterrichts. Damit meine ich alle Fächer (wenn es geht) unter ein Thema zu stellen. Allerdings sehe ich ein, dass es nicht Sinn der Sache sein kann, zu dem Thema ein Lied zu singen und somit dann den Musikbereich abzudecken. Ich denke, da wird man den Komponisten, der Notenlehre etc in keinster Weise gerecht. Genauso wenig kann es sein zum Thema einfach ein Bild zu malen und fertig. Wo ist die Farblehre, die Bildbetrachtung etc?


    Ich unterrichte momentan in BW eine vierte Klasse als Klassenlehrerin. D.h. ich unterrichte noch nach dem "alten Lehrplan" mit den Fächern HUS, BK, TW, Mu und getrennten Noten. Ich kopple die Inhalte hier auch, schiebe D natürlich auch noch dazwischen.
    Ich denke aber, dass hier die Noten gerechter verteilt sind. Denn in Musik benote ich eben den "Musikteil" des Kindes, in HUS den "Sachkundeteil" usw.


    Ich habe keine Ahnung nach welchem Schlüssel sich die MeNuK-Noten zusammensetzen sollen.
    Wir haben ja noch ein Jahr Zeit das zu überlegen, denn die ersten Drittklässler werden wir Ende nächsten Schuljahres mit einer solchen Note beglücken dürfen.


    Gruß Annette

  • Meine Bemerkungen zu den Unterrichtsinhalten waren sehr plakativ, um das Grundthema der "Fächerverbünde" klar zu machen.


    Die Komponisten kommen auch nicht zu kurz: Da wird eben die "Moldau" behandelt, wenn die Länder Mitteleuropas Thema sind


    Die Crux an den Fächerverbünden liegt in der Tat bei der Notengebung. Wir haben an der Hauptschule nun das neue Fach "MSG" - Musik, Sport, Gestalten. Alle drei Bereiche münden in 1 Note. Die kann in der Regel nur "befriedigend" lauten. Denn das musizierende, malende Sport-As ist eine äußerst seltene Species.


    Die - meiner Meinung nach - besonders schwer wiegende Fehlsteuerung dabei liegt darin, dass ein Hauptschüler, der in den "Hauptfächern" zwischen ausreichend und mangelhaft pendelt, nun nicht mehr mit seiner Sport-Eins etwas fürs Ego (und für seine Versetzung) tun kann.


    Da wird noch ein Heulen und Zähneklappern sein......

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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