Einführung von S und Sch

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr,


    hat schonmal jemand von euch S und Sch innerhalb einer kurzen Zeit nacheinander eingeführt?
    In der Fibel, die ich nutzen muss, kommt das Sch erst sehr spät, bei unserem Tempo etwa zu Ostern, gleich nach dem Ch. Da ich die Kinder aber viel mit der Anlauttabelle schreiben lasse, wird das Sch immer wieder benötigt. Einige Kinder haben das Sch inzwischen erschlossen, einige nutzen immer wieder das Ch statt dessen ("Chere", "Chaf"), einigen ist noch nicht klar, dass man alle 3 Buchstaben schreiben muss, um den Laut "sch" zu produzieren, sie schreiben dann z.B. "Schokolade" oder "Scokolade".
    Nun habe ich diese Woche das S eingeführt und denke darüber nach, das Sch (solange noch Schnee liegt) folgen zu lassen.
    Meint ihr, das gibt Probleme, z.B. verwechseln? Die Laute sind ja eigentlich sehr verschieden, was meine Schüler/innen auch hören und sprechen (bis auf 1 Kind mit sprachlichen Problemen). (Die Aneinanderreihung von Ch und Sch in der Fibel finde ich nicht eben glücklicher.)


    Viele Grüße,
    Conni

  • Hallo Conni,
    wenn du das "sch" jetzt brauchst, dann führe es ein. Die Kinder sollen bei allen "Sch"-Wörtern immer den ganzen Laut einkreisen, vielleicht hast du auch eine Gebärde dazu. Dann wird es sicher keine Verwechslungen geben, naja vielleicht ein paar, aber die kämen dann evtl. später auch ...
    Gruß venti :)

  • Bei mir (ABC der Tiere) kommt das Sch auch jetzt. Einführung ist ganz nett. Alle Sch-Laute sind mit Schneekristallen überdeckt.


    Somit ist klar, dass die drei Buchstaben zusammen gehören.


    Lautgebärde: beide Fäuste drücken auf die Backen (Luft wird herausgepresst).


    Gruß Annette

  • Hallo Conni,


    zu ventis Anregung fällt mir ein, dass die Kreise um die "Sch" auch gut Schneebälle sein könnten. Macht es für einige noch deutlicher - der Schneeball muss das "Sch" genau treffen oder so in der Art.


    Grüße, Sabi

    • Offizieller Beitrag

    Hmm,danke für die Tipps. Ich glaube, ich habe meine Frage unverständlich formuliert oder so. ?(
    Materialien habe ich. Bereits kopiert. In der Fibel ist es halt später und auch nicht schön. Ich habe den Eindruck, dass für einige Kinder das "sch" einen Fortschritt beim lautgetreuen Schreiben bedeuten könnte. Lautgebärden habe ich auch. Es geht eigentlich nur um den Zeitpunkt der Einführung und die Näche zum "S".


    Grüße,
    Conni

  • Conni, du meinst wegen der Ranschburgschen Hemmung?
    Ich finde das Sch und das S gar keinen so ähnlichen Laut - beim Schreiben nimmst du zwar das S vorweg, aber wenn du meinst, dass der Laut helfen würde, würde ich ihn einführen.
    flip


    Eulenspiegel, arbeitet ihr 1:1 nach dem ABC der Tiere? Ich fände mal einen kurzen Austausch darüber interessant - es ist die erste Fibel, die mal wieder mit Silben arbeitet und eigentlich Schreib- und Druckschrift parallel einführt (weswegen mich die Zulassung für NRW wundert). Können eure Kinder besser lesen, als mit einer anderen Fibel?
    flip

  • elefantenflip:


    Ja wir arbeiten mit der ABC-der-Tiere-Fibel in KOmbination mit der FRESCH-Methode.


    Ich weiß nicht, ob die Kinder besser lesen können als andere, da es meine erste 1.Klasse ist. Meine Kollegen allerdings sagen, dass die Kinder langsamer lesen lernen als bei anderen Lehrwerken.


    Ich denke, der Ansatz ist einfach ein anderer. Die Silben stehen im Mittelpunkt und nicht der Einzellaut.


    Ich führe die Druckschrift lediglich als Leseschrift ein und parallel die Schreibschrift.


    Meine Probleme habe ich mit dem langen Zeitraum, in dem die Kinder diese "Unsinnssilben und -wörter" lesen. ma me mi mo mu, ra re ri ro ru etc. Sie warten darauf, doch endlich richtige Wörter lesen zu können. Laut Lehrerhandbuch steht das mechanische LEsen bis Weihnachten im Vordergrund. Ich habe allerdings von mir aus dennoch mit LEse-Mal-Blätter gearbeitet, damit die Kinder nicht frustriert sind.


    Gruß Annette

  • Wenn du Lust hast, würden mich deine Erfahrungen nach den Osterferien interessieren - schreiben die Kinder sicherer? Lesen sie besser?


    Ich finde die Frage deswegen so interessant, weil diese Silbenmethode eine der Methoden in der LRS/Legasthenieförderung ist. Wahrscheinlich gibt es nicht die MEthode - sondern man muss viele Methoden für viele Kinder anbieten. Es gibt einige, die sagen, wenn man mit Silben arbeitet, dann entsteht erst keine LRS.Wäre also gespannt, da ich ganz anders arbeite...
    flip

  • JA, dieses Argument, dass so keine LRS entsteht, ist mir bekannt.


    Ich denke der Knackpunkt liegt beim Schreiben und LEsen von lautgetreuen Wörter. Erwiesenermaßen schreibt man über 50 % der Wörter so wie man sie spricht.


    => Kin der ma len mit Was ser far ben.
    Ru di ma le li la.
    Ro sa und Wer ner le sen.


    In der ABC-Fibel wird da Wert drauf gelegt, dass dies weitgehend eingehalten wird.


    Vorteile sehe ich in der Sil ben schreib wei se. So wird ein Einzellautieren verhindert. Später dann gibt es keine Lücken mehr, aber die Silben werden zweifarbig geschrieben.


    Gerne berichte ich nach Ostern wie es aussieht.


    Heute bin ich was das LEsen anbelangt etwas gefrustet. So langsam tut sich eine große Schere auf: Kinder die locker flüssig Sätze lesen und andere, die noch bei den Silbenkarten (ma me mi etc.) sind. Tja, das ist aber der normale Lauf der Dinge denke ich - differenzieren ist die Devise.


    1. Silbenkarten
    2. Einzelwörter (Me lo ne)
    3. Sätze (Ma le eine ro te To ma te.)
    4. Lesen in fremden Fibeln.


    Gruß Annette

  • Hallo, Conni,


    nochmal zurück zur "Nähe zum Sch". Das Sch klingt anders und wird sehr anders gebildet als das S. Optisch und akustisch ähnlich und daher nicht in zeitlicher Nähe zu behandeln sind S und Z.


    Monatelanges lesen sinnloser Silben ist sicher kontraproduktiv zur Entwicklung von Leseinteresse. Ein wenig Abhilfe schafft es, wenn man zu jeder Silbe überlegt, was für ein Wort daraus werden könnte.


    bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Bablin: Genau damit hatte ich ja meine Probleme. Deshalb habe ich parallel zu den Silben auch immer Wörter angeboten.


    Gruß Annette

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr,


    danke für eure Meinung. Ich werde ab Montag das "sch" thematisieren, auch wenn der Schnee weggetaut ist. ;)


    Bablin
    Du hast Recht mit dem "Z", das schreiben die Kinder sehr oft statt dem stimmlosen "S". Jetzt beim Hören vom "S" bin ich aber auf die beiden Klangqualitäten eingegangen und sie haben jetzt in "Bus" alle ein "s" am Ende gehört, auch diejenigen, die vor einigen Wochen noch "Buz" schrieben. Mal schaun, ob es sich in den Wörtern zeigt.


    Die Einführung des 4. Buchstabenturmes (Buchstaben, die man für lautgetreue Wörter nicht braucht: St, Pf, Y, Qu, Sp, V, X, C) hatte übrigens schon Erfolg: Im Schreibheft eines Schülers las ich gestern: "Quul!"


    Meine eine Kollegin behandelt übrigens nächste Woche das "S". Die Kinder sollen Dinge mitbringen, die mit S beginnen, z.B.: Stern, Schere etc. Mir blieb heut die Spucke weg, aber die wollte ich eh nicht dazulegen. :D Es lebe das Tschibo Anlautspiel. ("S wie Schaf" oder wie war das noch?)


    eulenspiegel
    Bei mir klafft die Schere auch so weit: Ein Kind liest Texte vom Beginn der 2. Klasse fließend. Einige Kinder lesen mehrere Sätze oder kurze Texte mehr oder weniger fließend, je nach vorhandenem und erlernten Buchstabenvorrat. Viele Kinder lesen jetzt zunehmend schwerere Wörter oder kurze Sätze sinnerfassend, da staune ich wirklich über die Entwicklung der letzten Wochen.
    Und ein paar Kinder haben noch große Probleme: Die Buchstaben sind nicht sicher (z.B. aufgrund von häufiger Krankheit und fehlender Zeit zum Nachholen), das Synthetisieren klappt in einem endlos langsamen Tempo. Wenn sie beim 3. Buchstaben angekommen sind, haben sie den 1. wieder vergessen. Besonders schlimm, da es mehrere Kinder mit Konzentrationsproblemen betrifft.


    Grüße,
    Conni

  • Ich habe eben zwischendurch syllabiert und mit Silben angefangen, aber bin dann auch eher zu Wortmaterial übergegangen - meine Befürchtung war, dass wenn man nur "unsinniges Wortmaterial liest", keine Motivation aufkommt.


    Alternativ zum Silbenschreiben habe ich immer wieder lauthgetreue Wörter schreiben lassen und super Erfahrungen mit dem "Schreiblabor" gemacht. Im dirtten Schuljahr schreiben 16 von 18 Kinder nun alle Lupenstellen der "A" Strategie in der HSP richtig, allerdings hapert es enorm bei den anderen Strategien - nun frage ich mich, ob ich zu lange bei der A Strategie geblieben bin oder ob es einfach normal ist.
    flip

  • Was ist denn A-strategie? Und was HSP ? So heißt bei mir der Hör- und seh-Pass ...


    bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Na klar, Kaddl, danke! Brett vorm Kopf ... Dann erklärt sich auch A-Strategie.


    bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

Werbung