Welche Schreibschrift wann einführen?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    ich bekomme ja im nächsten Schuljahr eine 1./2. Kombiklasse. Die jetzigen Erstklässler bekamen immer den Druckbuchstaben und den Schreibschriftbuchstaben zusammen vermittelt. Dazu noch in lateinischer Ausgangsschrift 8o - vielleicht hängt es damit zusammen, dass kein Kind richtig lesen oder schreiben kann... :rolleyes:


    Jedenfalls überlege ich mir jetzt, welche Schreibschrift ich wählen soll. Klar ist, dass meine Erstis mit Druckschrift anfangen. Aber dannach?


    Wenn ich sie jetzt die VA lernen lasse (wozu ich eigentlich tendieren würde), dann hab ich in der Klasse zwei verschiedene Schreibschriften. Und die 2. Klasse jetzt nochmal umlernen lassen?


    Seht ihr eigentlich wirklich so große Vorteile in der VA gegenüber der LA? Ich selber hab während meiner Schulzeit die LA gelernt und kam gut damit zurecht. Allerdings auch erst im 2. Schuljahr.
    Die VA scheint aber von der Motorik her einfacher zu beherrschen zu sein.


    Was würdet ihr mir raten?


    LG,
    Melo

  • Liebe Melo,


    über die Schreibschrift sollte sich eigentlich die Schule Gedanken machen, damit das einheitlich ist. Das fände ich sehr sinnvoll. Ihr könnt ja mal in einer Konferenz drüber beraten.
    Genau so sinnvoll ist es mit Sicherheit, den lieben Kleinen nicht gleich vier neue Zeichen für einen Laut anzubieten (Groß- und Kleinbuchstabe in Druck- und Schreibschrift). Die Unfähigkeit zu lesen kann durchaus daher kommen. Das schaffen nur relativ wenige SuS ohne Probleme!
    Ich würde mit der Schreibschrift auf jeden Fall bis mindestens Weihnachten warten! Die VA ist sicher einfacher zu schreiben, aber wenn die eine Hälfte deiner Klasse nun die LA angefangen hat, machst du dir noch mehr Arbeit, wenn du dann mit zwei Schreibschriften hantieren musst. Das würde ich mir sehr gut überlegen.


    Viele Grüße von venti, die auch eine erste Klasse bekommt :)

  • Hallo,


    ich war bisher fest der Meinung, dass man sich die Schreibschrift nicht auswählen kann.
    Bei uns - und auch in den Schulen aller bekannten Kollegen - wurde in einer GLK beschlossen, ob in der Schule die LA oder die VA geschrieben wird.
    Wir schreiben seit vielen Jahren die VA, die LA gibt es an unserer Schule nicht mehr.
    Die einheitliche Schreibschrift an einer Schule ist auch notwendig, da in vielen Büchern Texte in Schreibschrift geschrieben sind, und dies bei der Buchbestellung beachtet werden muss.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich Kinder - vor allem auch die, die mit der Feinmotorik Probleme haben - sich mit der VA wesentlich leichter tun. Viele Buchstaben sind denen der Druckschrift sehr ähnlich.
    Man muss aber unbedingt darauf achten, dass die Buchstaben sehr genau geschrieben werden und so, wie sie eingeführt wurden. (z. B. "e") Die Kinder dürfen nicht ihre eigene Schreibweise wählen, da sonst die Buchstabenverbindungen sehr ungenau werden. Auch muss undbedingt beachtet werden, dass vor (a,o, e, c, d, g, q,) ein "Sprung" gemacht werden muss.
    Wenn man bei der VA nicht konsequent auf die ordentliche Schreibweise achtet, dann sieht das Schriftbild ausgesprochen ungleichmäßig, oft auch fast unleserlich aus.
    Bei den meisten Kindern sieht die VA aber sehr schön aus, und die Kinder lernen diese Schrift sehr schnell.
    Ich bekomme im nächsten Schuljahr auch wieder eine erste Klasse und werde wie schon viele Male erprobt, mit der Schreibschrift erst im zweiten Schulhalbjahr, also etwa im März beginnen.
    Bis dahin sind fast alle Druckbuchstaben eingeführt und die Kinder können auch schon gut lesen.


    LG Trulli

    • Offizieller Beitrag

    Danke, venti, ich habe in eine ähnliche Richtung gedacht und werde wohl die LA beibehalten.


    Trulli, ich hab nicht geschrieben, dass man sich die Schreibschrift auswählen kann.
    Ich habe im neuen Schuljahr die Freiheit, eine neue Schreibschrift einzuführen und da ich aus Hessen die VA in guter Erinnerung habe, überlege ich eben, was ich nun tue.


    Melosine

  • Hallo Melosine,


    ist denn an deiner Schule nich generell eine Schreibschrift eingeführt, die dann alle Schüler in der Schule lernen?
    Du schreibst, dass in der Kombiklasse die künftigen Zweier die LA gelernt haben.
    Wenn du jetzt mit den neuen Einsern die VA erlernen würdest, dann wären an deiner Schule beide Schriften erlaubt. (Wie ist das dann mit den Lehrwerken?)


    Wenn dies der Fall ist, dann fände ich es aber trotzdem nicht gut, in einer Kombiklasse eine zweite Schreibschrift einzuführen, bzw. die Zweier , die mit der LA begonnen haben, jetzt auf die VA umzustellen.
    Ich wäre in einem solchen Fall auch sehr auf die Reaktion der Eltern gespannt.


    LG Trulli

  • Eine Schreibschrift sollte auf alle Fälle erst eingeführt werden, wenn die Kinder Druckschrift sicher lesen können. Bei einer Kombiklasse sollte es die Schrift sein, die die älteren Kinder bereits gelernt haben.


    bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Hallo Melo,


    wie kannst du nur so eine Wahl treffen wollen? Ich wünschte, wir dürften die LA schreiben. Mit der VA habe ich bisher nur wenige Kinder gehabt, die eine ordentliche Schrift entwickelt haben. Wir lernen jetzt die SAS und ich habe das Glück, 5 Förderstunden in der Woche zu haben, in denen ich Schreibschrift ausreichend üben kann. Angefangen habe ich mit der Schreibschrift nach den Osterferien, als die Kinder bereits lesen konnten und wir fast alle Druckbuchstaben eingeführt hatten. Dank der Förderstunden werde ich den Schreibschriftlehrgang sogar noch im 1. Schuljahr abschließen.


    Gruß
    Titania

    Wer nie verliert, hat den Sieg nicht verdient.

  • @ Titania off topic


    Zitat

    ich habe das Glück, 5 Förderstunden in der Woche zu haben



    5 Förderstunden ?????? 8o
    Wo gibt´s denn sowas ? Ist das bei euch die Regel ?
    Ich habe für meine 3. Klasse gerade mal 1 (!!!) Stunde.


    Neidische Grüße
    Toskana

  • Das ist die Qualitätssteigerung im Saarland. Die 1. und 2. Klassen haben seit diesem Jahr 5 Förderstunden bekommen. Diese allerdings im Klassenverband 8o . Das ist natürlich sehr effektiv für die individuelle Förderung und so nutze ich sie eben für die Förderung, die alle gemeinsam machen können - z.B. Schreibschriftlehrgang. Der Nachteil an diesen Stunden ist aber, das die Erstklässler vom ersten Schultag an 27 Wochen (sprich: siebenundzwanzig) Wochenstunden haben. Somit eine mehr als ich. Das Ganze nennt sich dann verlässliche Grundschule. ?(

    Wer nie verliert, hat den Sieg nicht verdient.

    • Offizieller Beitrag

    Mir stellt sich da wieder die Frage nach Sinn und Unsinnn des Schreibschriftlehrgangs an sich.
    Wenn man für das korrekte Erlernen sogar Förderstunden "verjuxt", sehe ich die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gegeben.


    Leider muss man hier in RLP Schriftnoten verteilen, so dass ich in der Tat darauf achten muss, dass die Kinder ein "ordentliches Schriftbild" entwickeln.
    Doch eigentlich soll die Schreibschrift doch nur als Hinführung zur eigenen Handschrift dienen.


    Ich finde, dass in der GS viel zuviel Gewicht darauf gelegt wird. Was könnte man mit der Zeit alles machen...


    Naja, wollt ich nur mal sagen. ;)


    LG,
    Melo

  • Hallo Melosine,


    wieso Förderstunden verjuxen? Was würdest du denn mit 29 Erstklässlern mehr fördern, als die Schreibschrift, auf die in den Lehrplänen soviel Wert gelegt werden? Ich habe zum ersten Mal richtig Zeit schreiben zu üben und muss nicht im Rahmen des Deutschunterrichtes durch den Schreibschriftlehrgang hetzen und andere Deutschthemen vernachlässigen. Bei uns gibt es auch diese ominösen Schriftnoten.

    Wer nie verliert, hat den Sieg nicht verdient.

  • Wozu braucht man die Schreibschrift?
    Vielleicht hilft das bei der Überlegung.
    Ich hab ein paar Freunde, bei den wär es besser gewesen sie hätten nie die Schreibschrift kennengelernt und weiter in Druckschrift geschrieben. Dann könnte man wenigstens erkennen wo ein Buchstabe anfängt und aufhört ;)



    Gruß Lale

    Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht - Afrikanisches Sprichwort

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