Individualisierter Unterricht Mathe 1

  • Hallo,
    ich bin langsam am verzweifeln. Mein letzter Unterrichtsbesuch ist fast in die Hose gegangen, da die Kinder in der ersten Klasse vollkommen undiszipliniert waren und zudem auf Grund ihrer extremen Leistungsheterogenität anders beschult werden müssten, als ich es nach meinem jetzigen Ausbildungsstand zu leisten in der Lage bin. Eigentlich müsste dort Teamteaching stattfinden, aber wie das so ist im Leben eines Lehrers....
    Im Grunde könnte man sagen, müsste Unterricht wie in einer Flexi-Klasse stattfinden - aber wie geht das?
    Meine Frage ist dabei vor allem, was genau eignet sich für gemeinsame Unterrichtsphasen und was sollen die jeweiligen Schüler dann in ihren individuellen Phasen bearbeiten? Zufällig habe ich kürzlich eine solche Seite aufgeschlagen, kann sie aber nicht wieder finden. Hat jemand eine Link-Adresse, mit entsprechenden Beispielen, wie man vorgehen könnte?


    Bin für jeden Hinweis dankbar.
    Magic

  • Zitat

    magic schrieb am 21.11.2006 21:56:
    Im Grunde könnte man sagen, müsste Unterricht wie in einer Flexi-Klasse stattfinden - aber wie geht das?
    Meine Frage ist dabei vor allem, was genau eignet sich für gemeinsame Unterrichtsphasen und was sollen die jeweiligen Schüler dann in ihren individuellen Phasen bearbeiten?


    Ich weiss leider nicht, was eine Flexi-Klasse ist. Meine eigene Praktikumsklasse zieht sich aber über zwei Schuljahre und ich hab Schüler, die gerade mal bis 3 zählen können, solche, die problemlos im Zahlenraum bis 20 addieren und subtrahieren und eben alles mögliche dazwischen.
    Wir fangen normalerweise zusammen an, zählen gemeinsam, singen irgendwas oder spielen ein Spiel. Danach arbeiten die Kinder dann in ihren Gruppen oder allein (wenn sie in keine der Gruppen passen) mit individuellen Arbeitsblättern/Spielen/sonstigen Aufgaben. Sie arbeiten dabei entweder alleine, mit dem Lehrer, oder auch mit einem anderen Erwachsenen. Normalerweise (und nach den Angaben meiner Uni) sollten sie danach nochmal zum Plenary zusammen kommen. Das versuche ich auch zu machen, wenn ich die Stunde halte. Meine Klassenlehrerin lässt es aber meist bleiben... ;)


    Schönen Gruß,
    Dejana

  • Oh, mit diesem Link wäre ich aber etwas vorsichtig. Was dieser Mann auf seiner Homepage verkauft, entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage in Bezug auf Didaktik und Methodik. Seine Theorien und Postulate sind vollkommen unfundiert und gründen sich auf abstruse Behauptungen, die als Fakten dargestellt werden; daneben tauchen ständig Einzelschicksale als unumstößliche Belege für die Richtigkeit seines (gottlob ehemaligen) Tuns auf. Hände weg davon - das ist kein Link für Berufsanfänger! Das sektiererisch-ketzerische Gehabe von diesem Herrn ist niveaulos und lässt es an jeder Intellektualität mangeln.

  • Zitat

    ....entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage in Bezug auf Didaktik und Methodik...


    einfach mal so behauptet..
    und damit soll dieser verriss begründet werden?


    lieber philou (filou?), du machst es dir wahrhaftig sehr einfach. du solltest dich mal umschauen in der welt und vielleicht auch mal ein buch lesen.
    selbstorganisiertes kooperatives lernen hat mit wahrnehmung und gehirnfunktionen zu tun.


    weniger mit werkzeugen traditioneller lehrer zum "Belehren".


    hier noch ein link der uni bremen zur flexiblen schuleingangsstufe
    http://www.tqse.uni-bremen.de/…ten/bestandsaufnahme.html


    schau mal bei: Reformpädagogisches Gesamtkonzept

  • Es liegt mir fern, hier irgendjemanden anzugreifen oder zu beleidigen. Soll jeder seine Meinung in Schrift und Bild verbreiten, vom selbsternannten Pädagogen über Homöopathen bis hin zu den Neonazis. Da bin ich wirklich gegen jede Zensur. Bisweilen erlaube ich mir aber, zum Dargebotenenen etwas zu sagen - eine subjektive Privatmeinung wie sie ein jeder äußert.


    Die flexible Eingangsphase ist jetzt schon ein Auslaufmodell. Das war ein unüberlegter Schnellschuss in der allgemeinen deutschen Pisaangst. Es gibt in den bildungsführenden Ländern keine derartigen Jahrgangsmischungen. Da hat man sich etwas in blindem Aktionismus ausgedacht - und jetzt gehen die Leute in diesen Schulen reihenweise am Krückstock, weil das praktisch nicht leistbar ist und der messbare Output dieser Beschulung viel zu gering ist im Vergleich mit dem, was wir hatten. Wir werden keine zehn Jahre brauchen, bis das Konzept wieder in der Grube verschwunden ist. Was uns daneben die schöne Reformpädagogik mit ihren verlogenen 68er-Idealen gebracht hat, sehen wir heute ebenso. Reformpädagogische Ansätze schön und gut, aber wer glaubt, dass das alles so eigenverantwortet, superfrei, flexibel und effizient läuft, der irrt und hat noch keine langfristige Praxiserfahrung. Was die Vorgehensweisen des erwähnten Herren betrifft... da braucht man sich auf seiner Homepage bloß mal umzuschauen und weiß, was die Kirchturmuhr geschlagen hat. Bilder mit Wörtern nebendran, und so wird dann Lesen gelernt - Kern & Kern in Reinform ist das. Gewürzt wird dazu mit so tollen Begriffen wie "Wahrnehmung", "Gehirnfunktionen" und "kooperatives Lernen". Warum wird nicht längst an allen Schulen nach dem modernen, revolutionären Konzept des o. g. "Pädagogen" gelehrt und gelernt, wo er doch 30 Jahre im Dienst war und seine Lehren verbreitet hat? Wahrscheinlich sind wir da verblendet, verbohrt oder ein bisschen doof, dass uns diese seine Erleuchtung noch nicht gekommen ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Philou ()

  • "Es liegt mir fern, hier irgendjemanden anzugreifen oder zu beleidigen."


    warum tust du es dann?
    hast du irgendeine ahnung vom schulanfang?


    guter mann, flexibler schulanfang ist nicht einfach "jahrgangsmischung".


    du redest von "schöner reformpädagogik" und "verlogenen 68er idealen".
    was magst du damit meinen?


    das klingt einfach wie einfältiges getöse.


    du schreibst:"wer glaubt, dass das alles so eigenverantwortet, superfrei, flexibel und effizient läuft, der irrt und hat noch keine langfristige Praxiserfahrung."


    ich glaub sowas nicht, ich weiß es und hab sehr lange erfahrung damit.


    solche leute wie du werden nie erleben, wie sowas funktioniert.


    deine grundschule wird womöglich so ablaufen wie vor 100 jahren, oder?

  • „Erstes und letztes Ziel unserer Didaktik soll es sein, die Unterrichtsweise aufzuspüren und zu erkunden, bei welcher die Lehrer weniger zu lehren brauchen, die Schüler dennoch mehr lernen; in den Schulen weniger Lärm, Überdruß und unnütze Mühe herrsche, dafür mehr Freiheit, Vergnügen und wahrer Fortschritt[...]" Comenius: Didactica Magna 1657


    -->Ironie an<--
    Na komm robischon, wenn das schon vor über 300 Jahren geschrieben wurde, kannst du doch nun nicht so tun, als ob solche Lapalien, wie "Lehren" oder "Lernen" oder "Wissen aneignen" noch nicht ausgereift sind.
    Alles was zum Thema "Lernen" und "Schule" entwickelt wurde ist doch nun schon am Endpunkt, alles was neu kommt wird bald wieder revidiert weil das alte besser war, nicht wahr philou?
    -->Ironie aus<--


    Schmeili


    P.S. Ich trag zwar auch gerade mit zu der Diskussion bei, aber wirklich weiterhelfen tun wir der Threadstarterin damit nicht!

  • Hallo schmeili, vielen dank für deinen hinweis auf komenski.
    ist ja erst dreihundert jahre her.
    so schnell ändert sich schule nicht.
    philou hält es ja auch für neu oder schon wieder für überholt.


    vielleicht ist mein link für die threadstarterin doch hilfreich. sie kann erfahren, dass man mit lernenden anders umgehen kann als es verbreitet üblich ist.
    man sollte sie nicht "beschulen", sondern ihnen alles erreichbare zum lernen zur verfügung stellen.
    dann kommt "disziplinlosigkeit" (gegenwehr gegen beschulung) nicht mehr vor.
    ich hab viel erfahrung damit und jede menge tipps.


    ich schätze mal, philou würde eher "durchgreifen". oder?

  • Schade, dass man sich hier streiten muss, obwohl ich nur eine simple Frage gestellt habe.
    Leider haben mir die Tipps nicht viel gebracht:
    Ich suche eine im Internet veröffentlichte Seite, die das jahrgangsübergreifende Unterrichten sehr anschaulich an einem Unterrichtsbeispiel beschreibt, vor allem organisatorisch.
    Da steht dann so ungefähr:


    neue Schüler gemeinsamer Unterricht ältere Schüler
    Aufgabenblätter S. XY gemeinsames Thema: xy Aufgabenblätter XY,
    Material Material Material
    Vorgehensweise


    Vielleicht kennt jemand den Link dazu. Inzwischen habe ich mir neues Material besorgt und werde demnächst meinen Unterricht vollkommen umstellen. (Dieserweg und von Auer) Da wird es sicher noch Diskussionen geben mit der Klassenlehrerin, weil ich nur die Ref. bin, aber ich muss hier auch alleinverantwortlich arbeiten, und ich sehe, es geht nicht im Gleichschritt.
    Danke schon mal.

  • Was hast du denn gekauft von Diesterweg und Auer? Würde mich mal interessieren?


    Liebe Grüße
    laluna,
    die gerne auch mehr über jahrgangsgemischten Unterricht wissen würde

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