Werd nicht warm...

  • Hallo Ihr alten Hasen und Häsinnen im Lehrerjob,


    seit dem neuen Schuljahr hab´ich ein Problem: ich habe eine eigenständige Klasse gekriegt, die die ganze Schule als diiiie ultimative Traumklasse ansieht, kannte sie nicht und hab sie als Klasse gewählt. Ich bekam die Klasse nun einen Tag früher als erwartet und hab vor lauter Quatschen mit Kollegen verpennt, dass ich da hin muss... Kam 10min zu spät und war unvorbereitet. So routiniert bin ich ja nun nicht, so dass alles etwas chaotisch ablief...
    Die sonst so disziplinierte Klasse war gar nicht brav und meine Unsicherheit hat sich wohl übertragen... Die nächste Stunde wurde auch nicht besser. Hab den Fehler gemacht, die nicht mitarbeitenden Kids zu Fragen, ob sie keinen Spaß hätten und dass sie sich mehr anstrengen sollten (gut die Hälfte hat mitgemacht); Sie gingen dann raus und ich hörte wie das eine Mädchen zur anderen gesagt hat: "Ich hasse diese Lehrerin." Das hat mich ziemlich geschockt, kam ich doch ansonsten immer gut mit Schülern aus.... Auch auf dem Schulhof, wo andere Kids zu mir kommen und von weitem schon "Hallo" rufen,werde ich von der Klasse ignoriert. Ich denke, dass ich kein Ungeheuer bin... Kann mir jemand Tipps geben, wie ich mich weiter verhalte, um die Beziehung zu kitten. Oder einfach auch nur zusammenstauchen wie blöd ich mich verhalte...
    Über Anregungen jeder Art wäre ich dankbar!
    Gruß Cleo

  • Hallo cleo,
    es kommt meiner meinung nach jetzt darauf an, ehrlich zu sein (zu dir UND den schülerinnen/schülern). Warum nicht die nächste stunde nehmen und sagen: o.k., ich habe mist gebaut, hab mich ein bisschen verquatscht,kam daraufhin zu spät und deshalb war es so chaotisch. Lasst uns nochmal von vorne anfangen. schüler können mit der ehrlichen art einfach besser umgehen und merken dann schnell, dass man doch als lehrer auch noch mensch ist.


    Ich würde übrigens die schülerin ganz offen und vor der klasse fragen, warum sie dich (angeblich) hassen würde. Gib offen zu, dass auch du nicht fehlerfrei bist und für anregungen, wie sich das klima verbessern ließe, offen bist. schüler reagieren i. a. dann doch sehr schön und helfen einem auch einmal, die bäume im wald wieder sehen zu können.
    ich drücke dir die daumen und hoffe, ich konnte dir helfen...


    jens

    Ich möcht sterben wie mein Opa,
    friedlich schlafend....
    und nicht so schreiend wie sein Beifahrer...

  • Wie lange bist du denn schon in der Klasse? Wahrscheinlich ja erst ein oder zwei Wochen, oder?
    Dann würde ich noch nicht so offen mit den Schülern sprechen, zumindest nicht ohne direkten Anlass. Ich denke, es wäre wahrscheinlich gut gewesen sofort so zu reagieren und zu sagen, warum die Stunde so chaotisch sein wird oder warum sie so war, aber im Nachhinein würde ich das nicht nochmal aufwärmen.
    Lass dich nicht so davon beeindrucken, wenn du etwas Negatives über dich von Schülern aufschnappst. Sowas ist schnell gesagt und kann sich auch ganz schnell wieder ändern.


    Eine ähnliche Erfahrung habe ich auch gemacht: Vor den Ferien habe ich eine Klasse übernehmen müssen, deren Klassenlehrerin erkrankt war. Die Klasse war in einem absolut chaotischen ZUstand und daher war ich ziemlich streng, weil ich 1. teilweise selbst überfordert war mit der Situation (hatte noch eine andere Klasse ebenfalls als Klassenlehrervertretung) und 2. weil ich das Gefühl hatte, nur so die Klasse unter Kontrolle zu halten.
    Daraufhin wurde mir auch von den Schülern gesagt, dass sie mich nicht mehr haben wollten, weil ich zu streng sei und sie waren auch tatsächlich nur mäßig anhänglich. Dieses Schuljahr nun habe ich genau diese Klasse als endgültige Klassenlehrerin bekommen und erstaunlicherweise haben die Schüler sich wirklich herzlich gefreut und haben mir in der ersten Woche rübergebracht, dass sie mich wirklich mögen. Mittlerweile muss ich auch gar nicht mehr so streng sein, weil die Rahmenbedingungen anders sind und das wird von den Schülern auch so registriert. Wenn es ein akutes Problem gibt und ich in irgendeiner Form reagiere, erkläre ich sofort, warum das so ist (nicht bei jeder Kleinigkeit natürlich) und für die SChüler wird es so transparent, wann ich unausstehlich werde und wann nicht. Das funktioniert so ganz gut.


    Mein Tipp also an dich: Unterrichte einfach ganz normal weiter (wie du es sonst auch machst, wenn du genug Zeit zum Vorbereiten hast). Die Klasse wird schon merken, dass du anderen Unterricht machst als in der ersten Stunde und wird ihre Meinung über dich auch wieder ändern.
    Lass dich nicht durch solche Aussprüche verunsichern und versuche bloß nicht, dich anzubiedern. Sei einfach du selbst und mache einen authentischen, strukturierten und konsequenten Unterricht. Das wird von den Schülern über kurz oder lang realisiert und honoriert.


    Du hattest ja wahrscheinlich mittlerweile schon weitere Stunden in der Klasse, oder? Wie lief es denn dann?


    Gruß,
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Cleo,
    ich denke auch, dass abwarten hier erst einmal das Beste ist: Schüler sagen superschnell dies oder das und nehmen es dann drei Wochen später wieder zurück und behaupten es vier Wochen danach grad wieder.
    Wenn du jetzt erstmal guten Unterricht machst, das Lachen nicht verlernst (auch in der Klasse) und den Schülern das Gefühl vermittelst, gerne zu ihnen zu kommen, dann legt sich die Aufregung auf beiden Seiten schnellstens.


    Gespräche, in denen du zu allererst mal zugibst einen Fehler gemacht zu haben, sind am Anfang des Schuljahres, wenn der initiale Machtkampf rituell gefochten werden muss ("was kann man mit ihr machen? Kann man sie verunsichern? etc) nicht so günstig....Später geht sowas, wenn die Schüler dich einschätzen können und wisen, dass du nicht NUR Fehler machst.


    Bestimmt legt sich das alles schnellstens!


    Dir einen lieben Gruß


    Heike

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Hallo Ihr alle,


    erstmal Danke für eure tollen Ideen, Anregungen und Tipps-werde versuchen einiges davon umzusetzen. Hatte eine erneute Stunde in der Klasse und alles lief besser, allerdings bin ich immer noch nicht "normal" und entspannt. Ich habe mir Punkte aufgeschrieben worans lag, dass es schief lief: persönliche Gründe der SuS, meine Gefühle und auch Fehler in meiner Planung. Ja, ich geb´s zu, die letzte Stunde war schlecht geplant und hätte mich als Schüler auch nicht vom Hocker gerissen.
    Ich unterrichte noch so "über die Klasse hinweg", d.h. ich bin sehr mit mir beschäftigt und möchte es gerne gut machen, möchte, dass die SuS lachen usw. Allein an meiner Stimme, die dann so ihren Verständniston drauf hat, merke ich wo der Hase läuft, kann es aber nicht ändern. Ich glaube, ich habe das Problem von allen gemocht werden zu wollen. Nur muss man als Lehrer wohl auch manchmal unbeliebte Dinge tun, mein Job ist ja nicht die nette Tante vom Dienst zu sein, sondern den Kids was beizubringen... Nur leider hab ich die Souveränität und innere Stabilität als Lehrerin noch nicht. Wie ergeht es euch? Wie geht ihr damit um, wenn ihr das Gefühl habt, unbeliebt zu sein?
    Gruß Cleo
    P.S. Neige übrigens dazu gerne das Schlechte zu sehen. So gab es durchaus engagierte und eifrige SuS...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo cleo

    Zitat

    Nur muss man als Lehrer wohl auch manchmal unbeliebte Dinge tun, mein Job ist ja nicht die nette Tante vom Dienst zu sein, sondern den Kids was beizubringen... Nur leider hab ich die Souveränität und innere Stabilität als Lehrerin noch nicht. Wie ergeht es euch? Wie geht ihr damit um, wenn ihr das Gefühl habt, unbeliebt zu sein?


    kann ich schlecht mit umgehen. Bisher zum Glück selten so gewesen, aber eben doch hier und da mal: schlaflose Nächte.


    Was ich NICHT mache, ist ein durchdachtes und für gut befundenes Konzept ändern / nachgeben / übertrieben lieb sein.


    Was ich aber mache, ist mir Schüler zum Gruppen-/Einzelgespräch zu holen und zu klären, warum ich was wie mache, ihre Bedenken/Ärger zu hören, zu versuchen, eine gemeinsame Lösung zu finden. Wenn es nicht geht, dann bin ich die, die am Ende die Entscheidung treffen muss und die Verantwortung trägt - dann versuche ich aber wenigstens Klarheit über meine Beweggründe herrschen zu lassen.


    Bei dir ist in diesem Falle aber noch lange nicht das Stadium "unbeliebt" erreicht - es gibt lediglich Anfangsholprigkeiten und die sind normal (!!!) - wart mal ab: du wirst sie alle mit deinem Engagement und deinem Charme bezirzen. In drei Monaten lieben sie dich. Wollen wir um ein Eis wetten?


    Bleib dran - straf dich nicht selbst so hart mit Vorwürfen (was glaubst'n du wieviele schlecht geplante Stunden in der Woche ich halte???!!!) - hab etwas Geduld (vor allem mit DIR!!) und vertrau auf dich! So wie du hier rüberkommst, bist du nicht die typsiche unbeliebte Lehrerin.


    Genieß den Sonntag!


    Gruß
    Heike

  • Liebe Cleo,


    deine Mail zu lesen hat gerade sehr gut getan - danke! Es hilft sehr, zu wissen, dass es einem nicht allein so geht. Hab auch gerade ein paar "Warmwerd"-Probleme mit meiner 11, und ich hab sie auch noch 6 Stunden, weil ich sie in zwei Fächern hab. Ich bin mir sicher, dass es nicht am Kurs liegt - die Bande ist nett und die, die mich aus dem Ausbildungsunterricht letztes Jahr kannten, schienen sich sogar etwas zu freuen, als ich rein kam - aber ich hab das gleiche Problem: Ich schau die ganze Zeit nur darauf, wie ich wirke, was ich mache, wie ich irgendwas rausreißen kann, und meine Schülerohren sind zu. Blöd das - in meiner 7 hab ich das überhaupt nicht, da ist die Liebe heiß und innig. Bei mir kommt dazu, dass ich auch unsicher bin, was ich den 11ern eigentlich beibringen soll - ich überschätze sie noch und mach immer ein halbes Uniseminar draus, was auch Quatsch ist. Hilft alles nix - Heike hat schon Recht. Tief durchatmen und darauf warten, dass man sich aneinander gewöhnt. Ich erinnere mich, dass mir das mit meinen Klassen im Ausbildungsunterricht anfangs genauso ging, und am Ende war's fein. Hoff ich jedenfalls. Werd die nächsten Stunden etwas genauer zu planen versuchen, und mal zwei Gänge zurück schalten. Ist's denn bei dir schon besser geworden?


    Kopf hoch,
    wolkenstein

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Hallo Ihr Lieben,


    erstmal danke für euer Feedback. Es tut soooo gut, wenn man das Gefühl hat, nicht allein zu sein (So musste mal gesagt werden!!!).
    In der Klasse läuft es etwas besser, seit ich härter durchgreife. Ich habe auch das Gefühl mich nicht mehr selbst so zu beobachten und etwas lockerer geworden zu sein (die Kids schleppen zum Teil schon freiwillig gemachte Fleißarbeiten und private Videos zum Thema an; Wäre beinahe an die Decke gesprungen!!!!) Habe mir überlegt: lernen die überhaupt was bei mir? und habe auf Kärtchen Stichworte zu Themen der letzten zwei Wochen geschrieben, zu denen sie im Stuhlkreis was sagen sollten. Ich habe gesagt, wenn einer mehr dazu weiß, soll das Kärtchen weiter gereicht werden .Ihr glaubt´s kaum:Ich musste sie bremsen, so ein Kärtchen ging durch vier Hände, die SuS wussten unglaublich viel!!! Klar, ist das "zwischenmenschliche" noch nicht so toll, aber fachlich geht einiges. Ich denke, ich bin noch nicht zur Lieblingslehrerin avanciert (muss auch nicht sein) und das Verhältnis ist immer noch nicht normal, aber momentan klappts zumindest fachlich echt gut. Halt euch aber auf dem Laufenden!!
    Heike: Top die Wette gilt! Ich mag Schokoladen- kombiniert mit Nusseis! Und du?
    @ Wolkenstein: Wie läufts bei dir?


    Liebe Grüße an alle und schönes Wochenende!!!!!
    Gruß Cleo

  • Hi,


    schön, dass es besser läuft...mal wieder ein Beispiel, dass sich die Dinge mit der Zeit und vieeeeeeel Geduld oft zum Guten wenden!


    Wie du schon sebst geschrieben hast, musst du ja nicht "everybody's darling" werden, denn dein Job ist es, den Kids was beizubringen, und dies scheint dir doch zur Zeit super zu gelingen, Respekt! Vor allem, wenn du das Lernklima noch suboptimal findest, kannst du auf den Lernerfolg stolz sein. Und ich denke, wenn die Kids schon Extraleistungen bringen, dann schätzen sie dich schon mehr als du momentan wahrnimmst!


    Weiterhin viel Erfolg!


    Schnuppe :D

  • N'Abend Cleo,


    tja, wie ja alle gesagt haben - es wird, es wird. Immer noch alles etwas durcheinander, aber es ist durchaus beidseitiges Tauwetter eingezogen und zum Teil haben wir schon richtig Spaß miteinander. Aber Gähdult war halt noch nie meine Stärke... schön, dass es bei dir auch besser läuft, und die Idee mit den Kärtchen muss ich gleich mal klauen...


    Oswald Impatienzius Wolkenstein

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Hallo!
    Schnuppe: dank dir für die netten Worte- Du hast recht, ich kann nicht everybody´s darling sein. Ich glaube aber, dass es im Referendariat schon durchaus wichtig ist, ob die Klasse einen mag oder nicht. Denn davon hängt maßgeblich deren Engagement in der Lehrprobe ab... Außerdem merken die "Zuschauer" der Lehrproben sofort, ob´s zwischen Klasse und Lehrer klappt oder nicht. Ich denke, erst nach dem Ref kann man ohne Probleme strikter sein, während des Refs ist man doch noch sehr abhängig... Das heißt nicht, dass ich schleimend durch die Gegend renne und nur nett bin, weil ich eine Gegenleistung in der LP dafür verlange (Unehrlichkeit checken die Kids-Gott sei Dank- sofort). Trotzdem muss man sich dessen schon auch bewusst sein...
    wolkenstein: Schön, dass es auch bei dir besser wird. Ich fände es gut, wenn wir im Austausch über unsere "Problem"klassen bleiben könnten. Bist du noch im Ref und "brauchst" die Klasse noch für Lehrproben o.Ä.? Bei mir ist es so, dass es sich um meine Examensarbeitsklasse handelt.... Nach den Herbstferien wird´s also spannend!
    Liebe Grüße Cleo

  • Hi Cleo,


    ja, bin auch noch im Ref, und hab eben jene 11 sowohl in Deutsch als auch in Englisch - also 6 Stunden pro Woche die gleichen Nasen, werde in beiden Fächern mit ihnen eine Lehrprobe machen, was das Ganze auch nicht besser macht. Obwohl - eigentlich schon. Ich empfinde sie nicht mehr als Problemklasse, im Gegenteil, ich halte sie sowohl für nett als auch für schlau, aber wir müssen uns zuerst noch zurechtrangeln. Das ist vermutlich normal. Letztens hab ich einen Schüler angesprochen, der hinten schwatzte, er meinte dann, er wäre mit einem Ohr bei mir, was mir nicht reichte, worauf hine er ein bisschen motzig wurde - aber ich hab die Hoffnung, dass sich das bis nächste Stunde wieder gelegt hat. Klassen und Lehrer haben Stimmungen, manchmal klappt's, manchmal halt nicht. Ich halt mich jetzt erst mal bis zu den Herbstferien geschlossen, bis ich wieder über unser Verhältnis nachdenke. Meine Hoffnung ist: Die SuS kriegen zwar mit, dass ich Fehler mache - aber sie sehen vielleicht auch, dass ich mich für sie ziemlich reinhänge, Klausurtipps gebe, Hausaufgaben intensiv korrigiere und immer ein offenes Ohr für Probleme habe. Wolln doch mal sehn, wie sich das auf Dauer auswirkt.


    Eins noch: Lass dir von dem Gedanken an die Lehrprobe keine Panik machen, wenn du meinst, dass du strikter sein musst. Du hast eine schweigende Mehrheit in der Klasse sitzen, die dir das viel übler nimmt, wenn kein halbwegs organisierter Unterricht läuft. Will heißen, Konflikte deeskalieren, aber nicht unterdrücken, sonst kommst du mit den SuS auch nicht so weit. In der Lehrprobe wollen die FL sehen, wie du mit evt. Problemen umgehst, nicht, das alles perfekt läuft, weil die SuS dich ja so lieb haben (haben sie eh nicht, wenn sie meinen, mit dir könnte man alles machen).


    Inhalts- und Methodenbruch,
    w.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Hallo an alle!


    Letzte Stunde war mal wieder Scheiße!! Habe HÜ geschrieben und clevererweise (man nennt mich auch Frau Schusselig oder war doch der Kopierer schuld?!) vier Aufgabenblätter zu wenig kopiert. Es war sechste Stunde (eh nicht so HÜ-geeignet), ich musste den armen 4 die Hü diktieren, während die anderen noch nicht schreiben durften usw. -kurzum also Chaos. Die Schüler haben darauf mit Unruhe reagiert- lief alles etwas daneben. Der Test hat aber einen guten Schnitt.


    Schön Wolkenstein, dass es für dich gut läuft. Ich denke auch, dass es Stimmungen gibt zwischen Klassen und Lehrern, manchmal stimmt die Chemie nicht. Bisschen blöd finde ich, dass du die Klasse ganze 6 Stunden in der Woche hast. Wie läuft es bei dir in anderen Klassen?


    Viele Grüße
    cleo

  • Hallo Cleo, bist du in der Sek.1 oder in der GS?

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Bei den 5ern, die ich im Moment in Vertretung hab, liebevoll, aber etwas chaotisch. Meine 7 kommt nächste Woche aus dem Landschulheim wieder, bin mal gespannt, was sich bei denen so getan hat. Mit den 11ern läufts trotz organisatorischer Pannen (an den ersten zwei Tagen waren die Zeitungen für unser Zeitungsprojekt geklaut) auch immer besser, trage mich schon mit wilden Gedanken zu einem Englisch-Literaturcafé nach den Herbstferien herum... Geduld, Geduld. Auf der schulischen Ebene sachlich, auf der menschlichen Ebene offen und freundlich, und wenn was schief läuft, dann läuft's eben schief. Ich tippe darauf, dass ein Drittel der Klasse eher desinteressiert ist, ein Drittel ist so normal, und ein Drittel kann mich halbwegs leiden - schon nicht schlecht. Ich versuche, aus der Falle Frontalunterricht herauszukommen, die ersten Gruppenarbeiten liefen schon ganz ordentlich (nur zur Ergebnissicherung sind wir natürlich nicht gekommen). Und natürlich gibt's immer wieder die Stunden für's Klo, aber das hört vermutlich nie auf - und ich staune immer wieder, wie selbstverständlich SuSen das beim nächsten Mal vergessen haben. Lass dir wirklich man keine grauen Haare wachsen - von welcher Klassenstufe reden wir eigentlich? 7-9 ist eh extrem widerporstig! Bei den Kleinen und und den Großen helfen sogar mal zu irgendeinem Anlass mitgebrachte Kekse ganz unglaublich...


    Muss noch vorbereiten,
    w.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Hallo,
    heute mach ich´s wegen UB-Vorbereitung kurz: es handelt sich um eine 7. Klasse. Ein Schüler hat mich vor kurzem auf dem Gang beleidigt, indem er meinen Namen verarscht hatte. Quer durch den Flur rief er mir "Hallo Frau...". Es war jetzt keine harte Beleidigung, aber grundsätzlich hat er meinen Namen nicht zu veralbern. Weiß noch nicht, was ich nächste Stunde mache. Thematisieren oder entschärfen, indem ich´s nicht beachte?
    Was würdet ihr tun?
    Gruß Cleo

  • hi cleo,


    also ich würde es jetzt nicht mehr thematisieren, das kommt meiner ansicht nach zu spät. wenn hättest du gleich mit ihm reden müssen, jetzt kriegt er nur noch aufmerksamkeit, die er nicht verdient. sollte es wieder vorkommen, dann krall dir das bürschen sofort...


    ansonsten, nimm es nicht so ernst, es sind kinder...mir ist das auch schon passiert, und zwar wurde mein name auf der schulhomepage, die von sus betreut wird, verfälscht, so dass es auch eine beleidigung darstellte, aber ich habe sie dann freundlich darauf hingewiesen, dass ihn da wohl ein klener fehler unterlaufen sei und dabei einen entsprechenden blick aufgesetzt, am nächsten tag war alles in butter und die kids, die dafür verantwortlich waren, sind seit dem zuckersüß zu mir!
    viel glück für den ub,
    schnuppe :P

  • Ha, das Namensspielchen!


    Nicht persönlich nehmen... das war ziemlich schnell offensichtlich, als ich mal bei einem der beliebtesten Lehrer unserer Schule hospitiert hab, und in der letzten Bank wurde sein Name trotzdem durch die übelsten Verballhornungen gejagt. Die gleiche Bande albert auch mit meinem Namen gern - allerdings harmlos - herum, wird deshalb von mir stoisch mit "Karl-Eugen", "Hans-Gustaf" und "Ottokar" tituliert, was sie ganz furchtbar freut, weshalb sie mich jetzt immer extra gründlich grüßen.
    Hab nur ein einziges Mal erlebt, dass mein Name zu einem üblen Kommentar zu meiner Figur umfunktioniert wurde, hab's ignoriert, nach 2 Tagen war die Sache gegessen. Die SuS probieren erst mal viel aus - und um persönlichen Respekt sollte man wirklich nur im Notfall kämpfen, weil das schnell ins Lächerliche abrutschen kann. Besser, die kleinen Punks zur Sau zu machen, wenn sie sich an schwächeren Mitschülern vergreifen - das hebt dein Ansehen in der Klasse und die Kids merken, dass du es nicht nötig hast, dein Ansehen zu verteidigen, aber sehr wohl die Krallen auspacken kannst, wenn's zählt.


    Den Regler der "Rauschunterdrückung" erst mal höher stellend,
    w.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Ich kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen. Das Namensspielchen kenn ich auch nur zu gut - ist mir selbst schon passiert, hab ich aber auch schon bei einigen Kollegen mitgekriegt (entweder beim Hospitieren oder durch Erzählungen). Damit muss man als Lehrer wahrscheinlich einfach leben und ich habe denEindruck, es ist von den Schülern meistens auch überhaupt nicht böse gemeint, zumindest wenn die Verballhornung des Namens nicht wirklich ausfällig wird. Gerade das auf dem Gang-nach-Rufen scheint mir eher ein Ausdruck von Beachtet-werden-wollen zu sein: In der 7. Klasse kommt es halt einfach nicht mehr besonders cool rüber zu einer Lehrerin, die man mag, besonders lieb und nett zu sein. Was sollen die Kumpels sonst denken? ;)
    Irgendwann ist die Phase vorbei und dann werden die Schüler das nicht mehr nötig haben - insbesondere, wenn sie merken, dass so eine Verballhornung überhaupt keine Reaktion oder eine von ihnen nicht erwünschte hervorruft.


    Wenn die Verballhornung allerdings tatsächlich nicht zu ignorieren ist, würde ich schon Konsequenzen ziehen: Ist mir bislang nicht passiert, insofern habe ich da jetzt keinen konkreten Fall vor Augen. Je nach Art der Ausfälligkeit würde ich zunächst mal wahrscheinlich ein Gespräch mit dem Shcüler suchen, ansonsten - wenn's wirklcih schlimm war- Elterngespräch und je nach mangelnder Einsichtigkeit des Schülers auch Aktennotiz. Im Unterricht würde ich so etwas aber nicht thematisieren.


    Gruß,
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    Einmal editiert, zuletzt von Mia ()

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