NRW - ab 1.1.2008 soll es keine (neuen) verbeamteten Lehrer mehr geben!!

  • Heike,
    Dann macht doch endlich mal ein Kotzsmiley, es wird so oft gebraucht, Maria Leticia wollte neulich auch schon mehrere davon einfügen. Gruss aus Hessen.
    Fossil :D

  • noch mal kurz weg von den Smilies hin zum eigentlichen Thema... falls das noch jemand liest.... ;)


    gilt das jetzt für neueingestellte Lehrer oder auch rückwirkend für bereits verbeamtete...
    gibts das Übergangsfristen, Stichtage etc...?
    als ich das Thema las, dachte ich, es gilt "nur" für "Neuerwerbungen"...
    auf den verlinkten Seiten (VBE; Bildungsportal) konnte ich auf diese und ähnliche Fragen aber keinerlei Antwort finden.
    Hab ich nicht gut genug geschaut? ?(


    mfg und den besten Wünschen für das Neue Jahr
    ein unbekannter Lehrer

    "Get thee back into the tempest and the Night´s Plutonian shore!...
    Take thy beak from out my heart, and take thy form from off my door!"
    Quoth the raven: "Nevermore." (E.A.Poe,The Raven)

  • Dann muss man bei der anstehenden Landtagswahl wohl CDU wählen (Erhalt des Beamtentums). Schlimmer als die SPD Bildungspolitik (Studiengebühren, Globalhaushalt an Universitäten, unzureichende Anzahl an Lehrerstelen ets.) kann die der CDU ja nicht werden...


  • Gilt natürlich nur für Kollegen, die nach dem Stichtag eingestellt werden. Im Sinne der Besitzstandswahrung kann dir niemand mehr das Beamtum nehmen. Bestes Beispiel sind ja die "Altbeamten" der ehemaligen Bundespost oder Bundesbahn.


    Im Zuge der angespannten Haushalte bin ich aber ehrlich nicht sicher, ob man in NRW die Option überhaupt ziehen kann. Denn die angestellten Lehrer sind für das Land teurer und unangenehmer (wenn man mal schaut, wie es die Leistungen für Beamte bei uns in BW einfach zusammenstreichen konnte...).

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Hallo Sinclar,


    Zitat

    du schriebst am 29.12.2004 16:13:
    Dann muss man bei der anstehenden Landtagswahl wohl CDU wählen (Erhalt des Beamtentums). Schlimmer als die SPD Bildungspolitik (Studiengebühren, Globalhaushalt an Universitäten, unzureichende Anzahl an Lehrerstelen ets.) kann die der CDU ja nicht werden...


    meinst du nicht, dass diese "Empfehlung" ein wenig zu kurz gedacht ist? Bildungspolitik ist immer noch etwas, das vornehmlich auf Landesebene stattfindet, und ich kenne da einige Bundesländer, die CDU-regiert sind, und in denen ebenfalls die von dir bemängelten Zustände herrschen.
    Ein Beispiel aus meiner Universitätszeit im Land Thüringen, welches nicht erst seit 1 Jahr CDU-regiert ist: das Land Thüringen schloss mit den Universitäten & Fachhochschulen den sogenannten "Hochschulpakt". Dieser beinhaltete - sowas von erfreulich für die Hochschulen - die Zusage, bis 20xy (ich glaube, 2007), die Zuwendungen des Landes für die Hochschulen nicht zu kürzen. Hört sich doch toll an, oder? Wurde als "Erfolgskonzept" verkauft. Nee, nee: Die Unis und FHs gingen auf die Barrikaden, Rektoren protestierten innerhalb der Bannmeile des Thüringer Landtags gegen den Hochschulpakt - denn er vernachlässigt, dass trotz der vom Land versprochenen "Planungssicherheit für die Hochschulen" fast jedes Jahr Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst stattfinden, welche prozentuale Gehaltserhöhungen für Angestellte des öffentlichen Dienstes nach sich ziehen. Schön für die Angestellten, schlecht für die Hochschulen: da sie finanziell auf Nullzuwachs geschaltet waren, mussten sie zwar die Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst mitmachen, aber dafür an anderer Stelle sparen. Das taten sie dann auch: jede Stelle, die frei wurde (durch Wechsel eines Profs, Auslaufen einer Qualifizierungsstelle etc.) wurde für 1 Semester nicht besetzt. Denn wo sollte man sparen? Ich war in dieser heißen Phase im Senat der Uni und wir Studenten haben uns den Mund fusselig geredet, den Haushalt umzuwälzen... Fazit war ein unheimlicher Lehr-Ausfall. Und das in einem CDU-regierten Land.


    Also, bitte, mit politischen Empfehlungen gaaanz vorsichtig umgehen. Das mag auf kommunaler Ebene vielleicht noch funktionieren, aber in einem bundesweiten Forum? :rolleyes:


    LG, das_kaddl


    PS: Liebe Moderatoren, entschuldigt den Off-Topic-Beitrag ;)

  • Hallo kaddl,


    in meinem Beitrag habe ich nicht behauptet, die CDU würde eine bessere Bildungspolitik als die CDU betreiben. Ich stellte lediglich fest, dass die CDU in NRW an der Verbeamtung von Lehrern festhält und die Bildungspolitik im Land NRW sich nicht durch eine CDU Regierung verschlimmern würde.


    Und wenn in einem bundesweiten Forum Landesthemen aufegriffen werden, gehört es auch dazu, sich mit der Politik des betreffenden Landes auseinanderzusetzen.
    Wir hatten übrigens auch einen Hochschulpakt in NRW. Dieser hieß "Qualitätspakt" und sollte den Hochschulen ebenfalls Stellensicherheit garantieren. Die Landesregierung, SPD, hat ihn mit dem Globalhaushalt jedoch klammheimlich abgeschafft...


    Grüße


    Sinclair

  • Hallo sinclair,


    Zitat

    du schriebst am 29.12.2004 17:34:
    Hallo kaddl,
    in meinem Beitrag habe ich nicht behauptet, die CDU würde eine bessere Bildungspolitik als die CDU betreiben. Ich stellte lediglich fest, dass die CDU in NRW an der Verbeamtung von Lehrern festhält und die Bildungspolitik im Land NRW sich nicht durch eine CDU Regierung verschlimmern würde.


    Ich ersetze mal "eine bessere Bildungspolitik als die SPD". ;)
    Dennoch: Was ist das für eine Alternative, eine Partei zu wählen, die Bildungspolitik "nicht schlimmer" betreibt als die derzeitig regierende? Ich treffe doch Entscheidungen, mit der Maxime der Verbesserung, oder?


    Was die CDU im Rahmen der Landes-Bildungspolitik "schlimmer macht" als die SPD, kannst du u.a. Heikes Postings entnehmen. Vielleicht mag sie sich dazu auch noch mal äußern? Hm, Heike? ;)


    Zitat

    du schriebst am 29.12.2004 17:34:
    Und wenn in einem bundesweiten Forum Landesthemen aufegriffen werden, gehört es auch dazu, sich mit der Politik des betreffenden Landes auseinanderzusetzen.
    Wir hatten übrigens auch einen Hochschulpakt in NRW. Dieser hieß "Qualitätspakt" und sollte den Hochschulen ebenfalls Stellensicherheit garantieren. Die Landesregierung, SPD, hat ihn mit dem Globalhaushalt jedoch klammheimlich abgeschafft...


    Ich setze mich gern mit Bildungspolitik auseinander. Eine "Auseinandersetzung mit Politik" heißt für mich aber nicht, eine platte Wahlempfehlung nach böse = SPD und gut = CDU abzugeben. Denn dann kann ich auch sagen, dass der Thüringer CDU-Hochschulpakt vom CDU-dominierten Landtag so verabschiedet wurde, dass den Hochschulen garantiert keine Planungssicherheit verblieb, weil man eben die Tariferhöhungen des öff. Dienstes außen vor ließ.


    Ohne nun hitzige Debatten anfechten zu wollen, aber zum Thema des Threads zurückkehrend - warum ist der Beamtenstatus für Lehrer so attraktiv? Tut's nicht eine unbefristete Angestelltenstelle auch?


    wagt sich mit vielen Grüßen
    das_kaddl
    zu fragen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Ohne nun hitzige Debatten anfechten zu wollen, aber zum Thema des Threads zurückkehrend - warum ist der Beamtenstatus für Lehrer so attraktiv? Tut's nicht eine unbefristete Angestelltenstelle auch?


    Jein!
    Es müsste für alle die gleiche Regelung gelten, das ist wichtig. Solange immer noch (aber unter erschwerten Bedingungen/s. versch. Threads) verbeamtet wird, gleichzeitig aber zig Lehrer als (Aushilfs-)Angestellte arbeiten, fragen sich letztere, wozu sie dieselbe Tätigkeit für weniger Sicherheit und Anerkennung verrichten. Ich bin seit über fünf Jahren in dieser Lage und werde - sollte ich noch fest eingestellt werden - aus Altersgründen nicht mehr verbeamtet.
    Jüngstes Beispiel aus dem Lehrerzimmer: Die Kollegen füllten ihre Protestbriefe wegen Kürzung des Weihnachtsgeldes aus. Mir konnte niemand sagen, ob das auch für Angestellte gilt! Und so geht es mir öfter. Weder die Schulleitung noch eine Kollegin, die sich im Verband engagiert, können mir Hilfestellung in solchen Fragen geben. Für die Beamtenkollegen wird jedoch jeder Mist vom Schulamt per Mail geschickt ... X(


    Ich bin nicht unbedingt ein Fan des Beamtentums, habe es sogar früher rigoros abgelehnt. Noch heute gehen mir die Leute 'auf dem Amt' fast alle auf den Wecker, weil ich immer wieder Negativerfahrungen mache, die sämtliche Vorurteile bestätigen. Zumindest für die Kollegen an der Grundschule musste ich diese Meinung jedoch korrigieren.


    Und trotzdem überlege ich im Moment doch noch mit einem Mangelfach (ich hätte drei zu bieten) in die Sek I zu gehen, damit ich mir keine Sorgen mehr um meine berufliche Zukunft und meine Altersvorsorge machen muss. Es ist nämlich nicht schön, alle Jahre wieder zum Arbeitsamt kriechen zu müssen und sich von inkompetenten Sachbearbeitern (gilt speziell für meine Stadt) die Lehrerseele aufwühlen zu lassen.


    Die Verbeamtung ist für mich nicht der Grund gewesen, Lehrerin zu werden. Aber nach einigen Jahren im Schuldienst wäre es für mich eine Art Belohnung für diesen aufreibenden Job und ein Anreiz weiterzumachen.


    Gruß
    Talida

  • Zitat

    das_kaddl schrieb am 30.12.2004 07:53:
    Ohne nun hitzige Debatten anfechten zu wollen, aber zum Thema des Threads zurückkehrend - warum ist der Beamtenstatus für Lehrer so attraktiv? Tut's nicht eine unbefristete Angestelltenstelle auch?
    wagt sich mit vielen Grüßen
    das_kaddl
    zu fragen.


    ach, also ich wär schon mit einer unbefristeten angestelltenstelle zufrieden. :rolleyes:
    wenns dann später auch ne rente dazu gibt..
    und die arbeit -wie talida sagt- genauso vergolten wird wie bei den beamten.


    sabi

Werbung