Ist die Lehrersituation wirklich so schlecht?

  • Hallo allerseits!


    Ich arbeite schon einige Jahre als Receptionistin, bin zwar ganz zufrieden mit meinen Job und habe auch einen super Chef, aber irgendwie merke ich, dass ich total unterfordert bin!


    Hätte so gerne einen Beruf in dem ich mehr Verantwortung übernehmen kann. Außerdem liebe ich Kinder und kann mir deshalb nicht schöneres vorstellen als Lehrerin zu sein!


    Ich weiß es ist nicht einfach momentan in den Lehrberuf einzusteigen, überall hört man nur negatives im Bezug auf Lehrer-Stellen! Es werden immer weniger Kinder und viele Lehrer müssen Ihre Stelle aufgeben! Gibt es dort eine Chance, für eine junge Lehrerin überhaupt noch eine Anstellung zu bekommen?


    Was meint Ihr wird die Kindersituation noch schlechter? Wäre nur total traurig, wenn ich jetzt alles andere Hinschmeise und dann doch keine Lehrerin werden kann, da ich keine Stelle bekomme!


    Ihr versteht mich sicher, möchte mir ganz sicher sein bevor ich meine Arbeit aufgebe und anfange zu Studieren!


    Wäre euch dankbar, wenn Ihr mir einen Rat geben könntet!
    Bitte sagt mir eure Meinung dazu, wird das ganze von den Medien nur aufgepusht, oder ist die momentane Situation wirklich so schlimm?


    Danke schon mal im Voraus eure Hexli!



    :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Hexli,


    naja, so rosig sieht es zur Zeit nicht aus - es gibt aber Bundesländer, da sieht es besser aus, als in anderen.


    Probleme scheinen immer längerfristige Prognosen zu bereiten (obwohl ich das nicht so ganz nachvollziehen kann).
    Für Lehrer, die jetzt fertig mit ihrer Ausbildung sind, sollte es eigentlich gut aussehen - aber bisher kenne ich von den jüngsten Absolventen niemanden mit einer festen Stelle (Hessen).


    Das Blatt kann sich aber auch wieder wenden. Grundsätzlich ist von einem Grundschulstudium wohl eher abzuraten. Gymnasium ist auch nicht so gesucht.


    Wenn du gerne mit Kindern arbeitest, kommen auch noch eine Reihe anderer Berufe in Frage. Hast du darüber schon mal nachgedacht?


    Wenn du aber der Meinung bist, Lehrerin ist dein Traumberuf, solltest du dich auch nicht von irgendwelchen (ungenauen) Prognosen abhalten lassen.


    Kannst du nicht erstmal mit dem Studium anfangen und nebenbei weiterarbeiten? Studieren ist schon mal gut :) , und dann merkst du auch vielleicht schon, ob der Beruf was für dich ist. Gut wäre auch ein Praktikum in einer Schule zu machen, um mal reinzuschnuppern.


    Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück bei der Entscheidungsfindung!



    LG,
    Melosine

    Für mich gibt es wichtigeres im Leben als die Schule.


    (Mark Twain)


    Auf dem Weg zur Weltherrschaft! :teufel:

  • Stuttgarter Zeitung vom 09. Juli 2005:


    Annette Schavan will im neuen Schuljahr rund 5000 Lehrerinnen und Lehrer in den Schuldienst des Landes einstellen. Bis auf die Realschulen gibt es mehr Stellen als Bewerber.
    Wenn man die anstehenden Altbewerber einbezieht, liegt die Einstellungsquote, so Schavan, in den Grund- und Hauptschulen sowie in den Gymnasien bei 80%, in den Realschulen bei 60%.
    In den beruflichen Schulen fehlen Seiteneinsteiger, auf 1000 Stellen kommen 320 Neubewerber.


    Vielleicht wäre das ja etwas für Dich. Mach' ein Studium und versuch's dann über den Seiteneinstieg. Selbst für Gymnasien werden diese inzwischen gesucht.


    Aber das mit dem Praktikum ist eine gute Idee: Probier's aus.


    Viele Erfolg und liebe Grüße
    Super-Lion

  • Hallo,


    grundsätzlich hat die Vergangenheit gezeigt, dass es ratsam ist, azyklisch zu studieren, also dann Lehramt zu studieren, wenn die Prognosen schlecht sind. ;) Als ich angefangen habe, wurden gerade die letzten Wartelisten bei uns geräumt, während des Studiums sprach man von Lehrermangel und als ich endlich fertig war, kam aus dem Hut des Zauberers gerade wieder eine Staatsnote - allerdings bin ich dann doch recht schnell verbeamtet worden. Die momentanen Prognosen und Einstellungen sagen wohl wenig über das aus, was du erwarten kannst, wenn du fertig bist - alles ändert sich ständig. ;)


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Danke für eure Antworten,


    muss dazu sagen, dass ich von Österreich (Tirol) bin!


    Dort gibt es leider nicht die Möglichkeit das Lehramtsstudium nebenbei zu machen!


    Praktikum kann man bei uns leider glaube ich erst machen, wenn man im Studium ist! Oder kennt Ihr euch dort aus,wie das in Österreich ist?


    Ich würde gerne Volksschullehrerin werden, da ich mit jüngeren Kindern am besten umgehen kann und die nötige geduld habe!


    Der Vorschlag mich nach anderen Berufen zu erkundigen ist gut, habt Ihr eine Idee was für Berufe???


    Danke schon mal, Ihr helft mir sehr


    Liebe Grüße aus Tirol Hexli

  • Hallo hexli,


    bin auch aus dem Alpenland (Tirol) und kann dir momentan wirklich nur abraten - es sieht mehr als schlecht aus. Lehrer, die bereits Dienstjahre haben, bekommen im heurigen Jahr nicht mal mehr einen Vertrag und neue Lehrer werden sowieso auf ewige Zeiten nicht mehr angestellt. Da ist es wirklich egal ob VS, Sonderschule oder HS, leider.
    gruß
    shopgirl

  • Ich rate eher davon ab, auf Prognosen zu hören. Keiner kann sagen, wie es 4 oder 5 Jahren aussehen wird. In Bayern sieht es für die Realschule gut aus, da die Pensionierungswelle ansteht. Was die Realschule angeht, kommt diese Welle auf jeden Fall. Zudem sind hier noch nicht alle Schulen auf die sechstufige Realschule umgestellt. Für eine komplette Umstellung werden auch wieder Lehrer benötigt. Ich würde nicht nach den Prognosen gehen, sondern danach, was dich interessiert und dir Spaß macht. Natürlich sollte in der heutigen Zeit gut überlegt werden, was man beruflich machen will. Zumal wenn man einen guten Job hat. Aber für diese Überlegung spielen ja viele Dinge eine Rolle, über die du hier nichts berichtet hast. Z.B. Alter, bist du allein oder in einer Partnerschaft, hat dein Partner ein geregeltes Einkommen u.s.w. Du musst einfach ein bisschen mit den Zahlen, sprich mit dem Geld, das für ein Studium zur Verfügung stehen würde, jonglieren und dir überlegen, was du wirklich willst. Aber lass nicht die Prognosen und Schwarzseher für dich entscheiden. Viel Glück!

  • Hallo Hexli,


    kann auch nur ins gleiche Hörnlein tröten, die Einstellungssituation ist kaum vorhersehbar, wenn du den Job wirklich willst, mach's einfach, freunde dich aber mit dem Gedanken an, dass du keine garantierte Sicherheit bekommst und eventuell umdisponieren musst.


    Ich würde mir ein paar andere Fragen stellen, bevor ich umsteige: Weißt du, worauf du dich einlässt? Bringst du die nötigen Voraussetzungen mit? Geduld ist sicher eine wichtige Qualifikation in dem Job, genauso braucht es Durchsetzungsvermögen, Stressresistenz und Fachkompetenz. Wenn du hier ein wenig mitliest, wirst du feststellen, dass in der Ausbildung an allem herumgemäkelt werden kann - an deiner Art des Auftretens, deiner Rechtschreibung, deinem Umgang mit Kindern usw. Wenn du Glück hast, kriegst du ein tolles Kollegium, wenn du Pech hast, einen miesen Rektor, den du nicht leiden kannst, der dich aber bewerten wird. Die meisten Lehrer sind Einzelkämpfer. Obwohl die Arbeit mit den Kindern der Hauptschwerpunkt sein sollte, wird sehr viel Organisationskram, Verwaltung, Erfüllung von Leistungskriterien, Auseinandersetzungen mit Eltern usw. dazukommen. Lies mal ein bisschen weiter mit und dann überleg dir, ob du eine angenehme Stelle für ein unsicheres Vielleicht in diesem Klima aufgeben willst.


    Viel Erfolg!
    w.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Hallo,
    höre auf keinen Fall auf Prognosen. Wenn Lehrerin dein Traumberuf ist, dann fang an zu studieren. Keiner kann wissen, was in der Zukunft liegt. Außerdem wirst du dich für deinen Traumberuf automatisch 100% einsetzten und dann auch entsprechend in der Berufssparte unterkommen. Villeicht winkt nicht sofort eine Verbeamtung, aber eine Stelle bekommst du sicherlich. Mach am besten vorher ein Praktikum, damit du mal in den Beruf reinschnuppern kannst. Es gibt schließlich auch noch viele andere Berufe, bei denen du mit Kindern zu tun hast.
    LG Alema

  • Hallo Ihr Lieben!


    Hoffe euch gehts allen gut und Ihr geniest eure Ferien!


    Wollte mich nur nochmal bei euch allen Bedanken!!!


    Ihr habt mir sehr geholfen meinen Weg zu finden!


    Ich habe mich jetzt entschlossen die Studienberechtigungsprüfung Berufsbegleitend zu absolvieren!


    Drückt mir die Daumen, dass ich das schaffe!


    Freu mich schon total darauf!!! Im September fängt der Kurs dafür an!


    Sollte alles glatt gehen und ich schaffe alles auf Anhieb, kann ich nächstes Jahr schon mit dem Studium beginnen!


    Mir ist klar geworden, dass ich das wirklich will, egal wie schwer und lang der Weg dorthin ist!


    Habt Ihr noch ein Paar Tipps für mich fürs Studium???


    Freundschaftsbussi von Hexli und nochmal


  • Ich wünsche Dir viel Glück, aber ich als im Moment arbeitslose Lehrerin ohne Einstellungschancen in Berlin und Brandenburg (es sei denn, die Klage auf Einstellung hat Erfolg) kann eigentlich nur abraten. Hier bei uns werden Schulen geschlossen ohne Ende, die Klassen werden voller und die Lehrer neuerdings durch eine Art Casting (2 Minuten pro Bewerber) eingestellt, wenn es doch mal Stellen gibt.

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