Spiegel: Die Erziehung der Eltern

  • Danke fürs trösten, ich komme schon klar.......


    Aber mein Mitleid hält sich in Grenzen, wegen der schlechten Arbeitsbedingungen. ;)


    Kuschelpädagogik findet doch nur in den ersten zwei Jahren statt....


    Ab jetzt musst du dich warm anziehen... :D . Freu dich mal nicht zu früh.


    woman123

  • Zu Lehrern, wo sich lange Schlangen knäueln, gehe ich natürlich nicht zum Smalltalk. Termine dieser Art suche ich mir am Tag selbst. Wenn noch Lücken sind.


    Aber gerade wenn das Kind mit etlichen Lehrern nicht so gut kann, ist es Balsam für die Seele, mal jemanden aufzusuchen, der ins Schwärmen gerät, wenn er von demselben Kind spricht.


    Auf dem letzten Elternsprechtag hatte ich tatsächlich für zwei Kinder nur zwei Termine. Alle anderen Lehrer kannte ich schon und zu besprechen gabe es sowieso nichts.


    Grüße Enja

  • Bei uns ist das so geregelt oder wurde gesagt.Gespräch ab der Note 4 und schlechter,darunter nicht erforderlich.
    Zusätzlich gibt es für die Schüler den Schüler Lehrersprechtag ab der 5. Klasse,den ich persönlich vorziehe.
    Aisha

    Träume nicht Dein Leben,lebe Deinen Traum

  • Eltern haben ein Recht, mit den Lehrern ihrer Kinder Kontakt zu haben. Warum sollte man das auf Eltern von Vierer-und-schlechter-Schülern beschränken?


    Vielleicht hat das Kind bisher einen Einser-Schnitt gehabt und steht nun auf Drei. Da würde ich schon mal fragen wollen. Oder es hat jeden Morgen Magenschmerzen. Oder es muss immer in der letzten Reihe sitzen, weil es sich nicht traut, dem Lehrer zu sagen, dass es sehbehindert ist.


    Ich denke, es gibt eine Menge Gründe mit einem Lehrer zu reden, auch wenn das Kind nicht auf vier steht.


    Diese 5-10-Minuten-Termine sind meiner Meinung nach überhaupt nicht zur Lösung von Problemen geeignet. Reicht doch nur für ein bißchen Smalltalk und sich mal gesehen haben.


    Grüße Enja

  • Hallo Enja,ich hatte auch schon Einser Schnitt dann Zweier und auch schon Dreier,weiß aber auch woran es lag.An mir,weil ich in dem Jahr nicht so viel Lust hatte zum Lernen.Eine Drei ist doch immer noch okay.Mittlerweile hab ich weider den Schnitt von der 6.Klasse eine 2,weil ich weiß es war wichtig die 10.Klasse gut abzuschließen und ich hab mich einfach mehr bemüht wieder.
    Wenn ein Kind sehbehindert ist wird wohl jeder Lehrer Rücksicht darauf nehmen,bei uns ist es auf jeden Fall so.
    Aisha

    Träume nicht Dein Leben,lebe Deinen Traum

  • hallo Aisha,


    wenn du es so siehst, verstehe ich nicht, warum dann ab Vier so ein Gespräch notwendig wird. So eine Note ist doch auch vollständig in Ordnung. Und wenn du meinst, dass die Schule Eltern generell nichts angeht, braucht man hier doch keinen Schnitt zu ziehen. Die Kinder, die nicht versetzt werden, werden auch schon wissen, warum.


    Grüße Enja

  • Zum Thema Lehrer-Elternverhältnis, Aufgaben von Schule und Gewaltprävention im Besonderen gibt es einen interessanten Artikel, der sich besonders mit den provokanten Thesen Giesekes auseinandersetzt:



    Diese Thesen Giesekes werden in dem Artikel dann kritisch "auseinander genommen" ...
    http://www.ph-heidelberg.de/org/ifw/Download/info62.doc

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Ich hab nirgends gesagt, dass die Schule Eltern generell nichts angeht.Es mag durchaus Probleme geben die besprochen werden sollten und auch Hilfe bedürfen.
    Ich glaube aber gerade für solche Gespräche bleibt dadurch mehr Zeit übrig,als zu ergründen warum aus einer 1 eine 3 wurde.


    Aisha

    Träume nicht Dein Leben,lebe Deinen Traum

  • (Ironie an)Super Typ, der Herr Giesecke.....(Ironie aus)nur für den Fall, dass Missverständnisse aufkommen könnten


    Dessen Biographie würde ich gerne kennen, ist bestimmt hochinteressant, was für eine Psychologie in dem Menschen steckt......


    Und interessieren würde mich auch, wer die Schüler als "normal" einstufen soll.....?


    Naja, vielleicht würden Lehrers dann alleine in der Schule sitzen, oder sehr übersichtliche Klassen haben. ;) :)

  • Hallo Löwe,


    Zitat

    löwe schrieb am 16.08.2005 13:28:


    Was mir oft schon reichen würde, wäre, wenn Eltern überhaupt (ein)sehen könnten / würden, dass ihr lieber Kleiner in irgendeiner Weise auffällig ist.


    ich glaube, Eltern könnten das durchaus einsehen, wenn die Kritik am Kinde begleitet würde von konkreten Tipps, was man unternehmen könnte. Und wenn es nur die Information ist einer Adresse des zuständigen Schulpsychologen oder das Angebot beim Beratungslehrer einen Termin zu machen.


    Ich sah mich immer wieder mit der Situation konfrontiert, dass mir LehrerInnen lang und breit erklärt haben, wo und wie mein Kind auffällig ist. Ich konnte dazu nur schuldbewusst nicken. Wenn ich mal gefragt habe, was man mir empfehlen könnte, kamen entweder völlig unrealistische Vorschläge (ein Zeltlager, es war mitten im Winter) oder ich wurde stehen gelassen mit einer Bemerkung wie......." ich musste Ihnen das einfach mal sagen, so einen hatte ich noch nie......!"


    Wie stellst du dir dann vor, Löwe, wie man als Mutter in so Situationen, die sich immer wiederholen adäquat reagieren sollte?


    Zitat

    ("Zu Hause ist der xxx gaaanz anders! Was Sie da beschreiben, kenne ich gar nicht...") Und dann, DANN ist es sauschwer, allein was zu unternehmen...


    Genau so alleine fühlt man sich als Eltern auch, wenn man auf schulterzuckende und wie oben beschrieben argumentierende Lehrer trifft. Es ist in der Tat sauschwer, alleine etwas zu unternehmen. Alleine bis man die nötigen Informationen zusammengesucht hat (die durchaus an der Schule vorliegen würden), ist schon wertvolle Zeit verstrichen.




    lg,


    füchsle

    • Offizieller Beitrag


    Dieser Auszug stammt aus Gieseckes Buch: Was Lehrer leisten, und ich finde das sehr treffend.


    Mit einigen seiner nun aufgestellten Thesen habe ich aber schon Probleme!


    Gruß,
    Melosine

  • Liebes Füchsle,


    du hast natürlich Recht. Ich beziehe mich aber auf Eltern (von ddenen ich tatsächlich viele kenne), die konsequent Hilfsangebote ablehnen (Adressen von psychologischen Diensten etc.), mit Begründungen wie "nicht nötig", "kann gar nicht sein" oder auch "dafür habe ich keine Zeit" oder "Das ist Ihre Aufgabe". Manchmal rennt man gegen Wände. Aber in vielen Fällen klappt es auch, gut zusammenzuarbeiten. Ich verweise aber gerne an Fachleute wie schulpsych. Dienst etc, weil mir einfach die Fachkenntnis fehlt - soll ich da psychologisch rumdoktern und selbsterfundene Vorschläge machen???


    (Die Idee mit dem Zeltlager im Winter ist toll!!! Wollte die Lehrerin nicht mitfahren? Wäre ein klasse Gemeinschaftserlebnis...).



    LG, der löwe

    Lasst uns das Leben genießen, solange wir es nicht begreifen. (Tucholsky)

  • Mal abgesehen von völlig abgedrehten Vorschlägen, sind sie auch manchmal einfach Schnee von gestern.


    Wenn Kinder schon eine lange Leidenskarriere mit umfangreicher Diagnostik hinter sich haben und der Lehrer dann vorschlägt, doch "endlich" mal aktiv zu werden. Zum Beispiel.


    Oder Vorschläge, die einem einfach lieblos vorkommen. Wie etwa vorzuschlagen ein Kind jeweils über die Ferien psychologisch zu therapieren, damit es das Dauer-Mobbing während der Schulzeit überlebt.


    Oder Vorschläge, mit denen so jemand äußerst alleine dasteht. Wie man mir mal riet, meiner Tochter das Spielen ihres Instruments zu untersagen, da das ihre Verkopfung weiter verstärke. Was immer damit gemeint war.


    Grüße Enja

  • @ Löwe,


    danke, dann wäre ich bei Dir sicher besser daran gewesen. :)


    @ enja,


    diese Vorschläge zeigen nichts anderes als Hilflosigkeit auf. :(
    Aber es müsste nicht sein. Gemeinsam kann man durchaus etwas gegen unerträgliche Zustände in der Klasse unternehmen. Einen Tipp in Richtung zu Hause möglichst keine intellektuelle Beschäftigung zu haben, wegen der Verkopfung, habe ich auch einmal bekommen.



    füchsle

  • Also, dass glaube ich aufs Wort....


    wenn Lehrer den Eltern psychologische Dienste oder ähnliches anbieten, dass damit viele ein Problem haben, das anzunehmen.


    Da braucht man sich nur mal umzuhören, wie Leute auf Psychologie reagieren.
    Viele kennen noch nicht einmal den Unterschied, zwischen Psychotherapie, Psychoanalyse, Psychatrie und Neurologie. Und in vielen Köpfen spukt noch immer etwas von "verrücktsein" oder ähnliches im Kopf herum.
    Die meisten versuchen sich eher mit "Bordmitteln" zu helfen, als Hilfe von aussen, in Anspruch zu nehmen.


    woman123


    Nichts für ungut, für alle die auf Herrn Giesecke stehen, aber für mich hört sich das nach " guter alter Zeit Mentalität" an.

  • Solche Eltern kenne ich jetzt eigentlich weniger. Ich meinte eher, dass der Vorschlag, sich an einen Psychologen zu wenden, wenn das Kind schon längst in Therapie ist und die Eltern bereits alle einschlägigen Beratungsstellen aufgesucht haben, keine große Freude mehr auslöst, sondern eher als Unterstellung aufgefasst wird, dass die Eltern sich nicht kümmern.


    Grüße Enja

  • Hinweise, wie Gespräche zwischen Eltern und Lehrern "professionell" und auf gleicher Augenhöhe ablaufen können, findet man auf den Seiten 25 a - 25 r in den Handreichungen für den "Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule"
    http://modelle.bildung.hessen.…dreichung_03_komplett.pdf

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Danke alias,


    guter Link, den werde ich mir noch ausführlich zu Gemüte führen, da ich am Dienstag ein Gespräch mit zwei Lehrkräften habe.


    Ich habe schon hin und her überlegt, wie ich das am besten meistere, ohne das sich jemand auf den Schlips getreten fühlt, da ich das Gespräch herbeigeführt habe.


    Da kommt der Link doch gerade recht.


    woman123

  • Hallo,


    Alias, ich habe mir die von dir angegebenen Seiten angeschaut, die auch sicher einige Hinweise geben. Das Buch "Miteinander reden" von Schulz von Thun habe ich bereits vor vielen Jahren gelesen. Außerdem habe ich beruflich bedingt einige Seminare in Richtung Kommunikation, Gesprächsführung, Interviewtechnik usw. hinter mir. Ich will nicht behaupten, dass ich perfekt bin, jedoch war mein Problem in Gesprächen mit Lehrern anders gelagert. Die Lehrer waren überzeugt, über die Hintergründe für Lern- und Verhaltensauffälligkeiten meines Sohnes besser Bescheid zu wissen, meinen Sohn besser als ich beurteilen zu können, besser zu wissen, wie damit umzugehen ist.


    In Finnland läuft einiges anders, es gibt mehr Speziallehrer und Fachkräfte für die unterschiedlichsten Probleme, das ist sicher richtig. Jedoch könnte auch unter hiesigen Bedingungen durch ein bisschen mehr Wissen bei Lehrern vielen Kindern geholfen werden. Dazu ist nicht unbedingt eine Spezialausbildung notwendig. Ein anderes Verständnis für einige Auffälligkeiten bei Kindern - es liegt m.E. lange nicht so viel an der Erziehung der Eltern, wie von Lehrern angenommen wird - und entsprechende kleine Unterstützungsangebote, wie sie z.B. Frau Beigel in ihrem Buch "Flügel und Wurzeln" erwähnt, wäre schon die halbe Miete.


    Außerdem sollten Lehrer mehr um Spezialkräfte bei den Politikern kämpfen, anstatt die Erziehung der Eltern anzuprangern. Eltern werden bei Politikern weniger Ernst genommen, Ihr Lehrer seid doch für sie die Fachleute, nicht wir Eltern.


    Gruß Erika

    "Die Lehrer bezeichnen Lesen, Schreiben und Rechnen als Grundlagenfächer. In Wirklichkeit handelt es sich aber bei diesen Lehrstoffen bereits um sehr komplexe Prozesse, die sich nur bei einer einwandfreien geistigen Verarbeitung der durch die Sinnesorgane aufgenommenen Wahrnehmung erlernen lassen." A. Jean Ayres

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