Arbeitszimmer: Wohin mit den Sachen ab 2007?

  • Hallo,


    Miete? Heizung? Strom? Das sind doch monatliche tatsächliche Kosten! Ohne Arbeitszimmer bräuchte ich tatsächlich ein Zimmer weniger.


    Sparen - nun gut - ich muss auch nicht jammern es reicht immer noch dicke.
    Aber: Urlaubsgeld gestrichen, Weihnachtsgeld gekürzt, zwei Stunden mehr Unterricht ohne Lohnausgleich, künftig keine Pendlerpauschale mehr, Arbeitszimmer nicht mehr absetzbar. Das geht in die Tausende. Es ist in keinem Fall so, dass wir Lehrer keinen Beitrag leisten.


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Dieser Thread besteht ja nun schon eine ganze Weile. Unsere Lehrer haben inzwischen tatsächlich begonnen, sich in der Schule häuslich niederzulassen. Weniger wegen der Änderungen im Steuerrecht als wegen der sich immer weiter ausdehnenden Unterrichtszeiten.


    Grüße Enja

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Enja schrieb am 30.12.2005 10:30:
    Dieser Thread besteht ja nun schon eine ganze Weile. Unsere Lehrer haben inzwischen tatsächlich begonnen, sich in der Schule häuslich niederzulassen. Weniger wegen der Änderungen im Steuerrecht als wegen der sich immer weiter ausdehnenden Unterrichtszeiten.


    Grüße Enja


    Also ich sehe das ganz pragmatisch.
    Ich möchte weder im Wohn(!)-Zimmer noch im Schlaf(!)-Zimmer etwas von der Arbeit, die ich noch zu erledigen habe, sehen. Daher ist ein Arbeitszimmer auch deswegen praktisch, weil ich so auch mal die Tür zumachen kann und sagen kann "Scheiß drauf".


    Ferner ist es doch unbestritten, dass man mit der eigenen, individuellen Einrichtung und Ausstattung am besten klarkommt und arbeitet.
    Alternativ könnte uns das Land natürlich 2000 Euro oder so pauschal für die individuelle Einrichtung unseres Arbeitsplatzes an der Schule zur Verfügung stellen - dann wäre das etwas anderes.


    Obwohl, ich müsste mich in der Tat mal erkundigen, wie das bei mir ist, denn ich habe tatsächlich ein Arbeitszimmer, welches auch nur diesem Zwecke dient - dem Arbeiten.


    Gruß
    Bolzbold

  • Ich bin schon seit Jahren täglich bis 6 in der Schule und häufig auch an Sonn- und Ferientagen, auch andere lehrer tauchen dort regelmäßig auf, wenn auch nicht ganz so ausgedehnt. Trotzdem kann ich auf ein häusliches Arbeitszimmer nicht verzichten - aber es ist eindeutig nicht der Hauptarbeitsplatz und fällt von da her nicht unter die neue Steuerregelung.


    Die mindeste Anpassung wäre die der Heizzeiten.


    bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Den Doofen ist das Schicksal manchmal mit einem besonders deutlichen Fingerzeig besonders gnädig.........
    All die Kollegen/innen, die ihr vermeintliches Privileg der vermeintlich "selbstbestimmten Arbeitszeit" bisher mit Zähnen und Klauen verteidigt haben und sich dafür bis auf die Knochen haben ausbeuten lassen (besonders die mit ausgesprochenen Korrekturfächern http://www.vdkorrekt-berlin.de/) , sollten sich angesichts des Vorhabens, die Kosten des häuslichen Arbeitszimmers steuerlich unwirksam zu machen, schleunigst und endlich auf folgende Vorgehensweise einigen, anstatt sich mit erbarmungswürdig elenden Unterschriftensammlungen wieder mal ein gutes Gewissen zu verschaffen:
    1. Die gesamte gesetzliche Wochenarbeitszeit von 40 - 42 Std. (je nach Bundesland) wird am Arbeitsplatz verbracht.
    2. Nach diesem Zeitraum wird der Griffel weggelegt, egal was noch "dringend erledigt" werden muss, und außerhalb der Schule wird überhaupt keine Arbeit mehr geleistet.
    3. Lehrer begnügen sich mit dem gesetzlichen Urlaubsanspruch von 30 arbeitsfreien Tagen pro Jahr. (Tja, Freunde der Pädagogik, mehr ist nicht drin.)
    4. Sie bestehen gegenüber ihren Dienstherren auif der Einrichtung von voll funktionsfähigen Arbeitsplätzen in der Schule - z.B. durch die Umwandlung von Klassenräumen in persönliche Arbeitsräume, in denen ihr gesamter Unterricht stattfindet.
    Im Grunde genommen ist die ganze Sache höchst einfach. Mehr als 25 Jahre Lehrerpraxis lassen mich allerdings stark daran zweifeln, dass das Naheliegende auch praktiziert werden wird. Schließlich reden wir hier von Lehrern und ihrem verqueren Individualismus, der es bisher zuverlässig verhindert hat, dass sie sich gegen Zumutungen ihrer Arbeitgeber erfolgreich zur Wehr setzen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Reinhold Tyrach


    Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (Groucho Marx)

    Einmal editiert, zuletzt von Reinhold ()

  • Zitat

    Reinhold schrieb am 30.12.2005 22:06:
    Den Doofen ist das Schicksal manchmal mit einem deutlichen Fingerzeig besonders gnädig.........


    Das hab ich doch schon mal gelesen...?
    Ach ja hier.

  • Hallo,


    Zitat

    1. Die gesamte gesetzliche Wochenarbeitszeit von 40 - 42 Std. (je nach Bundesland) wird am Arbeitsplatz verbracht.
    2. Nach diesem Zeitraum wird der Griffel weggelegt, egal was noch "dringend erledigt" werden muss, und außerhalb der Schule wird überhaupt keine Arbeit mehr geleistet.
    3. Lehrer begnügen sich mit dem gesetzlichen Urlaubsanspruch von 30 arbeitsfreien Tagen pro Jahr. (Tja, Freunde der Pädagogik, mehr ist nicht drin.)
    4. Sie bestehen gegenüber ihren Dienstherren auif der Einrichtung von voll funktionsfähigen Arbeitsplätzen in der Schule - z.B. durch die Umwandlung von Klassenräumen in persönliche Arbeitsräume, in denen ihr gesamter Unterricht stattfindet.


    zu 1. Unpraktikabel und kreativitätshemmend
    zu 2. Unpraktikabel da 42 Wochenstunden in der unterrichtsfreien Zeit nicht nötig sind und während der anderen dringend gebraucht werden.
    zu 3. Ist eh schon so - an den anderen Tagen könnten wir jederzeit zu irgendwelchen Aufgaben dienstverpflichtet werden. Nur - zu was?
    zu 4. Sinnvoll, wird aber vermutlich zu teuer. :D


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Da haben die Julis doch endlich mal eine hervorragende Idee.
    Das Ganze ist ja auch ein gigantisches Konjunkturankurbelungsprogramm. Um die Schulen auf das - in Amerika übliche - System der Klassenzimmer mit angegliedertem Lehrerbüro umzustellen müsste z.B. in jedem Klassenzimmer ein (aus datenschutzrechtlichen Gründen abschließbarer) Bereich als Bürobereich abgeteilt werden.
    Diese Baumaßnahmen kosten zwar ein paar Euronen, aber die kommen ja dem Handwerk zu Gute. Das ganze läösst sich bundesrechtlich als Sofortmaßnahme verordnen, den der Bundeshaushalt wird mit Null belastet - die Kosten tragen die Städte, Gemeinden und Landkreise als Schulträger. Also kein Problem.


    Dadurch, dass mit dieser Baumaßnahme die Klassenzimmer kleiner werden, passen meine 30 Kiddies da nicht mehr rein. Der Klassenteiler muss also gesenkt werden. Es muss nochmal ein Anbau an die Schule ran und noch ein paar Kollegen mehr kommen in Brot und Arbeit - auch das ist eindeutig zu befürworten.


    Weil die Klassen wandern, genügen 5 Minuten Pause zwischen den Stunden nicht mehr. Während der Lehrer Zeit hat, genüßlich durchzuatmen und eine Tasse Kaffee zu schlürfen, drängen sich auf den Fluren 600 Schüler - das Lehrerbüro hat ja eine schalldichte Tür - also auch kein Problem.


    Durch die längeren Pausen verlängert sich die Unterrichtszeit automatisch zum Ganztagesbetrieb hin. Damit sind die Kids von der Straße.


    Alles in allem - rundweg positiv. Oder gibt es da irgendwo einen Denkfehler ?? :D;):D


    Ich bin sofort dabei 8)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Hallo Alias,


    ich denke gerade an die Eltern, die meinten, wenn die Kinder nun nachmittags in der Schule bleiben müssen, würden für sie wunderbare Kantinen gebaut, in denen man ihnen Vollwertkost vorsetzt und die Lehrer am Schliff der kindlichen Tischmanieren werkeln.


    Stattdessen sitzen sie jetzt auf den Fluren auf dem Boden und essen, was sie mitgebracht haben.


    Aber Träumen ist natürlich erlaubt.


    Grüße Enja

  • In Amerika geht das so viel leichter, weil die Kollegen meist nur ein Fach unterrichten.


    Gruß,
    Remus

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

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