Korrekturbelastung - Maßnahmen des Landes?

  • Zitat

    Original von Vaila
    Eltern könnten schnell mit einer Klage kommen...


    :rolleyes: Nein, können sie nicht. Widerspruch und Verwaltungsklage sind nur gegen Verwaltungsentscheidungen möglichen, d.h. gegen Zeugnisse. Eine Klausur ist keine Verwaltungsentscheidung.


    Und was Elterngemecker beim Schulleiter angeht, solltest du vielleicht mal den Gedanken zulassen, dass man als Lehrer auch mal ein wenig Rückgrad braucht, um das durchzuziehen, was notwendig ist. Der Schulleiter ist dir übrigens in Benotungsangelegenheiten nicht weisungsberechtigt, er hat ja auch in der Regel nicht deine Fakultas.


    Zitat

    Das jedoch ist - wie allseits bekannt - eine Milchmädchenrechnung und macht doppelte KorrekturfachlehrerInnen zu Arbeitssklaven!


    Und was willst du jetzt tun? Weinen?



    Nele

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Aber ich weiß genau, dass einige SchülerInnen sich nicht an eine vorgegebene Wortzahl halten werden. Haben ihre Arbeiten dann noch Qualität, wird es schwierig. Dafür Minuspunkte zu geben, halte ich für unmöglich.


    Das stimmt einfach nicht. Die Wortbegrenzung ist völlig legitimer Teil der Aufgabenstellung und wer die Aufgabenstellung nicht bearbeitet, der kriegt selbstverständlich Minuspunkte, ist völlig normal. Und dagegen kann auch keiner klagen.
    Und es ist in der Tat so, dass man damit auch im Sinne der Schüler arbeitet: die nämlich werden am Faseln gehindert, denken vor dem Schreiben über den Inhalt anch und strukturieren diesen am Ende sogar noch, versuchen es zumindest. Ich habe die dazu nötigen techniken natürlich vorher mal geübt - und siehe da: meine Schüler äußern sich äußerst positiv zum Prozedere ...

  • Ich habe mich gestern auf einer Konferenz für den Abiturbildungsgang erkundigt - eine Begrenzung der Wortzahl ist bei uns unzulässig.
    Ich habe aber andere Konsequenzen aus Gesprächen mit Kollegen und langem Nachdenken gezogen: Meine nächsten Klausuren werden mit Sicherheit anders konzipiert als bisher. ich werde es mir leichter machen. Ich werde die Aufgabenstellung nicht so umfangreich gestalten und darauf verzichten, Punkte für einzelne Aufgaben zu geben bzw. Aufgaben prozentual zu werten. Dann ist es halt so, dass die Schüler zu jeder Aufgabe einen Fließtext schreiben und ich den auch als Fließtext lese. Das ist am einfrachsten zu korrigieren und wenn jeder Schüler nur 4-5 Seiten schreibt, weil die Aufgabe nicht so umfangreich ist, ist das eine enorme Entlastung für mich. Stattdessen werde ich darauf hinweisen, dass sich jeder Zeit zum Korrekturlesen nehmen sollte.
    Die Stundezahl werde ich nicht reduzieren. Mein dienstlicher Eifer wird einfach nur um einiges zurückgeschraubt. Es ist für mich so, wie neleabels schreibt:


    Zitat

    Was die Qualität des Bildungsabschlusses angeht - wenn der Dienstherr nur billige Qualität bezahlen will, dann wird er nur billige Qualität bekommen.


    Wenn die Ungleichbehandlung von Lehrern nicht behoben wird, muss man sich dem anpassen und seine eigenen Schäfchen ins Trockene bringen. Ich will mich nicht verheizen lassen, auch, wenn es auf Kosten der Schüler geht ....

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Micky


    Wenn die Ungleichbehandlung von Lehrern nicht behoben wird, muss man sich dem anpassen und seine eigenen Schäfchen ins Trockene bringen. Ich will mich nicht verheizen lassen, auch, wenn es auf Kosten der Schüler geht ....


    Ich glaube noch nicht einmal, dass das LANGFRISTIG auf Kosten der Schüler geht. Ich glaube, dass ein Lehrer, der engagiert arbeitet, aber auch Pausen einhält, um ein bisschen zu regenerieren, für die Schüler ein deutlich größeres Plus ist als ein Lehrer, der halbe Nächte durchkorrigiert und auf dem Zahnfleisch kriecht. Wenn ich überarbeitet bin, mache ich jedenfalls keinen vernünftigen Unterricht. Es geht hier ja nicht darum, Klausurnoten auszuwürfeln, sondern darum, Klausuren effizient zu korrigieren.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Micky


    Wenn die Ungleichbehandlung von Lehrern nicht behoben wird, muss man sich dem anpassen und seine eigenen Schäfchen ins Trockene bringen. Ich will mich nicht verheizen lassen, auch, wenn es auf Kosten der Schüler geht ....


    Ich glaube noch nicht einmal, dass das LANGFRISTIG auf Kosten der Schüler geht. Ich glaube, dass ein Lehrer, der engagiert arbeitet, aber auch Pausen einhält, um ein bisschen zu regenerieren, für die Schüler ein deutlich größeres Plus ist als ein Lehrer, der halbe Nächte durchkorrigiert und auf dem Zahnfleisch kriecht. Wenn ich überarbeitet bin, mache ich jedenfalls keinen vernünftigen Unterricht. Es geht hier ja nicht darum, Klausurnoten auszuwürfeln, sondern darum, Klausuren effizienter zu korrigieren.

  • genau, mein Unterricht leider nicht so sehr darunter... ich komme nicht zu 100% überarbeitet aus den Ferien.
    Die Schüler leiden bei mir insofern ein bisschen darunter, dass sie nicht so gut auf die Prüfungen (Fachabi) vorbereitet sind. Aber da habe ich ja die Korrekturen in den Händen und kann sehen, dass ich nicht zu streng bewerte. Außerdem erlebt man es ja echt oft, dass man sich Mühe gibt mit dem unterricht und fördert und tut und macht und korrigiert und viel dazuschreibt und der schüler sich keinen deut verbessert oder etwas von dem umsetzt, was man ihm angeraten hat.
    Ich traue es mir auch zu, einzuschätzen, wer das Fachabi bekommen sollte und wer eher nicht. Wir müssen immer in der 11 zusehen, dass wir die Leute beraten, die das Fachabi nicht schaffen werden. Dazu sind schlechte Noten nötig (Schüler sehen es sonst nicht ein, sich abzumelden). Meine Fächer haben da einen hohen Stellenwert, ich gehöre auch nicht zu den Kollegen, die Abschlüsse verschenken, weil "die Schülerin doch so lieb ist und keinem was tut". Wenn die Klausuren leicht sind, tu ich mich mit schlechten Noten natürlich schwerer. Aber auch das werd ich hinkriegen. Dann zählt der Ausdruck halt mehr .

  • Zitat Nele: Und was willst du jetzt tun? Weinen?


    Das hättest du vielleicht gern! - Natürlich engagiere ich mich bei den KorrekturfachlehrerInnen und setze mich für neue Arbeitszeitmodelle ein, die eine gerechtere Arbeitsverteilung an Schulen ermöglichen!

    • Offizieller Beitrag

    Äh sorry, Vaila, aber siehst du es wirklich nur so, dass du soooo benachteiligt bist?
    Dann stellt sich mir doch ein bisschen die Frage, ob du das bei deiner Berufswahl nicht bereits wusstest?
    Ich kann Neles Einwand übrigens schon verstehen- hier stehen ein Haufen praktikabler Vorschläge- und du suchst dir die raus, die für dich am wenigsten machbar sind und jammerst darüber?
    Schuld sind nur die Arbeitgeber?
    Es ist bestimmt schön, sich bei den Korrekturfachlehrern zu engagieren, aber ich nehme aus Erfahrung an, bis sich da wirklich was rührt, bist du schon längst in Rente.
    Liebe Grüße
    Hermine

  • Zitat

    Original von Hermine


    Dann stellt sich mir doch ein bisschen die Frage, ob du das bei deiner Berufswahl nicht bereits wusstest?


    Hermine


    Na ja, das finde ich jetzt doch etwas hart. Vielleicht war ich ja grenzenlos naiv bei der Wahl meiner Studienfächer, aber ich habe nicht abgesehen, dass es tatsächlich SO viel wird - und auch nicht, das Korrekturen wirklich belastende Arbeit sind. Ich bin generell jemand, der gerne bereit ist, viel zu arbeiten, aber Korrekturen ziehen mich runter. Wenn ich die gleiche Zeit für UR-VOrbereitung einsetzen müsste, würde ich das wohl nicht so schlimm sehen.
    Deshalb habe ich es auch - und da war ich wirklich schrecklich naiv - nicht ernst genommen, als mich Lehrer am Anfang meines Studiums vor der Korrekturbelastung gewarnt haben. Aber de gleiche Tendenz nehme ich jetzt auch war: mir glaubt es auch keiner.


    Man ist mit 19 eben verdammt jung und die Welt liegt einem zu Füßen. Alle anderen jammern ja nur.


    Gruß,
    Eliah


    PS: An anderer Stelle hast du von den zwei verpflichtenden Übungsaufsätzen geschrieben (anderer Thread???). Hast du das KM-Schreiben dieses Jahr nicht bekommen, in dem steht, dass nur noch einer vorgeschrieben ist?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Eliah,
    wenn man das KM genau liest, steht drin, dass jetzt nur noch bei neuen Aufsatzarten zwei Übungsaufsätze geschrieben werden sollten (und soll= bekanntlich muss). Außerdem erwarten das manche Eltern inzwischen geradezu. Ich kann mich sogar noch sehr genau daran erinnern, weil wir in der Fachsitzung heiß darüber diskutiert haben, was daran jetzt neu sein soll.
    Das stresst mich aber ehrlich gesagt nicht so sehr, weil ich da gerade in der Oberstufe meist nur Teile eines Aufsatzes (z.B. drei Argumente bei einer Erörterung) verlange.
    Ja, ich gebe zu, dass ich bei meiner Berufswahl auch nicht erwartet hätte, dass es soviel an Korrekturen wird- aaaaaber: Ich schlag auch nicht alle Tipps in den Wind, sondern lass tatsächlich dann halt mal alle fünfe bei der Unterrichtsvorbereitung geradesein (ohne Klagen von X, Y und Z zu fürchten!) - die Schüler merken es oft gar nicht und es sind nicht selten wirklich gute Stunden, die so entstehen. Auch andere sehr gute Tipps, die hier gegeben wurden, habe ich für mich selbst und bundeslandtauglich umgemodelt.
    Und ich zieh mich auch nicht durch Jammern selbst runter.
    Liebe Grüße
    Hermine

  • Hallo Hermine,


    ja, natürlich hat Vaila viele gute Tipps nicht kommentiert. Jammern alleine hilft sicherlich nicht. Mir viel der Kommentar eben nur auf, weil ich mich in Gesprächen mit jungen Studenten immer wie eine Cassandra fühle: Ich warne und warne und keiner glaubt es mir...


    Was das KM angeht, haben wir das in der Fachschaft so gedeutet, dass jetzt prinzipiell nur noch einer vorgeschrieben ist. Dass man bei bekannten Aufsatzarten nur einen schreiben musste, war doch vorher schon so. Zumindest hatte ich das im Seminar so gelernt und an meiner Schule wurde das auch immer so praktiziert. Ich habe leider in meinem Chaos keine Ahnung, wo ich es hingelegt habe, werde aber bei Gelegenheit nochmal nachlesen.


    Gruß,
    Eliah

  • Offensichtlich haben sich hier viele mit einem Zustand abgefunden, der nachweislich ungerecht ist. Das Pflichtstundenmodell ist absolut veraltet und unangemessen, das hat sich auch schon unter den verantwortlichen PolitikerInnen herumgesprochen. Es ist auch schon allerhand im Gange, in Hamburg und NRW zum Beispiel. - Mich macht es etwas stutzig, Hermine, dass jemand mit deiner Fächerkombination sich so sehr gegen eine Veränderung der Verhältnisse sträubt. Hältst du ein "Sich-durchwursteln" für die Lösung? Stehen Sport- und KunstlehrerInnen und weniger belastete LehrerInnen unter Artenschutz?

  • Ich halte es für unwahrscheinlich, dass eine Anerkennung der hohen Korrekturbelastung zu einem Senken der Stundenzahl für Deutschlehrer führen würde. Eher noch wird die Stundenzahl für alle anderen Fächer erhöht, weil wir Deutschlehrer ja bewiesen haben, dass noch mehr geht.
    Davon, dass meine Sport- und Kunstkollegen mehr arbeiten müssen und sich für mich nichts ändert, habe ich nichts.


    Ach ja, obwohl ich meine Korrekturen hasse, sehe ich schon auch, was andere leisten. Ein Lehrer mit Nebenfach/Nebenfächern hat statt meiner 5-7 Klassen eben 10-12 Klassen. Da müssen auch Arbeiten geschrieben werden und die Klassen/Noten müssen verwaltet werden. Das ist sicherlich auch kein Spaß.
    Ich möchte auch keine Sportstunde halten müssen, in der 30 Jugendliche (oder noch "schlimmer": Kinder) wild durch die Gegend rennen. Abgesehen davon muss ich neidlos anerkennen, dass ich einfach nicht in der Lage gewesen wäre, Sport zu studieren - da kann ich mich dann schlecht aufregen. Ich motze ja auch nicht, dass Tom Cruise mehrere Millionen Dollar im Jahr verdient und dafür sicher wesentlich weniger Stunden arbeiten muss. Ich habe eben nicht diese eine Fähigkeit, die da bezahlt wird.


    So, und jetzt geh ich korrigieren

    Einmal editiert, zuletzt von gelöschter User ()

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Ich halte es für unwahrscheinlich, dass eine Anerkennung der hohen Korrekturbelastung zu einem Senken der Stundenzahl für Deutschlehrer führen würde. Eher noch wird die Stundenzahl für alle anderen Fächer erhöht, weil wir Deutschlehrer ja bewiesen haben, dass noch mehr geht.


    Das sehe ich auch so.


    Trotzdem halte ich es für politisch sinnvoll, immer und immer wieder auf die riesige Arbeitsbelastung durch Dauerkorrekturen und inzwischen auch durch Administration, Förderpläne etc hinzuweisen. So lange alles mitgemacht wird, ist das das Signal "da geht noch was". Wenn das in der Öffentlichkeit "Jammern" genannt wird, muss man das möglichst durch sachliche Darstellung und Untersuchungen unabhängiger Institute zu ändern versuchen.


    Das ist die eine Ebene. Die andere ist die private - und da gilt es - u.a. durch die Beherzigung o.g. Tipps - die Belastung auf ein machbares Maß zu reduzieren. Und wenn ich mich nicht gerade in einem öffentlichen Gremium befinde, lass ich das "Jammern" auch schön sein, denn das zieht mich in der Tat runter.


    Es ist aber auch wichtig, sich selbst nicht als "Jammerer" zu empfinden, wenn man berechtigte Forderungen stellt. Das aber hat seinen Platz in der Öffentlichkeitsarbeit - sei es über den PR, auf Elterabenden, in Schulgremien, GeKos, über Resolutionen oder Korrekturlehrervereinigungen, oder sonstwo - und sollte sich darauf beschränken. Den eigenen Ehemann, die Freund und die Oma damit zuzutexten führt nur dazu, dass man 24 Stunden im Dienst ist- und sich auch nicht wesentlich beliebter macht. Zuhause wird erst korrigiert und dann abgeschaltet und entspannt. Oder meinetwegen umgekehrt.


    Ich hatte das Gefühl, das diese beiden Ebenen hier gerade ein wenig durcheinander geschmissen wurden.

  • Ja, ja die Sportlehrer, die Tom Cruises der Schullandschaft, die mit 30 Kindern durch die Gegend rennen... Auf den Hinweis mit dem Lärm habe ich noch gewartet: Was ist denn das für ein Unterricht, in dem ständig alle durcheinander rennen und brüllen? Könnte man sagen, der hat sein Handwerk nicht richtig gelernt? Und dann soll der noch besser bezahlt werden als der gemeine Korrekturfachlehrer, der es nicht zum Sportlehrer gebracht hat...? (Vorsicht teilweise Ironie!)
    Frohe Botschaft für alle Korrekturgeplagten: Das Mindener Lehrerarbeitszeitmodell wird euch definitiv entlasten!


    Gruß V.

  • Hallo zusammen. Arbeite an einer Schule, die per Konferenzbeschluss eingeführt hat, dass alle Lehrer
    eine Stunde mehr unterrichten. Dadurch entsteht ein virtueller Topf der 1*[Menge der Lehrkräfte]
    Überhangstunden enthält. Diese werden je nach Korrekturbelastung an die stark belasteten Lehrer
    rückausgeschüttetet, so dass ein Ausgleich zwischen "Sportlehrern" und Korrekturlehrern entsteht.


    Klingt super, oder?
    Perfekt?


    Der Haken daran ist, wie unsere Versammlung verbeamteter Genies erst
    später herausgefunden hat, dass unsere Schule gar nicht zu 100% mit Lehrkräften
    besetzt
    ist und eine Rückausschüttung bis St. Nimmerlein verschoben werden muss, da es
    sonst zu Unterrichtsausfall (*graus*) käme.


    Also: 26,5 Stunden und Korrekturen. – Nicht ganz so gut.


    Ich stimme dem, was Nele geschrieben hat, voll und ganz zu. Der Erhalt deines Lebens geht vor.



    Darüberhinaus finde ich aber, dass 'Durchwurschteln' und Zeit optimieren unangebracht sind,
    weil sie tatsächlich eine bestehende Ungerechtigkeit zementieren:
    Es gibt ja offensichtlich kein substantielles Leiden an den herrschenden Zuständen, sonst hätten die
    Betroffenen doch wohl den Mund aufgemacht oder ...


    Wenn wir uns gegenseitig so auf Linie kämmen und den Druck erhöhen, machen wir uns zu Komplizen.
    Wir helfen langfristig weitere Arbeitsverdichtung zu etablieren, weil wir schwache Glieder nicht schützen.

    Besser jetzt murren, sich darüber einig werden, dass etwas falsch läuft und schauen, was man machen kann.


    Nicht diejenigen isolieren oder abqualifizieren, die ihre Arbeitsbelastung monieren.
    Denn langfristig erhöht das unter uns den Druck.


    So - in aller Kürze - meine werte Meinung dazu.


    UND: Achtung bei Bandbreitenmodellen!

    "Ay, there it is."
    (Shakespeare, Midsummer Night's Dream: Act II,Sc.1,Line 248.)

    8 Mal editiert, zuletzt von Mr.Puck ()

    • Offizieller Beitrag

    Äh, etwas verspätet muss ich mich jetzt doch noch zu Wort melden:
    Nein, ich sträube mich gar nicht gegen eine Änderung der Verhältnisse- und ich halte Durchwurschteln auch nur für eine sehr begrenzt gute Lösung.
    Aber ich finde das Rumgegreine und das Gejammere schlichtweg unerträglich- wieviel Korrekturen könnte man in der Zeit, in der man vor sich hinhadert, wie ungerecht die Welt doch ist, wohl so erledigen? (Vorsicht, Sarkasmus!) und vor allem das Rumgehacke auf Sport- und anderen Nebenfachlehrern ziemlich ungerecht. Ich bin sogar der Meinung, dass jemand mit Mathe/Sport nicht weniger arbeitet als ich. Vermutlich ist nur die Zeitverteilung anders.
    Übrigens wird das bei uns in der Schule inzwischen intern so gehandelt, dass solche Lehrer die lästigen Nebenpöstchen außenrum bekommen, sowas wie Sommerfestvorbereitung oder Projekttage etc.
    Darüber hinaus haben wir eine super Elternschaft, die weiß, wie wir rackern und uns auch mal die Klausur ohne Klagen eine Woche später rausgeben lässt und einen Chef, der uns in der Hinsicht voll den Rücken frei hält. Vermutlich sehe ich das Ganze deswegen nicht so eng. Bei mir ist es das nämlich nicht.
    Liebe Grüße
    Hermine

  • es ist und bleibt ein heißes Thema.


    Ich habe eine Schuljahr mit 25 Stunden Unterricht vor mir - ausschließlich in Fachabi- und Abi-Klassen - 800 Klausuren werden es dieses Jahr.


    Ich werde versuchen, irgendwie klarzukommen, in den 11ern schreibe ich wahrscheinlich nur 1-stündig und dann werde ich zusehen, dass ich von dieser Schule wegkomme.


    Mir hat ein Schwangerschaftstest am Freitag geflüstert, dass ich mich jetzt erst mal auf eine neue Lebenssituation einstellen sollte und wenn alles gutgeht, werde ich ab Februar in Mutterschutz sein.


    Ich habe kein Problem damit, meine Abteilungsleitung mit dem Stress alleine zu lassen, denn sie setzt sich am allerwenigsten für ihre Kollegen ein. Es sind jetzt auf einmal noch weniger Entlastungsstunden im Topf und nun fallen einige Korrekturstunden sowie alle Klassenleitungsstunden weg. ich habe die Ehre, noch eine Korrekturstunde zu bekommen - mit 2 anderen Kollegen, die ebenfalls zwei Hauptfächer haben.


    Wenn ich ein Jahr zuhause bin, werde ich entweder mit verminderter Stundenzahl wieder anfangen oder ich werde versuchen, woanders unterzukommen.


    Ich bin total korrekturgeschädigt und an dieser Schule hat mir die Arbeit niemand gedankt. Also ist sie mir nun auch egal. Wenn mein Frauenarzt sagt, ich soll mich schonen, dann schone ich mich halt. Zuhause.

    Einmal editiert, zuletzt von Micky ()

  • Zitat

    Original von Micky
    Ich bekomme eine Korrekturstunde, wir haben so ein System, da rechnet man die Anzahl der Schüler, die Stufe (also Abi oder Fachabi) und die Anzahl der Klausuren aus. Ab 500 Punkten bekommt man eine Entlastungsstunde. Ich habe immer zwischen 700 und 900 Punkten und bekomme immer nur eine Stunde, das ist das Maximum.
    Ich fühle mich so überlastet, dass ich auf 20 oder 18 Stunden gehen will, damit ich meine Arbeit schaffe.


    (


    Korrekturstunden? Was ist das? So etwas bekommt ihr angerechnet? Kommt mal nach Sachsen Anhalt ans Fachgymnasium, da bekommt man gar nichts! Ich habe 3 Kurse Englisch (1x 13. Klasse; 2x 12. Klasse) und einmal 13. Klasse BVWL.
    Ich bekomme am Fachgymnasium nur 0.5 Anrechnungsstunden. Mehr nicht.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Mir hat ein Schwangerschaftstest am Freitag geflüstert, dass ich mich jetzt erst mal auf eine neue Lebenssituation einstellen sollte und wenn alles gutgeht, werde ich ab Februar in Mutterschutz sein.


    Hm, wie schnell man was überlesen kann. ;)


    Alles Gute, Micky.


    kl. gr. Frosch

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