Elternbeschwerden in der Probezeit

  • Hallo,
    ich habe ziemliche Probleme im Referendariat gehabt, aber zum Glück habe ich es doch abgeschlossen. Nun habe ich eine feste Stelle bekommen und bin Beamter auf Probe. Während des Referendariats haben sich ab und zu Eltern beschwert (jetzt nicht im Übermaß, aber auf die 2 Jahre verteilt, so 6 Eltern). Meist waren es sogar die Eltern der schlimmsten Schüler in meiner Klasse, die gestört haben und oft Hausaufgaben vergessen haben, die sich beschwert haben, dass ich ihre Kinder unfair behandele, und dass ihre Kinder nicht genug lernen würden. Jedenfalls, mir macht der Beruf oft Spaß und ich bin gerne Lehrerin. Allerdings habe ich jetzt wieder Angst, dass ich durchfallen werde und eben die Probezeit nicht bestehe. Ist das häufig? Reichen einige Elternbeschwerden aus, um die Probezeit nicht zu bestehen? Wie geht ihr und eure Schulleitung mit Elternbeschwerden um? Kommen Elternbeschwerden bei euch an der Schule relativ häufig vor? (wie oft so im Jahr, Monat:-) ).
    Vielleicht könnt ihr mir von euren Erfahrungen berichten, denn ich habe wirklich große Angst, nachdem die Angst vor dem Durchfallen des Refs vorbei ist, dass ich die Probezeit nicht bestehe.
    Gruß
    Froni

    • Offizieller Beitrag

    Hallo froni!


    Klar, Elternbeschwerden sind unangenehm, aber diese alleine werde Deine Probezeit nicht kippen können.


    Dazu müssten sie zum einen sehr massiv auftreten und zum anderen auch berechtigt sein, d.h. der Schulleiter müsste anhand der Fakten (!) zu dem Schluss kommen, dass die Beschwerden gerechtfertigt sind.


    Und selbst dann ist es kein Automatismus.
    Sechs Beschwerden in zwei Jahren würde ich auch nicht als so wirklich viel ansehen. Es wird immer Eltern geben, die die "Schuld" für schulische Misserfolge bei Dir suchen - unter anderem können sie so ihre eigene Verantwortung aus dem Schussfeld nehmen.


    Solange Du Noten sachlich auch im Rahmen Deines pädagogischen Spielraums begründen kannst und Du ansonsten Deinen dienstlichen Pflichten (auch als Pädagoge!) ohne Beanstandung nachkommst, sollte Dir da nichts passieren können.


    Ausnahmen wären Schulleiter, die überwiegend auf Außendarstellung der Schule aus sind, die sofort Partei für die Eltern ergreifen und Dir ggf. auch noch in den Rücken fallen.


    Gruß
    Bolzbold

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Hallo,


    ich habe einen Schulleiter, der sehr auf die Eltern eingeht und ihre Beschwerden sehr ernst nimmt. So ist es an meiner Schule nun schon einige Male vorgekommen, dass Kollegen die Probezeit nicht bestanden haben. Ich habe im Ref nicht gedacht, dass das so häufig vorkommt und bin immer wieder überrascht, dass es durchaus vorkommt. Allerdings gab es bei den Kollegen massive Schwierigkeiten im Hinblick auf den Unterricht und es sind recht früh (erstes halbes JAhr) mehrere Unterrichtsbesuche inklusve Dezernenten durchgeführt worden.


    Schnuppe

  • hallo schnuppe!


    ich verstehe deinen beitrag nicht so ganz...haben die leute die probezeit nun u. a. wegen elternbeschwerden nicht bestanden oder wegen problemen im unterricht?


    könntest du mich aufklären, bitte?


    gruß
    sinfini

    Es gibt keine andere vernünftige Erziehung, als Vorbild sein, wenn es nicht anders geht, ein abschreckendes. (A. Einstein)


    Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin und niemand ging, um einmal nach zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge! (H. Pestalozzi)


    Im ganzen ist man kummervoll und weiß nicht, was man sagen soll. (W. Busch)

  • Ich denke auch nicht, dass so unbegründete Beschwerden (wie du sie aus dem Ref. berichtest) dazu führen, dass du ein "nicht bewährt" erhältst. Zudem wird die Probezeit dann m.W. nach verlängert.


    Mal eine andere Sichtweise: An meine Schule wurde ein Kollege einer anderen Schule abgeordnet, da er dort massive Schwierigkeiten mit den Schülern hatte (konnte sich nicht durchsetzen, Schüler machten was sie wollten....), die andere Schule hatte ihn aber trotzdem verbeamtet. das Ganze ging bei uns ca. 1 Jahr so einigermaßen, dann ging es auch los, er bekam nur noch Förderunterricht, kleine Klassen... Nun ist er wieder abgeordnet worden.


    Ist das sinnvoll? Leute zu verbeamten die augenscheinlich Schwierigketen haben? Das kann doch nur von einer Abordnung zur nächsten führen.


    DAs war jetzt nicht auf die Threadstarterin bezogen, sondern auf Schnuppes Beitrag.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Was passiert denn wenn man sich nicht bewährt? Darf man denn irgendwie an einer anderen Schule, in einem anderen Bundesland das nochmal versuchen? Darf man denn dann wieder unterrichten, vielleicht im ANgestelltenverhältnis? Ich habe im Ref gesehen, dass es sehr große Unterschiede zwischen den einzelnen Schulen gibt und ich weiß absolut gar nichts über meine neue Schule oder den Schulleiter. Daher mache ich mir eben doch etwas Sorgen...


    Bei mir waren die Beschwerden der Elternseite immer sehr ähnlich und zwar, dass ich die Kinder unfair behandele, weil ich die anderen Störer nicht so hart bestrafen würde wie ihre eigenen Kinder. Angeblich würde ich die Kinder benachteiligen und auf sie rumhacken und ihnen dann sogar was in die Schuhe schieben was sie nicht gemacht haben (was nicht stimmt). Wenn ich dann alles aufzähle was die Kinder falsch gemacht haben (z.B Hausaufgaben nicht gemacht, Heft vergessen, Kuli durch den Raum geworfen) dann haben die Kinder immer eine Ausrede und die Eltern unterstützen sie noch dabei... 2 Mal hatte ich auch das Problem, dass die Eltern meinten diese Schüler hätten ja nur mit mir Schwierigkeiten und mit keinem anderen Lehrer sonst. Ich weiß nicht, ob nur ich solche Beschwerden hatte oder ob das weit verbreitete Elternbeschwerden sind...
    Mein Problem ist, dass ich mich eher durch Strafen durchsetzen kann. weil ich nicht unbedingt eine natürliche Autorität ausstrahle, ich bin eher "nett" und die Schüler denken, sie können sich bei mir mehr erlauben als bei anderen Lehrern. Können sie dann doch nicht und ich gebe ihnen dann Strafarbeiten oder ich schreibe häufige Tests. Daraufhin verschlechtert sich das Klima in der Klasse und dann kommen die Elternbeschwerden. Ich weiß wirklich nicht, ob nur ich dieses Problem habe und insbesondere weiß ich nicht was ich machen muss, damit es in meiner neuen Schule anders wird und ich nicht mehr in diesen Teufelskreis gerate...
    Fachlich gesehen habe ich keine Probleme, meine LPs waren auch ok (denn da waren die Schüler wie die Lämmer). Allerdings habe ich den Eindruck, dass mich die schwierigen Schüler regelrecht hassen und dann auch teilweise die Klasse gegen mich aufhetzten. Im Referendariat hatte ich eben so eine Klasse (meine andere Klasse war ok). Vielleicht könnt ihr mir auch diesbezüglich Ratschläge geben:-). Ich möchte mich wirklich verbessern, aber ich weiß nicht so recht wie...
    Vielen Dank nochmal

  • Diese Beschwerde, das ist nur bei Ihnen so, kommt mir bekannt vor. Lasse dir das nicht erzählen.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Hi,


    also bei meinen Kollegen war es so, dass es zu Problemen mit Eltern gekommen ist (wegen diverser Angelegenheiten) und daraufhin der Schulleiter Unterrichtshospitationen angesetzt hat, diese wurden dann mehrfach und mit externen Beobachtern (Dezernenten) durchgeführt. Wenn du bis jetzt nichts von deinem Schulleiter gehört hast, dann denke ich, brauchst du dir keine Sorgen zu machen.


    Schnuppe

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