Blick über den Tellerrand nach China

  • Vielleicht hat es der eine oder die andere gestern im Fernsehen gesehen, sonst hier noch einmal zum nachlesen:


    http://www.arte.tv/de/geschich…schaft/chine/2090018.html


    Unter anderem steht dort, dass die Durchfallquote beim Abitur 50% (!) beträgt. Müssen ja ganz schon unfähig sein, diese chinesischen Lehrer. Oder sind die deutschen Lehrer einfach zu gut? Oder sind deutsche Kinder einfach schlauer? Oder ist das deutsche Abitur zu leicht? Oder das chinesische zu schwer? Man weiß es nicht...


    Gruß !


    ps: Persönlich tippe ich darauf, das der Fehler im deutschen Bildungssystem liegt. Wie immer. Denn das haben wir ja international bescheinigt bekommen.

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Zitat

    Original von Friesin
    Ich für mein Teil weigere mich partout, das chinesische, japanische oder koreanische Schulsystem ernsthaft mit dem Unsrigen zu vergleichen :explodier:


    Warum?


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Zitat

    „Wir wollen keine 2’86 PCs mehr. Die sind zu langsam, stürzen ständig ab. Wir wollen Kinder, die wie ein Pentium Prozessor funktionieren“.


    Sorry, aber da wird einem ja schon beim Lesen schlecht, bei solchen Ansichten. :motz: :hammer:

  • Auf die Kommerzialisierung und "Elite-Auslese" bewegen wir uns ja auch zu.
    Wenn ich daran denke, wie "lässig" ich mein eigenes Abitur absolviert habe - meine Eltern waren daran nur insoweit beteiligt, dass ich Wohnung und Nahrung gestellt bekam - und welche finanziellen Anstrengungen ich für das Abitur meiner eigenen Kinder aufbringen musste... Während der Zeit der sozialliberalen Koalition bekam ich als Schüler noch "Schüler-Bafög" - wie die meisten meines Jahrganges. Studiengebühren gabs nicht. Es gab nur wenige, die kein Bafög im Studium bekamen.


    Heute:
    Kein Abiturient an der Schule meiner Kinder kam ohne zusätzliche Literatur, Lektürehilfen, Nachhilfelehrer, Ferienkurse zum Abitur... da werden von den Eltern Unsummen investiert. Kein Wunder, dass nur ganz wenige aus sozial schwachen Familien diesen Weg gehen.


    Irgendwann werden wir wohl auch in Deutschland mit dem Schlussatz aus dem Artikel konfrontiert werden:


    Zitat

    Gute Bildung ist im kommunistischen China nach wie vor kommerzieller Luxus. In China leben fast 120 Millionen Analphabeten, Tendenz steigend. Eine Ursache hierfür liegt darin, dass viele Eltern auf dem Land ihre Kinder früh von der Schule nehmen, damit sie zuhause helfen können. Ein Schicksal, mit dem sich wohl auch Xiao Yan abfinden muss.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von alias
    Heute:
    Kein Abiturient an der Schule meiner Kinder kam ohne zusätzliche Literatur, Lektürehilfen, Nachhilfelehrer, Ferienkurse zum Abitur... da werden von den Eltern Unsummen investiert. Kein Wunder, dass nur ganz wenige aus sozial schwachen Familien diesen Weg gehen.


    Irgendwann werden wir wohl auch in Deutschland mit dem Schlussatz aus dem Artikel konfrontiert werden:


    nein, das stimmt einfach nicht. Bei meinen Kindern (vier an der Zahl) habe ich die Erfahrung gemacht, dass diejenigen, die eine Gymnasialempfehlung hatten, und auch etliche derer, die eine Realschulempfehlung hatten, sehr wohl ohne eine einzige Nachhilfestunde zum Abitur kamen. Und auch zu sehr anständigen Notendurchschnitten.


    und den Absatz über Xiao Yan meinst du bestimmt nicht ernst, wie sonst würdest du dir erklären, dass immer mehr Eltern ihre Kinder durchs Gymnasium prügeln wollen ? Abgesehen davon sollte man nicht die kulturellen /gesellschaftlichen Unterschiede zwischen China und Deutschland vergessen, gerade was Schulpflicht und Schulgeschichte anbelangt. *Kopfschüttel*

  • Schau mal genau hin, aus welchen sozialen Schichten diese Leute stammen. **kopfnick**

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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