"Türöffner" Elterngespräche

  • Demnächst habe ich wieder Elterngespräche. Es ist nun nicht das erste mal und die Eltern kennen das Prozedere. Allerdings ist es so, dass Eltern so vollkommen mit unterschiedlichen Erwartungen zu den Gesprächen kommen. Im Grunde genommen ist es eine lockere Situation, in der über das Fachliche und Arbeits- und Sozialverhalten und allgemeine schulische Dinge geht. Nun ist es aber so, dass man mit Eltern unterschiedlich sprechen kann. Es gibt die, die von sich aus mehrere Fragen haben und diese abspulen, welche die mich erzählen lassen bzw. auch bei bedarf einhaken und diejenigen, die "ängstlich" (wie zum Direx bestellt) vor mir sitzen, und warten, dass ich mein Programm runterspule. Und vor letzteren ist mir ein bisschen bange, da ich diese Gespräche als sehr zäh empfinde.
    Nun meine Frage: Habt ihr (aus Erfahrung) Ideen/Tipps, wie ich diese Situation auflockern kann? Gibt es ein/zwei Sätze als "Türöffner", dass man ein Gespröch nicht so trocken übers Arbeits- und Sozialverhalten beginnen muss? Über Tipps wäre ich echt dankbar!

  • Türöffner sind freundliche Bemerkungen darüber, wie zahlreich die Eltern den Sprechtag wahrnehmen oder wie man als Elternteil den Gesprächemarathon so bewältigt, oder ein bisschen lockerer Smalltalk - ganz kurz - über das letzte Schulkonzert, den Tag der offenen Tür, die Geschwister an der Schule, die man vielleicht schon unterrichtet hat, anstehende Veranstaltungen, etc.. Wichtig ist hier, spontan zu sein, sich nicht zu verkrampfen und schnell zu den wirklich interessanten Themen überzuleiten. Man kann die Eltern erst einmal zum Reden bringen, indem man sich erkundigt, wie ihr Sohn/ihre Tochter sich über die Schule, bestimmte Fächer äußert, indem man nachfragt, wie nachmittags gearbeitet wird - mit Hilfe, mehr oder weniger kontrolliert oder selbstständig, mit laufendem Radio oder Fernseher bzw. Computer in Reichweite oder mit der Geräuschkulisse von lärmenden Geschwistern und herumwuselnden Haustieren. Bei Unter- und Mittelstufenschülern würde ich den Medienkonsum thematisieren und einmal nachfragen, wie die Eltern darauf Einfluss nehmen und ob überhaupt. Diese Gespräche sind oft sehr aufschlussreich und man kann dann meist sehr schnell zu den Aspekten übergehen, die einem wichtig sind, indem man Beobachtungen aus dem Unterricht schildert.

  • Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass es schön ist (bin an der GS) wenn man als erstes den Eltern etwas zeigt, was ihr Kind gerade gemacht hat. Bei uns z. B. die Eigenfibel oder die letzte Bastelarbeit.


    Ich frage als erstes immer was denn die ELtern auf dem Herzen haben damit ihre Anliegen zunächst geklärt werden können.


    Ansonsten habe ich immer etwas Süßes in einer Schale wo die Eltern sich bedienen können. Das lockert auch so manche Mama und manchen Papa auf. :) Übrigens auch an der Hauptschule. Da habe ich es genauso gemacht. Gut finde ich auch, wenn der Raum halt ansprechend ist. Also z. B. eine Kerze auf dem Tisch oder schöne Blumen. Finde ich besonders wichtig wenn man in einem häßlichen ELternsprechzimmer ist, weil man z. B. kein eigenes Klassenzimmer hat. :)


    Ansonsten kann man ja auch aufgreifen wenn man sieht, dass die Eltern so aussehen wie vor einer Hinrichtung. So nach dem Motto: Keine Angst, ich belle nur, ich beiße nicht und gestorben ist hier noch keiner ;)

    • Offizieller Beitrag

    ich frage auch immer, ob die Eltern konkrete Fragen /Anliegen haben.
    Oder was denn das Kind so von der Schule daheim berichtet.

  • Beim allerersten Sprechtag im ersten Schuljahr frage ich immer zu Beginn nach dem Eindruck, den die Eltern von ihrem Kind haben, wie es in der Schule angekommen ist, wie es sich fühlt etc.

  • Zitat

    Original von Nuki
    ...
    Ich frage als erstes immer was denn die Eltern auf dem Herzen haben damit ihre Anliegen zunächst geklärt werden können.


    Das ist auch immer mein Einstieg - nach der Begrüßung und wenn alle sitzen. Ich stelle auch die Stühle so, dass die Eltern die Wahl haben, ob sie mir am Tisch gegenüber oder eher seitlich näher bei mir sitzen können. Ich sitze beim Elterngespräch NIE am Pult, sondern stelle Tische extra zusammen.


    Zitat


    Ansonsten habe ich immer etwas Süßes in einer Schale wo die Eltern sich bedienen können. Das lockert auch so manche Mama und manchen Papa auf. :) Übrigens auch an der Hauptschule. Da habe ich es genauso gemacht. Gut finde ich auch, wenn der Raum halt ansprechend ist. Also z. B. eine Kerze auf dem Tisch oder schöne Blumen. Finde ich besonders wichtig wenn man in einem häßlichen ELternsprechzimmer ist, weil man z. B. kein eigenes Klassenzimmer hat. :)


    Ich nutze gerne das Sprechzimmer. Dadurch verlasse ich mein "Hoheitsgebiet" (mein Klassenzimmer) und signalisiere den Eltern Gleichberechtigung. Die Idee mit dem Knabberzeug werd' ich aufgreifen - finde ich gut. Das gibt auch Gelegenheit für Gedankenpausen ("Tschuldigung, ich habe gerade den Mund voll...." :D )


    Wenn ich das Gespräch auf das Kind lenke, beginne ich gerne mit "Mir ist aufgefallen, dass der...." und schildere dann (falls das möglich ist) ein positives Verhalten des Kindes.


    Falls ein Kind momentan problematisch ist, beginne ich mit einer Frage an die Eltern: "Welchen Eindruck haben Sie zur Zeit von.... " um danach meinen Eindruck zu schildern.


    Soweit wie möglich versuche ich das Gespräch mit einer positiven Bemerkung über die Perspektive des Kindes zu beenden.


    Nachtrag: Bei Elterngesprächen, bei denen im Vorfeld klar ist, dass sie mit Sicherheit problematisch verlaufen werden, signalisiere ich mein "AMT", dadurch, dass ich im Klassenzimmer am Pult sitze und die Eltern an der Schülerbank davor. Das musste ich bislang nur einmal so handhaben ... hat jedoch funktioniert :D

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Ich kann Alias' Darstellungen nur empfehlen.


    Bei langen Elternsprechtagen gehe ich zwischendurch mal hinaus und halte Ausschau nach den verpfllegenden Gruppen...da fragen wartende Eltern auch mal, ob sie mir etwas zu Trinken holen/mitbringen könnten.......


    Die menschliche Seite nimmt dann schonmal viel "Wind aus den Segeln" ...




    ...auch sage ich den Eltern, dass ich mich freue, sie kennen zu lernen bzw. sie wieder zu sehen.....



    LG
    Isa

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