Hauptschullehrer A13??

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    Original von alias
    Die Gehälter an GS werden dafür in Zukunft an die Gehaltsstufen der Erzieherinnen angeglichen, die im Rahmen der "Bildungshäuser" an den Grundschulen eingesetzt werden.... Sowas ist "ausgleichende Gerechtigkeit" nach Oettinger". Schließlich möchte er einen "ausgeglichenen Hausghalt" vorlegen - und irgendwoher muss das Moos kommen.


    Dass das möglich ist, hat natürlich auch marktwirtschaftliche Gründe. Anders als in andern Lehrämtern drängen weiterhin massiv Bewerberinnen auf den Arbeitsmarkt. Ich weiß nicht, wie die Zahlen in Bawü aussehen, aber in NRW sieht das Ministerium in seinen Prognosen den Arbeitsmarkt auf Jahre hinaus gesättigt. (Diagramm auf S. 11 im verlinkten Dokument.) Dazu kommt, dass Grundschullehramt (leider) ein klassischer Nebenverdienstberuf für Frauen ist und Bewerberinnen deshalb oft nur geringe Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsplatzes haben. Außerhalb der Schule bestehen zudem kaum andere Verwendungsmöglichkeiten für Grundschullehrer.


    Das ist natürlich eine Situation, an der der Dienstherr gut an der Gehaltsschraube drehen kann, da ihm die Arbeitkräfte gewiss sind.


    Grund genug, vor Studienbeginn äüßerst scharf nachzudenken, ob man tatsächlich diesen materiell eher nicht so interessanten Weg tatsächlich einschlagen will!


    Nele

  • Zitat

    Dazu kommt, dass Grundschullehramt (leider) ein klassischer Nebenverdienstberuf für Frauen ist und Bewerberinnen deshalb oft nur geringe Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsplatzes haben. Außerhalb der Schule bestehen zudem kaum andere Verwendungsmöglichkeiten für Grundschullehrer.


    Da beißt sich ja gerade die Katze in den Schwanz. Einerseits kritisiert z.B. ein Minister namens Möllring die Grundschullehrerinnen auf billigstem Niveau, tut aber selber nichts dafür, um den Beruf attraktiver zu machen. Wäre doch mal ein interessantes Gedankenspiel, was passieren würde, wenn Grundschullehrer exakt gleich behandelt werden würden, wie Gym-Lehrer - also +A14 Beförderungen für besonderen Einsatz und je nach Schulgröße A14 bis A15 Leitungsstellen.


    Übrigens: Dafür, dass in der Grundschule ja nur halbtags Mamis arbeiten, die dank schlechtem Abi ohnehin nichts anderes hätten machen können, schneiden die deutschen Grundschulen bei internationalen Tests nun wirklich nicht schelcht ab!


    Den letzten Satz finde ich jetzt aber ein wenig daneben. Ich fühle mich eigentlich nicht wie der Depp vom Dienst und hätte persönlich mindestens 3 Alternativen, die ich auf dem freien Arbeitsmarkt verfolgen könnte/wollte. Natürlich nur solange es mein Alter zulässt. Den 50jährigen Gymnasial-Physiklehrer will sicher auch kein Konzern mehr in seiner Entwicklungsabteilung haben ;)


    Zitat

    Grund genug, vor Studienbeginn äüßerst scharf nachzudenken, ob man tatsächlich diesen materiell eher nicht so interessanten Weg tatsächlich einschlagen will!


    BITTE nicht. Wir brauchen hier in der Grundschule auch welche vom Typ "Geld-ist-auch-ganz-nett!"... familienbedingt auch oft unter dem Begriff "Männer" zusammengefasst ;) Lasst euch nicht abschrecken - so schlecht verdienen wir nicht - und den Rest erstreiken wir uns !!!



    Wie man so beim Philologenverband über Besoldung denkt, kann man hier nachlesen. Gerade die letzten Fragen sind diesbezüglich interessant. Aber bildet euch eure eigene Meinung:


    http://www.spiegel.de/schulspi…sen/0,1518,613603,00.html

  • Zitat

    Original von Mila
    Ich hab da einige Fragen / Anmerkungen:



    3 Semester mehr vorgeschriebene Studienzeit = in der Qualität höher einzustufen?


    Formal gesehen, schlicht und ergreifend JA!


    Wo ist denn da bitte das Problem? Natürlich gibt es Kollegen aus dem Bereich der Primar- oder Sekundarstufe II, die persönlich (!) höher qualifiziert sind als die Sek.IIler.


    Ein abgeschlossenes Studium für die Sek. II entspricht der wissenschaftlichen Ausbildung der Magister. Demzufolge kann ich mit diesem Abschluss auch außerhalb des Bildungs- und Erziehungsbereiches konkurrieren. Mit einem Sek. I oder Primarabschluss ist das im Normalfall ausgeschlossen. Demzufolge hat der Staat auch Interesse, die formal höherer Qualifizierten mit einem entsprechenden Gehalt zu locken bzw. zu halten.


    Bereits jetzt werden viele Kollegen aus dem RS-Bereich an den Gymnasien und beruflichen Schulen beschäftigt. Deren Beitrag zur Sicherstellung des Unterrichts kann gar nicht groß genug herausgestellt werden. Allerdings bleiben uns immer noch die Lücken in der (beruflichen) Oberstufe bestehen. Wer soll denn bitte noch Interesse an einem längeren Studium für die Sek.II haben, wenn dann auch noch gleiches Geld für alle bezahlt wird?


    Noch zum Thema: Wenn ich das richtig sehe, verläuft die Vergabe der A13er Stellen für die HS ziemlich ähnlich wie die Vergabe der A14er Stellen für den Sek. II-Bereich. Daran gibt es bestimmt das ein oder andere auszusetzen, aber so wild ist es auch nicht.
    Die eigentliche Empörung, dass GS-Lehrer nicht die gleichen Aufstiegschancen wie HS-Kollegen (trotz gleicher Ausbildung) haben, kann ich nachvollziehen. Andererseits muss man auch sagen, dass der Aufbau der Werkrealschulen auch honoriert werden muss.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Zitat

    Original von schlaubyWie man so beim Philologenverband über Besoldung denkt, kann man hier nachlesen.


    Der einzige Begriff, der mir dazu in diesem Zusammenhang einfällt ist "Vollidioten." Wie instinktlos kann man eigentlich sein in diesem Verbandsvorstand? :rolleyes:


    Nele

  • Zitat

    Original von schlauby
    ....
    Wie man so beim Philologenverband über Besoldung denkt, kann man hier nachlesen. Gerade die letzten Fragen sind diesbezüglich interessant. Aber bildet euch eure eigene Meinung:


    http://www.spiegel.de/schulspi…sen/0,1518,613603,00.html


    Gefahrenzulage für Lehrer? Kaufen wir demnächst Schränke fürs Lehrerzimmer, damit wir die schusssicheren Westen lagern können?
    Oh Herr, schmeiß Hirn runter! Mir ist diese Angst- und Panikmache zutiefst zuwider. Wenn diese Diskussion so weitergeht, kommen meine Fünftklässler bald mit Messern und Pistolen in die Schule, "damit sie sich im Ernstfall verteidigen können".

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • In der Newsletter-Mail vom Philologenverband BW, die vorhin bei mir reinflatterte, steht was davon, dass es nicht ganz so gemeint war, wie die Zeitungen es gedruckt haben...


    Posten darf ich den Newsletter ja hier wahrscheinlich nicht, aber sinngemäß stand drin, dass der DPHV das nie explizit eine Gefahrenzulage gefordert hätte, sondern dass der BILD-Reporter gefragt hat, was der Vorsitzende davon hält - und der hat wohl gesagt, dass man durchaus auf diese Idee "könnte".
    Der DPHV hätte sich aber diese Forderung nie zu eigen gemacht.

  • Trotzdem - schön auch das Argument, dass er fast jeden Tag mit Journalisten reden würde und nie auf den Gedanken gekommen wäre, dass die diese Bemerkung so aufbauschen könnten. Ist doch logisch, dass die auf so ne Aussage anspringen! Ich find diese Panikmache auch gruselig.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    auch welche vom Typ "Geld-ist-auch-ganz-nett!"... familienbedingt auch oft unter dem Begriff "Männer" zusammengefasst ;)

    BRÜLL!! :D:D

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

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