Endgültig durch 2. Staatsexamen gefallen

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von batman08
    Hallo!


    Ersteinmal einen herzlichen dank für eure trostenden worte und tips.
    Meine Freundin hat schon von 2 schulen ein Angebot bekommen unter einem BAT-Vertrag zum neuen schuljahr anzufangen. sie muss sich nun noch entscheiden...
    In der zwischenzeit lassen wir den widerruf laufen, warten ab und glauben an die gerechtigkeit :)


    Lieber Batman,


    der letzte Satz klingt ein wenig nach "gerecht ist, was mir nützt und meinen Bedürfnissen entspricht bzw. nachkommt".


    Da diese Problematik des "nicht leiden könnens" ja auch das Lehrer-Schüler-Verhältnis betrifft bzw. Schüler ähnlich argumentieren, würde ich Deiner Freundin einmal empfehlen, sich in die Rolle einer Lehrerin hineinzuversetzen, die ähnlichen Vorwürfen ausgesetzt ist, wenn ein Schüler aufgrund einer entsprechenden Fachnote beispielsweise die Versetzung nicht schafft.


    Ein BAT-Vertrag ist sicherlich nicht schlecht - aber hier schließe ich mich Meike und einigen anderen an. Das kann auf Dauer keine Perspektive sein. Ich nehme nicht an, dass das unbefristete Verträge sind, oder?


    Zitat


    auf die diskussionen, ob nun meine freundin für den beruf geeignet ist oder nicht, werde ich erst gar nicht eingehen, denn es bringt nichts über solch eine thematik zu debattieren, wenn man den unterricht der betroffenen person, den charakter und die einstellung dieser person nicht kennt.


    Da stimme ich zu. Letztlich muss man sich aber dem Votum der Prüfungskommission
    stellen, da dies juristisch wie fachlich ausschlaggebend ist.


    Zitat


    Noten geben nicht immer die wahre leistung einer person wieder, vor allem wenn prüfer voreingenommen in die prüfung gehen.


    Würdest Du bzw. würde Deine Freundin als Lehrerin später solche Argumente seitens ihrer Schüler als legitim akzeptieren?


    Wenn wir so argumentieren und diese Argumentation "statthaft" sein soll, dann muss sie in beide Richtungen gelten und sowohl für die Position Deiner Freundin als Referendarin, die selbst bewertet wird, als auch für die mögliche Position Deiner Freundin als Lehrerin, die selbst andere Schüler bewertet.


    Zitat


    Alles gute für euch alle und ich werde im hinterkopf behalten, euch bei neuigkeiten zu informieren. :)
    Lg


    Darüber würde ich mich freuen.


    Gruß
    Bolzbold

  • Hi!


    Ich bin auch im Sommer 2008 endgültig durchgefallen. An meinem Horrorseminar sind 80% aller Mathereferendare fürs Gymi endgültig durchgeflogen. Die Taktik in Niedersachsen bzw. am Studienseminar Celle ist die Leute dann im Angestelltenverhältnis weiterzubeschäftigen damit Geld gespart wird. Ich habe mich entschieden diesen Scheiß nicht mit zu machen und bin seit September 2008 an einer Privatschule in der Nähe von Berlin. Nebeher habe ich und einige meiner ehemaligen Mitreferendare Klage eingereicht...Auch was ich hier im Forum lese ist schon erschreckend...neuen Job suchen...usw. Ich bin 32 habe 6 Jahre Mathe und Musik studiert und mit 2 abgeschlossen...Ich denke in einigen Jahren bricht das ganze System Referendariat ohnehin zusammen und man sollte auf jedden Fall versuchen im Lehramt zu bleiben. Nur weil irgendwelche Idioten meinen sie müßten sich daran aufgeilen anderen Lehrern mit Psychoterror eine "Ausbildung" zu verpassen muss man sich nicht von dem Beruf abrinbgen laassen. Also Kopf hoch...

  • Zitat

    Original von harzer
    Ich denke in einigen Jahren bricht das ganze System Referendariat ohnehin zusammen


    Darf ich mal die ganz ehrliche Frage stellen, warum das so sein sollte? So lange es genügend Leute gibt, die diesen Job machen wollen und durch die Ausbildung oder Seiteneinstiege gehen (und die gibt's ja offenbar), gibt es doch kein Drängen, IRGENDETWAS zu ändern!?

  • ich finde, gerade weil noch immer leute lehrer werden wollen, sollte die lehrerausbildung "reformiert" werden...
    für mich ist das studium sehr realitätsfern und so lange es so bleibt, kann niemand ausreichend auf den einsatz in der schule vorbereitet werden. das ref ist da natürlich nochmal was anderes, aber was das studium angeht, bedarf es, meiner meinung nach, auf jeden fall einer änderung, die nicht durch modularisierung (umstellung auf master und co.) geschaffen werden kann. das studium müsste einfach praxisnäher sein, sowohl inhaltlich als auch im bezug auf praktika. in einem praktikum, bei dem ich mit fünf anderen studenten in einer klasse sitze, ist, finde ich, wenig hilfreich, um den schulalltag kennenzulernen... da bedarf es viel eigeninitiative, die viele einfach nicht haben, was am ende zu problemen führen kann.


    man sollte also nicht die hände in den schoß legen, nur weil die leute die ausbildung, so wie sie ist, mitmachen. man ist ja gezwungen sie zu nehmen, wie sie ist, wenn man seinen traumberuf ergreifen will.

    • Offizieller Beitrag

    Also zu den Aussagen, dass das Ref so ein Horror wäre, kann ich nur von uns berichten: Bei uns ist damals von ca. 50-60 Leuten genau eine (!) Person durchgefallen. Ich kenne wirklich viele Lehrer an verschiedenen Schulformen in verschiedenen Gegenden, aber von hohen so Durchfallquoten habe ich bisher noch nie gehört. Das ist jedenfalls bestimmt nicht die Regel.


    Interessanterweise berichtet mir eine Freundin, die in Rheinland-Pfalz seit Jahren sehr viele Refs an ihrer Schule betreut hat, davon, dass in den letzten Jahren von "ihren" Refs alle bestanden haben, selbst die, die aus Sicht der Ausbildungslehrer besser nicht an eine Schule sollten. Als Grund wurde genannt, dass man dort an deren Schulform Lehrer so dringend benötigt, dass man sich zweimal überlegt, jemanden durchfallen zu lassen.

  • "Mein" Seminar in Bayern - schon etwas her ... von 30 Leuten ist einer wirklich durchgefallen. Viele bekamen Noten, mit denen eine Anstellung unwahrscheinlich war (da gehört nicht viel dazu, wenn die Einstellungsschnitte damals alle eine 1 vor dem Komma hatten).


    Ich persönlich habe nur das letzte halbe Jahr als Horror empfunden, das lag aber an meinem Betreuungslehrer (heißt in anderen Bundeslehrern evtl. Mentor) - nicht einmal am Seminarlehrer. Der gute Mann war selbst grad aus dem Referendariat und meinte wohl nun, er müsse es dadurch besonders gut machen, dass er mich ohne Rücksicht auf sonstige Umstände jeden zweiten Tag im Unterricht besuchte (letzter Ausbildungsabschnitt wohlgemerkt, nach einem Jahr eigenverantwortlichem Unterricht) ... ich kam also mit den Besuchen des Seminarlehrers und der Schulleiterin und seinen Besuchen auf 17 Besuche in einem Halbjahr. Er ließ sich auch nicht von Besuchen abhalten, wenn ich an diesem Tag "nur" Schulaufgabe schrieb bzw. er kam auch am Tag nach meiner letzten Lehrprobe ...

  • Also ich denke, das einzige, was wirklich geht, ist, wenn man der Prüfungskommision einen Formfehler nachweisen kann.
    Ein Gericht wird eine pädagogische Leistungsbeurteilung sicher nicht in Frage stellen, wie sollen sie das auch? Der Richter war ja nicht dabei....
    Wenn also die o.g. Prüferin bei beiden Prüfungen dabei war und man das als Formfehler bzw. Befangenheit argumentieren könnte, dann würde das vielleicht funktionieren.


    Allerdings werden, so sehe ich das, egal deine Freundin Prüfer du bekommt, sich die Prüfer untereinander austauschen... man kennt sich ja...
    Das wird, denke ich, das größere Problem sein. Wirkliche Unbefangenheit ist da nicht gegeben.


    Gruß
    Steffen

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

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