Kurze Zusammenfassung zum Seiteneinstieg in NRW

  • Hallo Zusammen,


    bin auf dem Weg mich für das Seiteneinsteigerprogramm zu bewerben.
    Ich habe die Teilerkennung schon gemacht. Es gibt nicht so viele Stellen , kann mir jemand ein weiteren Tip geben?
    Bin Fh Absolvent im Bereich Wirtschaft , 2. Fach beliebig


    (Falls einer gute Bewerbungsanschreiben hat , bin ich auch erfreut :-))


    Vielen Dank !

  • Willkommen im Club,


    bin BWL´er und suche auch. Also wenn Du noch gute Tipps hast :) Bei mir war es bisher sehr erfolglos :(

  • Hi!


    Versucht doch mal, eine Vertretungsstelle zu bekommen, das dürfte kurz vor Halbjahresanfang, wo alle Schulen auf dem Schlauch stehen, recht einfach sein. Wenn ihr da gut klarkommt (gute Zeugnisse) dann habt ihr sicher bessere Chancen - und ihr wisst auch, ob das was für euch ist.


    Viel Glück

  • Hallo Seiteneinsteiger ... und solche, die es noch werden wollen!


    Nachdem ich bisher nur hin und wieder mal gelesen habe will ich nun auch mal meine Erfahrungen beitragen (Kenntnisse der relevanten Gesetze, Verordnungen und insb. der OBAS setze ich voraus!).


    Eins vorweg ... ich habe bereits eine Stelle angenommen - im Dezember - und warte nun auf Post aus Düsseldorf. Da ich erst zum 25.8.2010 anfange rechne ich auch erst im Februar damit, schließlich gehen die Änfänger zum 1.2., um deren Stellen es Ende 2009 ja vor allem ging, erst einmal vor - logisch! Aber der Reihe nach ...


    Anfang November alles durchgelesen, die Seminarveranstaltung habe ich mir geschenk, zur Uni die alte Studieenordung kopiert (Elektrotechnik, Abschluss 1992) und 7 Bewerbungen geschrieben ... bestehend aus einem relativ schulunspezifischen Anschreiben (1. Seite), Lebenslauf, Zeugniskopien, Studienleistungen/-ordnung, Arbeitsverträgen und was man sonst noch so hat. Dazu habe ich zwei weitere Seiten gepackt ... eine Seite (2.) "Meine Motivation" ... und eine Seite (3.) "Berufserfahrungen".


    Von den 7 Bewerbungen habe ich dann im Rahmen einer Rundreise 6 persönlich im Sekretariat abgegeben - ohne Voranmeldung, ohne Rektorgespräch etc. Ich hatte z.B. bei einer Schule mehrmals versucht, den Rektor zu erreichen, weil in der Ausschreibung um Kontaktaufnahme gebeten wurde ... und dann mit der Sekretärin ausgemacht, dass sie ihm ausrichtet, dass ich gar keine Fragen hätte und er mich anrufen solle, warum auch immer :) Der Anruf kam nie ... und außerdem habe Rektoren wichtigeres zu tun, deshalb wollte ich sie ja gar nicht stören. Alles, was ich wissen wollte, hatte ich von der jeweiligen Homepage. Deshalb landete Bewerbung Nummer 7 auch nach einer Nacht Schlaf am Morgen der Rundreise wieder im Müll, weil mir etwas im Schulprogramm gänzlich gegen den Strich ging ... einzig auf die kontroverse Diskussion in einem mögl. Auswahlgespräch hätte ich mich gefreut ... aber ich wollte ja eine Stelle, und keinen Spaß!


    Tipp: Infos zur Schule aus dem Netz holen und lesen. Man merkt da schon, ob man da hinpassen könnte und bekommt ein Gefühl für die Schule. Persönlich Unterlagen abgeben und mal durch die Schule wandern ... das reicht schon! Wichtig auch für ein mögl. Gespräch.


    6 Bewerbungen abgegeben ... 4 Einladungen bekommen ... auf die Fächer Mathe/bel. bzw. Technik/bel.. Die 2 Nichteinladungen hatte ich schon erwartet, weil ich bei Leo gesehen habe, dass sich viele Reguläre beworben hatten ... kein Wunder bei Stellenausschreibungen mit so Kombis wie Kunst (auch Primarstufe)/bel., Englisch/bel., Deutsch/bel. und Sowie/bel..


    Interessant: Ich hatte mich (mal egal warum) nur auf Sek. I beworben. Eine Schulleiterin rief mich daraufhin an, ob ich nicht meine Bewerbung von Mathe/Technik Sek I in Technik/Mathe Sek II ändern wolle, weil sie eine der wenigen Schulen sei, die Technik auch in der Sek II hätten bzw. aufbauen wollten und da ginge das ja dann und sie hätten die Stelle ja auch ausgeschrieben (hatte ich nicht gesehen weil nicht danach gesucht). OK, machen wir, bis Freitag! :)


    Erstes Gespräch bei besagter Schule. Vorbereitung: Hompage (Schulprogramm etc.) lesen! Alles andere stand ja auch schon in meiner Bewerbung (insb. Seite 2 und 3), Fragen dazu also unproblematisch (hatte ich ja schon vorher lange genug drüber gegrübelt :-)). Blatt in die Hand gedrückt bekommen ... Vortragsthema: Aufbau Sek II! Na klasse, da weiß ich erst seit 36 Stunden worauf ich mich überhaupt bewerbe ... lief aber ganz gut. Noch ein paar Fragen und fertig ... nicht ohne den Hinweis, dass man Ingenieure brauche, für das was man vorhabe. Interessant! Abends dann der Anruf ... Platz 1 der Seiteneinsteiger, aber ein Regelbewerber vor mir, wenn der ... bekannt! Allerdings merkte ich gleich, dass sie wohl mit einer Absage rechnete, weil der Regelbewerber sich auch an seinen Ausbildungsschulen beworben hatte. Das Stellenangebot kam dann auch tatsächlich noch!


    Zweites Gespräch. Gleiche Vorbereitung. Blatt bekommen, hier ging es jetzt vor allem um die Arbeit mit Jugendlichen. Nicht unerwartet, hatte ich doch meinem Abgabebesuch und dem Blog der Schule entnommen, dass die Schülerschaft nicht ganz unproblematisch ist. Aber kneifen gilt nicht ... und lag eh auf dem Weg zu Gespräch 3 1 Stunde später. Wenn man seit dem Abend vorher weiß, man würde die Stelle eh nicht annehmen und morgens um 8 der Erste ist läßt man die Kommission natürlich nicht warten ... Übung kann nicht schaden ... und jetzt hatte ich meinen Spaß. Da der Umgangston einzelner Kommissionsmitglieder dem sozialen Niveau eines Teils der Schülerschaft entsprach ... mitmachen! Verabschiedet habe ich mich jedenfalls mit dem Hinweis auf eine falsche Stellenbeschreibung seitens der Schule ... "Sie suchen keinen Lehrer, sondern einen Sozialarbeiter, der ggf. auch noch etwas lehren kann ... Tschüß, ich muß weiter!" Ich war erstklassig drauf ... und hatte gerade mal 30 Mintuen bis zum nächsten Termin.


    Drittes Gespräch. 5 Minuten zu spät zur Vorbereitungszeit erschienen ... Sekretärin drückt mir das Blatt in die Hand und schickt mich ins Nebenzimmer. Dort erscheint wenig später ein Kollege, der an den PC mußte ... sich für Matheunterricht vorbereiten wollte ... kein Problem. Ach so, Vorbereitung wie üblich! Am Abend vorher zu meiner Lieblingsschule aufgestiegen, da fast alles paßte/gefiel, was ich da so gesehen habe. Auf dem Blatt war dann die Präambel des Schulprogramms abgedruckt und die Aufgabe sinngemäß: Was ist ihnen wichtig in ihrer Arbeit und wie würden sie es umsetzen! Bingo! Themen selbst wählen und ausführen ... was will man mehr? Richtig, die Stelle ... also ein paar Punkte gegen das Vergessen auf's Blatt ... und dann auf den Rektor warten und dabei den Kollegen beobachten :)


    Vortrag lief (fast) wie geschmiert ... Gespräch war super ... ich war der letzte Bewerber, daher waren es statt 30 dann 50 Minuten. Ich war der Meinung nach 20 Minuten zu merken, dass das super passen würde, daraufhin mutiger, nach dem Lob einiger Dinge an der Schule auch noch anzumerken, was (aus meiner Sicht) fehlt ... aufgeklärt zu werden, dass es das schon gibt (steht da nur noch nicht, weil ...) ... ok, damit hatte ich mir dann ein paar weitere Fragen eingebrockt :) ... Dann schaltete sich die Seminarvertreterin ein ob ich Einführung oder OBAS wolle und ob ich mich damit schon auseinandergesetzt hätte. Klar, OBAS, steht schon in der Bewerbung, aber um welche Stelle geht es eigentlich ... zum 1.2. oder zum 25.8. (gab zweimal Mathe/bel. zu je einem Termin)? Ging nur um 25.8., weil ich wegen zu vielen Regelbewerbern zum 1.2. keine Chance gehabt hätte. Alles klar, dann stelle ich mir das so und so vor ... jetzt habe ich denen noch erklärt, wie ich mir das vorstellen würde wenn ich die Stelle annehmen würde und ob das so ginge ... alle nicken, der Schulleiter lobt noch meine Vorbereitung und meine Unterlagen und dann gehe ich.


    Noch ganz beeindruckt vom Gespräch und insbesondere von der Tasache, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben einer Meinung mit einer Gleichstellungsbeauftragten war, bin ich Richtung Heimat. Nach 15 Minuten "überlegen" war mir klar, dass ich diese Stelle annehmen würde, wenn ... und diese der anderen vorziehe. Die 4. Schule ... ne, die hätte jetzt schon keine Chance mehr. Nach 30 Minuten kam der Anruf und das Stellenangebot.


    Diese habe ich dann auch angenommen ... und das 4. Gespräch 2 Tage später abgesagt.


    Habe ich mich nochmal mit dem Schulleiter getroffen und wir haben alles mögliche besprochen ... vom Auswahlgespräch über die OBAS bis hin zur Schule usw. Gute Gelegenheit auch nochmal zu prüfen, ob die Entscheidung richtig ist - ist sie! Auch wie das jetzt ablaufen soll - abgesehen von den Papieren, die aus Düsseldorf kommen - haben wir grob abgestimmt, da es nicht erst im Sommer losgehen soll. Ich will die Zeit bis dahin nutzen ...


    Die Schulleiterin von Gespräch 1 fand meine Absage natürlich nicht so toll, aber sie hatte auch noch jemanden auf ihrer Liste ... und wollte nur kurz eine Absage meinerseits per email.


    Mein Fazit:


    Genau überlegen was man will, warum man das will, wie man sich das vorstellt ... sich halt intensiv mit dem Thema Schule allgemein, der speziellen Schule, den Regelungen für Seiteneinsteiger usw. auseinandersetzen. Wie ich - zu meiner Überraschung - gehört habe, ist das nicht selbstverständlich!


    Die Sache muss bzgl. der Person schlüssig sein ... sonst schafft es selbst eine mäßig rhetorisch und psychologisch begabte Auswahlkommission den Bewerber alt aussehen zu lassen.


    Bzgl. der eigenen Fächer sollte man wissen, was in der Schule so läuft ... also Stellenwert, Entwicklung, Unterrichtsmethoden ... und man sollte auch eine eigene Meinung dazu haben ... und evtl. auch eine Vorstellung davon, was man gerne machen würde.


    Gute Hilfe bei der Vorbereitung ... ich meine damit auch schon in der Zeit vor der konkreten Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle ... sind die Darstellungen ALLER Schulen im Netz - also nicht nur derjenigen, an denen man sich bewerben will. Einfach mal suchen ... gute Hilfe sind dabei die Seminare, die auf ihren Seiten oft alle Schulen auflisten, für die sie zuständig sind.


    Fragenkatalog ... ok, habe ich vorher von gehört ... aber nicht mit gearbeitet! Ganz bewußt nicht! Hätte ich z.B. einmal eines dieser isoliert gelernten pädagogischen Statements bzgl. Disziplin in der Klasse abgegeben ... da hätte nur eine nähere Nachfrage kommen müssen ...


    Was man als Seiteneinsteiger nicht wissen kann, muss man auch nicht wissen. In jedem Gespräch kam etwas anderes, was ich nicht wissen konnte ... und das habe ich dann auch so gesagt! Ganauso wie ich immer irgendwo angebracht habe, dass ich von den anderen lernen muss ... zwar sicher auch als Quereinsteiger Dinge einbringen kann, die für den typischen Lehrer interessant sein können, aber gerade am Anfang brauche ich Hilfe.


    Kleines Beispiel zu den letzten beiden Punkten ...
    "Sie haben Störer in ihrer Klasse ... da gibt es die leisen ... und die lauten ... Was tun sie?"
    "Gute Frage - da kann ich aber heute noch keine wirkliche Antwort drauf geben ... höchstens aus dem Bauch heraus ... würde mir die Schüler mal zur Seite nehmen, mit denen reden ... aber konkret weiter weiß ich heute nicht. Ich könnte Kollegen fragen und mir Tipps holen ... und dann gibt es da ja noch die Einführungswoche in Seminar und Schule und ich weiß, dass das da auf der Tagesordnung steht ... also werde ich die rechtlichen Hintergründe kennen bevor ich damit in Berührung kommen werde... aber vor allem das Vorgehen in solchen Fällen an dieser Schule kennen und dann so handeln, wie es hier praktiziert wird."


    Allgemeines nicken -> Antwort kann so falsch nicht gewesen sein ...


    Wie überhaupt mein Vorgehen ... Vorbereitung, Bewerbung, das Auswahlgespräch usw. ... nicht so schlecht gewesen sein kann, denn ich weiß, dass ich mich z.B. auch gegenüber einem Seiteneinsteiger durchgesetzt habe, der schon vertretungsmäßig (nicht an dieser Schule) tätig war, also viel tiefer in der Materie drin steckte als ich ... oder ich sollte wohl besser sagen: hätte drin stecken müssen - eigentlich.




    So, ich hoffe, der eine oder andere der sich mit dem Gedanken trägt, sich als Seiteneinsteiger zu bewerben, kann hiermit etwas anfangen. Bei Bedarf einfach nachfragen ...


    Ich warte jetzt auf meine Unterlagen auf Düssendorf ... bin mal gespannt, ob ich diese noch vor oder erst nach meiner ersten Lehrerkonferenz - als "Gast" natürlich - bekommen werde :)


    step.

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



  • Hallo step, hallo an die anderen,


    hört sich ja gut an bei dir, geht aber auch nur, wenn man schon gekündigt hat und Zeit hat für alles. Ich bin auch Bwler. Es bleibt doch nur die Variante, zu kündigen, ein 2. Fach nachzustudieren und dann bei einer Schule zu bewerben, oder?


    drey: was heißt denn erfolglos? hast du dich schon bei schulen beworben?


    Gruß Peter

  • @ Peter:


    Tja, habe mehr als 20 Bewerbungen geschrieben, alle möglichen Schulformen. Die Kombi Mathe / bel. ist als BWL´er ja ehrer schlecht, aber da ich nun auf Mathe / SoWi HRGe studiere, dachte ich, dass das funzt. Ich wurde nur bei einer Abendrealschule eingeladen. Dort war ich an 2. Stelle (1. Seiteneinsteiger) und die wollten den Regelbewerber vor mir nicht. Aber nach viel überlegen, musste ich der Stelle absagen, da mir die Schulform und Schule nicht passte (Stichwort: Versetzung dauert zu lange).


    Nun habe ich noch zwei Bewerbungen offen und werde die Ratschläge vorher auch berücksichtigen (Bewerbung persönlich abgeben, sofern machbar, da auch ich leider keine Zeit für Bewerbungstourismus habe).


    Aber der nächste Rutsch kommt ja glaube ich eh erst im September/Oktober.


    Drück aber allen die Daumen, dass sie mehr Glück haben.

  • Hallo,


    ob das ohne Kündigung geht oder nicht hängt letztendlich von der Ausgangsposition ab ... sprich, ob es eindeutige Fächer gibt, die die Voraussetzungen erfüllen. Der Anhang des alten Anerkennungserlasses (bis Feb. 2009) war da ja eindeutig und ist als erste Orientierung zu gebrauchen. Nach der neuen OBAS gibt es zwar mehr Möglichkeiten, aber dafür ist die Sache nicht so klar, was am Ende wirklich genehmigt wird.


    Bei mir ging bisher alles nebenbei! Frei brauchte ich nur für die Abgabetour, die Gespräche und das weitere Treffen mit dem Schulleiter. Viel weniger geht ja auch gar nicht ... wobei mir gerade einfällt, dass ich etwas korrigieren muss: Die Bewerbung bei der Schule, die es letztendlich wurde, habe ich gar nicht pers. abgegeben. Ich war zwar da, aber da ich nirgendwo einen Parkplatz gefunden habe bin ich weiter gefahren (weil ich ja noch zu anderen Schulen musste und es Freitag war - Sekretariate früh zu!). Erst wollte ich da dann Samstags noch hin (zufällig Tag der offenen Tür für die neuen 5er), aber weil ich eh schon die ganze Woche rumkränkelte und mich morgens dann elend fühlte, bin ich nur bis zum Briefkasten um die Ecke.


    Fazit: Es geht also auch ohne persönliche Abgabe ... ABER ... den in meinem letzten Beitrag erwähnten Besuch jeder Schule (ohne "Störung" der Schulleitung ... einfach mal hin und durch die heiligen Hallen streichen und die Sensoren auf Empfang stellen) habe ich dort noch nach der Einladung vor dem Gespräch nachgeholt. Das war für mich "rein atmosphärisch" interessant für die Gesprächsvorbereitung und mit entscheidend für die Auswahl aus den beiden angebotenen Stellen.


    Erst wenn ich jetzt im Laufe des zweiten Halbjahres etwas tun will zur Vorbereitung, bräuchte ich dann auch frei. Aber es ginge auch ohne, wenn ich z.B. schon Anfang nächster Woche gestartet wäre ... und es gibt ja auch Beiträge hier, wo die Betroffenen nahtlos übergehen.



    Kenne mich bei BWL nicht so aus, aber da scheint halt schon das 1. Fach das Problem zu sein ... worin hat man da z.B. eindeutig die knapp 40 bzw. 60 SWS (lt. LPO) in einem an der entspr. Schule unterrichteten Fach? Kenne das von einem Freund, der an einer Verwaltungsfachhochschule studiert hat ...


    Hat man ein Mangelfach - MINT oder Sport oder Musik oder Latein ... - studiert ist die Sache mit dem 1.Fach klar, da braucht man nur die genügend Stunden im 2. Fach (wenn man die OBAS will, sonst geht es ja auch ohne 2. Fach).


    Bei Ingenieuren (wie bei mir) wird es schon schwammiger. Nur weil "... technik" im Abschluss steht ist das 1. Fach einfach Technik. Wenn man viel Mathe hatte ist das 2. Fach auch unproblematisch. Je nach Studiengang erfüllt man auch noch ein drittes Fach (ich hatte z.B. die SWS-Verteilung 109 - 34 - 32 "zusammengebastelt").


    Das Problem ist, dass keiner am Ende genau vorhersagen kann, was durch geht. Hätte ich mich z.B. konkret an den Inhalten des Studiums orientiert ... und das auch noch an den Lehrplänen gespiegelt, hätte ich auch 60 - 60 - 60 begründen können - sprich ich hätte mir das erste Fach aussuchen können.


    Was aber dann gewesen wäre, wenn ich mich z.B. auf eine Ausschreibung Physik beworben hätte ... mit zweitem Fach Mathe ... oder umgekehrt, also Technik gar nicht vorgekommen wäre (weil z.B. an der Schule gar nicht unterrichtet), weiß ich auch nicht.


    Seminarvertreter und Schulen wussten das übrigens auch nicht. Bei beiden Stellenangeboten kam nämlich im Gespräch auch mal der Punkt auf warum Sek. I und nicht Sek. II. Neben meinen Gründen habe ich obiges da kurz erläutert bzw. gefragt ... und nur Ahnungslosigkeit geerntet.


    Was problemlos geht ist - wie ich es gemacht habe - auf eine Stelle bewerben, wo nur das zweite Fach ausgeschrieben ist, in dem man die Stunden nach OBAS erfüllt. Trotzdem muss dann aber das 1. Fach klar sein.


    Andererseits weiß ich aber z.B. aus meinem ersten Gespräch, dass da Kollegen von Sek. I auf Sek. II aufgestockt haben, um das Fach Technik neu in der Sek. II einzuführen. Und ich habe an "meiner" Schule auch schon einen Kollegen vorgestellt bekommen, der das auch gerne würde und Mitstreiter sucht. Könnte also am Ende doch noch in die Sek. II gehen ... und da könnte es dann wichtig sein, dass ich mit meinem Studium die fachlichen Voraussetzungen für die Sek. II bereits jetzt für 3 Fächer erfülle. Aber das ist dann wieder eine andere Situation, weil ich dann ja schon drin wäre.


    Vielleicht wird das mit den Fächern ja auch nochmal irgendwie klarer geregelt ... allein mir fehlt der Glaube, weil so ja ganz bequem die Verantwortung erst einmal an die Schule abgeschoben wird, die aber auch nicht mehr weiß. Seminar ist auch nicht schlauer ... und am Ende macht die Bezirksregierung einen Haken an die Sache ... oder auch nicht. Fürchte man wird sich daran orientieren müssen, was hier und da mal abgesegnet wurde oder nicht.


    Ist alles nicht logisch ... aber so ist es nun mal :(


    Wie sagte "mein" Schulleiter sinngemäß beim nächsten Treffen ... wir müssen jetzt sehen, dass wir sie erfolgreich und unbeschadet durch die zwei Jahre kriegen - und was wir dann machen ...



    step.



    drey


    Einzelne Stellen gibt es immer mal wieder ... und der nächste Rutsch im Sinne von vielen Stellen - insbesondere die zum Beginn des nächsten Schuljahres 2010/2011 - müsste im April oder Mai kommen.

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



  • Jetzt muss ich auch mal meinen Senf zu allem abgeben:


    Erst einmal können wir uns alle verdammt glücklich schätzen, dass wir die Gelegenheit "OBAS" überhaupt haben. Die Ausbildung selbst müssen wir wahrscheinlich an vielen Stellen einfach mal so hinnehmen. Das geht ja schon damit los, dass seit Jan 2009 auf die neue Seiteneinsteiger-Ordnung gewartet wurde und dann alles ab Nov in einem riesigen Chaos veröffentlicht und umgesetzt werden sollte. Sowohl die Schulen als auch die Seminare (und auch wir) sind ja davon total überrollt worden. Ich gehe mal davon aus, dass die Seminare an vielen Stellen noch gar nicht so genau wissen, was sie eigentlich mit uns anfangen sollen. Ich habe gerade das pädagogische Einführungsjahr hinter mir, was (abgesehen vom Fachseminar Sport) völlig für die Katz war. Ich bin da einfach mal überall mit reingesetzt worden und irgendwie hatte keiner einen richtigen Plan, was ich denn da soll.
    Ich habe vorher schon 4 ½ Jahre an verschiedenen Schulen in Elternzeitvertretung gearbeitet und kam mir schon allein aus diesem Grund bei den gerade neu beginnenden Referendaren falsch aufgehoben vor.
    Wenn ich mir überlege, dass ich diese 4 ½ Jahre alles dafür getan habe, mit meinem Sportwissenschaft-Diplom irgendwie in einer Festanstellung (von einer Verbeamtung hätte ich niemals geträumt) an die Schule zu kommen, ist die OBAS einfach nur genial. Ein normales Studium mit anschließendem Ref wäre (bis Aug. 2008 ) meine einzige Möglichkeit gewesen. Dann änderte sich aufgrund des Lehrermangels plötzlich alles Schlag auf Schlag.


    Ich denke, wenn man sich beim Prognose Gespräch nicht vollkommen doof anstellt, kann da nicht viel passieren. Das haben auch die Seminarleiter so gesagt – schließlich will/braucht die Schule einen ja auch. Ich musste dieses Gespräch auch noch führen, obwohl ich inzwischen seit 5 ½ Jahren im Schuldienst bin und aus dieser Zeit 3 dienstliche Beurteilungen mit „besonders bewährt“ habe und in dieser Zeit 5 Referendare im Ausbildungsunterricht betreut habe. ABER: Was auf dem Papier steht muss gemacht werden (daran muss man sich einfach gewöhnen) und so hätte bei einem 20minütigen Prognosegespräch theoretisch festgestellt werden können, dass meine Schulleiter und die Fachleiter aus dem päd. Einführungsjahr sich alle vertan haben und dass ich eigentlich nicht für den Schuldienst geeignet bin. Dann hätte ich jetzt einen unbefristeten Angestelltenvertrag. Den hätte ich selbst auch dann noch, wenn ich durch die 2. Staatsprüfung fallen würde. D.h. ich stelle mit dem Durchfallen unter Beweis, dass ich es nicht drauf habe und muss dann in meiner ganzen Unfähigkeit „zur Strafe“ als Angestellte weiterarbeiten, weil ich ja das päd. Einführungsjahr geschafft habe.


    ALSO: ich denke man darf das alles nicht sooo ernst nehmen. Diese ganze Regelung ist an vielen Stellen so widersprüchlich!!! ABER: Wie schon gesagt, die „OBAS“ ist ein Geschenk! Und nem geschenkten Gaul…
    Ich bin jedenfalls gespannt, ob ich pünktlich bis Mo meinen neuen Vetrag bekomme, ob ich dann schon in einer anderen EG bin, wie lange ich die OBAS überhaupt machen muss und in welcher Stadt ich zum Studienseminar muss. All das weiss ich nämlich noch nicht – aber es sind ja noch 5 Tage und damit muss ich wohl noch 4 ½ warten. Das ist für den öffentlichen Dienst einfach normal!
    Meine Stundenermäßigung fürs Semminar wurde im Stundenplan leider vergessen, was aber laut Schulleitung jetzt auch nicht mehr geändert werden kann. D.h. ich mache die volle Stundenzahl – allerdings habe ich in meinen beiden Ausbildungsfächern nur 7 Stunden Unterricht – den Rest mache ich fachfremd in Bio…


    Zurücklehnen – schmunzeln – und brav machen was von einem verlangt wird! Nehmt’s mit Humor!


    boedi

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