Auswahlgespräch, wenn ja, dann wann?

  • Wie lange dauert es, bis eine Schule zu den Auswahlgesprächen einlädt? Wenn, z.B. die Bewerbungsfrist der 01.06. war, wann könnte man (wenn überhaupt) mit einer Nachricht von der Schulleitung rechnen? Und, sollte man nicht in die enge Auswahl kommen, bekommt man dann überhaupt eine Absage (schriftlich, mail), oder lassen die einen einfach im Unwissen hängen?

  • Ca. 3-4 Wochen wurde einer Freundin jetzt von einem Schulleiter gesagt. Sie hatte mehrere Bewerbungen zum 1.6. abgegeben und nachgefragt und er meinte, dass man um den 21.6. mit Post rechnen müsse!

  • Von 3-4 Wochen muss man wohl ausgehen. Beim letzten Gespräch hat es von der Bewerbung - bzw. dem Bewerbungsschluss - bis zur Einladung genau 19 Tage gedauert. Ach ja, die Einladung war dann für drei Tage später - also das wird alles recht knapp.


    Ich denke aber auch mal dass das schon so kalkuliert wird und das auch die Gespräche fast alle an dem selben Tag sein werden, da man sich im Vorfeld auch schon selber entscheiden muss und damit die Wunschbewerber der Schule sich nicht überschneiden. Das wäre Am Ende schlecht für alle...wurde schonmal in einem anderen Thread diskutiert.


    Grüße


    Garet Jax

  • Hallo zusammen,


    grundsätzlich sind zwei Fälle zu unterscheiden ... ist es eine "Einzelausschreibung" oder ein "Massenverfahren".


    Bei einer Einzelausschreibung ist alles möglich ... von wenigen Stunden bis hin zu 1-2 Monaten.


    Bei einem Massenverfahren wie jetzt zum 1.6. (jedes Jahr im Mai und November) gehen die Einladungen ca. 2-3 Wochen nach dem Bewerbungsschluss raus ... die Gespräche sind dann ca. 3-4 Wochen nach Bewerbungsschluss. Die Woche, in der die Auswahlgespräche bei allen Schulen laufen, wird nämlich "von oben" festgelegt. Zu beachten ist, dass die Einladungen sehr kurzfristig vor den Gesprächen raus gehen ... als Anruf, email, Brief - alles möglich, darin hat die Schule freie Hand. Das können auch schon einmal nur 2-3 Tage vorher sein. Hängt am Ende alles davon ab, wann die Schulen die Meldungen der BR über die regulären Bewerber erhalten bzw. auch davon, wie viele Ausschreibungen die Schule insgesamt hatte.


    Hat man mehrere Gespräche kann es da natürlich auch mal zu Überschneidungen kommen. Andererseits habe ich auch noch nicht gehört, dass einem die Schule den Kopf abreißt, wenn man mit der Entscheidung für eine Schule (bei entsprechendem Angebot) wartet, bis man alle Gespräche absolviert hat. Auf eine solche Frage ... haben sie noch weitere ... sollte man vorbereitet sein und klar Position beziehen.


    Das heißt aber auf der anderen Seite nicht, dass nach dieser Zeit keine Einladungen mehr raus gehen bzw. keine Gespräche mehr stattfinden. Denn es ist auch die Entscheidung der Schule, wen bzw. wieviele Bewerber sie einläd. Sollte dann eine zweite Bewerberrunde notwendig sein, ist die Schule beim wann und wie wieder frei.


    Ob die Stelle weg ist ... man also keine Chance mehr hat ... weiß man daher erst dann endgültig, wenn die Unterlagen wieder im (eigenen) Briefkasten liegen.


    Eigene Erfahrung: Einladungen kamen 17 bis 19 Tage nach Bewerbungsschluss ... als Anruf, email, Brief ... zum Teil doppelt ... Gespräche waren 2- 4 Tage später ... und in einem Fall war der Brief im Kasten, als ich nach dem Gespräch wieder nach Hause kam.


    Man sollte also ab Mitte Juni regelmäßig in den Briefkasten und die emails sehen und das Handy eingeschaltet haben ;)


    Vorher schadet aber für uns Seiteneinsteiger auch nicht, da es auch vorkommt, dass Schulleiter zu einem ersten Gespräch einladen noch bevor überhaupt die erste Sitzung der Kommission stattgefunden hat.


    Gruß,
    step.

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



  • Gestern war es soweit. Ich habe mich mit dem Schullleiter, der Studienseminarleiterin und dem Zuständigen für die Lehererausbildung im Fach Physik getroffen. Das Gespräch wurde als "sehr gut" bis "vorzüglich" bewertet. Mein Fachwissen, meine Motivation für die Ausübung des Lehrerberufs sowie die langfristigen Perspektiven für mein Zusammenwirken im Schulleben häten bewirkt, dass ich für die Stelle in höchstem Masse geeignet sei. Nächste oder übernächste Woche soll ich den Vertrag unterschreiben (unter Vorbehalt: die Bezirksregierung muss die Entscheidung noch absegnen), sagte der Schulleiter, inzwischen darf ich mich aber bis Ende des Schuljahres in der Schule umgucken, Unterricht hospizieren, Kontakt zu den übrigen Lehrer knüpfen etc....
    Buah...., es ging ja wirklich, wie geschmiert....


    Grüße

  • Hallo migk,


    herzlichen Glückwunsch zur Stelle. Darf ich fragen wie dein Fachwissen ermittelt wurde? Haben sie dir direkt Fragen gestellt oder es anhand deines Abschlußes ermittelt?


    Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht
    Schokolive

  • Zitat

    Original von Schokolive
    Hallo migk,


    herzlichen Glückwunsch zur Stelle. Darf ich fragen wie dein Fachwissen ermittelt wurde? Haben sie dir direkt Fragen gestellt oder es anhand deines Abschlußes ermittelt?


    Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht
    Schokolive


    Hallo,


    ja, anhand der Zeugnisse (Diplom-Physiker und Promotion Dr. rer. nat.), Leistungsnachweise, Darstellung meines bisherigen Berufslebens (wissenschaftlicher Angestellter an der Uni) und meiner wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Hier gab es eigentlich nichts auszusetzen; in den restlichen 90% des Gesprächs ging es um solche Aspekte, wie Umgang mit den Jugendlichen, didaktische Vorerfahrungen etc. Und es wurde viel Organisatorisches besprochen: Einstellungstermin, überschneidenede Wochentermine beim Studienseminar und Schule (z.B. Lehrerkonferenzen), Schriftverkehr mit Bezirksregierung...


    Viele Grüße

  • Das kann ich auch genauso bestätigen. Ich hatte vier Gespräche (eins davon mit Erfolg) und dabei ging es nie um Fachwissen. Zweimal wurde gefragt, ob ich mir mein Zweitfach auch wirklich zutrauen würde. Da hatte es geholfen, dass ich mir schon vorher den Lehrplan angeschaut habe.


    Was jedesmal gefragt wurde:
    - Warum Lehrer werden?
    - Hat man sich mit den Formalien der OBAS auseinander gesetzt (vor allem, ob man sich der Belastung bewusst ist)
    - Situationen als Lehrer (Reaktion bei großem Leistungssprektrum in der Klasse, Elternbeschwerden, Notengebung usw.)


    Viel Erfolg weiterhin


    lasse

  • Bei mir gab es eine Zusage im zweiten Anlauf. Hier mal eine Auflistung von Fragen und Themen, die in den zwei Gesprächen angesprochen wurden:
    - Natürlich: Motivation
    - Warum der Sinneswandel?
    - Was macht Sie zu einem guten Lehrer?
    - Speziell für Sowi wurden beide Male Fragen zur Interdisziplinarität gestellt, also wie stellen Sie sich die Verknüpfung der drei Disziplinen im Unterricht vor? Beispiel? In der Gesamtschule entsprechend auch zu GL.
    - Umgang mit der Heterogenität innerhalb der Klassen, allgemein und speziell in der Oberstufe, wenn SuS von Haupt- und Realschulen hinzukommen
    - Was tun bei Desinteresse der SuS? Wie Interesse an bestimmten Themen wecken?
    - Verfahren bei Verhsaltensauffälligkeiten (Mobbing, Unterrichtsstörung)
    - Bildungspolitik: Meinung zu G8 und Beurteilung des 60-Minuten-Taktes
    - Stressresistenz und Arbeitsintensität
    - Welche AGs und/oder Projekte könnten Sie anbieten?
    - Trauen Sie sich zu, das 2. Fach (Mathe) auch in der Sek2 zu unterrichten?

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