Überlebt man das OBAS? Mutmacher gesucht!

  • Ihr Lieben!


    Wie ich gesehen habe, lesen einige mit, die sich schon mitten im OBAS oder der Vorgänger-Ausbildung befinden. Ich gedenke ja, ab 23. August damit zu beginnen, so ich irgendwann mal meinen Vertrag sehen und unterschreiben kann. Nun sind mir in den letzten Wochen fast nur Menschen im näheren Bekanntenkreis begegnet, die mir vom OBAS abgeraten haben. Das sei zu anstrengend, vor allem mit drei kleinen Kindern, ginge nur, wenn der Partner ein Sabbatical nehme usw ... Erfolgreiche Beispiele gabs scheinbar nur von Männern, deren Ehefrauen nicht arbeiteten und sich um Kinder und Küche kümmerten ... Ich hätte einfach mal gern Erfolgsgeschichten, denn allmählich fange ich an zu zweifeln, werde mutlos und überlege mir schon alternative Berufs-Szenarien, obwohl ich eigentlich sehr gern wollte. Okay, meine Kinder sind noch klein (zwei, fünf und sieben Jahre), mein Mann arbeitet Vollzeit und wir haben keine Großeltern in der Nähe. Im Falle von Kinderkrankheiten hätten wir eine Tagesmutter in der Hinterhand, ansonsten sind die Kinder in Kita und OGS gut untergebracht. Dreht man wirklich nur noch am Rad, lässt sich am Ende der Ausbildung scheiden oder ist von Antidepressiva abhängig? Bitte sag mir mal jemand, dass man das Ganze einigermaßen gesund an Leib und Seele überstehen kann ...

  • also ich habe bald auch 3 kinder...und mein studium sowie meine praktikas funktionieren auch super mit denen....und mein mann steht 100% hinter mir...es gibt kita, es gibt großeltern...man muss lernen ist klar...aber mei. ich finde manche machen da zu viel geschrei drum....

  • Hi Lolalupe,


    ich stehe ja selber gerade vor der Entscheidung. Also wenn du noch jung genug bist, um verbeamtet werden zu können, würde ich es echt versuchen, ansonsten lohnt sich der Aufwand echt nicht. Oder probier es erst und mach dann PEF, wenns dir doch zu stressig wird.


    LG


    Sonnenkönigin

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Priemelchen: :) gut zu hören!


    Sonnenkönigin: Ich bin jetzt 38 und wäre genau 40, wenn ich fertig bin. Da kommt es Russischem Roulette gleich, ob ich noch verbeamtet werde. Wenn mir die Kinder angerechnet werden, vielleicht ja, andererseits haben sie bei einer befreundeten Lehrerin die Verbeamtung abgelehnt mit dem Grund, sie hätte für die Kinder auch wirklich zu Hause bleiben müssen und nicht arbeiten dürfen - man dürfe Kindererziehungszeiten wirklich nur anrechnen, wenn man zu Hause bleibe, arbeitend gelte das alles nicht (ich verstehe diesen Argumentationszusammenhang auch nicht - kümmern muss man sich doch trotzdem um die Kinder ...) - insofern steht da bei mir verbeamtungstechnisch ein großes Fragezeichen ...

  • Hi Lolalupe,


    das müssten die dir aber anerkennen - dann sagst du halt, du hast in der Zeit nur Teilzeit gearbeitet, was ja vermutl. auch den Tatsachen entspricht. Wer kann es sich schon finanziell erlauben, nur zu Hause zu bleiben? Da musst du glaub ich noch mal Druck machen. Wenn die dich unbedingt haben wollen, würde ich es zur Bedingung machen.


    Bei mir meinte der stellvertretende SL auch, man könne Kindererziehungszeiten anerkennen, obwohl ich in dieser Zeit gearbeitet habe (stand im CV drin), aber es würde alles nichts nützen, weil ich über 40 bin.


    Ich denke schon, dass du noch verbeamtet werden kannst und dann würde ich es riskieren.


    LG und viel Glück


    Sonnenkönigin

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Halli hallo,


    ich beginne auch ab dem 23.8. mit einem Kleinkind und stelle mir es mit 3 Kindern stressiger vor. Aber Du solltest Dich nicht entmutigen lassen.
    Wieviele haben den schon in Deinem Umfeld OBAS gemacht?;-)
    Es wird kein Zuckerschlecken, die Zeit geht auch vorbei, es sind nur 2 Jahre.
    Aber Erziehungszeiten werden nicht berücksichtigt, um die Ausbildungsdauer oder so kürzen lassen zu können. Dies ist nur wichtig für die TVL- Entgeltgruppenzuordnung oder Stufenwicklung besser gesagt.


    Bin mal gespannt, ob illubu sich wieder meldet, von Ihr habe ich lange nichts gehört. Nur am Amfang.


    Ich finde, wenn man gut organisiert ist und alle gesund sind, ist alles gut!


    Lg und guten Start!
    lilaa

  • Hallo,


    ganz viel hängt von Deiner ganz speziellen Situation ab:


    - wie ehrgeizig bist Du, guten Unterricht zu machen?
    - wie ehrgeizig bist Du, gute Noten in den UBs zu machen?
    - wie verständnisvoll sind Deine Fachleiter? Oder eben auch nicht?
    - wie stark helfen Deine Mentoren?
    - wie stark helfen Deine anderen Kollegen?
    - wie stark stützt Dich die Schule? Hält Dir auch mal den Rücken frei?
    - welche Fächer hast Du?
    - Wie fit bist Du fachlich bzw. wieviel Zeit musst Du investieren?
    - Wie flexibel ist Dein Mann trotz Vollzeit?
    - Wie gut oder schlecht lassen sich Deine Kinder unterbringen bzw. fremd betreuen?
    - wie können mitRefis helfen?
    - bleiben Deine Kinder weitesgehend gesund?
    - wieviele Stunden musst Du unterrichten?


    Ich habe ja schon mehrfach zu dem Thema gepostet....und hin und wieder beklagen sich hier Leute, dass vieles zu negativ berichtet wird...


    Aber, da kann ich nur sagen - dann eben bitte nicht fragen, sondern eben selber ausprobieren... ;) Ich kann auch nur das erzählen, was ich erlebe - und das ist ganz viel positives, aber eben auch definitiv ganz viele Schwierigkeiten.
    Die grösste ist für mich die Zerrissenheit zwischen Familie, Schule, Studienseminar und Freunden. Nirgendwo ist man so richtig, man ist immer auf dem Sprung und kommt überall hin zu spät. Aber, was solls!


    Ich bin ziemlich ehrgeizig und von der freien Wirtschaft so einiges gewohnt. Ich mache OBAS nun, weil ich im Lehrer sein meinen Traum Job gefunden habe - ich mache OBAS auch mit Vollzeit Partner und Kleinkind. Allerdings mit Großeltern im Rücken. Also, es geht, aber, ich finde es sehr schwierig. Gerade in den Zeiten der Unterrichtsbesuche.
    Auch die samstäglichen EWS Termine sind nicht so richtig familienfreundlich. Aber, naja, ich habe 25% der Ausbildung nun geschafft und Tag für Tag werden die Prozente mehr. Das Unterrichten macht Spaß, die SuS sind klasse, meine Kollegen auch, meine Schule auch, aber, das permanente Beobachtet und Durchleutet werden ist anstrengend. Zumal ich in meinem Leben ja auch schon den ein oder anderen Schwenk erlebt habe. Aber, naja! Also, man muss perfekt organisiert sein, hoffen, dass Kinder gesund bleiben und 2 Jahre lang auf Privatleben verzichten. Ach ja, ein verständnisvoller Partner wäre auch gut...


    Grüsse, illubu


  • Ich glaube ja auch, dass die OBAS sehr anstrengend wird, aber die Frage war hier doch nach Mutmachern. Ich sehe in dem Text für mich keine mutmachenden Aspekte.


    Außerdem gibt es bei deiner Liste doch noch sehr viel mehr wichtige Punkte (z.B. Wieviel Schlaf brauchst du? Wie organisiert arbeitest du? Wie schnell ist deine Auffassungsgabe bzw. liest du?).


    lolalupe: Da es sich bei der OBAS um eine Ausbildung mit einem SEHR guten Gehalt (für eine Ausbildung) handelt, ist ja klar, dass das kein Zuckerschlecken wird. Aber hast du denn schon konkrete Alternativen? Ansonsten kannst du doch erst mal damit beginnen und wenn es nichts für dich ist oder du es nicht schaffst immernoch was anderes suchen. Ich freue mich auf jeden Fall drauf, bin vorbereitet notfalls Tag und Nacht (und am WE) dafür zu arbeiten (habe auch eine 2 1/2-jährige Tochter und eine schwangere Frau) und halte es ansonsten wie illubu - es sind ja NUR 2 Jahre, die gehen auch mal vorbei!

  • @tunderdan
    Mach´ doch erstmal dort mit, bevor Du mitredest, ok?
    Von Aussen sagt sich immer alles so leicht.


    Niemand hat behauptet, dass die Liste einen Anspruch auf Vollständigkeit hat - verstehe Deinen Einwand gar nicht????


    Warum die Leute blenden, wenn ich hautnahe, realistische Erfahrungen habe???? Meine eben, andere haben vielleicht andere. Aber, das erwähnte ich ja, dass jede OBAS Situation eine andere, ganz spezielle ist.
    Realistische Einschätzungen, zumal da auch Kinder im Spiel sind und von einem Vollzeit Partner die Rede war. Wenn Deine Frau zuhause bei den Kindern ist, ist die Situation nämlich eine andere, als wenn man OBAS und Familie neben einem Vollzeit Partner regeln muss.


    Doch, selbstverständlich sind Mutmacher dabei...lese bitte, was mir alles sehr, sehr gut gefällt...Traumjob? tolle Kollegen? Tolle Schule? Tolle SuS?
    Vielleicht solltest Du dann auch richtig lesen? Oder?
    Ich bin happy - aber platt und habe die Ferien sehr doll nötig gehabt!


    Ansonsten, lieber thunderdan habe ich nun auf Grund Deines Beitrags entschieden, mich hier nun rauszuhalten. Da plane ich doch lieber noch ein paar Unterrichtsreihe oder spiele mit den Kindern. Da ist mir dann meine Zeit auch zu schade. Dann macht doch selber erstmal Deine Erfahrungen und dann sehen wir weiter...aber, vermutlich wird es dann von Dir hier auch keine Beiträge mehr geben (Zeitmangel =) )


    Schöne Ferien an Alle, viel Power an alles OBASler, viel Spass und Erfolg den Neustartern

  • Och nö, Illubu, nicht zurückziehen! Ich hatte noch keine Zeit, euch zu antworten, aber ich habe alle Beiträge gelesen und habe nachgedacht! Deinen Fragekatalog hatte ich in ähnlicher Form auch schon mal angedacht: ich mag meine Fächer, bin aber ähnlich perfektionistisch veranlagt wie du, mache mir ziemlich häufig viele Gedanken um die Themen und Vermittlung usw ...
    Hinzu kommt, dass wir KEINE Großeltern in der Nähe haben und die Kinder doch schon mal krank werden - das hat mich früher (habe mit zwei Kindern noch Vollzeit in der Wirtschaft gearbeitet) aus der Bahn geworfen und wird es vermutlich wieder tun.


    thunderdan: Ja, für mich ist das auch eine Chance - das sehe ich genau so. Ich weiß aber, dass wir als Familie nicht vor die Hunde gehen möchten. Wenn ich nachts gar nicht mehr schlafe (ich brauche nur 5-6 Stunden), drehe ich irgendwann durch, bin gereizt und damit ist niemandem gedient, zumal ich nachmittags bis 19 Uhr die Kinder nach dem Unterrichten allein habe. (


    Sonnenkönigin und Lilaa: Dann können wir ja demnächst hier alle Erfahrungs- und Leidensaustausch betreiben ...


    Was mich derzeit nervt ist, dass ich mich nur zur Hälfte vorbereiten kann: im einen Fach ist mein Mentor sehr nett und ich bin mit Material gut eingedeckt, im zweiten Fach hänge ich total in der Luft, da mein AP nie da ist, mich auf die letzte Woche vor Unterrichtsbeginn verweist (drei Tage später muss ich unterrichten ...) - und da ich gern plane und durchdenke, macht mich das allmählich wuschig ...


    liebe Grüße und Danke euch allen

  • illubu: Ich habe mir meinen letzten Beitrag jetzt schon mindestens 5x durchgelesen und ich verstehe wirklich nicht, warum du dich dadurch so extrem angegriffen gefühlt hast. Das tut mir wirklich leid und ich hoffe, dass dich diese Entschuldigung noch erreicht.


    Eigentlich wollte ich doch nur deine Liste ergänzen und bekräftigen, dass es von seeehr vielen Faktoren abhängt, wie streßig jeder einzelne die OBAS empfindet. Selbstverständlich ist es mit einem Vollzeit-Partner viel anstrengender, als mit Partner, der zu Hause ist (wobei das bei meiner Frau nicht der Fall ist).


    Natürlich kann ich das nur von außen betrachten und da ich erst nächste Woche beginne, würde ich mir nie anmaßen, das irgendwie abzuwerten, o.ä. Ich habe den größten Respekt davor, dass du mit Kleinkind und Vollzeit-Partner schon ein Viertel der Ausbildung geschafft hast.


    Ich bin halt (wie lolalupe wohl auch) schon ganz schön aufgeregt und hatte mir hier wirklich aufmunternde Worte erhofft. Und natürlich habe ich in deinem Text die positiven Punkte gesehen, allerdings wurde das durch den Abschluß "Also, man muss perfekt organisiert sein, hoffen, dass Kinder gesund bleiben und 2 Jahre lang auf Privatleben verzichten. Ach ja, ein verständnisvoller Partner wäre auch gut..." dann leider wieder entkräftet.


    Ich hoffe nicht, dass du Ernst machst und hier wegbleibst, denn ich bin über jeden OBASler dankbar, der hier "von der Front" berichtet (sind ja leider nicht so viele - ich werde aber auf jeden Fall dabei bleiben, da kannst du von ausgehen). Also, hoffentlich bis bald!


    lolalupe: Wenn du nur 5-6 Stunden Schlaf brauchst (genau wie ich), dann ist das doch schon mal ganz gut (ich kenne genug Leute, die durchdrehen und gereizt sind, wenn sie weniger als 8 Stunden pro Nacht schlafen). Das du die Kinder bis 19 Uhr alleine hast, macht es sicherlich nicht leicht. Machst du denn Teilzeit oder Vollzeit?


    Das Wichtigste wird denke ich sein, sich vom Perfektionismus zu befreien (was MIR definitiv nicht leicht fallen wird).


    Aber deine Vorbereitung ist wirklich schon gut. Ich weiß noch nicht mal wer meine Mentoren sind, geschweige denn, dass ich irgendwelches Material hätte (außer den schulinternen Lehrplänen). Ich weiß auch noch nicht einmal ganz genau, welche Klassen ich unterrichten werde. Da ich letzte Woche über 500 km umgezogen bin, hatte ich noch gar keine Zeit mich vorzubereiten (außer ein paar allgemeinen Büchern zur Klassenführung und Unterrichtsvorbereitung). Also, du scheinst da schon deutlich weiter zu sein, als ich! Ich drücke dir auf jeden Fall ganz feste die Daumen, dass du es schaffst (an welchem Seminar bist du denn?)!

  • Hi Lolalupe,


    ja, das ist schon Mist, ich habe überhaupt noch keinen Ansprechpartner bezügl. Fächern/Unterrichtsvorbereitung - bin zwar nicht so perfektionistisch wie ihr, aber hätte auch schon gerne was in der Hand - vor allem, weil man ja jetzt die Zeit hat und nachher der Megastress losbricht. Also, am Gymnasium benutzen die in Spanisch zumindest das gleiche Buch, da kann ich auf Vieles zurückgreifen, was ich letztes Jahr mit meiner Oberstufe gemacht habe (11er wohlgemerkt, für höhere Stufen bin ich ratlos), Englisch 11 habe ich auch genügend Stoff (nicht aber für 12/13!) und in der Mittelstufe benutzen die in Englisch ein anderes Buch. Ich kann mir ja nicht vorsichtshalber die Bücher und Handreichungen für alle Stufen kaufen, weil ja noch nicht feststeht, welche Klassen ich bekomme. Doof ist auch, dass ich dann erst nach Schuljahresbeginn einsteigen kann. Vorher fällt es wohl aus, weil die keinen zur Vertretung haben.
    Also meine Unterrichtserfahrung kommt mir schon ein wenig entgegen, aber ohne Unterrichtserfahrung finde ich es echt gruselig - aber man wird immer ins kalte Wasser geschmissen - war bei mir am Anfang auch so und hat geklappt.


    LG


    Sonnenkönigin


    NB: Ja klar, Erfahrungen können wir austauschen, ich mache aber wahrscheinlich nur PEF

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Hallo!


    Ich sitze hier gerade mit meinem Arbeitsvertrag und habe noch nicht unterschrieben, weil die Eingruppierung nicht der entspricht, die ursprünglich telefonisch vereinbart war. Seufz ... also wieder bei der BR anrufen, argumentieren, Belege sammeln ...


    thunderdan: Ich bin im Seminar Bielefeld und habe das auch heute mitgeteilt bekommen - so vier Tage vor Start :)


    Sonnenkönigin: Ja, ähnlich geht es mir in meinem zweiten Fach. Ich kann mir auch nicht alle Schulbücher kaufen, die benutzt werden KÖNNTEN und habe darum einfach nur ein paar geliehene hier liegen. Mit dem Sprung ins kalte Wasser - das ist so ne Sache. Ich habe an der Uni unterrichtet und in meinem Unternehmen die Berufsanfänger grüppchenweise betreut und Seminare gegeben, aber das ist imho etwas völlig anderes als aufgeregte siebte Klassen oder desinteressierte zehnte ... Insofern uuuaaaah - aber es wird schon werden, hoffe ich!


    liebe Grüße

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