• Hallo,
    ich habe schon sehr viele unterschiedliche Auffassungen erlebt, was den Förderplan betrifft. Grundsätzlich ist der Gedanke überschaubare und erreichbare Ziele zu wählen richtig. Zu einem guten Förderplan gehört der Vollständigkeit halber daher auch ein Deckblatt mit den Daten und einer Auflistung aller Bereiche, die einen sonderpädagogischen Förderbedarf bedingen. Im Hinblick auf das AO-SF ist es nicht verkehrt, wenn dargestellt wird wie umfassend der Förderbedarf ist. Du musst dir so auch nicht für jeden Punkt Maßnahmen überlegen, wie du das Kind fördern möchtest. Es geht nun mal nicht alles gleichzeitig.

  • schließe mich an. es sollte auf jeden fall alles drin sein, was bei dem kind auffällig ist. und wenn du dann mit den eltern gemeinsam eingrenzt, um erst einmal die wichtigsten/problemreichsten bereiche zu fördern ist das o.k.

  • Ich habe auch ein Kind, für das ich ein AO-SF einleiten muss. Da es das erste Mal ist, fühle ich mich da selbst auch noch etwas unsicher.


    Jetzt frage ich mich gerade: Ist das Vorlegen eines Förderplans Pflicht?
    Oder reicht da nicht auch dieses zig-seitige Gutachten, wo man ja sowieso schreibt, wie umfassend der Förderbedarf ist und alle bisherigen Fördermaßnahmen aufzählt.


    ?(

  • oh ja! förderplan ist pflicht, bei uns ist das schulamt da sehr heiß hinterher und wir bekommen ärger, wenn bei einem aosf kein förderplan vorliegt.

  • Zitat

    Original von Linna
    oh ja! förderplan ist pflicht, bei uns ist das schulamt da sehr heiß hinterher und wir bekommen ärger, wenn bei einem aosf kein förderplan vorliegt.


    Okay, vielen lieben Dank für die Info!!!
    Dann werde ich mich mal darum kümmern.
    Werde an der Schule auch nochmal nachhaken.

  • Ergänzung: Die Förderpläne sind deshalb Pflicht, weil du damit nachweisen sollst, dass du alle möglichen Maßnahmen ergriffen hast, um dem Kind einen erfolgreichen Besuch der Regelschule zu ermöglichen.

  • Zitat

    Original von Britta
    Ergänzung: Die Förderpläne sind deshalb Pflicht, weil du damit nachweisen sollst, dass du alle möglichen Maßnahmen ergriffen hast, um dem Kind einen erfolgreichen Besuch der Regelschule zu ermöglichen.


    Danke, Britta, für die Info!
    Aber muss man dann die Förderpläne des gesamten Jahres vorlegen?
    Ich weiß, dass an meiner Schule Förderpläne erst Mitte des 2. Schuljahres geschrieben werden.
    Irgendwie auch komisch. ?(

  • eigentlich müssen schon das ganze jahr über förderpläne geschrieben werden, bzw. ab dem zeitpunkt, an dem massive probleme auftauchen.

  • Zitat

    Original von Linna
    eigentlich müssen schon das ganze jahr über förderpläne geschrieben werden, bzw. ab dem zeitpunkt, an dem massive probleme auftauchen.


    So würde ich das auch sehen.
    Die Probleme tauche`n doch sicher nicht erst ab dem Halbjahr auf, oder?

  • Was mich ja noch viel mehr interessiert ist: woher wisst ihr wie man so einen Förderplan schreibt? Bekommt ihr da irgendwoher Unterstützung (z.B. von Sonderpädagogen) und wer setzt das dann um? Ich bin erst seit einem Jahr an der Schule ... in der Ausbildung haben wir das nicht gelernt, es gibt an der Schule keine wirklichen Sonderpädagogen, die man dazu befragen könnte und vor allem: selbst wenn man sich die Mühe macht und es schafft für das Kind einen Integrationsstatus zu bekommen: es bringt nichts! Es kommt einfach keine Hilfe... bzw. die Stunden, die die Schule für Integration bekommt sind nicht schülergebunden und fallen sofort weg, sobald Vertretung anfällt... und selbst wenn dann mal (sporadisch) jemand mit reinkommt sind das dann auch keine Fachleute ... Natürlich versuchen alle die Kinder im Rahmen des Unterrichts zu fördern aber wir sind einfach keine Fachleute und wir haben alle auch nicht nur ein auffälliges Kind in der Klasse sondern derer viele (und es werden immer mehr) wir haben Kinder mit Lernbehinderungen, geistiger Behinderung, autistische Kinder, Kinder mit Sprachbehinderungen und vor allem jede menge Verhaltensauffälligkeiten (mal ganz zu schweigen von den Kindern, die kaum Deutsch sprechen oder die von zu Hause vernachlässigt werden....). Und nur ein kleiner Teil davon hat einen offiziellen Status. Woher sollen wir ohne die entsprechende Ausbildung wissen, wie wir mit all diesen Kindern umgehen sollen? Wie gesagt: wir bemühen uns alle aber ohne das notwendige Fachwissen muss es zwangsläufig beim blinden Herumprobieren bleiben. Die Kollegen weigern sich daher auch, überhaupt noch Förderpläne zu scheiben... was ich gut nachvollziehen kann. Mich verwirrt das ganze Thema auch , ich fühle mich da alleingelassen und hilflos und es macht mich wütend...
    Ist das in anderen Bundesländern besser? Bis vor Kurzem konnte man in Berlin übrigends auch erst ab dem zweiten Schuljahr einen Antrag stellen, damit das Kind dann in der dritten Klasse einen Anspruch auf Förderung hat. Denn: wir haben ja jetzt die tolle Schuleingangsphase (jahrgangsübergreifend 1. und 2. Klasse mit der Möglichkeit das Programm in 1, 2 oder 3 Jahren zu absolvieren), die ja ohnenhin
    hochdiffernziert am Kind orientierten Unterricht macht und wie von selbst alles ausgleicht... bei Klassenfrequenzen bis zu 26 Schülern , kaum Räumen um mal zu teilen und vor allem: meistens eben doch alleine.... sehr sehr witzig...Immerhin darf man jetzt wieder früher was unternehmen, aber wie oben schon beschreiben: man sieht einfach keine Verbesserung...

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Zitat

    Original von indidi


    So würde ich das auch sehen.
    Die Probleme tauche`n doch sicher nicht erst ab dem Halbjahr auf, oder?


    Nein, natürlich nicht.
    Ich denke, das kommt auch in Folge dessen, dass das Kind ja zunächst mal die Möglichkeit haben sollte, drei Jahre in der SEP zu bleiben, bevor man dann wirklich einen AO-SF Antrag stellt. Deshalb werden wohl die Förderpläne bei uns erst ab diesem Zeitpunkt geschrieben.
    Das heißt ja nicht, dass das Kind vorher nicht gefördert wird, man versucht ja, das Kind zu fördern, wo man nur kann. Aber da muss ich "icke" zustimmen - manchmal fühlt man sich da echt allein gelassen und man weiß nicht wirklich, wie man damit umgehen soll.
    Und wenn man sieht, dass die Förderung kaum was bringt, dann ist das für das Kind doch vergeudete Zeit.
    Und ich frage mich sowieso, was das für einen Sinn macht. Es gibt nunmal Kinder, da sieht man schon im 1. Schulbesuchsjahr (oder noch früher), dass sie auf eine Förderschule gehören. GU haben wir bei uns nicht, zumindest nicht offiziell. Und dann noch 3 Jahre zu warten, in der Hoffnung, dass sich da irgendwas tut, finde ich persönlich Schwachsinn.

  • @ shadow und icke:
    schließe mich euch an. unsere schulleiterin meint: du kannst nur im rahmen deiner möglichkeiten fördern.
    heißt bei uns momentan auch: wir haben quasi keine förderstunden, beratung von außen ohne gelaufenes aosf auch nicht. also schreibe ich alle problembereiche, die eigentlich angegangen werden müssten in den förderplan. dann picke ich mir aber einen bereich aus, verabrede mit den eltern und fachkollegen, wie daran gearbeitet wird und in 2 monaten sieht man sich das an und nimmt dann vielleicht zusätzlich noch einen bereich in den fokus.

  • ach so, @ icke. das mit dem förderplan-schreiben... da wursteln wir uns so durch. es wird immer weiter verbessert. wir in nrw haben zumindest keine genauen vorgaben soweit ich weiß.

  • Wir beraten uns im Kollegium darüber und tauschen uns auch über die äußere Form aus. Förderstunden haben wir in dem Sinne im Moment auch nicht, aber ein Förderplan umfasst ja auch die Aufgaben, die zu Hause geleistet werden sollen, oder es werden eben besondere Differenzierungsmaßnahmen festgehalten oder oder oder. So richtig fachkundig sind wir natürlich auch nicht, aber es geht ja in NRW auch nicht um die Integrationskinder (die werden durch die Sopäds gefördert, die dann eben auch die Förderpläne schreiben), sondern um die Regelkinder mit ihren Auffälligkeiten.

  • Zitat

    Original von Britta
    Wir beraten uns im Kollegium darüber und tauschen uns auch über die äußere Form aus. Förderstunden haben wir in dem Sinne im Moment auch nicht, aber ein Förderplan umfasst ja auch die Aufgaben, die zu Hause geleistet werden sollen, oder es werden eben besondere Differenzierungsmaßnahmen festgehalten oder oder oder. So richtig fachkundig sind wir natürlich auch nicht, aber es geht ja in NRW auch nicht um die Integrationskinder (die werden durch die Sopäds gefördert, die dann eben auch die Förderpläne schreiben), sondern um die Regelkinder mit ihren Auffälligkeiten.



    So war das an meiner Ausbildungsschule auch.
    An meiner jetzigen Schule macht es allerdings wenig Sinn, Föderpläne für zu Hause zu erstellen, weil sich da leider sowieso niemand kümmert. X(
    Aber ich denke, für die AO-SF Kinder kann ich mir vielleicht auch Unterstützung von dem Sopäd holen *hoff* Wobei ich trotzdem Föderpläne und Gutachten alleine machen muss, irgendwie auch blöd. Naja...
    Kommt Zeit, kommt Rat... ;)

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