Lernstoff für dreimonatige Weltreise

  • Hallo,
    einer meiner Erstklässler wird demnächst 3 Monate lang mit Familie auf Weltreise gehen. Die Schulbehörde hat das genehmigt unter der Bedingung, dass die Eltern das Kind selbst unterrichten und den Stoff der Schule beibringen. Nun wollen die Eltern von mir wissen, was ich die nächsten drei Monate mit den Schülern mache, damit sie das auch unterrichten können.
    Ich weiß aber aktuell gar nicht so genau, was ich in den nächsten 3 Monaten mache und wie weit ich im Rechenbuch komme. Wie viel und in welchem Umfang soll ich denn überhaupt mitgeben? Ich fühle mich damit a) auf der einen Seite überfordert, weil ich nicht weiß, was ich mitgeben soll (auch Lehrerhandbücher?) und b) irgendwie klein gemacht in meiner Kompetenz als Lehrerin, denn wenn das alle Eltern machen und es genausogut funktioniert, dann brauche ich doch gar nicht mehr in der Schule sein, oder?
    LG Alema

  • Hallo, ich verstehe schon deine Einwände, ob der Lehrer durch Eltern ersetzbar ist, aber darum soll es hier nicht gehen.
    Der Schüler wird ja sicherlich Lehrbücher und Arbeitshefte haben. Da würde ich Seite von/bis den Eltern geben, in Mathematik und Deutsch sicherlich einfacher zu handhaben als in Sachkunde.
    Für Mathematik kannst du Arbeitsmittel empfehlen, beispielsweise Schüttelbox, Rechenkette - oder stäbe, Hunderterfeld (weiß nicht um welche Klassenstufe es sich nochmal handelt).
    Falls du andere Arbeitshefte integrierst, kannst du sicherlich einige Kopien ziehen, ansonsten befreie dich besser davon, dem Kind haargenau das mitgeben zu wollen, wie es im Unterricht läuft. Das kannst du zum einem schonmal nicht, da die Eltern sicher nicht gelungene Unterrichtseinstiege zum Thema bieten können werden, sondern sich hauptsächlich an Definitionen die Erklärungen herleiten, zum anderen nicht, weil im wahren Schulleben immer mal Abläufe verschoben oder leicht geändert werden.
    Sollte der Schüler dann nicht ganz so weit sein oder weiter als die Klasse ingesamt: So What?! Ist doch egal, Perfektion ist hier nicht gefragt, sondern dass Unterricht überhaupt stattfindet.


    Gruß Moana

  • Alema, aber nicht alle Eltern haben die Zeit ihre Kinder selbst zu unterrichten. Daher bist du dann doch wiede rnicht überflüssig. ;)
    Zudem sind Eltern, die eine Weltreise planen und durchführen ja vielleicht doch mit einer gewissen Intelligenz gesegnet und daher besser als man andere in der Lage, ihr Kind für eine begrenzte Zeit selbst zu unterrichten. Sie wollen ihn/sie ja nicht über die komplette Grundschulzeit aus der Schule nehmen.
    Nimms nicht persönlich.


    Ich würde den Eltern eine ungefähre Seitenzahl in den Matheheften/Büchern (wenn unbedingt nötig) angeben und darum bitten, bis zu dieser zu arbeiten. Zudem sollte das Kind jeden Tag einige Wörter/Sätze zu den Erlebnissenauf der Reise in ein Tagebuch schreiben. Wenn du schon die Schreibschrift einführst, würde ich noch das Schreibschriftheft mitgeben und auch da um Bearbeitung bis Seite X bitten.
    Für das Lesen sollen die Eltern halt schauen, dass sie Leseanreize schaffen. Überschriften in deutschen Zeitungen, Emails von Freunden ... was auch immer sich auf so einer Reise ergibt.
    Vielleicht auch kleine Spiele mit Leseaufgaben auf dem IPod oder so? Aber das ist nicht deine Aufgabe, da würde ich die Eltenr in der Pflicht sehen sich etwas einfallen zu lassen.


    Auf Bücheraufgaben würde ich (wenn möglich) verzichten. Sie reisen ja sicher eher mit kleinem Gepäck und da ist man froh, wenn man nur 2-3 Hefte mitnehmen muss und nicht den ganzen Ranzen.


    Das Kind wird auf dieser Reise so viel fürs Leben lernen, dass man auf SU gern verzichten kann.


    Ich habe so etwas in ca. 2 Jahren auch vor. Aber ich habe ja das Glück, dass ich die Lehrpläne kenne und meine Tochter dann hoffentlich die Bildungsempfehlung schon in der Tasche hat und die Monate bis zu den Sommerferien für Feinarbeiten genutzt werden können. ;)


    LG
    Sunny


  • tolle Antwort, der ich mich anschließe - mal abgesehen davon, dass ich keine Weltreise plane ;)

  • vielleicht könntest du auch in Emailkontakt bleiben und so ggf. an deiner Planung noch was ändern, wenn du in Mathe in deiner KLasse doch mehr schaffst oder so. Dann könntest du das den Eltern mitteilen. Ist aber nur so eine Idee...

  • Hallihallo,
    nur als Ergänzung zu den guten Tipps von weiter oben:
    die Verantwortung, dass das Kind genug lernt, liegt in diesem Fall bei den Eltern. Das sollten sie vielleicht schriftlich kriegen, und dann wirst du ja sehen, wie es ausschaut, wenn dein kleiner Weltenbummler wieder da ist.


    Viele Grüße
    venti :)

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