Das sollten Schulanfänger können...

  • Im Kindergarten bricht unter einigen Müttern die vorschulische Panik aus:
    Sie überlegen, was ihr Kind alles können sollte, um einen guten Start in die Schulzeit zu haben.
    Und was gegebenenfalls an Fördermaßnahmen sinnvoll ist.


    Was würdet ihr den Eltern sagen, was angehende Schulkinder können / mitbringen sollten?


    Ich finde ganz besonders wichtig:
    - Vorfreude auf die Schule!!!! und das Lernen


    in gewissem Maße:
    - Selbständigkeit (An- und Umziehen)
    - Sorgfältigkeit (im Umgang mit den eigenen und fremden Materialien)
    - Geduld (z.B. warten bis man an der Reihe ist)
    - Anstrengungsbereitschaft
    - Stifthaltung


    .... was habt ihr an Ergänzungen?


    lg
    try

  • Wie willst du denn Anstrengungsbereitschaft und Geduld fördern, das ist Persönlichkeits- und altersabhängig.


    ausschneiden, Schuhe binden, alleine anziehen können (fix), alleine auf Toilette gehen inkl. Hände waschen, bei Würfeln Mengen ablesen, Farben benennen, Dinge ordnen, Gegenteile oder Gemeinsamkeiten finden, Stifthaltung beim Malen/Linien ziehen, Figuren wie Kreis, Viereck, Dreieck,...


    Alles andere, wie eigene Bedürfnisse zu Gunsten der Gemeinschaft zurückstellen, Einhalten von Gesprächsregeln - Klassenregeln, Konzentration usw. bringt man entweder in Anteilen bereits mit bzw. entwickelt es im Laufe des 1. Schuljahres

  • ich habe einen viertklässler, der immer noch nicht in der lage ist, sich die schuhe zu binden - so viel dazu.

    Wenn das Leben einfach wäre, wäre es ja langweilig!
    Oder nicht?

  • Ach herrje, ich habe mich mal wieder schwer verständlich ausgedrückt. Vielleicht kriege ich es diesmal besser hin:


    Eltern zukünftiger Schulkinder kommen zu euch und fragen euch:
    Was soll mein Kind bis zum Schulbeginn können?
    Was könnte/sollte man mit ihnen üben ?


    Was sagt ihr dann? Ich meine solche praktischen Dinge wie moanakea und strubbelsuse sie aufgelistet haben (allein auf die Toilette gehen, Stifthaltung...).


    Meine Wunsch, dass die Kinder in gewissem Maße z.B. Geduld und Anstrengungsbereitschaft mitbringen, war eben genau das: ein Wunsch.
    Klar, dass die Kinder das in unterschiedlichem Maße mitbringen. Und es ist auch klar, dass man das nicht "in Heimarbeit" einüben kann. Dazu braucht es schon alleine eine größere Gemeinschaft.


    Es ging mir wirklich mehr darum, was Eltern zu Hause tun können, um ihre Kinder zu unterstützen.
    (z.B. Personen abzählen lassen und passende Anzahl an Tellern raussuchen...)


    Wie seht ihr das mit dem Lesen/Schreiben des eigenen Namens?
    Das Wissen um die eigene Adresse/Telefonnummer/ denMonat, in dem man Geburtstag hat....

  • Also wenn Eltern mich fragen was sie üben können bekomme ich erst mal nen Ausschlag. Klar, es gibt viele Dinge, die zu beachten sind. Aber jeder Apfel fällt erst dann vom Baum, wenn er reif ist. Das sag ich immer den Eltern, die besonders ehrgeizig sind.
    Ansonsten veranstalten wir für Eltern zukünftiger Erstklässler immer Info- Abende zum Thema Schulfähigkeit. Das wird gerne angenommen. Und ich muss nicht alles 70 mal erklären ;)


    Aber finde ich deine Antwort ganz toll!!!! Freude am Lernen und auf die Schule ist schon mal wichtig. Alles andere wurde schon genannt :)



    Lg Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Adresse, ja genau, das sollten die Kleinen wissen.


    Namen schreiben, weißt du, das sind Dinge, die eigentlich von alleine kommen, zumindest das Interesse. Die Kinder fragen die Eltern danach, erfahren es im Kiga.
    Wenn mit den Kindern von Anfang an Bilderbücher angeschaut, Geschichten vorgelesen wurden, dann fragen sie irgendwann nach, was was heißt, sie malen ihren Namen ab usw.
    Früher wurden mit uns Schlangenlinien, Zickzacklinien etc. im letzten Kigajahr geübt, auch heute gibt es noch Kindergärten, in denen das so gehandhabt wird. Aber ob es generell so ist, würde mich mal interessieren.


    Man muss den Eltern ja nicht 1000 Dinge nennen, das was bisher genannt wurde, reicht vollkommen aus, schließlich kommen die Kinder ja nicht als unbeschriebenes Blatt zur Schule, Lernen beginnt ja bekanntlich früher und vieles o.g. Wissen wurde von Eltern, die sich für ihre Kinder interessieren bereits seit Jahren angebahnt, das beginnt nicht erst ein halbes Jahr vor Einschulung, sollte es zumindest nicht.

  • Ich gebe den Eltern hin und wieder mit, dass sie sich vielleicht über die Sommerferien schonmal etwas mit der Schulvorbereitung im organisatorischen Sinn beschäftigen - z.B. für das Kind einen geeigneten Arbeitsplatz einrichten, Fächer im Regal für Schulmaterial freiräumen etc.


    Bei dem ein oder andern Kind (ist situationsabhängig) empfehle ich auch die Gewöhnung an einen geregelten Tagesablauf: z.B. einheitliche Schlafenszeit, relativ einheitliche Essenszeit ...


    Zudem sollten die Kinder vielleicht schonmal üben, für eine kleine Aufgabe selbst verantwortlich zu sein (z.B. Tisch decken o.ä.). Leider gibt es an unserer Schule viele Kinder, die zu Hause für absolut nichts die Verantwortung haben und erwarten, dass ihnen alles abgenommen wird. Im Hinblick auf die Einschulung ist sowas schon problematisch.


    Sollten die Eltern das Problem haben, dass ihr Kind nach richtigen Schulaufgaben hungert (z.B. wegen älterer Geschwister), rate ich ihnen zur Anschaffung eines Vorschulbuchs/-blocks. Da können die Kinder alleine nach Lust und Laune ran.


    Ansonsten brauchen sie mit den Kindern nichts zu üben - vieles wird ja auch falsch geübt. Ich denke da an das leidige "P = Pe" - Problem. Das Lautieren klappt bei Erwachsenen nicht so. :D


    Alles Schulrelevante übe ich mit den Kindern im Vorschuljahr während der Kindergartenkooperation selbst.


    LG,
    Melanie01

  • Ich finde am Wesentlichsten auch immer den Punkt: Selbständigkeit!
    Den Eltern sage ich immer: Lassen Sie das Kind alles, was es selber kann auch selber tun!

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Hallo,


    folgendes habe ich grad zufällig gefunden. Hab eigentlich nach was anderem geguckt (war auf der Lamy-HP). ;)


    So ist Ihr Kind am besten auf die Schule vorbereitet


    Niemand muss bei Schuleintritt irgend etwas lesen, schreiben oder rechnen können. Ihr Kind ist bestens auf die Schule vorbereitet, wenn


    * es oft mit Ihnen spielen kann
    * es viel im Freien spielen, rennen, klettern, sich bewegen kann
    * es sich selbst anziehen und die Schuhe zubinden kann
    * es sich selbst die Hände waschen kann


    * Sie die Zeit des Kindes nicht vollständig mit Aktivitäten verplanen
    * Sie ihm die Zeit geben zu spielen, was es selbst möchte
    * Sie sich die Zeit nehmen, dem Kind zuzuhören und mit ihm zu erzählen
    * Sie zulassen, dass Ihr Kind einmal einfach nur nichts tut


    * Ihr Kind nicht zuviel fernsieht (1 Kindersendung pro Tag ist genug)
    * Ihr Kind abends rechtzeitig ins Bett geht
    * Ihr Kind gesund ernährt wird


    * Sie Ihr Kind viel loben für – in ihren Augen – Kleinigkeiten, die es schon kann
    * Sie Ihr Kind nicht mit anderen vergleichen. Ihr Kind ist einmalig!
    * Sie ihm nicht sagen: Das kannst Du noch nicht
    * Sie von ihm nichts fordern, das es noch nicht leisten kann
    * Sie Ihrem Kind Vertrauen schenken, damit es sich etwas zutraut
    * Sie das Kind als eigenständige Persönlichkeit respektieren


    Freuen Sie sich mit Ihrem Kind über alles, was es bereits erreicht hat. Drohen Sie auch niemals mit der Schule. Das erzeugt Angst.Das Kind sollte von Ihnen erfahren, dass die Schule es freudig erwartet.


    LG PAJ

  • Finde ich sehr schön.....trifft aber nicht ganz den Punkt, wie ich finde.


    1. Schuhe zubinden? Naja, dann müsste ich viele Kinder (auch meinen Sohn) von der Schule nehmen .....*öhöm*)


    Auch wenn Eltern alles das beachten (Gesunde Ernährung....??? etc)
    heißt das noch lange nicht, das ein Kind schulfähig ist.


    DAS ermuntert eben besonders Akademik-Ereltern (sorry), ihre Kinder früher einzuschulen....


    Mir fehlt emotionale STABILITÄT, Frustrationstoleranzgrenze, feinmotorische und sprachliche Fähigkeiten......
    Denn, auch wenn Eltern mit ihren Kindern viel sprechen (was leider heute nicht mehr all zu oft der Fall ist) heißt das nicht, dass das Kind sich so ausdrücken kann, wie man es eigentlich bei Schuleintritt können sollte.


    Hier mal alles das, was ich Eltern so erzähle:


    Faktoren der Schulfähigkeit:
    (Auszug)


    Kognitiver Bereich:


    Wahrnehmung (akustisch, optisch, räumlich, Verarbeitung und Speicherung)
    Gedächtnis
    Denkfähigkeit (Zusammenhänge herstellen z.B. zu bereits Bekanntem, gelernten Inhalten)
    Sprachentwicklung (Ausdruck, Aussprache, Wortschatz)
    Umsetzen von Arbeitsanweisung, selbständiges Ausführen
    von Arbeitsanweisungen.


    Körperlicher Bereich:


    Fein - und Grobmotorik
    Allgemeiner Entwicklungsstand


    Motivationaler Bereich:


    Neugierdeverhalten
    Arbeitsverhalten (Konzentration und Ausdauer, bei der Sache bleiben, Lust - Steuerung)
    Selbständigkeit


    Sozialer / emotionaler Bereich:


    Kontaktfähigkeit
    Kooperationsfähigkeit
    Selbstbewusstsein (Angstreaktionen? Weinreaktion?)
    Allg. Persönlichkeitsentwicklung


    Situationsgebundene Merkmale:


    Befindlichkeit aufgrund nachwirkender Krankheit,
    Familienkonstellation
    soziale und regionale Herkunft

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Mir ist in meiner ersten Klasse jetzt wieder aufgefallen, dass viele JUngen nicht frei malen können (sich selbst, einen Igel, einen Affen, ...)


    Das würde ich auch noch nennen.

  • Ja, das Malen finde ich auch wichtig. Manche malen immer noch Kopffüssler....
    8o


    Lg Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • ja, lisas erfahrung habe ich nun auch weider ganz deutlich gemacht. einige jungen können nichts außer häuser und autos malen, keine menschen, keine tiere!! und beim ausmalen keine grenzen einhalten.
    die mütter meinen dann immer, ihr sohn hatte noch nie spaß am malen, kann dafür aber toll schon lego-dinge für 9-jährige zusammen bauen ;)

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