NRW - Versetzung aus GU an Förderschule

  • Hallo,
    ich habe eine Frage. Ich arbeite seit einigen Jahren im Gemeinsamen Unterricht an einer Grundschule in NRW. Die Schule ist toll, aber ich merke immer mehr, wie sehr es mir fehlt, eine "eigene" Klasse zu haben und eben nicht von einer Klasse zur anderen Klasse zu laufen und mich immer wieder auf andere GS-Lehrertypen und ihren Unterrichtsstil einstellen zu müssen.


    Ich würde sehr gerne irgendwann in naher Zukunft einen Versetzungsantrag stellen. Funktioniert so etwas? Die eine Förderschule, die ich mir sehr gut vorstellen könnte, liegt in der gleichen Stadt wie meine Grundschule - werden Versetzungen immer ortsweise bearbeitet? Habe Angst, dass dann gesagt wird: Sie sind doch schon in der Stadt XY tätig, warum also versetzen lassen?


    Hat da jemand Erfahrungswerte?

  • Hallo,
    bei uns in der Gegend sind die Sonderpädagogen im GU von Förderschulen abgeordnet. Sie können also wieder zur "Stamm"Förderschule wechseln. Das ist aber auch nicht so einfach, da viele lieber an der Förderschule als im GU arbeiten. (siehe deine Gründe)
    Viel Glück Mami

  • Hallo!


    Hab grad meinen Versetzungsantrag durch - allerdings wg. Rückkehr aus Elternzeit und der Entfernung zu meiner alten Schule.


    Grundsätzlich kannst Du einfach einen Versetzungsantrag stellen und in die Begründung etwas in der Art hineinschreiben, dass Dein pädagogisches Interesse der Arbeit an der Förderschule Schwerpunkt xxx gilt. Oder so ähnlich. Da musst Du Dir dann was überlegen.
    Ich bin von der SP-Schule zur GB-Schule mit dieser Begründung gewechselt. Ich hatte die Begründung sehr persönlich verfasst.
    Die Entfernung zur Schule wird bei Dir keine Rolle spielen - aber es kann Dir passieren, dass Du an eine Schule in einer anderen Stadt geschickt wirst. Auf den Ort hast Du keinen Anspruch.


    Und wenn deine Versetzung erst mal abgelehnt wird (was wahrscheinlich ist.....): immer wieder den Antrag stellen. Nach einer gewissen Anzahl von abgelehnten Anträgen MUSS der Antrag bewilligt werden.


    Ich drück Dir die Daumen!

  • Der Wunsch an einer Stammschule zu unterrichten ist absolut verständlich. Wenn sich das inklusive Schulsystem gemäß den Plänen z.B. in NRW durchsetzt, dass gibt es zukünftig an den Schulen feste Förderlehrer, die gemeinsam mit Grundschul- bzw. Sekundarschullehrer alle Kinder an einer festen Schule unterrichten. Ein Fahren von Schule zur Schule ist dann überflüssig. Es arbeiten halt nur verschiedenen Professionen an einer Schule (wie in Finnland, Schweden, Türkei, Frankreich usw.). Das ist dort kein Problem, in Deutschland anscheinend doch, warum wohl? Es hat meines Erachtens historische Gründe und es hat auch mit der Verteidigung von Privilegien von einzelnen Lehrergruppen (besonders der Gymnasallehrer = A13 - A14, oft auch A15) zu tun. Wer erfahren will, wie fatal die Aussortierung der Schüler ist und warum Inklusion für 70% der Förderschüler zwingend notwendig ist, der sollte sich einmal die Vorträge von Prof. Dr. Wocken anschauen: http://www.youtube.com/watch?v=dSdjgYhS4Gg

  • gibt es zukünftig an den Schulen feste Förderlehrer, die gemeinsam mit Grundschul- bzw. Sekundarschullehrer alle Kinder an einer festen Schule unterrichten.


    Leider sieht hier die Realität etwas anders aus. In Ermangelung von Förderschullehrern wird die Inklusionstourismus weiter zunehmen. Bereits jetzt sich fast alle ausgebildeten Förderschullehrer meiner Schule unterwegs, um den Tropfen auf den heißen Stein oder auch gar nicht zu bewirken. Die Politik hat auch nicht vor welche auszubilden. Doch, im Zuge einer "pädgogischen Einführung" in einem Jahr. Kannst dich ja bewerben und dann unseren Job machen. ( für A13)

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