Handlungsorientierter Unterricht Phasierung

  • Hallo!
    ich hätte mal eine Frage: wenn ich eine handlungsorientierte Unterrichtsreihe plane und den Schwerpunkt auf das szenische Spiel lege, heißt dass, dass bevor ein Text nach der klassichen Textanalyse durch szenische Darstellunegn von seiten der Schüler interpretiert werden soll?
    ich hatte das nämlich bei meinen 9er ausprobiert und ehrlich gesagt hat das nicht viel gebracht, ich hatte die S auch nachher darauf angesprochen und die meinten, dass sie nicht viel mit dem Text anfangen konnten, weil wir noch nicht vorher darüber gesprochen hatten.
    Kann man mir dann vorwerfen das Thema verfehlt zu haben, wenn ich das szenische Spielen in den Transfer, spricht nach der klassischen Textanalyse, lege? In der FD wird eigentlich nämlich hauptsächlich davon gesprchen, dass sich die S bei handlungsorient. erst einmal selbst den Text interpretieren sollen durch etwa szenisches Spielen.

    • Offizieller Beitrag

    Meiner Denke nach ist das szenische Spiel quasi die Interpretation, nach der dann eine Feedback-Runde laufen kann / soll, in der darüber geredet werden muss, welche "Darbietung" nun den Kern der Textvorlage "am besten" erfasst hat, bzw. besser: welche ihm am nächsten gekommen ist. Wenn hier vorher schon eine traditionelle Interpretation erfolgt, würde das szenische Spiel fehlgehen, weil es nur eine Wiederholung des vorher Erarbeiteten wäre.
    Ich habe oft Stunden erlebt, in der Praktikanten "mal was Handlungsorientiertes" ausprobiert haben und dann nach der produktiven Phase noch eine "richtige Interpretation" anhängen wollten - so nach dem Motto "jetzt mal richtig". Das zerstört aber die Produktion und stuft sie zur Spielerei herab - was sie, ernst genommen, nicht ist.
    Eine Feedback-Runde am Ende kann und soll auch beinhalten, wo die Schüler Schwierigkeiten hatten. Das gehört ja dazu. Und wenn es keiner verstanden hat - dann kann man darüber reden. Allerdings wird man dir vorwerfen, dass du den Text falsch ausgewählt hast. Und die Ausrede, dass man vorher nicht über den Text gesprochen hat, ist ja eben eine Ausrede, weil man VORHER über keinen Text gesprochen hat.
    Abschließend ein wenig Erfahrung: Szenisches Spiel führe ich nur mit Klassen durch, die ich wirklich gut kenne oder die nachweislich solche Methoden sehr gern anwenden. Bei anderen Klassen ist die Gefahr zu groß, dass die Schüler sich sperren, weil sie kein Vertrauen in die Situation haben und eher fürchten, sich zu blamieren. Vor einer Lehrprobe wäre dies abzuchecken.

  • Hm...
    vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass es sich dabei um romeo und julia handelt in einer 9. Klasse. es wird zwar eine vereinfachte Ausgae verwendet, in der aber dennoch die poetische Sprache, wenn auch nicht ganz so kompliziert wie im original, beibehalten wird.
    Urpsrünglich war mein Ziel den S die Angst vor Shakespeare zu nehmen und dass sie spass daran finden, eben durch den Einsatz handlungsorientierter Methoden. also in dem Sinne kein Handlungsprodukt. der Titel der Arbeit wurde aber geändert, so dass es sich um eine handlungsorientierte Reihe handelt. aber gut.
    ich habe natürlich genaudenselben Gedanken wie du gehabt, dass es sich dabei quasi dann um eine Wiederholung handelt. Hatte mich aber gefragt, ob es nicht dadurch was anderes wird, wenn die S die Aufgabe bekommen die Szene mit dem Wissen des Erarbeiten quasi umzuschreiben (beispielsweise thought shadow) und das dann präsentieren.

    • Offizieller Beitrag

    1. Irrtum: Handlungsorientierte Methoden sind nicht an sich "Spaß". Viele von ihnen sind verdammt anstrengend, wenn man sie ernst nimmt. Der "Spaß" ergibt sich durch die Abwechslung vom herkömmlichen Unterricht. Wenn du eine Klasse 5 Stunden am Tag mit offenen Methoden unterrichtest, werden die in der 6. auch keinen Spaß mehr haben. Und ich wiederhole mich: Wer in diesen Methoden den Fun-Faktor sucht, stuft diese Methode herab - und dies haben die Kritiker seit jeher getan.


    2. Frage dich, was Interpretieren heißt. Es bedeutet nicht, herauszufinden, was der Autor mal dabei gedacht hat. Es bedeutet auch nicht, die eine richtige Erklärung zu finden. Oder nachzuvollziehen, was klügere Menschen gedacht haben.


    Interpretieren, meiner Überzeugung nach, heißt einmal, sich klar zu werden über die Bedeutung eines Textes. Diese Bedeutung kann ich unter verschiedenen Aspekten herausfinden und beschreiben: dem geschichtlichen Hintergrund, der Biografie des Autors oder psychologischen Aspekten. Dazu kann ich verschiedenen Methoden anwenden: die schriftliche Textinterpretation, die wir alle aus der Schule kennen oder eine Umarbeitung des Textes, z.B. die Umformung in eine andere Textsorte. Durch diese Umformung durchlaufe ich ja die Stufen der schriftlichen Textinterpretation:
    - Inhalt erfassen
    - Sprache und Textsorte erkennen
    - Bedeutung des Inhalts klären
    - Figuren charakterisieren
    Ohne dies kann mir keine Umformung gelingen. Dass ich sie nicht schriftlich durchführe, sondern vielleicht auf einer un-oder vorbewussten Ebene, heißt ja nicht, dass sie nicht existiert. Etwas anderes wirds sicher nicht. Aus Romeo und Julia kannst du nicht Alien versus Predator machen.


    3. Interpretieren heißt doch aber auch, sich selbst (=Rezipienten) als Teil des künstlerischen oder literarischen Werkes zu betrachten und ernst zu nehmen. Denn was ist ein Goethe-Gedicht ohne einen Leser? Was ist die Tragödie Rome und Julia ohne mich, der es auf der Bühne sieht? Und besonders hier sehe ich die Stärken des HaPro, weil er den Rezipienten ernst nimmt und seinen Aufnahmeprozess darstellen kann, z.B. mit einfachen Dingen: Geschichten weiterschreiben (machen wir doch ständig beim Lesen, dass wir den weiteren Verlauf antizipieren) oder aus der Perspektive von literarischen Figuren schreiben (machen wir auch beim Lesen: uns empathisch in eine Figur hineinfühlen).


    4. Interpetieren heißt auch immer, etwas Neues schaffen. Um es kurz zu machen: Romeo und Julia wird heutzutage keiner mehr so aufführen, wie es Shakespeare gemacht hat. Jeder Regisseur wird Ansatzpunkte finden, die das Stück auf heute beziehen lassen. Sagst du ihm nach der Aufführung, dass er etwas ganz anderes, etwas Neues geschaffen hat?

  • Zitat

    ...also in dem Sinne kein Handlungsprodukt.


    Wenn am Ende kein Handlungsprodukt stehen soll, macht Handlungsorientierung nicht viel Sinn.


    Zitat

    ...die Szene mit dem Wissen des Erarbeiten quasi umzuschreiben (beispielsweise thought shadow) und das dann präsentieren.


    Hier steckt dein Handlungsprodukt drinn! Es wäre die umgeschriebene Szene (in Form eines Schriftstückes) und eben die Präsentation derselben.
    Das könnte z.B. als Rollenspiel stattfinden.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Genau!
    hm, jetzt hab ich nur überlegt und da sind ja eben meine Bedenken was die Phasierung angeht:
    Ist es überhaupt möglich, dass die S sowas schreiben und dann vortragen können, nachdem "nur" das globalverständnis geklärt ist?Das heißt, dass garnicht vorher herausgearbeitet wird, wie der Charakter sich fühlt? aber das ist ja der Sinn von handlungsorientiert dann oder?

  • ahc übrigens eine Frage noch, weil du schon von Rollenspiel sprichst. Ich habe hier einen Berg an Lit zu szenischem Spiel, aber irgendwie gibt es da keine konkrete ausssage zu rollenspiel. es gibt, szenisches Lesen, Lesen mit vertielten Rollen, Rollenmonolog, Rollendialog, erlebnisgespräch, usw.
    da bin ich nämlich auch gerade am schauen, weil ich in der letzten stunde, quasi als krönenden Abschluss eine schwierigere Methode verwenden wollte:
    vorher kommt thought shadow, Erlebnisgespräch/tagebucheintrag

    • Offizieller Beitrag

    Ist es überhaupt möglich, dass die S sowas schreiben und dann vortragen können, nachdem "nur" das globalverständnis geklärt ist?Das heißt, dass garnicht vorher herausgearbeitet wird, wie der Charakter sich fühlt? aber das ist ja der Sinn von handlungsorientiert dann oder?


    Hawkeye hat es doch schon mehrfach erklärt - diese Fragen müssen die Schüler beim Umschreiben für sich doch klären - das ist der interpretierende Teil, der Sinn der Methode: was du sonst frontal im LehrerSchüler-PingPong herausfriemelst, ist hier natürlicher Teil des Diskussionsprozesses der umschreibenden Schüler.


    Und ja, wenn der Text angemessen schwer ist, können sie das. Sie brauchen halt etwas Zeit und eine entsprechend trainierte Diskussionskultur in der Gruppe. Natürlich kommen sie nicht zu genau gleichen Ergebnissen, was dann eben auch die Reflexion am Ende deutlich interessanter macht. Es bleibt, wenn gut gemacht, bei dieser Methode auch deutlich mehr hängen als beim frontalen "wir reden mal drüber" - einfach weil man über das eigene Produkt redet und über den Prozess wie es zum Produkt gekommen ist.

  • Zitat

    ...aber irgendwie gibt es da keine konkrete ausssage zu rollenspiel...


    Ein Rollenspiel ist, meiner Ansicht nach, einfach ein realitätsnahes Erleben/Nachspielen einer Situation.
    Daran lassen sich dann Fragen anschließen wie: Wie fühlen sich die Schüler in den verschiedenen Rollen? Wie erleben die Zuschauer die Szene? usw..
    Mehr didaktischen "Zauber" würde ich gar nicht drum machen.


    Zu den anderen Methoden wie szenisches Spiel usw. kann ich nichts sagen, ich bin kein Deutschdidaktiker ;)

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    • Offizieller Beitrag

    Ich meine mich zu erinnern, dass ein Rollenspiel das Spiel mit vorgegebenen Rollen ist. Aber weniger im Sinne einer Theaterrolle, sondern mehr in sozialem, gesellschaftlichen Zusammenhang. Im Geschichtsunterricht also z.B. oder in Sozialkunde, wenn ich vorher Rollenkarte verteile, auf der in Stichworten die Rahmenbedingungen der Person erklärt werden. Ich spiele dann aber Typen (der Bauer, der SS-Mann, der Adlige) und keine Figuren (Romeo oder Julia).


    Im szenischen Spiel dramatisiere ich aber doch eher einen vorgebenen Text, bzw. allgemein eine Vorlage. D.h. ich bin enger gebunden in meinem Spiel, interpretiere eben mehr.


  • Wenn am Ende kein Handlungsprodukt stehen soll, macht Handlungsorientierung nicht viel Sinn.



    Hier steckt dein Handlungsprodukt drinn! Es wäre die umgeschriebene Szene (in Form eines Schriftstückes) und eben die Präsentation derselben.
    Das könnte z.B. als Rollenspiel stattfinden.

    Mein Verständnis von Handlungsorientierung ist aber durchaus, dass ein szenisches Spiel aus dem Drama das Handlungsprodukt der Stunde sein kann, genauso wie andere kreative Formen wie z.B. freeze frame, denn das Spiel beinhaltet das Ergebnis der Interpretationsarbeit. Das Produkt muss nicht immer schriftlich vorliegen.
    Aus einem Drama im creative writing eine andere Textsorte zu machen - e.g. Brief oder Ähnliches, um eine Art "Leerstelle" zu füllen, eine andere Perspektive einzunehmen - wäre eine andere Art der Interpretation, mit Schwerpunkt auf dem Schreiben.
    Aus einem Theaterstück ein Rollenspiel zu machen halte ich für wenig sinnvoll, denn das ist als Textsorte fast dasselbe wie das Ausgangsmaterial. Auch die Szene in eine andere Szene (wenn ich das richtig verstanden habe ???) umschreiben zu lassen, kann ich mir nur vorstellen, wenn es z.B. darum geht, es in ein modernes setting zu verlegen mit moderner Sprache. Das wäre aber nicht szenisches Spiel, sondern wieder ein schriftliches Produkt.
    Ansonsten stimme ich Hawkeye völlig zu bei der Abgrenzung Rollenspiel / Szenisches Spiel.
    Bei einer 9. Klasse müsste man evtl. auch (immer wieder) sozusagen das How to der Methode thematisieren, bevor sie loslegen und bewusstmachen, dass es sich eben um Interpretationsarbeit handelt, z.B. Bewertungskriterien erarbeiten lassen und gemeinsam eine Art Merkblatt erstellen oder so. Meiner Erfahrung nach machen sich das (auch Oberstufen-)Schüler oft nicht klar bei kreativen Methoden und es kommt Pille-Palle heraus ;-). Und, wie Hawkeye schrieb, eine Feedbackrunde, bei der anhand der zuvor erarbeiteten Aspekte reflektiert wird.
    Und Geduld beim Üben der Methode braucht man auch...

  • hallo an alle!
    vielen lieben dank für die vieln aufklärenden beiträge. Ich bin aber leider wieder am anfang angekommen. Ich habe jetzt nochmal gelesen, dass handlungsorientierte methoden sowohl pre-, while-, als auch post-listening eingesetzt werden.
    Leider steht aber nirgendswo wann ich mich eine methode in welcher Phase sinnvoll einsetzen sollte. BZW steht an mehreren Stellen, dass szenische Insizinierungen erst eingesetzt werden sollen, nachdem eine szene behandelt wurde. Aber dh ja dann dass wie quasi das erarbeitete dann versuchen sollen durch stimme/gestik/mimik, etc in der Darstellung präsentieren sollen oder? also wäre hier das LZ ein rein affektives oder?


    Q Steff DA : also wäre das erstellen eines thought shadows und die Darstellung dessen mit Mimik/Gestik eigentlich keine handlungsorientierte methode sondern eher eine produktorientierte Methode (kreatives schreiben) ?

  • Zitat

    Q Steff DA : also wäre das erstellen eines thought shadows und die Darstellung dessen mit Mimik/Gestik eigentlich keine handlungsorientierte methode sondern eher eine produktorientierte Methode (kreatives schreiben) ?


    Ich weiß zwar nicht was "Gedachte Schatten" für eine Methode ist, aber im Prinzip ist alles, wobei Schüler handeln auch handlungsorientiert. Alles weitere ist dann eine Frage des Modells, welches man bevorzugt.
    Aber wenn ich das richtig verstehe, dann kann z.B. die Szene, die gespielt wird das Handlungsprodukt (oder das dazugehörige Drehbuch usw.) sein oder beim kreativen Schreiben eben das Schriftstück, welches angefertigt wird.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Hallo Spooky,


    ich weiß nicht, ob ich Dich richtig verstehe, aber man einzelne Aspekte aus der szenischen Interpretation auch durchaus zu Sicherungszwecken einsetzen, nachdem man etwas analystisch erarbeitet hat. Das ist dann zwar nicht mehr die szenische Interpretation nach Ingo Scheller (die tatsächlich komplett ohne Analyse im klassischen Sinn auskommt), aber das ist auch nicht weiter schlimm. Am Ende einer Stunde muss ja nicht immer das klassische Tafelbild und/oder der Merksatz im Heft stehen.


    Ich halte es aber für einen Irrglauben, dass man ohne Analyse wirklich szenisch interpretieren kann, da die Schüler immer vorher verstanden haben müssen, worum es geht. Deswegen ist das Argument, dass szenisches Interpretieren eher die analog-bildhaft denkenden Schüler ansprechen würde, meiner Meinung nach falsch.


    lg Sunrise

  • hallo!
    ich glaub mein problem sind die Begriffe interpretation und analytisches Arbeiten.
    Wenn ich den S die Aufgabe gebe bevor sie überlgen, wie sie die szene insizinieren, diese Aufgaben gebe:
    - read the text again in the group
    - actors discuss scene using a simple set of questions:
    1. Who? Who are these characters? What is your impression of them?
    2. What? What’s going on? Briefly discuss what you think is happening.
    3. Where? Where is it taking place? Briefly describe what you think the setting
    might look like
    4. Why? Why do you think the characters say what they say, and behave as
    they do? What does each want?

    5. How can you enact these lines so that you hold an audience?


    Acting:

    1. Where is your audience?
    2. How does each character get on stage?
    3. Where is each character in relation to the others at the start of the scene? How do they move to as the scene proceeds?
    4. How does the speaking character behave? How do others react?
    5. How does each character speak his lines? Voice, pauses, emphasis, facial expression, gesture, movement, etc.
    6. How do characters leave the stage?
    (nach Rex Gibson)


    Wäre das eine kogntitive vorarbeit mit denen die S die Szene sinnvol insizinieren können? DH die inszinieren die Szene ohne dass wir jetzt vorher analysiert haben, worin die Bedeutung dieser Szene liegt sondern sich die S dieser Bedeutung nähern, indem sie die einzelnen charaktere und die Situation untersuchen und dann ihr Verständnis davon darstellen?


    Wie wertet man eine solche szenische Inszinieren dann aus?
    klar, erst die dekriptiven fragen an die Beobachter, dann die Interpretation der Beobachter und dann die gedachte Interpretation der Schauspieler.
    Aber wie leitet man dann auf die Textanalyse über,? Sollen die S dann quasi Gründe in dem Text nennen, die ihrer Meinung nach das ausdrücken was sie szenisch dargestellt haben?

    • Offizieller Beitrag

    Das sind ja im Prinzip die Fragen, die sich eh jeder überlegen muss, der irgendetwas szenisch darstellt, ob interpretiert oder nicht. Ich weiß nicht, was das bringen soll fürs Textverständnis (schaden kanns aber, wenn die Schüler sich nur über das wie, nicht aber über den Inhalt abarbeiten... )


    Wenn ich szenisch interpretieren lasse, gebe ich Aufträge, die die Schüler ins Gespräch über den Text bzw den zu interpreteierenden Inhalt bringen.


    ZB: Present the scene so that the power balance between the two characters becomes clear. Oder : Present the scene in a way that sheds light on the father's motivation / the reasons for his decision.


    Dann gebe ich evtl noch ein paar methodische Hinweise (you might create a subtext or have the father speak in an aside, express "your"selves via your position in the room and/or gestures etc...) Je nachdem, was man an interpretatorischen Möglichkeiten erlauben will.



    Zitat

    Ich habe jetzt nochmal gelesen, dass handlungsorientierte methoden sowohl pre-, while-, als auch post-listening eingesetzt werden.
    Leider steht aber nirgendswo wann ich mich eine methode in welcher Phase sinnvoll einsetzen sollte.


    ICh glaube du klammerst dich zu wörtlich an didaktische Buchvorlagen. Die kann man nicht wie Rezepte anwenden. Die Antworten sind in deinem Kopf (oder sollten da sein).


    Solche Fragen bzw deren Antworten ergeben sich aus dem Textverständnis. Erst überlegst du dir ein Lernziel. Was sollen die Schüler kapieren?


    Dann guckst du, welche Methode - in deinem Fall handlungsorietierte - das am besten erreicht. Das ist für jedes Ziel anders. Hängt am Text, hängt an der Lerngruppe, hängt an der Vorarbeit, hängt an dir. Das kann dir hier keiner abnehmen, weil keiner deine Schüler und dich und den Text kennt. Methdoe X kann bei Kurs Y in die Hose gehen und bei Kurs Y die fantastischen Ergebnisse bringen. Bzw Methode X muss im Kurs Y anderes vorbereitet oder mit anderen Methoden vermischt werden um gute Ergebnisse zubringen.


    Vergiss dieses "Methode Y nach X" - diese rezeptartigen Methdoen - bei denen die Autoren oft noch mit evangelikalem Eifer auf Begriffsklarheit und penibel genauer Anwendung bestehen, da angeblich sonst total unwirksam und überhaupt : die führen zu schematischem, kursunangemessenen und wenig erfolgreichem Arbeiten, wenn du sie als Kochrezepte verwendest.


    Guck dir deinen Kurs an: was können die gut? Wo liegen deren Stärken? Wie viel von jeder Methode brauchen sie? Was braucht der Text,d amit dieser Kurs ihn versteht? Und dann bastel was: misch die Methdoen, passe sie den SuS an, passe sie dem Text an und der Fragestellung. Denk dir selbst Methoden aus! Kein Mensch verbietet Lehrerkreativität. Es gibt viel mehr (und viel Effizienters!) als in Büchern steht.


    Als Lehrer muss man sich vor allem an den Schülern orientieren ...

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

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