Krankschreibung?

  • Hallo,


    ich hoffe, dass mir jemand von euch weiterhelfen kann.


    Es geht mit momentan wirklich nicht gut. Ich bin aufgrund mehrerer (privater) Probleme psychisch sehr belastet, muss dauernd heulen (wenn auch bisher noch nicht in der Schule), kann nur sehr wenig schlafen und essen. Krank im klassischen Sinn bin ich aber nicht. Aber ich merke, dass meine Arbeit (Vorbereitung, Korrektur) unter meinem Zustand anfängt zu leiden. Ich weiß gerade wirklich nicht, was ich machen soll und frage mich, ob es eventuell eine vernünftige Idee wäre, sich ein paar Tage krankschreiben zu lassen und zu Hause richtig auszuheulen, damit es besser wieder aufwärts geht. Ich denke, es würde mir ganz gut tun, andererseits finde ich das selbst eigentlich falsch. Schließlich bin ich nicht krank, und Kollegen müssten unter meiner Abwesenheit leiden. Zudem weiß ich nicht, ob mich ein Arzt wegen sowas überhaupt krankschreiben würde.


    Was würdet ihr mir raten?


    Liebe Dank schonmal für eure Kommentare.

  • Ich weiß nicht wie Du Krankheit definierst. Es ist jedoch ein Irrglaube zu meinen, dass eine Krankheit nur dann besteht,
    wenn man körperlich krank ist. Gerade die seelischen Krankheiten sind heutzutage verantwortlich für viele
    Frühpensionierungen. Ein "krankfeiern" liegt nur dann vor, wenn jemand sagt: "So, heute scheint die Sonne. Ich möchte mich viel lieber auf den Balkonlegen, also melde ich mich gleich mal eben für heute krank"
    Genauso hörte sich Dein Zustand aber nicht an. Insbesondere unser Beruf kann nur dann professionell ausgeübt werden, wenn Du auch psyschich gefestigt gegenüber den Schülern auftreten kannst. Ist dies eingeschränkt, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Du dich unprofessionell verhältst. Hier ist es dann in der Tat besser, auf sich zu hören und diese Auszeit wahrzunehmen!

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Krank im klassischen Sinn bin ich aber nicht.

    Klingt aber schon so, wenn ich auch nicht weiß, was der "klassische Sinn" daran wäre. Meinen Sie Viren und rote Pusteln? Wenn das die einzigen Krankheiten wären, wäre ja schön.


    Letztendlich gibt es Fachleute, die entscheiden, ob tatsächlich eine Krankheit vorliegt oder eine droht und eine vorbeugende Behandlung angezeigt ist. Bei uns machen das Ärzte. Ein brauchbarer Allgemeinmediziner kann auch die psychische Befindlichkeit einschätzen.


    Also: gehen Sie zu Ihrem Hausarzt und berichten ihm die Lage.


    Ihre Kollegen leiden müssen übrigens nicht unter Ihrer Abwesenheit leiden, sondern unter der zu dünnen Vertretungsreserve, die Ihr Dienstherr vorhält. Ich mag es nicht, wenn kranke oder fast kranke Kollegen versuchen sich durch zu beißen. Meist klappt es nicht und sie fallen länger aus. "Wer krankt ist, bleibt zu Hause", sage ich auch meinen Schülern.


    Alles Gute!


    L. A

  • Danke für die Ratschläge.


    Inzwischen geht es mir wieder besser und ich fühle mich nicht mehr so, als ob mir in der Situation alles, aber auch wirklich alles über den Kopf wächst.
    Interessanterweise ist es schon so, dass ich Probleme damit habe, psychische Ausnahmezustände als Krankheit bzw. Grund für eine Krankschreibung anzusehen. Ich weiß, dass das vermutlich ziemlich dumm ist, aber ich habe das so "drin".

  • Das ist nicht dumm.
    Das (und das Gefühl sich auch noch dafür schämen zu müssen) wird den meisten von uns antrainiert und weiter gefördert.


    Viel Kraft wünsch ich dir!
    NannyOgg

    ~ Wenn ihr mich sucht, ihr findet mich im Zwiespalt. ~

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