Was ist Chancengleichheit?

  • Durch Zitieren des Vorgeplänkels und Weglassen des eigentlichen Anlasses kann man das Problem natürlich auch so ändern, dass es besser zu den eigenen Ansichten passt.


    So. Nun hat mein Sohn eine sowohl fachlich als auch menschlich patente Klassenlehrerin bekommen. Sie ist ein Engel! Noch mehr habe ich diese Frau geliebt, als mein Sohn vor 3 Wochen ankam und meinte: "Wir schreiben bald ein Diktat. Frau "Engel" hat aber gesagt, wir müssen nicht zu Hause üben, das machen wir in der Schule". Ich:" Danke Gott, meine Gebete wurden endlich erhört!" 1 Woche später musste ich das Diktat unterschreiben: Eine glatte 4. Na ja, halb so wild...es gibt Schlimmeres...z.B. den Aufschlag eines Meteroiten auf der Erde.... Ein paar Tage später meinte mein Sohn wieder: "Wir schreiben einen Test über die Hexe Lakritze (Lektüre), aber Frau Engel hat gesagt, wir müssen nicht...(den REst kannte ich bereits)!" Ich jetzt ein wenig zaghafter: "Ooookaaay....!" NAch 1 Woche musste ich den Test unterschreiben: wieder eine glatte 4 und der Kommentar von Frau Engel: L. du hast dich aber schlecht vorbereitet.


    Ich habe in jedem meiner Beiträge betont, dass es natürlich um eine Untersützung in angemessenem Umfang geht und nicht darum, das die Eltern die Buchbesprechungen und Plakatgestaltungen übernehmen sollen.


    Und ja, dass Eltern bei einem Grundschulkind mal einen Blick auf die Hausarbeiten werfen oder sich am Wochenende 15 Minuten Zeit für ein Übungsdiktat nehmen...

  • Vor allem denke ich, dass es sogar bei völligem Ausgleich der sozialen Unterschiede keine Chancengleichheit geben kann. Für gleiche Chancen braucht man gleiche Voraussetzungen. Und dazu würde "gleiche Intelligenz" zählen, die nun mal unmöglich herzustellen ist.

  • Es würde genügen, die Ergebnisse der Hattie-Studien zur Kenntnis zu nehmen, um zu erkennen, dass der Begriff Chancengleichheit ein sehr idealistisches Konstrukt ist.


    Einen schnellen Überblick über Bedingungsfaktoren schulischen Lernens findet man in folgender Präsentation:


    http://www.ipn.uni-kiel.de/abt_erzw/ws2010-11/pp_310111.pdf

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