Muss ich, wenn ich zuhause und krank bin, den Unterricht für die KV-Lehrer vorbereiten?

  • Dass von kranken Kinder verlangt wird, Hausaufgaben zu machen, finde ich auch doof.

    Bei uns wird es bei den Schülern m.E. zunehmend Trend, sich 'krank' Auszeiten zu genehmigen, insbesondere wenn mal längere Hausaufgaben anstehen oder Klausuren. Wenn wir immer sagen "Du warst ja krank, du brauchst das nicht zu haben", sind bald die 'Nicht-Kranken' die Blöden.

  • Aber es geht ja jetz hier um kranke Kollegen...
    Kranke SuS und HA sind definitv ein eigenes Thema wert.
    Ich finde es nett, wenn ein kranker Kollege sich die Mühe macht irgendwie Material an die Vertretung zu schicken, aber wenn nicht, dann ist auch nicht schlimm. Im ersteren Fall halte ich den Kollegen auch für bekloppt. ;)


    Schulleitung macht keinen Stress, außer, wenn Lehrer aus schulischen Gründen verhindert sind, das gibt schon mal Ärger. Ich meine nicht Fortbildungen, sondern wenn sie aus irgendwelchen Gründen aus dem regulären Unterricht raus sind, dann anderen halten müssen und ihre Standardstunde auch noch vorbereiten müssen. Sowas musste ich jetzt ein paarmal vertreten. Kann ich auch verstehen, dass man da keinen Bock hat. Das ist so ne schleichende Erhöhung des Arbeitspensums. Zwar nicht mit Absicht sondern aus Ignoranz, aber das macht's auch nicht lustiger.

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

  • Bei uns wird es folgendermaßen gehandhabt:
    In der Grundschule: Wir bereiten immer Material vor (auch schon kopiert), wenn wir auf eine Fobi, ins Schullandheim, auf einen Aufsflug o.ä. gehen. Da bei uns die Parallelkollegen immer zusammenarbeiten (d.h. wir haben einmal in der Woche einen festen Termin, bei dem wir die Inhalte der kommenden Woche festlegen), weiß entsprechende Kollegin immer welche Aufgaben gemacht werden sollen.
    Im Gymnasium: Arbeite ich genauso mit einer bestimmten Kollegin zusammen (da also siehe GS). Ansonsten soll man Aufgaben per Mail schicken, wenn es möglich ist. Sollte das nicht möglich sein, befindet sich ein Ordner im Lehrerzimmer mit Vertretungsaufgaben, die unabhängig vom Stoff sind. Oft fragt man auch einfach einen Fachlehrer der Klasse, ob man z.B. Seiten im Mathebuch mit den Schülern machen soll. Bei uns gibt es eher Ärger, wenn die kranken Kollegen Aufgaben schicken und diese vom Vertreter einfach nicht an die Schüler weitergegeben werden.

  • Bei uns: der Wochenplan (mit Angaben wie "Einführung Wiewort" sowie Schulbuchseiten dazu) muss am Montag in der Schule liegen (und das wurde uns auch gesagt, dass das Anordnung vom Schulamt ist). Wenn dann der Lehrer krank ist, liegt der Wochenplan ja im Klassenzimmer, dann kann der Vertretungslehrer einfach hineinsehen und weiß, was diese Stunde zu tun ist. Arbeitsblätter und sonstige Materialien brauchen nicht vorliegen - der Vertretungslehrer weiß ja, welche Schulbuchseiten er nutzen kann...


    Ich war auch schon mal mehrere Wochen (wegen verletzter Hand - konnte also auch nicht schreiben) krank, da musste ich das auch über mehrere Wochen dafür sorgen, dass der Wochenplan am Montag in der Schule liegt (den hat dann immer mein Freund geschrieben und ner Kollegin gebracht). Wurde von Woche zu Woche doofer, da ich nicht wusste, was in der Klasse schon geschafft wurde, ich nicht alle Schulbücher daheim hatte und so Seiten teilweise geraten habe, etc. Als ich dann wiederkam hatte ich bergeweise zu korrigieren. Wenige Woche später kam dann der Schulrat, der sah auch meine Unterlagen und hat in dem Beurteilungsgespräch dann gesagt, dass ich meine dienstlichen Pflichten erfülle - scheint also tatsächlich so zu sein, dass es gefordert ist.


    Bei uns schleppen sich teilweise auch richtig kranke Lehrer am Nachmittag in die Schule um Wochenplanung zu machen... Mich würde interessieren, wie das geregelt wäre, wenn jemand im Krankenhaus liegt ;)


    Nur wenn eine mobile Reserve da ist und die als Dauereinsatz eingeplant ist, braucht der kranke Kollege keine Wochenpläne mehr abzuliefern.

    • Offizieller Beitrag

    Ich sitze bei uns einmal in der Woche morgens am Telefon, nehme die Krankmeldung der Kolleginne und Kollegen an und mache den Vertretungsplan. Vor allen für Vertretungen am selben Tag frage ich da schon, ob sie mir etwas für die Vertretungslehrer sagen oder Unterlagen faxen oder mailen können. Aber wenn das nicht geht, dann ist es eben so, dann müssen die Vertreter improvisieren oder der Unterricht entfällt (wir schaffen es sowieso nur, etwa 50% vertreten oder mitzubetreuen zu lassen).

  • der Wochenplan (mit Angaben wie "Einführung Wiewort" sowie Schulbuchseiten dazu) muss am Montag in der Schule liegen (...)
    Ich war auch schon mal mehrere Wochen (wegen verletzter Hand - konnte also auch nicht schreiben) krank, da musste ich das auch über mehrere Wochen dafür sorgen, dass der Wochenplan am Montag in der Schule liegt (den hat dann immer mein Freund geschrieben und ner Kollegin gebracht)

    ..wenn man gesund ist! Wenn ich über Wochen krank bin oder (wie du selbst erwähnt hast) im Krankenhaus liege, dann geht das eben nicht. Wie kann man nur auf die Idee kommen, auch noch schulfremde Personen einzuspannen nur damit der Plan da ist obwohl man wochenlnag krankgeschrieben ist. Das ist genau die Art von Verhalten, die dazu führt uns immer mehr aufzubürden. Mit uns kann man es ja machen... und wir sind teilweise selbst dran schuld!


    Mikael, wo bist du?!?!?!
    Gruß
    Anna

  • Bei uns wird es bei den Schülern m.E. zunehmend Trend, sich 'krank' Auszeiten zu genehmigen, insbesondere wenn mal längere Hausaufgaben anstehen oder Klausuren. Wenn wir immer sagen "Du warst ja krank, du brauchst das nicht zu haben", sind bald die 'Nicht-Kranken' die Blöden.


    Und das finde ich einen ganz unfairen Generalverdacht, den wir weit von uns weisen würden, wenn er auf die "faulen Lehrer" gemünzt wäre.


    Es geht nicht drum zu sagen, "du warst ja krank, du musst das nicht machen", sondern darum zu sagen "das holst du nach, sobald du wieder fit bist."


    Einem Kind, das sich die halbe Nacht übergeben musste, am nächsten Tag die Schulhefte unter die Nase zu halten ist absurd. Wieso muss man das eigentlich immer wieder erklären? Nie krank gewesen?

  • Wenn die SL an einen heranttritt und Druck macht - wie im Eröffnungsbeitrag geschrieben, dann muss man sich halt überlegen, ob man das pragmatisch lösen will ohne direkt den förmlichen Hammer rauszuholen oder eben nicht ("Ich bin dienstunfähig, das muss und darf Ihnen als Information reichen").
    Wer wünscht sich kein Kollegium und eine SL, die das alles so sieht, wie es Botzbold das beschrieben hat? Offenbar ist das aber nicht in jedem Kollegium der Fall, und wiederum wundert mich das auch nicht.


    Es ging mir in meinem letzten Beitrag ja auch gar nicht ums Bettchen, sondern um die Tatsache, dass man, wenn man wirklich krank ist und berechtigten Anspruch auf vollkommen arbeitslose Genesungszeit hat (eine ordentliche Grippe), dann diese auch nehmen sollte, wie gesagt, wie man dann damit in der Schule selbst umgeht, ist jedem seine Sache.

  • Bei uns wird es bei den Schülern m.E. zunehmend Trend, sich 'krank' Auszeiten zu genehmigen, insbesondere wenn mal längere Hausaufgaben anstehen oder Klausuren. Wenn wir immer sagen "Du warst ja krank, du brauchst das nicht zu haben", sind bald die 'Nicht-Kranken' die Blöden.

    Wenn ich am Montag eine Hausarbeit gebe und der Schüler ist am Montag nicht da, dann sehe ich, wenn die nächste Stunde Mittwoch oder Donnerstag ist, im Klassenbuch nach, ob er am Dienstag da war. Falls ja, sind nicht die Konsequenzen dieselben wie bei allen anderen Schülern.

  • Ich habe eine Schülerin, die in zwei Jahren noch nicht eine Klausur zum Normaltermin mitgeschrieben hat. Die aber am Vor- und Nachtag der Klausur putzmunter durch die Schule turnt.

    Wenn ich am Montag eine Hausarbeit gebe und der Schüler ist am Montag nicht da, dann sehe ich, wenn die nächste Stunde Mittwoch oder Donnerstag ist, im Klassenbuch nach, ob er am Dienstag da war. Falls ja, sind nicht die Konsequenzen dieselben wie bei allen anderen Schülern.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe eine Schülerin, die in zwei Jahren noch nicht eine Klausur zum Normaltermin mitgeschrieben hat. Die aber am Vor- und Nachtag der Klausur putzmunter durch die Schule turnt.


    Kann man denn bei Euch Klassenarbeiten formlos entschuldigen? Wir haben in der Schulordnung beschlossen, dass versäumte Klassenarbeiten, für die keine ärztliche Arbeits- bzw. Schulunfähigkeitsbescheinigung vorliegt, mit 6 gewertet werden.

  • Kann man denn bei Euch Klassenarbeiten formlos entschuldigen? Wir haben in der Schulordnung beschlossen, dass versäumte Klassenarbeiten, für die keine ärztliche Arbeits- bzw. Schulunfähigkeitsbescheinigung vorliegt, mit 6 gewertet werden.

    In BW z.B. darf man nicht pauschal eine Attestpflicht bei KAs/Klausuren verhängen, sondern die SChulleitung muss das im Einzelfall abwägen, nachträglich ein ärztliches Attest verlangen, für die Zukunft Attestpflicht verhängen und zur Not auch amtsärztliche Bescheinigungen einfordern. Im obengenannten Fall hätte das unsere SChulleitung auf jeden Fall getan, falls ein/mehrere Lehrer ihren Eindruck von dieser Schülerin geschildert hätten - nach einem eindringlichen Gespräch, versteht sich.
    On-Topic: Bei uns wird man im Krankheitsfall gefragt (nicht gedrängt), ob man Aufgaben hat. Wenn man sich zu krank fühlt, hat man halt keine, fertig. So finde ich das auch richtig.

    • Offizieller Beitrag

    In BW z.B. darf man nicht pauschal eine Attestpflicht bei KAs/Klausuren verhängen, sondern die SChulleitung muss das im Einzelfall abwägen, nachträglich ein ärztliches Attest verlangen, für die Zukunft Attestpflicht verhängen und zur Not auch amtsärztliche Bescheinigungen einfordern. Im obengenannten Fall hätte das unsere SChulleitung auf jeden Fall getan, falls ein/mehrere Lehrer ihren Eindruck von dieser Schülerin geschildert hätten - nach einem eindringlichen Gespräch, versteht sich.


    Bwi uns gilt ab dem 3. Krankheitstag grundsätzlich Attestpflicht (wobei Attest das falsche Wort ist, es geht um Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen), außerdem bei Klassenarbeiten, Klausuren und sonstigen bewerteten Terminen. Wir verhängen darüber hinaus eine absolute Attestpflicht bei zu vielen Fehltagen, insbesondere, wenn diese unentschuldigt sind.

  • Trantor: Mein Eindruck ist, dass die Schüler kein Problem haben, von ihren Eltern eine Entschuldigung zu bekommen.
    Was die Atteste in der Oberstufe angeht: Hast du schon mal ein Problem gehabt, bei einem Arzt eine Krankschreibung zu bekommen? Wer ein Attest haben will, bekommt auch eins. Zumindest bei uns im Ort.

    • Offizieller Beitrag

    Trantor: Mein Eindruck ist, dass die Schüler kein Problem haben, von ihren Eltern eine Entschuldigung zu bekommen.
    Was die Atteste in der Oberstufe angeht: Hast du schon mal ein Problem gehabt, bei einem Arzt eine Krankschreibung zu bekommen? Wer ein Attest haben will, bekommt auch eins. Zumindest bei uns im Ort.


    Ich kann da persönlich wenig zu sagen, mein letzter Krankheitstag war 2007. Aber, da mir spontan alleine für das letzte Halbjahr fünf Schüler einfallen, denen ich eine 6 wegen fehlendem Attest verpasst habe, und da wir außerdem in meinen Abendrealschulklassen 5 - 6 Leute wegen Fehlzeiten ohne Attest rausgeschmissen haben, scheint es wohl doch nicht ganz so einfach zu sein.

  • Aber fast selbstverständlich gibt man an, dass man schwer erkältet ist, oder ein Magen-Darm Problem hat. Warum eigentlich?
    Und was ist, wenn man dann einfach nur meldet, dass man dienstunfähig ist, ohne weitere Erklärungen?

    Dann hat man das getan. Wegen Gerüchten würde ich mir keinen Kopp machen. Die entstehen eh. Die kann man weder verhindern noch zurückholen.


    Wenn es mir möglich ist, am Telefon zu sprechen oder eine E-Mail zu verfassen, gebe ich schon mit an, ob es "'was Schlimmes" ist oder ob ich damit rechne, nach zwei Tagen wieder dabei zu sein. Dabei macht man dann zwangsläufig Andeutungen dazu, was man haben könne. Das muss man nicht, finde ich aber OK.


    Das hat sicherlich etwas mit dem Klima in der Schule zu tun. Wenn diejenigen, die Krankheit für unredlich halten, die Meinung angeben, ist es besser, wenn man sich bedeckt halten kann. In anderen Schulen machen sich die Kollegen vielleicht Sorgen und sind froh zu hören, wenn jemand nicht ernsthaft erkrankt ist (oder sind bereit sich zu kümmern, wenn es doch etwas Schlimmes ist).


    Aber auch hier gilt, dass man sich nicht auf unnötige Diskussionen einlassen sollte. Kein "Ja, aber", keine Rechtfertigung. Wenn man, ohne die Genesung zu gefährden, Material liefern kann, sollte man das tun. Wenn nicht, reicht auf eine entsprechende Frage, ein einfaches "Nein".

    Bei uns gibt es einen Arzt im Schulort, der auch "Doc Holiday" genannt wird.

    Nicht nur bei Ihnen.


    Aber, da mir spontan alleine für das letzte Halbjahr fünf Schüler einfallen, denen ich eine 6 wegen fehlendem Attest verpasst habe, und da wir außerdem in meinen Abendrealschulklassen 5 - 6 Leute wegen Fehlzeiten ohne Attest rausgeschmissen haben, scheint es wohl doch nicht ganz so einfach zu sein.

    Nunja. Man muss halt zum Arzt hin, 10 Euro entrichten und ihm zumindest pro forma 'was erzählen. Dann muss man es noch schaffen, das schöne Attest in der Schule abzuliefern. Auch Blaumachen will organisiert sein. Und daran scheitern dann eben auch die üblichen Verdächtigen.


    L. A

  • auch arbeiten kommen, so seh ich das. außer, du hattest schon was in petto. und jeder lehrer mit 2. staatsex. sollte doch in der lage sein, vertretungsunterricht zu erteilen?!

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

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