Seiteneinstieg NRW mit Diplom I Maschinenbau

  • Hallo zusammen,.
    ich befasse mich schon länger mit dem Thema Seiteneinstieg und will bald konkret werden. Kurz zu mir:
    - Maschinenbaustudium (7Sem.Regelstudienzeit + 1 Praxissemester)
    - Darauf aufbauend Weiterbildung zum KFZ-Prüfingenieur (8Mon., bei Akademie einer amtl.annerk.Überwachungsorganisation)
    - zusätzlich KFZ-Meister
    - 2 Jahre Berufserfahrung sind auch vorhanden
    - 35 J.alt
    - angestrebt ist Lehrtätigkeit an Berufskolleg (KFZ)


    Gibt es eine Chance, trotz 7 Sem. noch eine reguläre Lehrbefähigungen mit Verbeamtung zu erlangen? Nach zahlreichen Telefonaten mit Bezirksregierungen und unbeantworteten Briefen bin ich immer noch genauso schlau wie vorher... :rolleyes:


    Meine Hoffnung ist, dass sich laut OBAS die geforderten 8 Sem. auch aus mehreren Studiengängen zusammensetzen können. Dank euch schon mal!

  • Hallo Jakeblues,


    Schau mal unter http://www.schulministerium.nr…lasse/2009-10-06_OBAS.pdf nach.


    Dort steht:

    Ich nehme an, Du hast 'nen Bachelor. Der alleine wird nicht reichen. Ob die Zusatzausbildung bei TÜV/DEKRA etc als höherwertiger Studiengang (z.B. wie bei 'nem Master-Studiengang) anerkannt wird, kann ich nicht beurteilen. Diese Information bekommst Du nur von den Bezirksregierungen, die sich bekanntermassen schwer tun mit "verbindlichen Aussagen". Vielleicht finden sich hier noch Präzedenzfälle.


    Verbeamtung ist möglich bis zum vollendeten 40. Lebensjahr, also kein Problem.


    Grüße
    Parallelrechner

  • Da steht aber auch, dass die Entscheidung über die Aufnahme in OBAS im Rahmen des Einstellungsverfahrens getroffen wird. Ich würde mich einfach bewerben. Hast du es denn schon versucht?


    Von unerfreulichen, widersprüchlichen und gar nicht erst erteilten Auskünften der Bezirksregierung können wohl alle Seiteneinsteiger ein Lied singen. Es ist was anderes, ob ein Schulleiter mit dem zuständigen Sachbearbeiter telefoniert - oder ob das irgendein potentieller Bewerber ist, den keiner kennt und der womöglich - Hilfe!- eine verbindliche Auskunft haben will.


    Auch hier im Forum wird sich wohl jeder hüten, dir zu sagen, ob das so geht oder nicht.

  • Danke schon mal für die Tipps. Hatte gehofft, es gab schon mal einen ähnlichen Fall und die Sachlage ist bereits klar. Also werde ich wohl mal ins kalte Wasser springen und mich bewerben, dann weiß ich mehr. Bisher habe ich das noch nicht getan und kann vor März 2013 sowieso nicht den Job wechseln. Wie viel Vorlauf bedarf es, wenn man sich bewirbt?

  • Vorlauf? Kaum! Die Stellen für Februar wurden im November/Dezember ausgeschrieben.
    Ich hatte im Juli mein Gespräch & Zusage. Begonnen habe ich Mitte August, aber nur, weil mein AG einem Aufhebungsvertrag zugestimmt hat.


    Wenn Du einen B.sc oder FH-Diplom hast, kommt evtl das hier für Dich in Frage:
    KLICK

  • Hallo sissymaus,
    danke für den Link! Klingt echt interessant, der Erlass: http://www.schulministerium.nr…EOTexte/Erlasse/FH_BK.pdf
    Gibt es hier jmd. der schon unter diese Regelung fällt und Erfahrungen hat???


    Wenn ich dass richtig verstanden habe, muss ich in max. 3 Jahren meinen Master nachholen und dann noch mal 2 Jahre OBAS. Also wenn ich noch verbeamtet werden will, wird das echt knapp...

  • Ich bin im Jahr 2010 zu ähnlichen Konditionen eingestellt worden. Da war es noch das Nachstudium im Staatsex. Ich habe auch ein FH-Diplom und studiere gerade mein 2. Fach nach (Fertigungstechnik). Durch die sehr fachnahen Fächer Maschinentechnik / Fertigungstechnik muss ich nur ganz wenig nachstudieren. Wenn alles so weiterläuft, bin ich im April fertig. Das waren dann 3 Semester. Und wäre ich nicht letzten Sommer umgezogen, hätte ich es jetzt schon hinter mir.
    Es hängt wirklich stark von der Uni / den Profs ab, wieviel man nachstudieren muss. Mit der Fächerkombi MT/FT waren wir an der Uni locker 20 Leute, die nachstudiert haben. 5 sind bereits fertig und im Seminar. Es geht also ;)

  • Hallo Sissymaus,
    das klingt ja nach einer echten Alternative wenn man den "Makel" des FH-Studiums hat... Jetzt hab ich nur noch ein paar kleine Fragen: Wie verhält sich das mit der Forderung, zwei Jahre Berufserfahrung vorzuweisen? Zählen die dann erst ab dem erfolgreichen Abschluss? Und wann beginnt dann der reguläre OBAS Vorbereitungsdienst, parallel zum Studium oder danach? Wer bezahlt das Studium eigentlich und wirst DU schon halbwegs vernünftig bezahlt?

  • Erst Studium, danach Seminar. Da sind die sehr genau, ist ja klar. Das wäre sonst unfair, allen anderen Quereinsteigern gegenüber. Und es besteht ja auch die Möglichkeit, dass man das Studium nicht schafft, denn es gehört schon etwas Selbstdisziplin dazu, sich in meinem Alter mit 2 Kids nochmal an die Uni zu begeben und Prüfungen zu machen. Ich lerne grad für die letzten Prüfungen und es fällt mir ziemlich schwer. Der Unterricht muss ja auch "nebenher" laufen.


    2 Jahre Berufserfahrung: Zählen nach FH-Abschluss. Bei mir wurde alles gezählt (auch wichtig für die Einstufung!), auch die Zeit, die nicht unbedingt als einschlägige Tätigkeit gelten würde. Ich finde, mit meinen 13 Stunden (halbe Stelle) und die andere Hälfte der Stelle Zeit fürs Studium, bin ich gut bezahlt! Es gibt E11 (Einstufung hängt von der Berufserfahrung ab) und sofort nach Abschluss des Studiums E13. Das ist mehr, als ich vorher an einer Hochschule als wiss. Mitarbeiterin bekommen habe.


    Für mich war es die ideale Chance! Ich hätte den Seiteneinstieg nur an meiner Wunschschule gemacht (Ortsnähe, ich war selbst da Berufsschülerin vor meinem Studium) und es hat sofort geklappt. Es ist stressig, aber ich arbeite so gerne in diesem Beruf, der so abwechslungsreich ist. Das ich die Gelegenheit bekomme, bezahlt meinen Studienabschluss zu machen, ist eigentlich ein Traum! Im Moment kann man sich als Techniklehrer die Stellen aussuchen. Insbesondere die ländlichen Gegenden sind da immer dankbar für Bewerbungen!


    Viel Erfolg.

  • Hallo zusammen!


    Ich habe ebenfalls diesen hier beschriebenen Seiteneinstieg gewählt.
    Im Moment unterrichte nun 13h an einem Berufskolleg und studiere gleichzeitig (nebenbei wäre falsch ausgedrückt) an der Fernuni Hagen.
    Ich habe einen Dipl. Ing. FH und werde in Hagen meinen Master erhalten.


    Ich kann bisher (seit diesem Schuljahr im Dienst) sagen, dass es einem in dieser Zeit (3 Jahre Studium und Unterricht) nicht langweilig werden wird.
    Bald kommt meine erste Prüfung dann wird die Freizeit leider noch weniger aber dafür bekommt man auch einiges geboten (bezahltes Studium und mit etwas Glück ein tolles und hilfsbereites Kollegium). Ich kann es jedem, der diesen Beruf ausüben will nur empfehlen.
    Ich hatte bisher bei keinem Job (4 Jahre als Projektingenieur) eine derart schnelles Feedback seitens der Kunden (Schüler) (mal positiv, mal nicht).
    Man kann sehr schnell erkennen, ob man etwas verbessern kann...
    Allerdings hat man in diesen ersten drei Jahren keinerlei Schulung in didaktischer oder pädagogischer Hinsicht. Ich habe zum Glück einen Ausbildungskoordinator, der mich im Unterricht besucht und dann konstruktive Vorschläge nennt, wie alle (die Schüler und ich) mehr vom Unterricht haben.
    Ohne diese Hilfestellung kann man schon mal auf dem Zahnfleisch gehen (die Situation ist bei "normalen" Referendaren aber trotz Seminar wohl manchmal vergleichbar.


    Viele Grüße und viel Erfolg!

  • Es hat sich was getan:


    Ich habe demnächst ein Vorstellungsgespräch an einem Berufskolleg und bin guter Dinge, dass ich genommen werde. Nun kam seitens des LPA der Vorschlag, statt eines Nachstudiums zum Master direkt in ein Lehramtsstudium einzusteigen. Ich habe von der RWTH Aachen eine Unbedenklichkeitsbescheinigung für die Fächer Maschinentechnik (Einstieg ins 8.Fachsemester) und Fertigungstechnik (Einstieg ins 2.Fachsemester) bekommen.


    Wer kann mir weiterhelfen? Ist das der richtige Weg und was bedeutet das, nun in ein Lehramtsstudium einzusteigen? Ist das erste Staatsexamen machbar für einen Maschinenbauer??? Ich habe doch noch gar keine didaktischen Kenntnisse. Und außerdem, ich will ja KFZ-Technik unterrichten und nicht Maschinentechnik, muss ich dann noch ein 2.Fach belegen?

  • Ist machbar! In jedem Fall besser, als den kompletten Maschbau-Master nachzuholen. Auch ohne Didaktik-Kenntnisse kommst Du da durch. Nur Mut! Versuche am besten, viel anerkannt zu bekommen. Umso weniger musst Du nachstudieren.
    Viel Erfolg!

  • Allerdings hat man in diesen ersten drei Jahren keinerlei Schulung in didaktischer oder pädagogischer Hinsicht. Ich habe zum Glück einen Ausbildungskoordinator, der mich im Unterricht besucht und dann konstruktive Vorschläge nennt, wie alle (die Schüler und ich) mehr vom Unterricht haben.

    ich weiß ich bin bei unseren SE nicht sehr beliebt, aber wenn ich das lese dann bin ich überzeugt, dass das was ich denke richtig ist.... eine fürchterliche vorstellung....

    Auch ohne Didaktik-Kenntnisse kommst Du da durch. Nur Mut! Versuche am besten, viel anerkannt zu bekommen. Umso weniger musst Du nachstudieren.

    genau.. wozu didaktik... das wird doch eh überschätzt in der schule...

  • coco, da hst Du mich wohl falsch verstanden! Ich meinte, ohne Didaktik-Vorkenntnisse kann man den Didaktik-Teil an der Uni bestehen! Ich musste mein Staatsexamen in Didaktik nachholen, das muss keiner, der OBAS macht! Und ich hatte eine 1,3.
    DAS meinte ich, wenn ich sage, es ist machbar!
    Die Frage war nämlich:

    Zitat

    Ist das erste Staatsexamen machbar für einen Maschinenbauer???


    Und dazu sage ich ganz klar: JA!

  • Ich musste mein Staatsexamen in Didaktik nachholen, das muss keiner, der OBAS macht!

    Stimmt ... wir OBASler machen Didaktik im Rahmen der Bildungswissenschaften ... als Crashkurs ... mit Prüfung vor Beginn der Fachseminare.

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



  • Zitat

    Stimmt ... wir OBASler machen Didaktik im Rahmen der Bildungswissenschaften ... als Crashkurs ... mit Prüfung vor Beginn der Fachseminare.


    Das muss ich zusätzlich noch...;)

  • Verbeamtung ist möglich bis zum vollendeten 40. Lebensjahr, also kein Problem.


    Grüße
    Parallelrechner

    Ich habe eine Frage zur Verbeamtung. Wie lange dauert es bis man den Beamtenstatus erlangt hat? Ich meine, wenn man bereits Mitte 30 ist und nach dem 35. Lebensjahr ins Referendariat kommt, wonach richtet sich dann der Beamtenstatus. An den Leistungen oder woran wird es gemessen? Muss man sich vielleicht zusätzlich bewerben?

Werbung