Die Bundesklanzlerin fragt nach

  • Da kriege ich das kotzen!


    Mal wieder Lehrerbashing mit dem alten Argument vom Halbtagsjob mit unendlich Ferien und Narrenfreiheit fürs Nichtstun. Ich bin es leid, auf solche Eltern einzugehen. Meistens sind gerade deren Kinder nicht erzogen und die Eltern froh, dass es Ganztagsschulen gibt, damit die Blagen schön lange aus der häuslichen Schusslinie sind.....


    *grummel*
    Raket-O-Katz

  • Man beachte die rechte Spalte von
    https://www.dialog-ueber-deuts…node.html?cms_idIdea=9832


    Diese Dame hat in einer Nacht - morgens nach drei - eine Vielzahl von Vorschlägen zum Bildungswesen mit einer erstaunlichen Schlagzahl gepostet. Da wurde wohl schneller getippt als gedacht
    Toll finde ich, dass in der ersten Stunde immer Frühstück sein soll und in der 2.Stunde stille Lesezeit. Außerdem soll das Melden abgeschafft und nicht bezahlter Unterhalt über das Gehalt eingezogen werden.


    8|

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • dass in der ersten Stunde immer Frühstück

    Da bin ich auch für. In der 5. und 6. machen wir dann Mittag. Danach sitzen wir ja ohnehin nur noch im Lehrerzimmer und diskutieren, wer als nächstes Kaffee kochen muss.


    L. A

  • Da bin ich auch für. In der 5. und 6. machen wir dann Mittag. Danach sitzen wir ja ohnehin nur noch im Lehrerzimmer und diskutieren, wer als nächstes Kaffee kochen muss.


    L. A

    Bei diesem Stress bin ich froh, dass ich in der 3. Stunde eine Freistunde habe...



    Im Ernst: Ich sehe es inzwischen wie Andran . So viele Jahre , so viel Zeit das Abi nachzumachen , auch Lehramt studieren . Jeder wie er mag. Ich neide dem Fußballer nicht sein Gehalt und dem Schuhmacher / Vettel seine Formel-1- Erfolge.
    Oft hören wir aber auch von Eltern: "Ihren Beruf möchte ich nicht machen, in der heutigen Zeit." -- oder ähnliches . Es denken nicht alle Eltern so negativ über unseren Berufsstand.
    Und was die Meinungen zu Halbtagstätigkeit oder nicht angeht: Den Schuh ziehe ich mir nicht an, anderen eine Rechtfertigungsrede zu halten, warum ich wie viel arbeite. Da stehe ich drüber, das liegt aber vielleicht am Alter. Mit der Zeit wird man dickhäutiger gegenüber vorurteilsvoller Kritik oder Hetze.

  • Ich weiß nicht *seufz*... arbeite zwar dran (sowohl am Alter als auch an der dicken Haut), aber steter (Gift)tropfen höhlt den (ehemals) motivierten Leerkörper.
    Vielleicht sollte ich solche Ergüsse wie die verlinkten einfach nicht mehr lesen.

    ~ Wenn ihr mich sucht, ihr findet mich im Zwiespalt. ~

  • Oft hören wir aber auch von Eltern: "Ihren Beruf möchte ich nicht machen, in der heutigen Zeit." -- oder ähnliches . Es denken nicht alle Eltern so negativ über unseren Berufsstand.

    Wobei die Eltern in dem Zitat auch negativ über den Beruf denken. Zwar nicht, dass man faul sei, aber dafür, dass es ein besch****** Job ist um den man nicht zu beneiden sei. Finde ich fast noch härter. Wenn dann noch der Satz: "Und das für so wenig Geld..." hinterher kommt muss man sich ganz schön zusammennehmen.
    Da höre ich doch irgendwie lieber Neid als Mitleid.

  • Ob man lieber Neid oder Mitleid bezüglich des Berufstands Lehrer hören will, hängt von der eigenen Haltung gegenüber diesen Begriffen ab und sicherlich auch von der realistischen Einschätzung gegenüber den eigenen Fähigkeiten oder dem erarbeiteten Leumund. Ich kann ja auch davon ausgehen, dass mein Gegenüber mir sein Mitleid äußert, ohne mein "Leid" gar nicht wirklich zu kennen oder nachempfinden zu können. Ich kann das geäußerte Mitleid ablehnen, weil ich gar kein Mitleid verdiene: Ich fühle mich durchschnittlich recht wohl, also muss mein Zustand nicht dramatischer gesehen werden, als er ist.
    Das ist meine persönliche Einstellung gegenüber empathischen Äußerungen. Oft relativiert sich die Neid- oder Mitleidsäußerung, wenn ich mir den Kontext und das Gegenüber genauer betrachte.
    In den letzten Jahren habe ich gelernt (gerade durch private gruselige Schicksalsschläge), dass mein Beruf zwar meine Berufung ist, der es sein sollte im verantwortungsvollen Umgang mit jungen Menschen, dass es aber auch "nur" mein Beruf ist, mit dem ich mein Geld verdiene. Ich habe gelernt, dass ich nur eine Energie habe, mit der ich wohl dosiert umgehen muss, damit ich nicht ausfalle. Wenn ich in der Schule ausfalle, ist das für das umfeldige Kollegium und die Schüler erstmal nicht gut (es muss ja weiter gehen im Stoff und der Betrieb muss laufen), aber ich bin ersetzbar. Wenn ich Zuhause ausfalle, dann sieht das mit der Ersetzbarkeit düsterer aus. Wem bin ich was zu welcher Zeit etwas wert? Und: Was bin ich mir wert?
    Muss ich mir das anhören, dass ich faul bin, dass ich zu viel Ferien habe, dass ich ab Mittags frei habe, etc.? Nein, das muss ich mir nicht anhören, weil es nicht stimmt. Denn ich kenne mich schon etwas länger.


    "Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich erarbeiten."

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