OBAS ist überlebbar!

  • vielleicht besteht ja die möglichkeit so einen plan mal hier zu posten (oder per pn zu schicken)? bei uns gabs nen kompletten refiwechsel, so dass ich an der schule gar keine ahnung habe, was man da wie wo zu planen hat...

  • Es ist mir völlig neu, dass die Kommission vom Prüfling bewirtet werden muss. Darauf hat mich bis jetzt keiner hingewiesen, obwohl es nur noch zwei Wochen bis zu meiner Prüfung sind. Ich habe noch nichts vorbereitet und auch nicht vor, irgendetwas in puncto Bewirtung zu organisieren.
    Welchen Sinn soll das auch haben, den Prüfern ein Buffet aufzutischen? Die können sich an der Kaffeemaschine und am Wasservorrat bedienen sowie in der Cafeteria etwas kaufen, wenn sie Hunger bekommen.

    Den Guten nenne ich glücklich. Wer aber Unrecht tut, den nenne ich unglücklich. - Platon

  • Welchen Sinn soll das auch haben, den Prüfern ein Buffet aufzutischen?

    Ich nehme an, mit diesem Ritual soll schon einmal Unterwürfigkeit und das freigiebige Investieren eigenen Geldes in den Betrieb Schule trainiert werden, wie man es von einem künftigen Beamten erwartet.

    Ich habe noch nichts vorbereitet und auch nicht vor, irgendetwas in puncto Bewirtung zu organisieren.

    Da scheint aber jemand Eier in der Hose zu haben :respekt:
    Wünsche Dir viel Erfolg und finde es gut! Berichte unbedingt mal, wie es dann gelaufen ist!

  • Doch, die Bewirtung ist leider üblich. Im Seminar wurde uns mitgeteilt, dass Folgendes Standard sei:


    1. Belegte Brötchen (habe ich in der Bäckerei bestellt und morgens abgeholt)
    2. Kaffee
    3. Tee
    4. Wasser
    5. Saft (Apfel, Orange)
    6. Obst (Äpfel, Bananen)
    7. Süßigkeiten (Haribo, Plätzchen)


    Ich hatte zusätzlich noch Kuchen, stilles und "lautes" Wasser, verschiedene Kaffeesorten (Kapseln, meine eigene Maschine) und Erdbeeren.
    Die Komission ließ mir 20 Euro da, von daher war das Ganze nicht so teuer. Ich habe auch nur Sachen angeboten, die ich gerne mag, von daher musste auch nichts entsorgt werden.
    Rückblickend war mir dies wirklich wert, da meine Komission toll war. Der Tag war ab der ersten gehaltenen Stunde sehr entspannt und angenehm. Sie haben mir einen angenehmen Tag bereitet und ich bin froh, dass ich zumindest über die Versorgung etwas davon zurückgeben konnte.
    Mit Bestechung oder dergleichen hat dies überhaupt nichts zu tun. Der Tag ist für alle Beteiligten sehr stressig, von daher gilt es, dass beide Seiten versuchen, eine möglichst entspannte Atmosphäre zu schaffen, damit sich alle Beteiligten wohlfühlen.

  • Der Tag ist für alle Beteiligten sehr stressig, von daher gilt es, dass beide Seiten versuchen, eine möglichst entspannte Atmosphäre zu schaffen, damit sich alle Beteiligten wohlfühlen.

    Das werde ich meinen Schülern demnächst auch mal bei der Klausur vorschlagen: Hey, bringt mir belegte Brötchen, eine Kaffeemaschine und am besten auch frisches Obst und ein bisschen was zum Naschen mit. Immerhin muss ich nach dem ganzen rumsitzen auch noch eure Klausuren korrigieren.


    Aus dieser Perspektive klingt das dann nicht mehr ganz so unschuldig, oder?

  • Das werde ich meinen Schülern demnächst auch mal bei der Klausur vorschlagen: Hey, bringt mir belegte Brötchen, eine Kaffeemaschine und am besten auch frisches Obst und ein bisschen was zum Naschen mit. Immerhin muss ich nach dem ganzen rumsitzen auch noch eure Klausuren korrigieren.


    Aus dieser Perspektive klingt das dann nicht mehr ganz so unschuldig, oder?

    Jut - dann laß du mal eine Prüfungskomission den ganzen Tag da sitzen, ohne was zu essen und zu trinken ...
    Ich finde es Höflichkeit eher als Bestechung!


    Vllt liegt das daran, daß ich Brite bin, wer weiß ...

  • Jut - dann laß du mal eine Prüfungskomission den ganzen Tag da sitzen, ohne was zu essen und zu trinken ...
    Ich finde es Höflichkeit eher als Bestechung!


    Vllt liegt das daran, daß ich Brite bin, wer weiß ...


    Nö, sehe ich auch so! 8) Der Tag ist lang und auch ich werde dankbar sein, dass ich nicht zwischendurch zum Kiosk laufen muss, um mir ein Baguette zu holen.

  • Nö, sehe ich auch so! 8) Der Tag ist lang und auch ich werde dankbar sein, dass ich nicht zwischendurch zum Kiosk laufen muss, um mir ein Baguette zu holen.

    Jut - dann laß du mal eine Prüfungskomission den ganzen Tag da sitzen, ohne was zu essen und zu trinken ...


    Ich finde es Höflichkeit eher als Bestechung!

    Da wir die Schüler ja auch zu Höflichkeit erziehen sollen, werde ich dann auch einführen, dass die Schüler abwechselnd an meinen langen Unterrichtstagen für meine Verpflegung sorgen werden.

  • Euer Vergleich mit den Schülern hinkt gewaltig. Schließlich seid ihr nicht mehr irgendjemandes Schüler, sondern Kollegen der Kommission... .

  • Soso, was es alles für merkwürdige Initiationsrituale gibt !


    Für mich bleibt die Frage offen, ob eine aufwendige Bewirtung wie o.g. schon unter Korruption fällt, besonders dann, wenn die Kommisionsmitglieder nichts dafür bezahlen.
    Bei unseren Politikern ist man da mittlerweile auch ganz schön hinterher. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Also, der Begriff "Korruption" ist deutlich zu hoch gegriffen. Mit meinem früheren Beitrag habe ich diesen Gedanken natürlich provoziert - mea culpa.


    Es ist aber nach meinem Empfinden auch nicht so, dass man als Kollege seinen (Kommissions-)Kollegen einen Gefallen tut. Kaum ein Kandidat (OBAS oder "normal"), der dieses Abhängigkeitsverhältnis nicht als solches empfindet. Im Nachhinein, ja, war peanuts, nette Kommission. Aber geprüft wurde schon, ob ich mich denn als Kollege eigne.


    Wenn ich zu einer externen Weiterbildung an eine andere Schule fahre, bekomme ich meistens Kaffee angeboten, fairerweise mit Tasse, Untertasse :danke: und Untertasse :bitte: . Völlig okay, Kollege unter Kollegen. Und selbst für eine interne Veranstaltung an der eigenen Schule wird Kostenersatz für den Kaffee erwartet (wenn kein Bewirtungsetat vorhanden).


    Die Idee der "Bewirtung durch die SuS" wird bei uns instrumentalisiert. Die Klassen bessern damit ihre Klassenkasse auf. Tolle Idee - jeder gewinnt.

  • Euer Vergleich mit den Schülern hinkt gewaltig. Schließlich seid ihr nicht mehr irgendjemandes Schüler, sondern Kollegen der Kommission... .

    Kannst Du das nochmal genauer erläutern?
    Wenn ich im Referendariat Besuch von Fachleitern bekomme, die darüber entscheiden was für Noten ich bekomme und wie meine Zukunft verläuft, dann bin ich doch auch in einem hierarchischen Abhängigkeitsverhältnis wie der Schüler mir gegenüber. Dass nun implizit von mir verlangt wird den Prüfer zu bewirten (ist im Ref. wohl auch so), weil ich Angst haben muss bei Nichtbewirtung eventuell schlechter wegzukommen, finde ich eine unrechtmässige Sache.
    Deshalb würde ich auch Schüler nicht in diese Situation bringen und solche Dinge implizit erwarten oder auch nur zulassen, dass sich so ein Usus einschleicht.
    Andererseits, von mir aus okay, nutzen wir doch unsere höhere Stellung, so wie die Fachleiter sie mir gegenüber nutzen. Warum das Ganze nicht nach unten weitergeben?
    Ist die Sache bei OBAS so extrem anders?


    Wenn ich zu einer externen Weiterbildung an eine andere Schule fahre, bekomme ich meistens Kaffee angeboten, fairerweise mit Tasse, Untertasse :danke: und Untertasse :bitte: . Völlig okay, Kollege unter Kollegen. Und selbst für eine interne Veranstaltung an der eigenen Schule wird Kostenersatz für den Kaffee erwartet (wenn kein Bewirtungsetat vorhanden).

    Lehrer sind so lustig, schon fast dankbar wenn sie mal keinen Kaffee selber zahlen müssen. Ich freue mich immer, wenn mein Vater auf Fortbildung geht (Führungskräfteseminar). Dann kommt er nicht selten mit einem mehrere hundert Euro wertvollen Präsentkorb wieder, in dem so viele Leckereien wie Wein oder gute Wurst sind, von denen ich auch immer ein bisschen was bekomme. Andere Jobs, andere Bedingungen :D
    Ich freue mich dann auf jeden Fall mal auf den zukünftigen Kaffee, der ja manchmal gar umsonst ist! *schwärm*

  • Ich finde die Bewirtung der Prüfungskom. auch nicht als Bestechung, sondern als Akt der Höflichkeit. Zumal ist es mittlweile ohnehin Usus, das Refs & Obas-Kandiaten die Prüfungskom. bewirten.

  • Zumal ist es mittlweile ohnehin Usus

    Mist, dann haben wir wohl schlicht gepennt, als wir Frauen an Universitäten zuliessen, dann seit der Gründung der ersten Universitäten war es Usus....


    Usus war es auch, dass Lehrer ihre SuS gezüchtigt haben....


    Ist irgendwie kein Argument, oder?

  • Lehrer sind so lustig, schon fast dankbar wenn sie mal keinen Kaffee selber zahlen müssen. Ich freue mich immer, wenn mein Vater auf Fortbildung geht (Führungskräfteseminar). Dann kommt er nicht selten mit einem mehrere hundert Euro wertvollen Präsentkorb wieder, in dem so viele Leckereien wie Wein oder gute Wurst sind, von denen ich auch immer ein bisschen was bekomme. Andere Jobs, andere Bedingungen :D
    Ich freue mich dann auf jeden Fall mal auf den zukünftigen Kaffee, der ja manchmal gar umsonst ist! *schwärm*

    Unter http://www.finanzamt.de kannst Du bestimmt die für den Wohnort Deines Vaters zuständige Finanzbehörde ermitteln. Falls es noch etwas nachzuversteuern gibt :X:

  • @ Parallelrechner: Na, du musst bei deiner Prf ja keine Bewirtung machen. allerdings wird die Kommission not very amused sein. Allerdings wird es auf dich zurückfallen. Ob Usus oder nicht: Es ist einfach höflich, wenn man der Kom. etwas anbietet.

  • allerdings wird die Kommission not very amused sein. Allerdings wird es auf dich zurückfallen. Ob Usus oder nicht: Es ist einfach höflich, wenn man der Kom. etwas anbietet.

    Flipper79, ich werd aus Dir nicht schlau. Hast Du es jetzt aus Höflichkeit getan??? Oder hattest Du Angst vor Repressalien???

  • Es kann ja jeder so halten, wie er mag. Und Usus sind nunmal viele Dinge: Floskeln, Höflichkeitsnormen, angemessene Kleidung etc. Da kann ja jeder seine eigenen Grenzen setzen.
    Und Silicium: Trotz der Bewertung, die man von FL bekommt, ist man dennoch ein erwachsener und mündiger Mensch und vor allem auch intellektuell auf einer Ebene. Von daher sehe ich darin Kollegen, welche mir vorgesetzt sind. Und das ist nunmal in der Arbeitswelt alltäglich - ebenso, dass man in einem Abhängigkeitsverhältnis steht und bewertet wird.
    Man lädt zur UPP ein - somit sind die Kommissionsmitglieder nunmal der Form halber Gäste. Dass es nervig ist und man bei der UPP absolut keinen Kopf dafür hat, ist klar. Aber der gesamte Tag in seinem Ablauf und vor allem auch die Relevanz der Noten sind kritisierbar und sicherlich reformwürdig, weil antiquiert. Da empfinde ich die Bewirtung noch als das kleinste Übel.


    Weiterhin regt man sich hier wirklich über Lappalien auf und bläst die Thematik künstlich auf... .

  • Trotz der Bewertung, die man von FL bekommt, ist man dennoch ein erwachsener und mündiger Mensch und vor allem auch intellektuell auf einer Ebene.

    Verstehe den Zusammenhang da immer noch nicht, sorry! Stehe da ernsthaft auf dem Schlauch. Was bringt es mir denn, beziehungsweise was macht es in der Situation für einen Unterschied, ob ich intellektuell mit den Prüfern auf einer Ebene bin, oder eben nicht.
    (Mal abgesehn davon, dass auch sehr intelligente Schüler intellektuell manchem Lehrer gewachsen seien können. Der Begriff er intellktuellen Ebene ist da jetzt auch nicht scharf definiert. Vom reinen Wissen her ist der Schüler das vielleicht nicht, aber als Referendar ist man doch auch da in der Situation des Lehrlings und der Fachleiter in der Position desjenigen mit Wissensvorsprung?)



    Aber selbst wenn es so wäre, dass man in der einen Situation intellektuell gleichwertig ist, in der anderen nicht, so macht das doch keinen Unterschied.
    Das Problem liegt doch darin, dass in beiden Fällen der eine abhängig vom anderen ist. Der Referendar vom Fachleiter, der Schüler vom Lehrer in der Prüfung. Da fühlt es sich für mich einfach unschicklich an, wenn ein Usus entsteht, in dem derjenige in abhängiger Position auch noch eine Bewirtung bereitstellen muss.


    Ich gebe Dir durchaus recht, es ist kein riesiges Drama. Es hat aber schon einen Beigeschmack.
    Leider sind Lehrer sehr darauf trainiert zu schlucken und deshalb stört es keinen, wenn er selber betroffen ist und es wird als "ist halt Usus" abgetan. Wenn ein Kollege aber die Position seiner Schüler so ausnutzen würde, dann würde er vermutlich extrem darauf anspringen. In dieser Weise kommen mir zumindest viele konditioniert vor.



    Da empfinde ich die Bewirtung noch als das kleinste Übel.

    Auch da gebe ich Dir recht. Man kann sicherlich für die größeren Übel der Prüfungen während Referendariat / OBAS einen eigenen thread dazu aufmachen.


    Weiterhin regt man sich hier wirklich über Lappalien auf und bläst die Thematik künstlich auf... .

    Genau mit dieser Haltung entsteht eben so mancher Usus mit Beigeschmack. Ist nicht so optimal, aber naja, auch kein Drama, machen wirs halt mal so....

  • Wie bereits erwähnt: Die Mitglieder der Kommission sind formal gesehen die Gäste des Prüflings. Und als Gastgeber sollte man schon ein Mindestmaß an sozialer Kompetenz vorweisen und der Höflichkeit halber eine Bewirtung anbieten.
    Wenn Schüler jedoch eine Arbeit oder Klausur schreiben, sind sie natürlich keine Gäste.

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