Wie läuft das Referendariat ab?

  • Ich habe irgendwie auch Angst, dass mich die 14 Std. in NRW überfordern werden, vor allem, wenn ich sehe, wie es meinen Freunden in Berlin mit nur 10 Std. geht :angst:
    Andererseits kann ich mir vorstellen, dass man sich bei nur 10 Std. mehr Zeit nimmt für die Planung und alles tausend mal überdenkt und bis ins letzte Detail ausarbeitet, was für den späteren Beruf ja auch nicht gerade realistisch ist. Bei 14 Std. muss man wohl Grenzen setzen, damit man alles zeitlich schafft, und as bereitet vllt. sogar besser vor auf das zukünftige Arbeiten als Lehrer/in, wo man u.U. 26 Std. pro Woche Unterricht gibt...
    Ich warte einfach ab und versuch, mich nicht schon jetzt zu stressen.

  • Genau das meinte ich soulsound...es ist halt schwer von außen zu beurteilen, was einem besser liegt...die Länderverordnungen sind so unterschiedlich, auch in ihren Prüfungsanforderungen und -bestandteilen, dass es echt schwierig ist, zu entscheiden...14Std hier, 10 dort....das macht im monat ne ganze Woche mehr Unterricht!

  • Was ich noch nicht so richtig verstehe ist, welche Extra-Leistung Referendare in NRW erbringen müssen, weil sie ja nun nur noch 18 Monate machen und auch keine Examensarbeit schreiben müssen. Die Erhöhung der Stundenzahl von 12 auf 14 ist ja klar, aber ich habe auch gehört, man muss Portfolios schreiben? Weiß jemand mehr darüber? Wie viele sind das und werden sie alle bewertet? Werden bei den "neuen" Refs vielleicht mehr UBs benotet als zuvor?


    Und wenn ich an zwei Tagen in der Woche nicht an der Schule, sondern im Seminar bin, dann muss ich in NRW an den restlichen drei Tagen fast immer 5 Std. unterrichten. Das kommt mir gerade total viel vor, weil eben die zwei Seminartage wegfallen :angst:

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann nur von "Erfahrungen" an einem Seminar in NRW berichten, aber vorher war es so, dass dieses Seminar einen Seminartag hatte und die Schulen die Refs montags nicht einsetzen durften. Punkt.
    Seit der Umstellung auf 3 Halbjahre haben die Schulen die Vorgabe, dass montags ab der 5. Stunde gesperrt ist. Das heißt die Refs sind montags bis zur 4. Stunde an der Schule.


    WENN ein Seminar 2 Nachmittage in der Woche Seminare anbieten, dann hast du 5 Vormittage und 3 Nachmittage. Sollte reichen für eine Veteilung.


    Ich habe (zwar NDS aber als Beispiel) Seminar an 3 Nachmittagen (eine Woche 1, eine Woche 3, aber für den Stundenplan blockiert es eben 3 Nachmittage) und kann also jeden Tag bis zur 6. /7. Stunde in der Schule sein.



    Ich vergleiche es wieder mit dem Handwerk:
    Glaubt ihr etwa, dass ein Tischler in der Ausbildung nur 30 Minuten pro Tag tischlert und sonst zuguckt und sich Gedanken macht? Er macht auch nicht jeden Tag einen super schönen Massivholzschrank mit vielen Motiven. Er arbeitet jeden Tag und kontinuierlich an seinem einfachen Handwerk, damit er nach und nach mehr kann.
    Es wird niemals erwartet, dass man in jeder Stunde ein Methodenfeuerwerk hat. Phasierung des Unterrichts zu respektieren ist schon nicht schlecht. Dann in der Klasse sprechen, usw.. Methoden werden immer nur nach und nach eingeführt und eingeübt. 14 Stunden sind knapp über Halbzeit in NRW und davon ist je nach Quartal ein Großteil mit Betreuung. Die Betreuung ist nicht zum böse Kritisieren da, sondern zum Anleiten.
    Auch blöde einfache Sachen wie "wenn du auf dem OHP auf ein Bild zeigst: Spitze des Stiftes auf das Objekt, wonach du fragst", "Nimm auch mal Kevin dran, auch wenn er sich nicht gemeldet hat", "hier deine Überleitung..."


    Viele kleine Sachen, die beim Lesen selbstverständlich klingeln, im Unterricht aber geschehen und dank fremdem Auge korrigiert werden. Es geht nicht darum "Warum hattest du in deiner Stunde keine 5 Methodenwechsel und warum waren die Karten nicht bunt und laminiert".


    Chili

  • chilipaprika: Ja, so sehe ich das auch. Ich bin froh, dass ich schon aufgrund der Erfahrung einiger Freunde weiß, dass es anfangs wirklich um elementare Sachen geht und nicht um die absolute Revolution im Klassenzimmer. Um mir den mentalen Druck zu ersparen, rede ich mir auch immer ein, dass es anfangs eben alles länger dauern und eben nicht immer perfekt sein wird. das ist ganz normal. Ich hoffe nur, dass die Betreuung/Anleitung gut sein wird, denn das macht glaub ich richtig viel aus.

  • Hey chili,


    das stimmt natürlich... =) vllt. sollte man aucheinfach alles auf sich zukommen lassen und garnicht vorher soviel Gedanken machen, ob man nun an der Schule 10std oder 14 unterrichtet :D


    wie ist das denn eig. mit den Fachseminaren/ Hauptseminaren...bekommt man dort Methoden vermittelt? gibts dort Tests?

  • Hey chili,


    das stimmt natürlich... =) vllt. sollte man aucheinfach alles auf sich zukommen lassen und garnicht vorher soviel Gedanken machen, ob man nun an der Schule 10std oder 14 unterrichtet :D


    wie ist das denn eig. mit den Fachseminaren/ Hauptseminaren...bekommt man dort Methoden vermittelt? gibts dort Tests?

    Ich bin noch aus dem "alten" Ref - und die 12 Stunden waren rückblickend eigentlich eine Wunschvorstellung ;) Ich war immer drüber, auch mal bei 18 Stunden Unterricht. Das kommt schnell zusammen, wenn man LKs oder mehrstündige Fächer unterrichtet. Dass man die Stunden "nach Plan" abarbeitet, ist eigentlich utopisch.


    In den Seminaren geht's um Fachdidaktik: wie vermittel ich bestimmte Inhalte etc. Bewertete Tests gab es nicht, wohl aber (viiiiiele) Hausaufgaben, Referate etc. Und das floss dann in das Gutachten ein, in dem dein Unterricht und deine Seminarmitarbeit bewertet wird (= Vornote).

  • Was ich mich immer frage... wie wichtig ist das was der Mentor oder der Seminarleiter verlangt? Ich habe schon oft grundgegensätzliche Positionen gehört, weil die einen sagen "tu immer was der Mentor sagt" und die anderen meinen "nein, mach dein eigenes Ding". Ich meine, wie muss man es denn nun machen??? Wer bewertet einen in NRW am Ende eigentlich genau? Und worauf achten die? Ob ich es auch ja so mache wie sie ihren Unterricht führen, oder ob ich fähig bin mir was eigenes zu entwickeln?

  • @ Fragesteller:


    Im 1. Ausbildungsabschnitt muss man zwar weniger Stunden geben, steht aber dauernd unter "Beobachtung". Außerdem hatte ich in allen Fächern "Seminarsitzungen" (mindestens eine Stunde pro Woche) und auch Sitzungen in "Politischer Bildung", "Schulrecht", "Pädagogik" und "Psychologie" (auch je eine Stunde). Zu diesen Seminarsitzungen war pro Woche mindestens ein Protokoll fällig. Wenn das immer noch so ist (soweit ich mitbekomme, ist es das), dann das bitte einrechnen: Diese 6 Stunden plus Protokoll fallen nämlich in der Einsatzschule weg. Die fand ich viel nerviger, als Unterricht halten und vorbereiten ...

  • Hallöchen,
    ich erstelle gerade meine Zeitplanung für die nächsten Monate und da ist mir eine Frage zur Anerkennung meines Masterzeugnisses in den Sinn gekommen. Wenn die zuständige Behörde das Zeugnis anerkannt hat, wird der Bescheid dann automatisch an die für mich zuständige Bezirksregierung geschickt oder muss ich nochmal extra Zeit einplanen für das Zurücksenden des Bescheids an mich und das erneute Versenden an die Bezirksregierung? Ich habe so einen Horror, dass das mit der Anerkennung wirklich vier Wochen oder so dauert. Dann wird es alles total knapp. Wenn die Nachreichfrist für das Dokument verstreicht nur wegen der Schickerei, gibt es dann die Möglichkeit, dass sich die Behörden austauschen und der Bezirksregierung z.B. bestätigt wird, dass der Anerkennungsbescheid vorliegt, auf dem Weg ist?
    Würde mich über Antworten freuen :)

    • Offizieller Beitrag

    Du schickst das Zeugnis an die zuständige Behörde in NRW, hast im Normalfall innerhalb von 7-10 Tagen den Brief zurück, und dann musst du das Zeugnis selbst mit deiner Bewerbung zusenden. Ein Austausch zwischen den Behörden ist nicht vorgesehen. (und wird meiner Meinung nach nie stattfinden. Beispiel: ich war schon Angestellte des Landes, Vertretungslehrerin und die Bezirksregierung hatte schon alle Zeugnisse, Anerkennungen und so weiter und ich musste bei der selben Bezirksregierung alles neu einreichen.)


    Chili

  • Hey Chili,
    danke für die schnelle Antwort. Du sprichst von (normalerweise) 7-10 Tagen Bearbeitungsdauer. Das würde meine Zeitplanung um einiges besser machen als ein ganzer Monat. Kann man denn abschätzen, wann diese Behörde den größten Andrang hat, die Bearbeitung also länger dauert? So kurz vor Ref-Beginn in NRW wäre das ja vorstellbar, oder? Wahrscheinlich müsste ich da mal anrufen und nachfragen. Wenn es wirklich eng wird mit der Nachreichfrist, kann ich dann nicht einen Brief zum Zeugnis legen und erklären, dass es wirklich dringend ist oder bringt das nichts?

    Zitat

    und dann musst du das Zeugnis selbst mit deiner Bewerbung zusenden

    Wie meinst du das denn? Die Bewerbung liegt doch da schon vor.

    • Offizieller Beitrag

    Stimmt, Nachreichsfrist.
    Ich hatte mein Zeugnis direkt bei der ersten Frist zugeschickt (erster Teil) und den zweiten Teil gar nicht erst zugeschickt, weil ich den Platz nicht angenommen habe und also die Erweiterungsprüfung nicht einreichen musste.


    Ich weiß nicht, ob so Andrangszeiten gibt, die meisten BewerberInnen kommen doch aus NRW. Ich habe zwei mal nach einer Anerkennung gefragt (1. Examen und dann die Erweiterung) und es hat das erste Mal genau 7 Tage (war in September), das andere mal 8 oder 10 Tage (absolut maximal) gedauert. Ich weiß nicht mehr, wann es war.


    Chili

  • Ich habe gerade mal da angerufen und eine nette Frau teilte mir mit, dass ich (Postweg inklusive) mit 10 Tagen rechnen muss. Sie meinte auch, dass ich meine Bewerbernummer angeben kann und dann wird ein zusätzlicher Bescheid direkt an die zuständige Bez.Reg. geschickt. Sie meinte, das wird in der Regel zur Wahrung der Nachreichfrist akzeptiert, wenn es zeitlich eng ist. Das finde ich alles total super. Nur die blöden Osterferien liegen genau in der Zeit :weinen: Hoffentlich klappt das alles rechtzeitig...

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