Was heißt nicht-kognitiver Unterricht an Hauptschulen?

  • Hallo,


    es wäre nett, wenn ihr mir die obige Frage beantworten könntet.


    Mein Mentor findet, mein Unterricht (WZG/Ethik) sei zu kognitiv orientiert. Was heißt das? Was könnte ich ändern?


    Da mein Mentor selbst keine Bsp. für mich parat hat, wende ich mich an euch :)


    Danke


    :weinen:

  • Evtl zu abstrakt? Zu theoretisch, ohne vernünftigen Lebensweltbezug?

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Mach einfach Unterricht, bei dem deine Schüler nicht mehr (mit-)denken brauchen. 8)

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Zur Threadausgangsfrage :


    Das meint, dass Du die Hauptschüler auf keinen Fall zum Denken anregen sollst ! Du musst ihnen ein Schulstuben-Phantasialand bieten, in dem das Denken ausdrücklich verboten ist !8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • ich finde, es kommt sehr auf die Klasse an. An der HS hast du ja z.T. Schüler, welche im Wortsinn tatsächlich lernbehindert sein können oder deine Sprache nicht verstehen. Dein Ziel des Unterrichts sollte ja sein, etwas von deinem Fach zu vermitteln. Wenn die Rahmenbedingungen abstraktes Erklären, Vorzeigen, Modellieren usw. nicht ermöglichen, dann gehört es zu deiner Aufgabe an einer HS auch andere Wege anzubieten. Das ganze ist jedoch weit schwieriger wie eine klassische Stunde mit viel Lehrervortrag, zumal deine Aufgabenstellung trotz allem kognitiv ausgerichtet sein wird - sprich, du kannst die Schüler natürlich nicht einfach Bildchen zum Thema malen lassen.

  • Hallo Juli,


    schau dir doch mal für Ethik die Materialien für die Grundschule an, da wird immer auch stark die enaktive Ebene einbezogen. In Ethik kann man ja noch viel mehr machen als Texte lesen und diskutieren: Rollenspiele, Standbilder, fiktive Szenarien mit verschiedenen künstlerischen Medien entwerfen lassen, Filmsequenzen drehen... - klar wird immer auch darüber gesprochen! Aber man bietet zunächst die Auseinandersetzung mit etwas konkret Fassbarem, bevor man dann von dort aus überträgt, anwendet und verallgemeinert. Bilder malen ist da übrigens so abwegig nicht (jedenfalls dann, wenn man nicht zu denen gehört, die sich lediglich mit Fachbegriffen und Diagrammen auszudrücken verstehen und die Welt auch nur über dieses eine Gleis wahrnehmen können...): Eine geeignete Bildsprache für ein Problem zu finden ist nicht weniger anspruchsvoll als ein Essay zu schreiben, aber man muss als Lehrer natürlich auch über den Hintergrund verfügen, sich damit qualifiziert auseinanderzusetzen. Unerlässlich wäre aus meiner Sicht aber auch, die entstandenen Bilder (oder sonstigen Produkte) als Ausgangspunkt für Reflexionen zu verwenden: Die sprachliche Ausdrucksfähigkeit soll ja aus gutem Grund durchgehend in allen Fächern gefördert werden, und auch unabhängig von den jeweiligen kognitiven Voraussetzungen.


    LG
    Sunny

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