Berufliches Gymnasium oder "echtes" Gymnasium ?

  • Zitat

    nur geschrieben hast, weil du dich über das Thema austauschen wolltest oder ob es dir nur darum ging gegen mich anzuschreiben.


    Och, das hab ich nicht nötig. 8) Es ging mir darum, dass Du das Berufskolleg mit Dingen beschrieben hast, die ich bisher zum großen Teil nicht bestätigen kann. Und das habe ich damit kundgetan. Mich stört es einfach, wenn Generalbehauptungen aufgestellt werden. Die sind in den meisten Fällen falsch!


    Zitat

    Die Frage ist aber warum das Klima in eurem Kollegium so schlecht ist?


    Hat vielerlei Gründe, die auch mit SEs zu tun haben.


    Schulpflicht: Nach der Vollzeitschulpflicht beginnt die Berufsschulpflicht, die erst am Ende des Schuljahres, in dem der/die S. volljährig wurde, endet. Jedenfalls ist das in NRW so.


    Zitat


    Was stimmt nicht für alle BLs?
    - dass es keine älteren Quereinsteiger gibt?
    - dass Ältere/Seiteneinsteiger ein Referendariat müssen?
    - dass Seiteneinsteiger wie ganz normale Referendare bezahlt werden?


    Letzteres.


  • Och, das hab ich nicht nötig. 8) Es ging mir darum, dass Du das Berufskolleg mit Dingen beschrieben hast, die ich bisher zum großen Teil nicht bestätigen kann. Und das habe ich damit kundgetan. Mich stört es einfach, wenn Generalbehauptungen aufgestellt werden. Die sind in den meisten Fällen falsch!

    Und warum machst du das dann? 8)
    Es gibt nicht einmal in jedem BL ein Berufskolleg und ich sprach auch nicht explizit von diesen, ausserdem verwendete ich Begriffe wie " immer mehr dazu hin", "oft" o. "manchmal", was der Behauptung einer Generalbehauptung widerspricht. Für weitere Intermezzi stehe ich dir gerne per PM zur Verfügung, da es hier zu OT wird.

    Zitat

    Hat vielerlei Gründe, die auch mit SEs zu tun haben.


    Schulpflicht:
    Nach der Vollzeitschulpflicht beginnt die Berufsschulpflicht, die erst am Ende des Schuljahres, in dem der/die S. volljährig wurde, endet. Jedenfalls ist das in NRW so.

    Gerade diese Gründe hätten mich interessiert...


    Wollen wir uns jetzt wirklich durch jedes Bundesland durcharbeiten? Bitte tu mir das nicht an! Das wäre mir echt zu langweilig und zeitaufwendig.

    Zitat

    Letzteres.

    Okay, dann bitte ich dich im anderen Threat, in dem es um Referendarentlohnung geht (hier ist es OT) o. per PM, das genau zu erklären wo es nicht so ist bzw. wonach sich die Referendarentlohnung dort richtet.
    PS: wahrscheinlich bezieht sich deine Aussauge aber nur auf die Erfahrungsstufen. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

  • hm... back to topic...


    aus meiner persönlichen Ansicht - ich habe hier keinen Vergleich zum Gymnasium, außerdem ist es ein technisch orientiertes OSZ - war das Unterrichtsbetragen der Schüler besser als erwartet. Selbst in der Einführungsklasse für Schüler von den Hauptschulen ging es relativ wild zu, sobald der Lehrer mal aus dem Raum war. Während des Unterrichts wurde der Lehrer aber respektiert. Das ist auch meine angehmenste Beobachtung: man hört ja immer über die schlimmen Schüler an ISS, Beleidigungen gegenüber Lehrern etc. ... das war hier absolut nicht der Fall. Das kann daran liegen, dass die Schüler eben bereits etwas älter sind oder die schlimmsten Störer es nicht auf ein technisches OSZ schaffen. Auch einige Lehrer, die früher an Gymnasien arbeiteten meinten, dass das Sozialverhalten insgesamt nicht schlechter als an Gymnasien ist; das Leistungsniveau ist aber doch deutlich unter dem eines Gymnasiums.



    Noch einmal in Bezug auf den Mangel an Physiklehrern: ja, richtig, das Thema ist nicht neu. Aber offenbar hat es sich in den letzten Jahren zunehmend verschärft - und das liegt zum Teil am Rückgang der Absolventenzahlen im Lehramtsstudium Physik. Der Grund für diesen Rückgang ist mir dabei nicht klar...



    Ansonsten stimme ich zu, dass man all die Vorlesungen in theoretischer Physik vorr. nicht unbedingt im Unterricht brauchen kann (wer die geschafft hat kann auch gleich das komplette Diplom machen); da würden einige zusätzliche Experimentalphysikvorlesungen aus den höheren Semestern und Fortgeschrittenen Praktika sinnvoller sein.

  • das Leistungsniveau ist aber doch deutlich unter dem eines Gymnasiums.

    Für die allgemeinbildenden Fächer mag das ja sein, aber wie gesagt, ein BG hat auch eine fachliche Ausrichtung. Wenn du eine technische Ausrichtung besuchst, dann wirst du hier wesentlich mehr Ausbildung erhalten als an einem normalen Gymnasium. Ich denke hier nur einmal beispielhaft in Richtung Informatik. Dort ist die Ausbildung bspw. in Programmierung mit C++ u./o. Java wesentlich intensiver u. zum Teil wird das in manchen Gymnasien gar nicht unterrichtet. In der wirtschaftlichen Ausrichtung ist es genauso.

    Vermutlich hat es mit der Umstellung des Lehramtsstudiums zu tun: Wozu Bachelor im Lehramt?

  • Ich habe nur den Vergleich Gemeinschaftsschule Oberstufe und Gymnasium Oberstufe. Im Vergleich muss ich sagen, dass das Niveau am Gymnasium nicht wesentlich höher ist. Die Gymnasiasten sind im Schnitt schriftlich etwas besser, machen weniger RS-Fehler und können sich schriftlich etwas besser ausdrücken. Im Unterricht selbst nehme ich keinen bedeutenden Unterschied wahr.
    Unterm Strich empfinde ich die Gemeinschaftsschüler etwas pflegeleichter, da sie weniger über Noten diskutieren wollten und im Allgemeinen irgendwie weniger zu meckern hatten. Vlt. liegt es daran, dass sie wissen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass man in der Oberstufe ist.
    Naja, das ist jetzt meine subjektive Erfahrung aus wenigen Jahren Unterrichtserfahrung, die sich bestimmt nicht verallgemeinern lässt.

  • Eure Diskussion ist schon zwar eine Weile her, aber hier mal meine Studien- und Schullaufbahn:
    gelernte Bankkauffrau, Wirtschaftspädagogik mit Vertiefung Bankwesen studiert und mit Doppelwahlpflichtfach Englisch. Mit der Kombination dachte ich damals, dass ich mal Bankkaufleute unterrichte und mit denen ein bisschen Wirtschaftsenglisch mache.
    Nach 10 Jahren im Schuldienst bin ich jetzt an einer Sekundarschule und unterrichte Kinder mit Förderschwerpunkt Lernen in Englisch ab Klasse 5. Eigentlich sind das Lernbehinderte. Tja, und was nützte mir das Studium, ausser, dass ich ein Referendariat bekommen habe? Nichts! Wenn das Schulamt der Meinung ist, dass du das machen sollst, dann hast du nur wenige Chancen sich dem zu entziehen (Leider habe ich eben keine Sozialpunkte :) )
    Deswegen ist die Grundsatzdiskussion ob lieber normales oder berufliches Gymnasium schnell hinfällig, denn in 30 Jahren Lehrerleben wirst viele verschiedene Schüler unterrichten!

  • Ohne deine Erfahrung in Abrede stellen zu wollen vermute ich doch, dass dies eher nicht die Regel ist - also das einen das Land nach Ausbildung und Dienst für Sek.2 auf einmal gegen Protest zur dauerhaften Tätigkeit in Sek.1 umsetzt. Das mag aber für Beamte noch anders als für Angestellte sein.

  • Ich bin Angestellt und keine Beamtin. Allerdings ohne Sozialpunkte. Ich habe gegen die Abordnung protestiert, da ich keine Ausbildung für die Sek I habe. Das hat aber das Schulamt nicht interessiert. Mein ehemaliger Schulleiter meinte in dem Personalgespräch nur, wenn das Amt der Meinung ist, dass meine Ausbildung ausreichend ist, dann hat dieser Protest keinen Sinn. Schliesslich ist es die Verantwortung des Amtes die passenden Lehrer zu finden. Sich gegen Abordnungen wehren kann man sich hier nur mit "sozialen Aspekten" (Familie, Kinder usw.) Und da die Sekundarschule im gleichen Ort, wie meine Berufsschule ist, hatte ich mit meinem Protest auf Grund fehlender Ausbildung keine Chance.
    Die Meinung im Amt ist: wer hohe Klassen unterrichten kann, der kann niedrigere Klassen auch unterrichten. Schliesslich habe ich am beruflichen Gymnasium Englisch bis zum Abitur unterrichtet. Da könnte ich doch wohl auch in der Sekundarschule unterrichten. Und wie man in der Sekundarschule dann in den verschiedenen Klassen eingesetzt wird, liegt ja in der Hand des Stundenplaners.


    Aber ich will hier nicht über meine persönliche Situation jammern, sondern einfach nur klar machen, dass man sich vorher nicht zu sehr den Kopf machen sollte, ob man lieber nur ein normales Gym gehen will, weil man nicht auf einen niedrigeren Niveau auf einem beruflichen Gym unterrichten will. Es kann alles im Leben eines Lehrer passieren. Jede Schulform, Klassenstufe usw usw usw............


    Mein Spruch dazu immer: "Der Lehrer denkt und das Amt lenkt!"

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