Lohnt es sich, ein Referendariat nur mit einem Fach zu machen, falls ich eine Schule finde?
das wird nicht gehen 
Ich habe als Nicht-Lehrämtler auch die Erfahrung gemacht, dass man in Deutschland offenbar der Willkür ausgesetzt ist, was gerade als Zweitfach anerkannt wird und was nicht. Mir wurde ganz unverblümt mitgeteilt, dass ich zum Zeitpunkt, als ich in BaWü nachgefragt habe, mit Zweitfach Physik abgelehnt worden wäre, das Jahr davor hätte man es mir aber noch anerkannt. Richtet sich ganz nach Bedarf wie die Anforderungen geändert werden. Das war einer der Punkte, der für mich den Ausschlag gegeben hat, die Lehramtsaubsildung NICHT in Deutschland zu machen. Mit "Qualitätsstandard" hat das ja herzlich wenig zu tun.
Frag doch einfach in einem anderen Bundesland mal nach. Oder zieh ein Los ... 
In BaWü reicht ein Chemie-Vordiplom auch nicht aus.
Es geht auch nicht um Vordiplom oder nicht, sondern um die Gesamtleistung in einem Fach, die nach heutigem Standard so und so vielen ECTS-Punkten entsprechen muss. Welche Scheine da nun genau angerechnet werden, das ändert sich eben von Jahr zu Jahr. Je nachdem, in welche Richtung man sich als Diplom-Biologe im Hauptstudium spezialisiert hat, hat man weit mehr als ein Vordiplom im Fach Chemie vorzuweisen!
Zumal ich diese Rechnerei im Fachstudium eh äusserst dubios finde. Zumindest an der Uni Heidelberg entspricht die fachliche Ausbildung eines Chemie-Lehrämtlers definitiv nicht einem Vordiplom bzw. Bachelor of Science. Ich sehe es ja ein, dass jemand, der auf Diplom oder Master of Science studiert hat, die Scheine in Erziehungswissenschaften bzw. Fachdidaktik nachholt und ein Referendariat macht. Aber dieses Rumgezicke im fachlichen Bereich, das halte ich für pure Schikane.
Ich (Dipl.-Biol.) musste bei meiner Einstellung (Vertretungslehrkraft) ausdrücklich betonen, dass ich nicht Chemie 
unterrichten möchte - da meine Kenntnisse in diesem Fach wirklich noch aus dem Studium stammen, das ist 25 Jahre her - Praxis im Hauptfach habe ich dagegen fast ununterbrochen, was vieles wettmacht an fehlender "Lehrbefähigung", so kommt zumindest das Feedback von den Schülern. Inzwischen würde ich mir Chemie mit Vorbereitung (also lieber nicht als "Schwellenstunde", was in Bio mein täglich Brot ist) zutrauen, aber es ist auch an Biostunden noch genug Bedarf bzw. dann müssen die Bio/Chemie-Kräfte eben mehr Chemie geben, das haben unsere Stundenplanbauer ziemlich gut im Griff. 
