IQ- Test- mein schlimmster Tag!!!

  • Hi ihr,
    ich war mit meiner Tochter auch bereits bei zwei Kiss-Docs . Dr. Biedermann, -dem Begründer des Begriffs- und bei uns daheim bei einem erfahrenen Atlastherapeuten. Beide arbeiten nur mit Röntgenbild. Das hat nicht damit zu tun, dass man die Blockade dort sehen kann, sondern, das Röntgenbild zeigt die Stellung von Altlas und Axis und der Arzt kennt so die Behandlungsrichtung. Der zweite Grund ist der, dass eine Fehlstellung der Wirbel ausgeschlossen werden muss vor Behandlungsbeginn.
    Eine Blockade ist wie Flip sagt, nicht auf dem Röntenbild sichtbar, sondern wird ertastet und durch Drehen des Kopfes erkannt.
    Gruß
    Laempel

  • Hallo,


    nur eine kurze Frage - besteht ein Zusammenhang zwischen diesem KISS-Syndrom und der Dorntherapie? Bzw. ist Dorn eine mögliche Behandlungsmethode?


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Hallo Jutta,


    bei meinem Sohn, der kurz vor Schulbeginn Kiss-Behandlung hatte, (es gibt viele Behandler, aber nicht alle sind gut. Im Kiss-Forum sind auf jeden Fall die Fettgedruckten die erfahrenen Koryphäen) hat allein diese Behandlung nicht ausgereicht. Durch Kiss geht die Entwicklung der Kinder einen anderen Weg. Nachfolgetherapien können notwendig sein, obwohl auch oft berichtet wird, dass allein Kissbehandlung wahre Wunder bewirkt.


    Ich kenne viele Betroffene, die dann anschließend, nachdem die Wunder ausgeblieben sind, nicht mehr an der Wirksamkeit der Behandlung glauben wollten. Diese Erkenntnis ist m.E. aber falsch.


    Durch die Bücher "Greifen und Begreifen", "Flügel und Wurzeln" und auch "Bausteine der kindlichen Entwicklung" und auch "Was Hänschen nicht hört" und viele andere Informationen über Hörverarbeitungstraining und Prismenbrillen bin ich irgenwann dahinter gestiegen, wie die kindliche Entwicklung vonstatten geht.


    Mein Sohn hat zusätzlich eine INPP-Therapie, ein Hörverarbeitungstraining nach dem Warnke-Verfahren gemacht und trägt eine Prismenbrille.


    Das alles hat viel Geld gekostet, meinen Sohn wenig belastet und viiiieeel gebracht. Ich würde es immer wieder tun.


    Wenn die Kinderärzte bereits im Säuglingsalter mehr auf Abweichungen in seiner Entwicklung geachtet hätten, wäre allein eine frühzeitige Kissbehandlung vor dem Laufenlernen ausreichend gewesen.


    Tina,


    mit Dorn-Therapie habe ich mich nicht näher befasst. Im Kiss-Forum wird sie nicht als anerkannte Therapie erwähnt. Ich schwöre auf die Hiotechnik und Dr. Koch in Eckernförde.


    Auch Osteopathen befassen sich mit dem Kiss-Syndrom. Nach den Erfahrungen der meisten Kiss-Forums-User reicht jedoch eine osteopathische Behandlung nicht aus.


    Jutta, nochmals alles Gute!
    Erika

    "Die Lehrer bezeichnen Lesen, Schreiben und Rechnen als Grundlagenfächer. In Wirklichkeit handelt es sich aber bei diesen Lehrstoffen bereits um sehr komplexe Prozesse, die sich nur bei einer einwandfreien geistigen Verarbeitung der durch die Sinnesorgane aufgenommenen Wahrnehmung erlernen lassen." A. Jean Ayres

  • Hallo Erika,


    die Dorn-Therapie ist eine sanfte Methode, Wirbelfehlstellungen nicht ruckartig einzurenken sondern sanft in ihre ursprüngliche Lage zurückzuschieben.
    Bei mir hat der Dorntherapeut die unterschiedliche Beinlänge ausgeglichen und verschobene Wirbel zurückgeschoben - danach war ich ein neuer Mensch.


    LG
    Tina

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  • Wir waren bei Dr. Arndt in Bad- Sassendorf.Auch wenn es keine Adresse war, die im Forum fettgedruckt ist- man hat ihn uns sehr empfohlen! Und er ist suuuupernett........
    Beide Orthopäden und auch die Osteopathin wußten um mein Anliegen und haben gesagt, daß es kein Kiss ist!


    @ elefantenflip
    Meine nächste Frage wäre hier wohl folgende gewesen:
    Wenn nun in der nächsten Zeit doch der (zu erwartende) Zusammenbruch kommen sollte, würde mich interessieren, wie man eine Abschiebung in eine Sonderschule vermeiden kann.
    Kann ich evtl. erwarten, das daß Kind einfachere Aufgaben und Arbeiten bekommt - immer natürlich mit dem Ergebnis, daß sich die Noten auch dementsprechend im unteren Bereich befinden? Das wäre mir lieber als Sonderschule........sorry,ich kann mich einfach nicht damit abfinden.....
    Hast Du die "Werte" von Deinem Beispielkind zur Hand? Da ich hier überhaupt keine Vergleiche habe, würde mich das sehr interessieren.
    Liegt es an der Lehrerin, zu entscheiden, wie wir das Kind "durchziehen"? Denn dann würden ja (fast) alle Eltern "verlangen", ihr Kind in einer Regelschule zu lassen.

  • In NRW ist der Weg der folgende:
    Es wird ein transparentes Verfahren durchgeführt, in dem festgestellt wird, ob sonderpädagogische Förderbedarf besteht. Wenn ja, wird im dialogischen Verfahren (Lehrerin, Sonderschullehrerin, Arzt, Eltern) der geeignete Förderort festgelegt. Idealerweise sollte ein Konsens hergestellt werden.
    Z.B. können auch Förderschwerpunkte im Bereich der Körperbehinderung liegen (z.B. Wahrnehmung...), das ist z.B. eine große Chance, da die Lerngruppen klein sind, meist noch Zivis vorhanden sind und auch die Chance auf ein 10b Abschluss besteht.
    Bei allen Anstrengungen, die ich in der Grundschule unternehme, frage ich mich, was danach. Ich arbeite mich krumm und dann? Hauptschule? - einige schüchterne besondere Kinder, gehen unter, integrative Einrichtung? Gibt es bei mir nur die Hauptschule und in der NAchbarstadt eine private.....


    Ich kann deine Bedenken bzgl. einer Sonderschule verstehen, doch würde ich sie nicht verteufeln. Ich habe eine Menge Kinder erlebt, die dort aufgeblüht sind - alles hängt vom Einzelfall ab.
    Auf alle Fälle kannst du als Elternteil den gemeinsamen Unterricht beantragen, d.h. das Kind wird in der Klasse sonderpädagogisch gefördert - ich denke aber, dass das die Lehrerin auf alle Fälle mittragen muss - denn sie trägt die Hauptlast. Diese Art der Förderung bringt nur was, wenn das Kind selbständig mitarbeitet und 2 Stunden in der Woche Einzelförderung (meist in der 5. /6. Stunde) ausreichen - und wenn Elternunterstützung vorhanden ist (setze ich bei dir voraus, da du dich so einsetzt).
    Ansonsten gibt es ja noch Alternativschulen - die integrativ ausgerichtet sind - vielleicht kannst du mir per PN mal mailen.


    Ich denke, Ziel muss sein, für dein Kind des besten Förderort zu ermitteln, dabei ist auch ein Aspekt die bestehende Lerngruppe - ich hatte mal eine Klasse mit 5 verhaltensauffälligen Kindern, da wäre ein lernbehindertes Kind, das sehr schüchtern ist, untergegangen. Von daher finde ich nicht, dass ein Vergleich von IQ-Werten etwas bringt. Man muss immer schauen, macht das Kind Fortschritte, wären woanders großere Fortschritte zu erwarten???? Wo am Ort gibt es Fördermöglichkeiten.
    flip

  • Noch einmal bzg. Kiss:
    Ich denke Kiss ist im Moment in vieler Munde, weil die Zusammenhänge erst neu erkannt wurden - wie bei allem neuen, wird die Zeit es bringen, die Erkenntnisse einzuordnen.
    Ich könnte natürlich schreien, weil ich weiß, dass mein Sohn die ersten 3 Monate nicht aufgrund eines unreifen Darmes geschrien hat, sondern aufgrund massiver Schmerzen, wie ich heute weiß (Saugglockengeburt und dadurch Fehlstellungen) - die 18 Stunden Schreierei hätte ich mir gerne erspart. Auch wären versch. Eigenarten bei ihm nicht erst entstanden (vermutlich). Andererseits sehe ich es so, dass ich nun offen für andere Behandlungsmethoden bin und Eltern Mut machen kann - als Lehrerin.


    Bei den Kiss-Ärzten bin ich unsicher - bedenklich finde ich , wenn man nur privat abrechnet, und so "armen" Eltern keine Möglichkeit der Behandlung gegeben ist. Es gibt auch andere anerkannte Ärzte, die auf Krankenschein behandelt - alles ist möglich. Von daher sehe ich die Gefahr der Geldschneiderei, des Ausnützens der Not der Kinder und der Eltern . Ich bin etwas idealistisch veranlagt und gönne jedem sein Geld, aber muss es so viel sein????
    Das wird sich aber in einigen Jahren relativieren, ich denke, dass Kinderärzte sich in dieses Thema hineinarbeiten und dass dann der Markt der Möglichkeiten breiter wird.
    flip

  • Hallo,
    du setzt hinter die Hauptschule ein Fragezeichen.Meine Erwartungen sind schon so dermaßen heruntergeschraubt, daß mir die Hauptschule doch lieber ist als eine Sonderschule- oder habe ich da jetzt etwas falsch verstanden??? Oder meinst du nur die Tatsache, daß deine Mühe umsonst war, wenn dort keine Integration mehr vorhanden ist?


    Integration heißt also 2 Stunden pro Woche............
    Finde ich aber wenig......oder? Und in den anderen Stunden wird "normal" beschult, d.h. keine anderen Aufgaben etc.? ?(
    Entschuldigt bitte diese Fragen, aber dieses Thema ist für mich absolutes Neuland.Mit meinem anderen Kind habe ich diese Probleme nicht.

  • Das Thema, auch NRW, gab es in einem anderen Forum schon einmal.


    http://www.grundschultreff.de/…c14a6d7d7dbac2d48f781ec11


    http://www.grundschultreff.de/…c14a6d7d7dbac2d48f781ec11


    Da die Schreiberin eine eigene Förder-HP unterhält, steht sie sicherlich zu einem persönlichen Meinungs- und Erfahrungsaustausch zur Verfügung.


    Das Ergebnis dieser Überprüfung war Regelschule - und zwar wegen der ausgezeichneten häuslichen Förderung - die fand zuhause statt, in der Schule hingegen nicht.


    Willo

  • @flip. Dass manche Ärzte die Atlastherapie nach Arlen nur privat abrechnen können, liegt nicht an den Ärzten, sondern daran, dass die Kassen dieses Verfahren zum Großteil noch nicht anerkennen. Ich möchte hier auch nochmal betonen, dass ohne einen Dr. Biedermann, der auch privat abrechnet, das Kiss-Syndrom sicher nicht so bekannt geworden wäre. Da stelle ich mich völlig dahinter. Im Übrigen hat er meiner Tochter sehr geholfen. Der einmalige Besuch bei ihm hat uns 60 Euro gekostet, da rede ich nicht von Geldmacherei. Die Krankengymnastik und manuelle Therapie für meine große Tochter wegen ihres extremen Schulkopfschmerzes hat dagegen 350 Euro gekostet- für sie zahlt glücklicherweise die Beihilfe und Krankenkasse. Gebracht hat es ihr bis heute nicht viel und ich überlege auch mit ihr zu Dr. Biedermann zu fahren.
    Gruß
    Laempel

  • Ich habe ein Kind in der Schule, das für die Therapie (nicht bei Dr. Biedermann 300 Euro bezahlt hat), und das fällt den Eltern nicht leicht, zumal sie Zwillinge haben....


    Ein Fragezeichen hinter Hauptschule habe ich deswegen gesetzt, weil ich mir nicht sicher bin, was wirklich besser ist.
    Es kommt sicherlich auf die örtlichen Begebenheiten an. Wenn es eine Hauptschule in einem sozialen Brennpunkt ist, könnte auch u.U. eine Sonderschule das kleinere Übel sein (dort kann man im Übrigen auch den Hauptschulabschluss machen). Wie gesagt, es kommt wirklich auf die Begebenheiten an und die Lehrer, die man trifft. Ein Bruder eines Schülers von mir, der an einer lernbehinderten Schule lernte, hat ohne Vitamin B eine Lehre als Dachdecker bekommen, zig Hauptschüler stehen ohne Lehrstelle da....
    Es ist wirklich nicht einfach.
    flip

  • Hallo,


    Kiss-Behandlung ist nicht neu, sondern schon sehr lange bekannt. Allerdings dauern neue Behandlungsansätze manchmal mehrere Generationen bis sie anerkannt werden.


    Ich sehe bei den Kiss-Privatärzten keine Geldmacherei. Die wirklichen Koryphäen, die sich auf Kiss spezialisiert haben, könnten nicht überleben, wenn sie sich mit den Kassenleistungen begnügen müssten.


    Einige Kassen sollen jetzt auch schon Rechnungen von Dr. Biedermann und Sacher übernehmen, habe ich gehört. Auch Dr. Koch hat mir empfohlen, die Rechnung bei der Krankenkasse einzureichen, weil es jetzt schon ab und zu vorkommen soll, dass einige wenige Kassen zahlen.


    Mit Kiss-Behandlung kann man einigen Eltern vielleicht teure Nachhilfe, Legasthenietrainings usw. ersparen. Diese Förderungen hält niemand für Geldmacherei. Warum eigentlich?


    Trotzdem bin ich natürlich der Meinung, dass die Kosten für Therapien und Behandlungen von Kindern nicht den Eltern aufgehalst werden dürften.


    Warum schneiden Kinder aus "bildungsferneren" Familien oft schlechter in den Schulen ab? Weil die Eltern nicht Bescheid wissen, wie ihren Kindern geholfen werden kann oder weil sie es sich nicht leisten können!


    Für entsprechende Änderungen sollten wir uns alle einsetzen.


    Gruß Erika

    "Die Lehrer bezeichnen Lesen, Schreiben und Rechnen als Grundlagenfächer. In Wirklichkeit handelt es sich aber bei diesen Lehrstoffen bereits um sehr komplexe Prozesse, die sich nur bei einer einwandfreien geistigen Verarbeitung der durch die Sinnesorgane aufgenommenen Wahrnehmung erlernen lassen." A. Jean Ayres

  • Ich mache mir auch ziemlich viele Gedanken darüber, wo der beste Förderort für mein Kind sein kann, seitdem ich weiß (ca. seit 1 Jahr), dass es wie es jetzt so schön heißt "besonders" ist. Bei uns- in unserer Stadt- sieht es so aus, dass es ´ne Menge Waldorfschulen gibt, mit den immer noch riesigen Klassen (bis zu 40 (!!) Kinder, wirklich, ich war da zum Gespräch, es ist kein Gerücht), und drei private Montessorischulen, von denen eine offiziell integrativ arbeitet und eine andere auf Kulanz integriert. Auf erstgenannte Schule gibt es einen derartigen Run, dass selbst wir, mit einem Montessoriförderkind im Kindergarten des gleichen Hauses keinen Schulplatz mehr bekommen haben!! Es gibt auch eine Waldorfsonderschule für Erziehungshilfe. Da haben wir lang gezögert, weil unsere Tochter L und nicht E ist. Zu lange! Platz auch weg. Jetzt gibt es noch auf Antrag Integration mit Sonderschullehrer an der Grundschule auf Antrag (hoff, hoff) und die Förderschule. Inzwischen gehen mir die Wörter Förderschule, Sonderschule, "Brettergymnasium" doch echt leicht von den Lippen. Wovor es mir dabei graust: Unsere Förderschule in der Stadt hat große Klassen. E und L werden zusammengeschmissen. Meine Tochter ist ein wirklich braves Mädchen, sehr zurückhaltend, ängstlich, unsicher und irgendwie trotzdem gut gelaunt- ein wirklicher Sonnenschein. So, jetzt stell ich mir die in einem Haufen ADS-Kindern mit Hyperaktivität (zu 70 Prozent laut Auskunft der Schule) und vielleicht noch traumatisiert weil aus sozialschädigendem Mileu stammend, vor und da kann ich einfach nicht mehr schlafen, wenn ich mir das ausmale.
    Dabei denke ich nicht an die gute Arbeit, die die SonderpädagogInnen leisten, ich meine das ist unbestritten, und so jemanden wünsche ich mir extrem gerne für mein Kind.
    Ich denke dabei an die Fünf-Minuten Pausen, in denen die wirklich entscheidenden sozialen Dinge des Schulvormittages passieren, ich denke an den "heimlichen" Lehrplan, ich denke an das massive Aufteten von Disziplinstörungen. Mit all diesen Dingen hat meine Tochter, die ja primär lernbehindert ist (so sagt´s der IQ), so gar- und überhaupt nichts am Hut. (Sag mir bitte niemand, aber das ist doch an der Regelschule genauso! Ist es nicht! Im letzen Jahr hatte ich einen ADS-Jungen in Englisch (einen (!) von 28) und da sind wir KollegInnen doch reichlich an die Grenzen gestoßen.)
    Was ich weiter mehr als bedauerlich finde: Wenn ich aus dem Fenster meiner Wohnung schaue, kann ich die Grundschule unseres Einzugsgebietes sehen und sehe, wenn ich meinen freien Vormittag am Freitag habe, die Kinder alleine ohne Eltern dahin laufen. Das sind alles Kinder denen das Leben und das Lernen und das Spielen so zugeflogen ist, genauso selbstverständlich wie sie jetzt über den Marktplatz in die Schule laufen.
    Bei uns war nie auch nur irgendwas selbstverständlich und ich musste von Anfang an das Leben mit meiner Tochter neu entdecken: wie schwierig es ist Laufen zu lernen, einen Balken hochzuklettern, sich zu merken, dass zwei und zwei vier ist, oder ein paar Schuhe richtig herum anzuziehen oder zu erkennen, dass man unmöglich untergehen kann im Wasser, wenn man ne Schwimmnudel und fünf Korken um den Bauch hat. Viel, viel mehr als bei einem "normalen" Kind.
    Und jetzt können wir wieder nicht den einfachen Weg gehen, einfach mal quer über den Marktplatz, wie die anderen Kinder denen alles zugeflogen ist. Auf jeden Fall gibt´s ne Spezialschule mit einer Menge Spezialfällen und die ist nur mit nem Spezialbus mit Spezialgeldextrabonus zu erreichen. Und ich weiß ja immer noch nicht wirklich, ob dieser ganze Einsatz den wir da guten Gewissens leisten werden, zu einem staatlich anerkannten Schulabschluss (und darauf kommt es doch wirklich, wenn wir ehrlich sind, in dieser Gesellschaft, in diesen Zeiten zumindestens, an), führen wird. Ich finde das bei uns in Deutschland mehr als bedauerlich, wie Kinder aussortiert und an Sonderorte geschickt werden. Sagen wir einmal so: für mein Kind ist das keine gute Lösung.


    Jutta: Zum Thema Hauptschule: "Wo stellen Sie sich ihr scheues Kind nach Abschluss der Integration an der Grundschule vor? Etwa an der Hauptschule?" Bin ich nuelich gefragt worden.
    Ich bin mir wirklich nicht so sicher, ob das der geeignete Ort für ein Förderkind ist. Ich glaube, da würde ich wirklich eine gute, geeignete Förderschule einer Hauptschule vorziehen, wenn sie denn zum Hauptschulabschluss führen kann und mein Kind nicht in irgendeiner anderen Weise schädigen kann (s.o.)


    @flip bzgl. Kiss: Ich möchte die beiden Dinge "Kiss und Kohle" nicht so gerne zusammen genannt sehen, ich glaube, dass sich dadurch Eltern, speziell von Säuglingen zu sehr abgeschreckt sehen, darin auch eine Möglichkeit der Schwierigkeiten ihres Kindes zu sehen, nach dem Motto : Teuer? geht nicht!
    Ich kann dir gar nicht sagen, was wir alles für Kosten für unser Kind haben, möglicherweise nur infolge eines vielleicht nicht rechtzeitig erkannten Kiss-Syndroms haben. Das was wir für Therapien und Schulen und Wohlfühlorten und Kindergartenkosten und, und und Monat für Monat blechen hätte inzwischen für ein paar Kuren und ein/zwei Lanzeroteurlaube locker gereicht. Kiss oder nicht Kiss: Anderes Kind heißt auf jeden Fall: den Geldbeutel weit aufreißen.
    Für eines lege ich meine Hand ins Feuer: Ein Kiss-Arzt in Dortmund/Hannover/Köln/Zürich ist auf jeden Fall immer eine gute Wahl und du wirst nicht abgezockt.


    Laempel

  • Tja, die Sache mir der Bretterschule.............sie existiert hier auch.Noch im ersten Schuljahr lästerte die Freundin meiner Tochter über die Kinder, die in eine Bretterschule gehen.Ich denke, unser Kind wußte nicht einmal, um was für eine Schule es sich da handelt...................
    Ich habe hier gar nicht großartig die Wahl, mir eine Schule auszusuchen.Die nächste Förderschule ist 10 km entfernt und ich kenne nicht ein Kind aus diesem Ort, was dort zur Schule geht.Soll heißen: Unser Kind wird schon jetzt ein Außenseiter sein, denn wenn man nicht mind. EIN Kind im Ort zum Spielen hat, sieht es sehr schlecht aus ( und die Ausgrenzung wird stattfinden- das weiß ich aus Erfahrung von älteren Jahrgängen aus dem Ort).Ist ja vielleicht auch normal, denn wenn sich nach dem 4. Schuljahr die Wege trennen, geschieht im Prinzip das gleiche- nur daß sich dann immer noch mehrere "finden".
    Somit ist die Frage, wo mein Kind nun besser aufgehoben ist, manchmal nur mit "fifty- fifty" zu beantworten.Das Selbstvertrauen, was mühevoll am Morgen in der Förderschule wieder aufgebaut wird, platzt dann am Nachmittag durch dumme Sprüche........Das wäre nicht so, wenn man u.U. an der Regelschule dann das schlechteste Kind ist.Was also ist besser??? Wie lange soll ich weiterfördern? Mein Mann ist der Meinung, wir sollen uns einen Nachhilfelehrer ins Haus holen, weil er meint, ich würde an dieser Aufgabe zerbrechen.

  • Hallo Jutta,
    bei uns in der Schule wird demnächst folgendes sein: ein Kind mit großen Verhaltensproblemen wird an unserer Schule weiter unterrichtet. Die Eltern bezahlen eine Sonderschullehrerin, die für einige Stunden in die Klasse dazu kommt und das Kind betreut! Das Schulamt ist einverstanden!! Mir ist das Ganze sehr suspekt, denn damit ist eine Zwei-Klassen-Gesellschaft Realität geworden: die Eltern, die es können, bezahlen für ihr Kind eine extra Lehrerin, und die anderen haben halt Pech. Für unser Schulsystem ist es ein Armutszeugnis - aber für euer Kind wäre es evtl. ein besserer Weg als nachmittags den Nachhilfelehrer zu haben. Falls es bei euch gínge.
    Viele Grüße mit gemischten Gefühlen
    venti ?(

  • Nun ja, ich denke, diese Aussage einer K-ABC-Arbeitsgruppe kann man etwas relativieren. Kein Vertreter eines Intelligenztests wird jemals behaupten, sein Test sei nicht aussagekräftig. ;)
    Bitte bewerte das nicht über und bitte versuche nicht aufgrund eines Testergebnisses, die Zukunft so pessimistisch zu sehen! Bedenke, dass du die Zukunft deines Kindes immer ein Stück weit aufgrund des Prinzip der Self-Fulfilling-Prophecy mitbestimmst. Auch wenn du niemals etwas sagst, wird dein Kind spüren, dass dir das Zutrauen in es fehlt.
    Natürlich ist es wichtig, dass du die Schwächen deines Kindes kennst und es entsprechend förderst, aber kein Test der Welt kann die Entwicklung deines Kindes voraussagen!
    Keiner kann dir die Garantie geben, dass es sich so entwickelt, dass es irgendwann mal einen Hauptschulabschluss schaffen wird, aber genauso wenig kann jemand zum jetzigen Zeitpunkt vorhersagen, dass dies nicht der Fall sein wird!
    Und es wäre auch nicht das erste lernbehinderte Kind, das einen Hauptschulabschluss schafft! Bei einer guten Förderung unter guten Rahmenbedingungen kann mehr drin sein, als man je für möglich hält. Natürlich ist auch der umgekehrte Fall möglich und überehrgeizige Mütter können einem Kind auch durchaus mehr schaden als Gutes tun, aber ich habe von dir nun wirklich nicht den Eindruck, dass du in diese Kategorie fällst.


    Was die Schulform anbelangt: Wie auch schon Elefantenflip sagte, es kommt auf die Umstände an und nicht unbedingt muss die Hauptschule der bessere Ort für ein Kind sein als die Sonderschule. Und wie ja nun auch durch die neue Bezeichnung immer deutlicher wird, ist die sogenannte Förderschule oftmals eben noch die Einzige, an der im Gegensatz zur Regelschule gefördert wird.


    Es gibt natürlich auch Regelschulen, die die Schüler fördern, aber schau dir die entsprechende Hauptschule vor Ort in der Hinsicht genau an. Wenn dein Kind dort keine Förderung erhält, die Rahmenbedingungen schlecht sind und der gemeinsame Unterricht nicht getragen wird, wird dein Kind mit großer Wahrscheinlichkeit die Schule ohne Abschluss verlassen. An der Förderschule schafft es ein Kind vielleicht sogar durch die Förderung den Hauptschulabschluss zu erlangen.


    Ich hab da auch ein schönes Beispiel auf Lager: Ein Mödchen aus meiner letzten Abschlussklasse wechselte nach den ersten vier Sonderschuljahren auf eine kooperative Gesamtschule. In den kommenden zwei Schulljahren rutschte das Mädchen in seinen Leistungen deutlich ab. Dem recht schüchternen Mädchen fehlte der Halt in der großen Schule, Fördermaßnahmen gab es keine.
    Obwohl es noch nicht so weit war, dass es erneut auf die Sonderschule zurück musste, setzten sich die Eltern dafür ein, dass es dennoch zu uns zurückkam. Die Eltern kannten die Schule und wussten um die guten Fördermöglichkeiten.
    So kam die Schülerin in der 7. Klasse wieder zu uns und mit der entsprechenden Förderung hat sie nach der 10. Klasse den externen Realschulabschluss gemacht. Mittlerweile macht sie eine Ausbildung als Zahnarzthelferin und hat an Selbstvertrauen soweit zugelegt, dass sie in der Berufsschule gut zurecht kommt.


    Die Sonderschule ist also defintiv keine Sackgasse! Logischerweise ist das ein Paradebeispiel, aber ich hoffe, ich kann dir dennoch ein klein wenig die Angst vor dieser Schulform nehmen, die (man muss sagen leider) manchmal sogar der Hauptschule vorzuziehen ist. Aber das kommt selbstverständlich immer auf die örtlichen Gegebenheiten an. Guck dir die Schulen genau an und ich hoffe, du findest einen Ort, an dem dein Kind gut aufgehoben ist.


    LG
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Ich kann aus meinen eigenen Erfahrungen heraus nur nachdrücklich bekräftigen, was Mia gesagt hat!


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Anonym geht es wohl am einfachsten an Tagen der offenen Tür. Die werden in den Regionalzeitungen angekündigt, also einfach mal Augen offen halten.
    Da ist in der Regel genügend los, ohne dass man sich irgendjemandem namentlich vorstellen muss.


    Wenn es schnell gehen muss, weil eine Entscheidung ansteht, kann man mit Schulen auch persönlich Kontakt aufnehmen. Das geht natürlich nicht anonym und ich weiß auch nicht, ob alle Schulen positiv darauf reagieren. An den Schulen, die ich kenne, ist das allerdings kein Problem. Dann kriegt man einen Termin, evtl. gemeinsam mit anderen Eltern und bekommt eine kleine Führung duch das Schulgebäude, in der auch erläutert wird, was die Schule so anbietet.


    Gruß
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    Einmal editiert, zuletzt von Mia ()

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