Korrekturhilfen Englisch

  • Hallo,
    die Weihnachtsferien laufen wie gewohnt ab, als Prokrastinationsprofi fang ich jetzt langsam an, meine Oberstufenklausuren Englisch zu korrigieren.
    Bei der ständig präsenten Frage, ob dies noch geht oder jenes schon falsch ist, bin ich von leo.org zu Linguee umgestiegen, das gefällt mir sehr gut, ich kann da schnell die versch. Möglichkeiten in unterschiedlichen Kontexten überprüfen, was bei leo nur bedingt möglich ist.
    Hat jemand von euch einen ähnlich guten/besseren Tipp?
    Bitte keine Linklisten oder weitschweifige Foren, sondern den erhellenden und erlösenden Sofortzugriff posten.
    Ansonsten natürlich an alle einen guten Rutsch ins neue Jahr.
    Ciao

  • Hallo,
    naja, das ist dann einsprachig. Ich muss allerdings im Rahmen der Positivkorrektur auch Verbesserungsvorschläge machen, und da ist Linguee für mich im Moment unverzichtbar, da es ja auch deutsche Eingaben verarbeitet und eine Unmenge an Kontext referenziert.
    Ciao

  • Leo war mal (vor vielen Jahren) das beste, was man im Internet so an Wörterbüchern finden konnte. Das hat sich mittlerweile geändert (einfach, weil andere, insbesondere Linguee, viel besser sind). Leider verwenden Schüler Leo noch viel zu oft (und wählen aufgrund des fehlenden Kontextes mit unwahrscheinlich großer Sicherheit immer die falsche Übersetzung).


    Neben Linguee ist manchmal auch http://de.pons.com/ sehr hilfreich (die stellen kostenlos ihre verschiedenen Wörterbücher zur Verfügung, die Einträge sind oft genug mit zusätzlichen Erläuterungen).


    Bei der Frage nach "darf man das so sagen" oder "hört sich in der Kombination von Wörtern merkwürdig an" schaue ich (neben google) auch mal in die verschiedenen Corpora, z.B. BNC (http://www.natcorp.ox.ac.uk/ ) oder hier http://www.americancorpus.org/ finden sich verschiedenste zentral zugänglich (Time Magazine Corpus, Corpus of American Soap Operas :) , ...).

  • Ich persönlich fand bisher die Ergebnisse auf Linguee nicht so toll - die Übersetzungen sind oft ungeschickt und unidiomatisch und z.B. deutsche oder undifferenzierte internationale Webseiten, die womöglich nicht von Profis übersetzt wurden, werden unter den ersten Ergebnissen aufgelistet. Ich verlasse mich lieber auf Sprachprofis, schaue bei Oxford, Pons , die oben genannten Corpora oder schlicht Google, wo ich mir genau anschaue, wer die gesuchte Wendung benutzt - akademische Seiten aus einem englischsprachigen Land oder doch nur eine Veröffentlichung eines deutschen Wissenschaftlers oder ein Eintrag in einem internationalen Hobbyforum?

  • Ich verfahre nach dem Prinzip, dass ich das, worüber ich selber als promovierter Anglist nicht auf Anhieb klar bin, meinen Schülern nicht anstreiche. Im Zweifelsfall mache ich Verbesserungsvorschläge, werte das aber nicht als Fehler.


    Wenn es darum geht, ob bestimmte Phrasen "funktionieren" oder nicht, mache ich eingegrenzte Google-Suchen. Wenn eine Phrase im Sprachmaterial der BBC, des britischen Parlaments, der US-Regierung etc. vorkommt, dann ist das richtiges Englisch, egal, ob ich das mal so gelernt habe oder nicht.


    Nele

  • Ich verfahre nach dem Prinzip, dass ich das, worüber ich selber als promovierter Anglist nicht auf Anhieb klar bin, meinen Schülern nicht anstreiche. Im Zweifelsfall mache ich Verbesserungsvorschläge, werte das aber nicht als Fehler.


    Schön, dass ich das einmal lesen darf!
    So handhabe ich es in Deutsch und meinen anderen Fächern teilweise auch.
    Wenn sich mitunter 3 oder 4 Kollegen "streiten", wie diese oder jene Wendung nun lauten solle oder welche Schreibung korrekt sei, kann ich nicht mit Fug und Recht bei Schülern (!) einen Fehler anstreichen.
    Wenn ich überhaupt etwas nachschlagen muss, dann geht es ohnehin auch meistens um die Frage, ob diese oder jene Schreibung nun oder noch oder alternativ (nach RS-Reform 1996 und 2006) erlaubt ist oder doch falsch ...

    • Offizieller Beitrag

    Ich machs wie Nele - und um mich über einzelne Wendungen in Klausuren zu streiten, fehlt mir aber sowas von die Zeit. Ob solche Kollegen nicht ausgelastet sind?
    Bei Korrekturen gilt das Effizienzprinzip. Sonst nix.
    Den Schülern biete ich die Korrekturen an, die ihnen was nützen, dabei geht es in 98% aller Fälle eher um Basics als um Feinheiten.
    Bei ärgerlichen Fehlern schreibe ich auch oft nicht das Richtige an den Rand, sondern "please revise present perfect / definite article / adverb versus adjective ...."
    Als Fehler streiche ich nur an, was eindeutig ist, bei mehrdeutigen oder zweifelhaften Fällen biete ich ggf. eine elegantere Version an, oder lass es so.
    Es gilt immer das Prinzip "im Zweifel für den Angeklagten"...

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Genau, ich halte es im Prinzip wie ihr, wie Meike, Nele und cp Moritz beim Korrigieren. Zugegebenermassen, als Junglehrerin war ich kurze Zeit anders drauf, das ist aber schon sehr lange her und ich lernte sehr schnell, effizienter zu sein und bei Schülern nicht strengere Maßstäbe anzulegen als bei Erwachsenen. Positivkorrektur mache ich eher bei ungeschickten Phrasen, keinesfalls bei den Basics, wo die Schüler sich selbst geistig engagieren sollten, um es zu verbessern.
    Aber Nachschlagen in Zweifelsfällen finde ich wichtig, WENN ich Zeit habe, ganz allein für mich, denn dadurch lerne ich selbst oft noch dazu, gerade auch bei 100% sicher Geglaubtem.

  • Wie schön, dass wir in Niedersachsen nicht mehr mit einem Fehlerindex arbeiten - da muss man sich gar nicht so sehr den Kopf darum zerbrechen, ob Zweifelsfälle nur "unüblich" oder "falsch" sind.


    Bei Aufsätzen, bei denen es schon in grundlegenden Bereichen massiv hapert, wird man nicht so viel Energie in die "allerbeste" Alternativformulierung investieren - aber bei guten/sehr guten Schülern kann es doch nicht schaden, den Schülern "noch bessere" Formulierungen anzubieten.


    Viel zu oft hilft mir übrigens das zweisprachige Wörterbuch dabei, überhaupt erst zu verstehen, was die SuS mir sagen wollen (ich schlage also das englische Wort nach, schaue, welche teils eher unüblichen deutschen Übersetzungen möglich sind, und weiß dann, welches Wort die SuS eigentlich verwenden wollten...).


    Beim Korrigieren verwende ich für "gern gemachte" Fehler meist auch Stempel (mit Texten wie "He, she, it, ..." oder Erläuterungen von this/these/that/those oder Relativsätzen oder...). Das geht schneller als sowas immer wieder aufzuschreiben und führt dazu, das SuS ihre Fehlerquellen sehr schnell wahrnehmen (durchzählen, wie oft der jeweilige Stempel auftaucht... das ist wesentlich "überzeugender" als nur ein Hinweis unter der Arbeit, auf xy doch bitte zu achten).

  • Hallo,
    danke für die Rückmeldungen, Linguee bleibt für mich wegen der Zweisprachigkeit weiterhin erste Adresse.
    Ciao

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