Flüchtlingsdiskussion - auf Bitte ausgelagert

  • Das Problem an der Debatte in Deutschland ist, dass unter dem Begriff "Flüchtlinge" mittlerweile alle möglichen Gruppen subsumiert werden:


    - Die "echten" politisch Verfolgten, für die das Asylrecht im Sinne des Grundgesetzes einmal gedacht war, siehe https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_16a.html


    - Wirtschaftsmigranten, die sich in Deutschland einfach ein "besseres" Leben erhoffen, die arbeiten und/oder sich ausbilden lassen wollen


    - Armutsflüchtlinge, die teilweise einfach in den Sozialstaat einwandern wollen und gar nicht vorhaben einer regulären Erwerbstätigkeit nachzugehen und dies teileweise auch mangels Qualifikation und/oder persönlicher Eigenschaften auch gar nicht können


    - Kriminelle, welche die offenen Grenzen nutzen um ihren wirtschaftlich oder politisch motivierten Vorhaben zu verwirklichen


    Solange man aus Gründen der "political correctness" nicht zwischen diesen Gruppen in der öffentlichen Diskussion unterscheiden darf, sondern nur das Wort "Flüchtling" erlaubt ist, wird es immer weiteren Zulauf für populistische Gruppen und Strömungen geben. Womit die Verfechter dieses "politisch korrekten Denkens" einen Großteil der Schuld an dieser Entwicklung tragen.


    Demokratie lebt vom öffentlichen, unzensierten Diskurs. Wer diesen zu verhindern versucht ist ein Anti-Demokrat.


    Gruß !

  • Nicht alle Kritiker plappern irgendwas nach. Manchmal kann es einfach sein, dass Menschen auf die Heuchlerei der Politik aufmerksam machen oder dass es durchaus nachvollziehbare ökonomische Gründe gibt, die diese Art der Politik für falsch halten.


    Wohin willst du kriminelle Syrer ausweisen? Syrien? Schöner Witz.
    Wohin willst du Kriminelle aus den Magreb-Staaten ausweisen? Die Länder wehren sich doch zum Teil gegen die Aufnahme dieser Personen.
    Wohin willst du kriminelle Afrikaner ausweisen, wenn du nicht einmal Papiere hast aus welchen Staaten die stammen?


    Klar, Idioten gibt es zuhauf. Das ist aber nicht nur in D sondern auch in vielen anderen Staaten so, wenn man sich die Wahlentwicklungen anschaut. Dass die Rechte einen solchen Aufwind und vermeintlich Zulauf von unterschiedlichen Gesellschaftsschichten hat, hat auch viel mit der wirtschaftlichen Entwicklung und der Verteilungsgerechtigkeit in den letzten 15 Jahren zu tun.


    Wo war der Aufschrei gegen den verstärkten Abbau unseres Sozialstaats? Wo ist der Aufschrei gegen das Spardiktat, dass Europa immer weiter auseinanderdriften lässt?
    Aber wenn ein einfacher Bürger fragt, warum habt ihr zur Bewältigung der Flüchtlingsproblematik plötzlich genug Geld dann schaut man ihn schief an. Dasselbe gilt natürlich auch für die Finanzkrise.


    Ist es legitim, das meine Frau sich abends unsicherer fühlt, wenn sich eine Gruppe offensichtlicher Flüchtlinge an bestimmten Orten ansammeln und Blicke sie dann verfolgen? Die Sprache versteht sie nicht, aber die Sprüche kann man sich denken. Nicht ohne Grund lasse ich sie da nicht mehr alleine nach Hause laufen.
    Klar werden einige das wieder relativieren, aber Fakt ist, dass es so etwas früher bei uns nicht gegeben hat.


    Und mir gefällt es auch nicht, dass Stadtteile verstärkt ihr bisheriges Bild verändern. Vielfalt ergibt sich nicht dadurch, dass plötzlich bestimmte Gruppen dominant werden.


    Zumindest ist das politische Einerlei der letzten Jahre vorbei. Demokratie lebt ja vom Diskurs und ich denke das kann sehr gesund sein.

  • Da hast du natürlich recht: Nicht alle plappern lediglich nach.
    kriminelle Syrer kann man solange ins Gefängnis sperren wie es das Gesetz ermöglicht. Auf Magreb-Staaten kann man Druckl ausüben sodas sie wieder Pässe ausstellen, ist nämlich eine internationale Verpflichtung und in internationalen Gesetzen verankert.


    Ich frage dich auch mal so frei heraus: Ist es legitim, das meine Partnerin seit Jahren schon die Blicke der Menschenansammlungen deutscher Männernatur ertragen muss. Dazu noch die Sprache verstehend und wissend, das die Männer die sie anglotzen am liebsten..... würden?

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
    • Offizieller Beitrag

    Wenn wir das so betrachten, ist es Sexismus - und der ist ja unabhängig von der Herkunft des Mannes bzw. der Männgruppen.
    Dann aber können wir uns die gesamte Diskussion über Flüchtlinge oder (HierverschiedeneGründeeintragen)Migranten sparen, denn Unsittlichkeiten, Sexismus, Kriminalität und sonstige moralisch wie juristisch inakzeptable Verhaltensweisen finden wir in der Tat bei allen Menschengruppen gleich welcher Herkunft.


    Dieses "die anderen machen das auch"-Argument täuscht aber über die tatsächlich sichtbaren und spürbaren Probleme hinweg und nimmt die Sorgen und Ängste vieler Menschen in Deutschland nicht ernst - so eingebildet, fremdsuggeriert, paranoid oder was auch immer diese Ängste auch sein mögen. Und genau davon profitieren ja die Populisten.

  • Offensichtlich hat sich in den letzten beiden Jahren etwas in der Wahrnehmung gesellschaftlichen Problemlagen geändert. Ob dahinter jetzt reale Problemlagen oder nur eingebildete Problemlagen stehen, wird die Zukunft zeigen. Aber das Unterdrücken jeglicher offenen Diskussion über diese Problemlagen führt nur dazu, dass populistische Strömungen, quasi als Ventil, Zulauf gewinnen. Und wir sollten uns hier alle nichts vormachen: Jeder, der den Status quo in den letzten beiden Jahren in Frage gestellt hat und die veröffentlichten Meinung nicht kritiklos als die eigene übernehmen wollte, wurde in eine bestimmte Ecke gestellt. Ohne dieses Übermaß an "politcal correctness" hätten die Populisten niemals den gegenwärtigen Zulauf erhalten.

  • Ängste mögen es beim Thema Sexismus treffen, aber an manchen Stellen geht es nicht um Ängste, sondern um das Thema Ungleichbehandlung.


    Beispiel 1:


    Eine Schülerin war im letzten Schuljahr nur sehr selten in der Vollzeitschule, dabei waren auch viele unentschuldigte Tage. Sie hat damit kein Halbjahreszeugnis erhalten.Wir sind uns neulich begegnet, sie war stinkig, weil das Kindergeld für die Zeit, in der sie in der Vollzeitschule war, zurückgefordert wurde. Sie muss das mit ihrer Mum gemeinsam abstottern.


    In dem Gespräch hat sie wortreich auf die Fälle von Mehrheitsidentitäten von Flüchtlingen hingewiesen, deren Fälle nun von der Staatsanwaltschaft untersucht werden. Ich kannte die Fälle noch nicht - in der Tagesschau war die Rede von Betrug in Millionenhöhe und eine Sprecherin wies darauf hin, dass die betroffenen Personen keinen festen Wohnsitz hätten, deswegen die Bescheide nicht zustellbar seien und folglich auch keine Aussicht darauf bestünde, dass die Personen zur Rechenschaft gezogen werden könnten.


    Ich kann verstehen, dass die Schülerin das als unfair empfindet.


    Beispiel 2:


    Ein Schüler von mir ist minderjährig und fährt immer mit der Bahn. Anfang Dezember hat er davon berichtet, dass auf der Fahrt am Morgen zwei junge Männer bei einer Kontrolle keinen Fahrschein hatten. Sie waren Flüchtlinge, konnten sich nicht ausweisen. Sie konnten wohl auch nicht angeben, wo sie wohnen, hatten kein Geld und durften unbehelligt aussteigen. Auf Nachfrage meinte er, er habe direkt daneben gesessen. Der Schüler war stinkig, weil er selbst schon einmal beim Schwarzfahren erwischt wurde und massiven Ärger bekam: Er musste mit zur Bahnpolizei, wurde nach Hause gebracht wurde und der Polizist hat sich dann auch noch in seinem Zimmer umgesehen. Natürlich musste seine Mutter die Strafe gleich bar zahlen.


    Er hat sich über die Ungleichbehandlung geärgert.

  • Stille Mitleserin:


    Da findet doch überhaupt keine Ungleichbehandlung statt? Deine Schüler haben etwas falsch gemacht und müssen dafür grade stehen.Die anderen hatten bloß Glück. Genauso wie Deine Schüler, dass sie von Deutschen in Deutschland geboren wurden.


    kleiner Tipp: Probier bloß nicht die gleiche Taktik, wenn Du das nächste Mal mit dem Ordnungsbeamten wegen eines Knöllchens diskutierst...


    Sunrise

  • Meine Schüler haben etwas falsch gemacht und müssen dafür gerade stehen. Wenn auch zähneknirschend. Sie erwarten, dass andere gleich behandelt werden. Das habe ich ihnen auch so beigebracht.
    Findest du, ich sollte damit kommen, dass die anderen ganz arme Leutchen sind und die Gesetze für sie deswegen nicht gelten?


    Niemand hat gesagt, dass es sich um Biodeutsche handelt.

  • Niemand hat gesagt, dass es sich um Biodeutsche handelt.

    Für mich einfach noch mal zum Verständnis:
    Biodeutsche sind jetzt genau was? Der Deutsche mit einem historischen Anteil an polnischen,französischen,russischen, tschechischen, dänischen, italienischen, ungarischen (etc.) Wurzeln oder der richtige reine Deutsche, der seinen Stammbaum bis 1400 auf reindeutsche Herkunft nachvollziehen kann?



    Im Übrigen, du als Geschichtslehrerin solltest doch wissen, das seit 2000 das ius soli gegenüber dem ius sanguinis als bindend für die Bezeichnung "Deutsch" angesehen wird. Andere Frage, bin ich nun nach ius soli "Deutsch", habe aber ausländische Vorfahren (sagen wir die Großeltern waren teilweise Franzosen), bin ich dann ein Biodeutscher oder nur ein Nicht-Biodeutscher mit deutschem Pass?
    Letzteres Denken würde unserer Verfassung widersprechen.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-

    Einmal editiert, zuletzt von Kapa ()

  • Diejenigen, "die schon länger hier leben"?

    Was ist länger Mikael? 10, 20, 40, 50, 100 oder 1000 Jahre?
    Diejenigen mit deutschen oder slawischen oder europäischen Gesichtszügen oder auch diejenigen, die als Muslime bereits im 18. Jahrhundert nach Deutschland gekommen sind? Wie schauts denn mit den Kindern und Enkeln von Bayume Mohamed Husen, einem deutschen Askari, der in den 1930igern eine Familie in Deutschland gegründet hat aus? Wie schauts mit den Türken und Italienern aus, die als Gastarbeiter in den 60igern und 70igern her kamen und wie mti deren Enkeln und Kindern? Wie schauts mit den Russlanddeutschen/den rumänischen eutschen etc. aus die nach der Wende hergekommen sind?

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  • Ich frage aber dich Mikael und die Stille Mitleserin:


    Was ist "länger hier leben"? Du hast den Punkt eingebracht, also beantworte bitte die Frage: Ab wann hat man das Recht Biodeutscher zu sein, zeitlich gesehen?

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
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  • Unsere Kanzlerin, die immerhin die Richtlinien der Bundespolitik vorgibt, hat es so perfekt formuliert, dass ich nicht verstehe, was du mit deiner Frage eigentlich bezwecken willst.

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Ich möchte mit meiner Frage bezwecken, das du mir eine verdammte Antwort auf die frage gibst: Was ist deines Erachtens "schon länger hier leben"?
    Ist ja wohl nicht so schwer zu beantworten.

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  • Das bedeutet im Umkehrschluss, das mein Nachbar (Kubaner, seit 15 Jahren in Deutschland lebend, seit einem Jahr endlich einen deutschen Pass), als Biodeutsch angesehen werden kann und diejenigen sich also auch als Biodeutsch bezeichnen können, die vor 5 Jahren hierher gekommen sind? Die leben ja immerhin länger hier als die anderen "Neuankömmlinge von 2015/16".



    Jetzt bleib doch mal nicht so nebulös und nenn eine konkrete Anzahl an Jahren, die ein Mensch hier leben muss um Biodeutscher zu sein. Bzw. eine bestimmte Jahreszahl, die ein Mensch seine Vorfahren auf "in Deutschland/Deutschen Gebieten wohnhaft" zurückverfolgen können muss, um als Biodeutscher zu gelten.

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    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Ich gebe dir hier die eine von höchster politischer Stelle formulierte Antwort auf deine Frage und die reagierst so gereizt? Hast du denn kein Vertrauen in unsere Kanzlerin? Sie muss es doch wissen!

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

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