Schon wieder ein Neuer...

Hi,

ich weiß ja nicht, ob das nicht eh schon klar ist, aber NIE die Schüler wie Kumpels sehen oder behandeln. Von Anfang an und besonders am Anfang direkt die Regeln und Grenzen klar machen.
Lockerer kann man dann immer noch werden, strenger werden nach ner gewissen Zeit ist da schon schwieriger.

Lieben Gruß,
gudsek

Hallo Paddler,

das ist echt schwierig - so einfach läßt sich das alles nicht in Worte fassen - immerhin dauert das Studium schon ein paar Jährchen und dann ist man noch 2 Jahre im Seminar, wo man eben so Dinge lernt, auch rechtliche Dinge, die wichtig sind.

Wie stellen sich das denn die Leute vor, die Seiteneinsteiger einstellen? Woher sollt ihr all das wissen, was wir jahrelang studiert haben? Ich versteh das nicht, aber hier in Bayern ist das auch gar nicht möglich, soweit ich weiss...

Mir tun da eigentlich beide leid, die Seiteneinsteiger, weil sie ja auch nichts dafür können und die Kinder, weil sie von pädagogischen Laien unterrichtet werden. Sorry, aber das ist meine Meinung.

gudsek

Ich glaub, da wird dir keiner was schreiben, da musst du einfach möglichst viele bücher drüber lesen...
Fachbücher zur Unterrichtsvorbereitung, Bücher für Referendare, Didaktik - Bücher etc...

Lieben Gruß,
gudsek

Hallo Paddler,

also ganz so, wie Gudsek es geschrieben hatte, ist es dann doch nicht.

Berufsschul-Direkteinsteiger in Ba-Wü haben die gleichen Pädagogik-Veranstatltungen wie die klassischen Technik-Pädagogik-Studenten. Teilweise die gleichen Dozenten mit den gleichen Späßen, gleichen Arbeitsblättern,....
Du unterrichtest eben ab dem ersten Tag wie ein richtiger Lehrer in der Schule. Bei den Referendaren geht das so nach und nach mit Hospitationen etc. los.
Pädagogik bekommst Du, zumindest in Ba-Wü, in eben diesen Seminaren, die meist an einem Tag in der Woche über den Zeitraum eines Schuljahres stattfinden, verabreicht.
Fachdiaktik fand bei uns auch statt, und zwar wöchentlich wechselnd zwischen den beiden Fächern. In kleinen Kursen werden hier z.B. sogar Referendare und Direkteinsteiger miteinander unterrichtet.

Ich bin im 2. Jahr Direkteinstieg dabei. Mit mir hat auch ein Referendar mit genau den gleichen Fächern angefangen. D.h. wir hatten auch Seminare gemeinsam. Die Ausbildung ist also nicht so unterschiedlich.

Nur, dass ich eben gleich mit 8 Stunden die Woche angefangen habe zu unterrichten und er mit 4 Stunden angeleitetem Unterricht. Hospitationen waren gleich.

Fachlich, möchte ich behaupten, bin ich den Technik-Pädagogik-Studenten, zumindest in meinem Fach, voraus. Obwohl diese das gleiche unterrichten.

Tipps?
Sprich mit den Lehrern an der Schule, in deren Fächern Du unterrichten wirst.
Besorge Dir die entsprechenden Bücher, sprich die ersten Stunden mit Ihnen ab.

Räum Dein Arbeitszimmer auf, dass Du Platz für Bücher, Ordner etc. haben wirst.

Fahr am Anfang die strenge Tour und lass dann vielleicht etwas nach.
Ich habe im ersten Jahr den Fehler gemacht und gedacht, dass manche Schüler fast so alt wie ich sind bzw. sogar älter als ich, da müsste es doch eigentlich auf die kollegiale Tour gehen. Vergiss es. Geht nicht.

Sprich mit den Kollegen, welche Regeln es bei Euch an der Schule gibt.
Zuspätkommen, versäumte Hausaufgaben, versäumte Arbeitsmaterialen, Handyverbot, Mützenverbot,.....!? Du solltest gleich wissen, wie dies bei Euch an der Schule geregelt ist und Dich dementsprechend verhalten.

Derzeit lese ich ab und zu im Buch "Kompetent unterrichten" aus dem Klett-Verlag. Ist für Referendare und bietet einige ganz gute Tipps. Vielleicht gibt es das ja in Eurer Bücherei.

Genieße die Tage bis zum Beginn. Du wirst mit Arbeit überhäuft werden und ein Wochenende nur noch vom Hörensagen kennen.

Zumindest war's bei mir so.

Einen tollen Start wünscht Dir
Super-Lion

Berichte doch einfach später mal wieder, wie's Dir so ergeht. Ich bin schon heute gespannt darauf.

Ach ja,
ein Schulrecht-Buch für Euer Bundesland wäre nicht schlecht.
Und diverse Literatur von z.B. Hilbert Meyer (Was ist guter Unterricht?,.....) Gibt's beim Cornelsen-Verlag.

Gruß
Super-Lion

Ein paar Dinge, die ich (auch Seiteneinstieg) müsam lernen musste:

1) Unterricht ist geplant
Gehe die ersten Wochen nicht in eine Stunde, wenn Du keine Vorstellung davon hast, was genau die Schüler lernen sollen.

2) Phasierung
Versuche deinen Unterricht in Phasen / Abschnitte zu unterteilen. Für den Anfang hilft es, sich eine Dreiteilung vor Augen zu halten.
Einstieg -> Erarbeitung -> Zusammenfassung (o.ä.)

3) Kollegium
Sprich die Kollegen an. Bitte sie um Unterstützung, Material und Tipps. Bleib nicht alleine, sondern rede mit den Leuten.

4) Unterrichtsatmoshäre
Überlege Dir, wie DEIN Unterricht sein soll. Stelle deine Vorstellung von Unterricht für dich zunächst klar und fest. - Wenn dann der Unterricht von dem abweicht, was du gedacht hast, überlege: Was passiert genau? Warum passiert es? Was muss ich ändern, damit der Unterricht wieder in geregelte Bahnen zurückfindet.

5) Schüler
Lasse die Schüler so viel wie möglich selbst machen. Unterricht ist keine universitäre Vorlesung.

6) Dein Unterrichtsbild
Der Unterricht, den Du genießen durftest, ist vermutlich Jahre her. Gehe davon aus, dass sich "Unterricht" in den letzten 15 Jahren stark gewandelt hat

Hope it helps,
Forsch

PS: Ohne Anspruch auf Vollständigkeit

Zeit gut nutzen, hmmm.... Mein Tipp: Mach einen schönen,entspannenden Urlaub

Hallo,
wenn du irgendwie die Gelegenheit dazu hast, dann geh in die Schule und schau dir Unterricht von anderen Lehrern an. Das ist zwar noch lange nícht das gleiche, als wenn man selber vorne steht, aber du bekommst eine Ahnung, wie die Kids dieser Altersstufe heute drauf sind. Achte darauf, bei welcher Gelegenheit es laut wird und wie der Lehrer die Klasse wieder in Griff bekommt. Schau darauf, welche Konsequenzen bei Fehlverhalten angewendet werden (Keine Hausaufgaben, Schwätzen...)

Und, Herr Lehrer?
Wie war's?

Hoffentlich brauchbar. Ansonsten die ersten Tage nicht überbewerten.
Gruß venti

Hallo Paddler,

wie viele Stunden unterrichtest du pro Woche? Würde mich mal interessieren.

Am Anfang ist es hart, aber man wächst hinein. Ich habe mich anfangs oft verheddert.

Tja, eine 7. Klasse kann ganz anders als eine 10. Klasse sein, sogar zwei 7. Klassen können sehr unterschiedlich sein. Ich staune immer wieder über den Kontrast zwischen meiner lieben 5. Klasse und meiner wilden 6. Klasse.

Powerflower