"Verfällt" das andere 2. Staatsexamen nach VOBASOF?

  • Puh, das ist wirklich ziemlich verzwickt und ich befürchte, dass du da niemals eine rechtssichere Antwort von der Bez. Reg. bekommst.


    Beim ZfsL Dortmund steht "...haben die Möglichkeit, sich auf speziell ausgeschriebene Stellen an Förderschulen oder für den Gemeinsamen Unterricht an Grundschulen (A 13 gehobener Dienst ) zu bewerben, wenn sie bereit sind, dauerhaft eine solche Tätigkeit auszuüben".


    Das spricht ja leider dafür, dass es kein Zurück mehr gibt, wenn du den Vertrag für die Beamtenstelle erstmal unterschrieben hast.



    Du kannst aber auch VOBASOF beenden und dann diesen Vertrag NICHT unterschreiben. Das geht natürlich, du wirst nicht gesperrt und du könntest dich dann immer noch auf Regelschulstellen bewerben. Dann hättest du zumindest als Bonus bei der Bewerbung, dass du durch die VOBASOF-Geschichte Erfahrung im Bereich der SoPä hast. Kann ja auch nicht schaden, wenn du alles gut begründen kannst.



    Im allergrößten Notfall, wenn du einige Jahre als SoPä gearbeitet hast und feststellst, dass es doch absolut gar nicht Deins ist, kannst du immer noch deine Entlassungsurkunde beantragen und dich neu bewerben auf Regelschulstellen, musst aber dann das ganze Prozedere der Verbeamtung wieder durchlaufen. Ist ein Risiko, aber machbar.




    Letztlich musst du überlegen, was überhaupt deine Beweggründe sind, als SoPä zu arbeiten oder eben nicht. Du wirst dir dabei ja was gedacht haben, sonst hättest du dich ja sicher schon längst auf eine Regelschulstelle beworben ;)

  • Klingt alles soweit plausibel :) Stellen im sekII Bereich in meinem originären Lehramt gäbe es für mich auch zur genüge, sowohl jetzt als auch in näherer bis mittlerer Zukunft. Der Hintergedanke bei SoPä war für mich, dass ich zum einen gerne in "Problemklassen" unterrichtet habe, in denen viele SuS ohne Abschluss/aus Förderschulbackground kamen. Zum anderen ist mir die Beziehungsebene beim Unterrichten total wichtig, und die Pflege ebendieser ist in meinem originären Lehramt sehr schwierig, da unendlich viele Klassenwechsel und Einzelstunden in tausend Bildungsgängen. Ich arbeite gerne intensiv mit meinen Lernenden und finde es gut, eine mehr oder weniger feste "Stammgruppe" zu haben. Wenn aber durch Personalpolitik diese Vorteile plattgemacht werden, kann ich auch gleich zurück an die Regelschule :daumenrunter:
    Da weiß ich wenigstens, was mich erwartet in den nächsten Berufsjahren. Man stelle sich nur vor, die Förderschulen würden schließen - eine Versetzung als Sonderpädagoge in den GU wäre für mich absolut nichts. Aber gerade mit Blick auf die Politik weiß man ja nie, was als nächstes beschlossen wird :angst:

  • Verstehe! Das hört sich als Außenstehender aber schon sehr danach an, dass du den richtigen Weg gewählt hast! :) Da kann ich dich nur ermutigen, die VOBASOF zu machen und es wird ja dann wohl irgendwie möglich sein, eine Stelle an einer Förderschule zu ergattern?!

  • Die Übernahme ist ja garantiert, allerdings werden aus dem Kollegium sehr häufig Leute in den GU geschickt :angst: Und das nicht freiwillig, soweit ich weiß. Momentan sind auch wieder 3 Stellen meiner Regelschule ausgeschrieben, die kaum Bewerber haben und mir gefallen würden. Da kommt man schon ins Grübeln, wenn die Aussichten so ungewiss sind :autsch:

  • Wenn ich als SL einer Förderschule die Wahl habe, dann behalte ich die originär ausgebildete Sonderpädagogin und ordne die VOBASOF-Kollegin ab. Insbesondere dann, wenn so offensichtlich ist, dass deren Ausbildung so mau ist.

    Schöne Grüße,
    dzeneriffa



    Am Ende wird alles gut! Wenn´s noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende =)

  • Wenn ich als SL einer Förderschule die Wahl habe, dann behalte ich die originär ausgebildete Sonderpädagogin und ordne die VOBASOF-Kollegin ab. Insbesondere dann, wenn so offensichtlich ist, dass deren Ausbildung so mau ist.

    Und woran erkennst du, dass deren „Ausbildung so mau ist“?

  • Und woran erkennst du, dass deren „Ausbildung so mau ist“?

    Als ich im Ref war, mussten die neuen VOBASOF-Inhalte im Studienseminar vorbereitet werden. Das Urteil der Fachleiter war recht eindeutig: Man kann die Inhalte eines mehrjährigen Sonderpäd-Studiums nicht in den Seminartag eines 2. Referendariats quetschen.

  • Als ich im Ref war, mussten die neuen VOBASOF-Inhalte im Studienseminar vorbereitet werden. Das Urteil der Fachleiter war recht eindeutig: Man kann die Inhalte eines mehrjährigen Sonderpäd-Studiums nicht in den Seminartag eines 2. Referendariats quetschen.

    Diese Befürchtung habe ich auch. Natürlich können vobasofler mit den normal ausgebildeten Sonderpädagogen fachlich nicht mithalten. Mit den Jahren der Berufserfahrung mag sich das zwar angleichen, aber gerade als frischer Seiteneinsteiger klaffen da natürlich große Lücken. Jeder, der mal ein Ref gemacht hat, weiß, dass man Seminartage häufig als die unproduktivste art der Lebenszeitverschwendung bezeichnen kann. Nicht immer, aber häufig.

  • Wenn ich als SL einer Förderschule die Wahl habe, dann behalte ich die originär ausgebildete Sonderpädagogin und ordne die VOBASOF-Kollegin ab. Insbesondere dann, wenn so offensichtlich ist, dass deren Ausbildung so mau ist.

    Das ist durchaus auch noch ein Argument, wohl wahr.
    Auf der anderen Seite kann man es so pauschal ja nicht sagen, es mag ja auch enorm engagierte VOBASOF Kolleginnen geben, die mit einem studierten Sonderpädagogen sehr gut mithalten können. Da entscheidet sich vielleicht ein SL auch mal bewusst für die VOBASOF Variante.


    Aber die Abordnung in den GU ist und bleibt wohl immer ein Restrisiko.

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