Resourcennutzung und Arbeitserleichterung

  • @mad-eye-moody


    Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag. So ein Raum der Stille oder ein Pausenraum, das wäre schon was. Leider lässt unsere Raumsituation das nicht zu und nachdem ich heute mal in die Runde gefragt habe, haben die Kolleginnen auch gar kein Interesse daran. Ich überlege, ob man doch mal den Arbeitsschutzmenschen einlädt und überlegt, ob es nicht doch ein Kämmerlein gäbe...Im Klassenraum zu bleiben geht auch nicht, der muss in den Pausen gelüftet werden und zeigt zum Klettergerüst...


    Das Zusammenarbeiten mit Kolleginnen werde ich im nächsten Schuljahr vertiefen, da habe ich definitiv noch Reserven. Muss halt alles gern perfekt sein und das ist es am ehesten, wenn man es selber macht :stumm: . Am Perfektionismus arbeite ich...


    Pausen sind wirklich wichtig, noch arbeite ich wirklich wenig und trotzdem geht es mir oft so, als hätte ich einen Ausflugstag (das anstrengendste, was ich mir in der GS vorstellen kann) hinter mir. Hier hoffe ich einfach, dass dies noch besser wird.


    Liebe Grüße, Beautifulday

  • An dieser Ausbildungsschule gab es sogar einen Lehrer-Ruhe-Raum, wurde initiiert vom Lehrerrat im Rahmen Lehrer-Gesundheit. Da gab es ca. 5 Liegestühle mit Decken (von Ikea) mit Paravents, ein paar meditativen Bildern an der Wand und vor den Paravents war ein Bereich mit Tischen und Stühlen, was dann am Elternsprechtag oder für UB-Besprechungen u.ä. genutzt werden konnte.


    Wenn du dich so erschlüft fühlst, gibt es vielleicht dennoch einen geheimen Ort in der Schule, wo du zur Ruhe kommen kannst, wenn du Freistunden oder Pausen ohne Aufsicht hast? Es gibt ja immer irgendwo ein Kämmerlein, wo keiner ist.


    Noch eine Idee: Käme für dich vielleicht ein Wechsel zu einer Schule in kirchlicher Trägerschaft in Frage? Wo deine Glaube geteilt wird und du dich damit zu Hause fühlen könntest?

    Zitat von Beautifulday

    Pausen sind wirklich wichtig, noch arbeite ich wirklich wenig und trotzdem geht es mir oft so, als hätte ich einen Ausflugstag (das anstrengendste, was ich mir in der GS vorstellen kann) hinter mir. Hier hoffe ich einfach, dass dies noch besser wird.


    Das stimmt mich nachdenklich und das klingt nicht gut.
    Du hast deine Erschöpfung sicherlich auch ärztlich abklären lassen?
    Hast du evtl. einen Mangel an Eisen, Vitamin D (+K) oder Vitamin B12? Ist deine Schilddrüse in Ordnung? Evtl. ist eine Kur mit einem hochdosiertem Johanniskraut-Präparat sinnvoll... das musst du natürlich alles ärztlich abklären lassen. Nicht alle Ärzte überprüfen dies, von daher da doch einmal nachhaken.
    Ohne dir zu nahe zu treten oder deine Vor-Geschichte zu kennen, würde ich gucken, ob nicht doch noch Burn-Out oder eine Depression dahinter stecken?


    Mir ging es in meinem ersten Ausbildungsberuf so, den ich aus Sicherheits- und finanziellen Gründen ausübte. Die Arbeit war an sich nicht schwer oder zu viel, aber nach einem Arbeitstag war ich um 3 oder 4 zu Hause und es ging nichts mehr. Ich war einfach total fertig, ausgelaugt, dauermüde, depressiv. Wo andere noch Schwung hatten für Hobbies, Freunde treffen, Abend-Veranstaltungen - da ging bei mir nix mehr. Ich dachte jedoch immer, das ist der Normal-Zustand, dass muss so sein. Sonntag abend war für mich der blanke Horror, denn ich wusste, das ganze Mühlrad ging am Montag wieder von vorne los. Als ich mich nach langem Ringen und therapeutischer Begleitung für den Wechsel des Berufes entschied, fiel mir wie eine Last von den Schultern und ich spürte massiv den Unterschied zu dem, was ich aus Pflicht und Sicherheitsgründen tat, mir aber überhaupt nicht lag und dem, was mich erfüllte und glücklich macht. Sicherheit ist ein wichtiges Bedürfnis bei der Berufsausübung, aber es sollte nicht das einzige Kriterium sein, es müssen auch die anderen Bedürfnisse nach Sinn, Freude und Erfüllung mit erfüllt sein.

    • Offizieller Beitrag

    An dieser Ausbildungsschule gab es sogar einen Lehrer-Ruhe-Raum, wurde initiiert vom Lehrerrat im Rahmen Lehrer-Gesundheit. Da gab es ca. 5 Liegestühle mit Decken (von Ikea) mit Paravents, ein paar meditativen Bildern an der Wand und vor den Paravents war ein Bereich mit Tischen und Stühlen, was dann am Elternsprechtag oder für UB-Besprechungen u.ä. genutzt werden konnte.
    Wenn du dich so erschlüft fühlst, gibt es vielleicht dennoch einen geheimen Ort in der Schule, wo du zur Ruhe kommen kannst, wenn du Freistunden oder Pausen ohne Aufsicht hast? Es gibt ja immer irgendwo ein Kämmerlein, wo keiner ist.

    Wow!


    Meine letzte Schule war räumlich so ausgelastet, dass in den meisten meiner Freistunden wirklich nur das WC blieb. :tot: Leider kam im letzten Schuljahr eine Kollegin neu an die Schule, die einen sogar dorthin verfolgte.

  • ^Wie jetzt, die lief dir bis aufs Klo nach und stellte Fragen oder führte das Gespräch fort? Oder im Sinne von wir sind "Freundinnen" und gehen gemeinsam aufs Klo?


    Ich sehe grad im Zitat, dass ich erschlüft geschrieben habe - das soll natürlich erschöpft heißen.


    Gut, der Lehrer-Ruheraum damals war ein altes Klassenzimmer, was aber so klein war von der Bestuhlung her, dass es nicht wirklich als Klassenraum mehr nutzbar war für normal große Kurse und Gruppen. Da gab es noch die typischen Deckenleuchten und die großen Schulfenster. Es wurde auch gut genutzt und angenommen - ich weiß noch, wie ich damals am Elternsprechtag in so einem Kipp-Liegestuhl lag und neben mir ein Kollege Zeitung las 8) Es galt auch unausgesprochen, dass man da einfach nicht sprach.
    Sonst gab es noch als Rückzugs-Ort den Raum der Stille - da war zwar manchmal ein Angebot drin, aber war oft auch leer, weil er im Gebäude ganz ganz unten und hinten lag - da kamen sehr sehr wenige Kollegen vorbei. Ich hatte oft dort unten in der Etage Unterricht, von daher lag das für mich günstig. Dort gab es auch Kissen und Sitzgelegenheiten - ich lag da zwar nie, das wäre peinlich gewesen, wenn dann doch mal jemand rein kommt - aber in Ruhe dort sitzen und aus dem Fenster gucken, das ging gut.


    An der anderen Schule weiß ich noch, da waren oft die Kunsträume leer und es gab im Nebengebäude einen Arbeitsraum, da saß auch fast nie jemand drin, weil es eher ein Kabuff war.

  • Wäre vielleicht eine andere Schule ein geeigneterer Arbeitsplatz? Kleinere/ruhigere Klassen/ Kollegn, die ähnlich ticken wie du... man kann sich z.B. für den Privatschuldienst beurlauben lassen soweit ich weiß.

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