Wieviel helfen euch die Mentoren/Fachleiter?

  • Hallo!


    Ich bin etwas verwundert, denn:
    In einigen Beiträgen wird hier von Mentoren gesprochen, gibt es das in einigen BL noch? In Niedersachsen nämlich nicht mehr, sondern dafür sog. Fachleiter, die eine Stunde pro Woche pro Fach im Unterricht dabei sein sollten (10 Stunden eigenverantwortlicher, 2 Stunden betreuter Unterricht in der meisten Zeit).


    An meiner Schule ist nun diese Betreuung angeblich nicht möglich und der betreute Unterricht fällt unter den Tisch (Das Studseminar hat angeblich das o.k. dazu gegeben, weil im Moment ja alles so eng ist...).


    Fachleiter gibt es nun also nur pro forma, die Anwärter sind ständig in dieser belastenden Bittstellerrolle und laufen etwas alleingelassen durch die Gegend.
    Gibt es hier auch andere, die keine Betreuung an ihrer Schule haben? Geht das auch?


    Die erste Zeit ist es an unserer Schule meist so, dass die Referendare nur hospitieren und zwar bei unterschiedlichen Lehrern (da reißt sich auch keiner der Lehrer drum...).
    Wenn es darum geht, wer nun Fachleiter sein könnte, drücken sich alle. Also ist man dann, sobald man eigenständig unterrichtet völlig auf sich alleine gestellt. Jetzt graut mir etwas vor den großen Lehrproben und der Examensarbeit, ich will ja auch niemand im Kollegium auf die Pelle rücken, die sind schon alle so überlastet, oder tun teilweise zumindest so. Für kleine Fragen kann man ja fast zu jedem gehen, aber wenn ich mal echt Hilfe brauche?? Kann man das ohne Betreuung überhaupt alles schaffen? ich kann doch niemand zwingen, mich zu betreuen, was wär das denn dann für eine Basis..
    Ist doch komisch, dass die Schule Referendare anfordert, ohne, dass sich vorher Fachleiter gefunden haben, oder?
    Aber die Schule sagt dann auf der anderen Seite, dass sie eh nie wissen, welche Fächerkombination der ref. haben wird.
    Die Referendare der früheren Jahrgänge haben auch zu viel mit sich machen lassen, so dass viele Bestimmungen etwas aufgeweicht sind, so zum Beispiel, dass wir nicht Vertretungen in fremden Klassen machen müssen, zwei Stunden pro Woche sind jetzt die Regel.


    Naja, ist doch nicht so schlimm werdet ihr vielleicht denken, aber wenn alles zusammenkommt fühlt man sich doch echt ausgenutzt. Es geht nur noch um Bedarfsdeckung und kein Mensch interessiert sich scheinbar für unsere Ausbildung. Mann, ist das alles unprofessionell im deutschen Schulsystem, ist doch echt peinlich, oder....?


    Mich interessiert nun, ob das bei euch auch so läuft???
    Wieviel helfen Euch eure Mentoren/Fachleiter? Haben die immer Zeit für euch? Ich frag mich, wieviel Hilfe ich eigentlich erwarten kann.
    Wenn es keinen Stundenausgleich gibt, ist doch irgendwie klar, dass keiner sich freiwillig meldet, oder?
    Aber ist das nicht auch ziemlich unfair, dass man so davon abhängt, wie man betreut wird?


    Also, berichtet mal eure Erfahrungen, ich bin gespannt... : ?(?(

  • Hi du :)
    Ich bin seit Februar 2003 im Ref. in BW - und ja, wir haben Mentoren. Die Schule weiß bereits Ende des Jahres, welche Fächer der neue LA haben wird und so werden (meist) die Mentoren schon festgelegt, bevor man als Referendar das erste mal an der Schule ist.
    Ich habe z.B. eine Hauptmentorin, die mich in allen Fragen bezüglich des Schulalltags berät (wir treffen uns auch jede Woche freitags eine Schulstunde um das wichtigste zu besprechen) und die eines meiner Fächer (Kunst) als Beratungsmentorin übernommen hat. Zu ihr habe ich noch für Mathe und für IDLL (so ähnlich wie AU) jeweils eine andere Mentorin (alle M. kriegen ca. 1 WS für diese Tätigkeit erlassen) --> ich habe tatsächlich 3 Mentorinnen 8)


    Im ersten halben Jahr war ich besonders bei diesen Mentorinnen im Unterricht, habe dort hospitiert und Stunden gehalten, danach wurden diese besprochen und mir wurden Tipps zur Verbesserung gegeben. Seit den Sommerferien (eigenständiger Unterricht) sind sie nur noch ca. alle 2 Monate einmal bei mir im Unterricht, aber ich kann mit allen Fragen auf sie zugehen und sie unterstützen mich auch mit jeder Menge Material usw. Ausserdem sind bei uns die Mentoren bei den 9 Unterrichtsbesuchen dabei (nur bei den Lehrproben nicht) und müssen einen Bericht über uns schreiben, den der Schulleiter erhält (SL muss uns eine Note geben).
    Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden mit meinen Mentorinnen, naja, natürlich hab ich großes Glück gehabt, anderen LAs gehts da nicht so gut wie mir...


    Liebe Grüße
    Fabi ;)

  • Hallo,
    ich bin an einer Grundschule in Niedersachsen. Ich habe zum einen Fachlehrerinnen. Das sind Lehrerinnen, die mir ihre Lerngruppe zur Verfügung stellen und sozusagen für mich ihren Platz räumen. In einigen Stunden sind sie dabei, in anderen bin ich allein in der Klasse. Eigentlich hat man von den 12 Wochenstunden nur 2 Stunden betreuten Unterricht, das wird aber je nach Lehrerversorgung unterschiedlich an den Schulen geregelt. Wenn es um die Planung von Besuchsstunden geht, bespreche ich mich immer mit den Lehrerinnen. Wenn ich völlig planlos bin, dauert die Besprechung länger, wenn ich mit einer genauen Planung zu ihnen komme, geht´s schneller. Ich fühle mich immer gut beraten, werde immer unterstützt (mental, mit Material usw.) und bin froh, dass ich Kolleginnen habe, die ihren Job als Fachlehrerin ernst nehmen und sich nicht nur dazu bereit erklären, um so ihre eigenen Unterrichtsvorbereitung zu verringern. Bereits an meinem ersten Schultag wurde ich von meinen Fachlehrerinnen begrüßt und mit in den Unterricht genommen. Es ist also im Vorfeld besprochen worden, welche Kollegin mich in welchem Fach betreut. Auch meinen Stundenplan bekam ich gleich in die Hand, so dass es nie vorkam, dass ich orientierungslos im Lehrerzimmer stand.
    Bei uns melden die Schulen, für welche Fächer sie gern Anwärter hätte. Das Seminar ist bemüht, die Wünsche der Schulen mit den Voraussetzungen der Anwärter zu verbinden. Sollten so nicht alle Anwärter richtig zugeordnet werden können, wird mit der Schule Rücksprache gehalten, so dass es vorkommen kann, dass die Schulen mit anderen Fächern als gewünscht, bedient werden. Trotzdem bekommt die Schule rechtzeitig Bescheid, so dass bereits vor dem Ref-Beginn Fachlehrerinnen gesucht werden können.
    Die Leute, die zu den Unterrichtsbesuchen kommen und später auch die Prüfungen abnehmen, sind Fachseminarleiter. Ich habe mit meinen Glück gehabt, sie sind alle sehr fair, versuchen, mich in meiner Vorberitung und Druchführung auf dem Teppich zu halten und mich nicht zum "Zirkusdirektor" werden zu lassen und sind auch immer bemüht, zu unterstützen und Unmögliches möglich zu machen. Sie stellen Material zur Verfügung, zeigen genau auf, was man gut kann, was man verbessern könnte/ sollte/ müsste, zeigen selbts Unterricht...
    Ich habe auch schon gelesen, dass es Mentoren, AKOs usw. gibt. Was die tun bzw. tun sollten, weiß ich auch nicht.
    Gruß
    ohlin

  • Ich bin auch in Niedersachsen und im Gegensatz zu troll habe ich auf dem Personalbogen, der ans Studienseminar ging, eintragen müssen, wer an der Schule mein MENTOR in den 3 Fächern ist. Meine Schule hatte eigentlich keinen Bock auf 'nen Ref, haben aber trotzdem jemanden abgekriegt - mich. Inzwischen ist ein knappes halbes Jahr vergangen und ich hoffe, inzwischen einen besseren Stand im Kollegium zu haben Ja, ich denke schon, es ist "sehr gut" im Vergleich zum Anfang.


    Mein "Mentor" - mit Absicht in Anführungszeichen - sieht mich in einem Fach gar nicht. Im Langfach (Musik) ist er nicht ausgebildet und unterrichtet eigentlich auch nur immer irgendwie, sodass er alles toll findet, was ich mit den Kids mache, obwohl grad in den ersten Wochen mächtig viel in die Hose ging. Die Unterrichtsbesuche hat er bisher einmal vergessen und war bei zwei anderen nicht anwesend (das fanden die Seminarleiter komisch). Auch meine Unterrichtsvorbereitungen und die Stunden, die er von mir sieht, interessieren ihn nicht weiter - jedenfalls bespricht er sie nicht mit mir. Ich habe mich inzwischen eingerichtet und sehe die positive Seite - Freiheit ohne Ende. Ich kann entscheiden, was ich mache, mit welchen Methoden und mit welchem Aufwand. Die Kids sind dankbar für einen abwechslungsreichen Musikunterricht und geben mir positive Rückmeldungen. Dass ich manchmal hilflos in der Luft hänge - klar. Geht scheinbar nicht ohne. Dafür habe ich dann meinen PC, mit dem ich dann online nach Anregungen suche und vor allem ein Freundes-Netzwerk, von denen viele Referendare sind und denen es ähnlich geht.


    Damit ich meine "pädagogische Weiterentwicklung" trotzdem nicht aus dem Blickfeld verliere, schätze ich mich einmal pro Woche selbst ein (hab da so'nen Bogen) und schaue mir das einmal im Monat an, sehe, wo ich Schwierigkeiten habe und was ich gut kann. Selbstevaluation halt.


    Aber ebenso wie troll war ich am Anfang entsetzt... Inzwischen gehe ich gelassener ran & habe ich eingesehen, dass manche Schulen den Schwerpunkt ihrer Arbeit einfach woanders sehen 8)

    LG, das_kaddl

  • Vielen Dank für eure Antworten,


    das_kaddl danke ich dafür, dass ich nun weiss, was ich schon ahnte: Dass ich nicht die einzige in dieser Situation bin
    (dir und vielen Deiner Freunde geht es auch so? Ist doch unglaublich, oder?)
    Ich versuche das nun genauso wie du positiv zu sehen: Grenzenlose Freiheit, genau.
    Nur manchmal kommt es mir so unfair vor, dass alles nur über Versuch und Irrtum laufen soll, mit ein bißchen Beratung würde doch einiges anders laufen.
    Ich tröste mich aber auch damit, dass ich mir sage, lieber gar keine mentoren als welche, mit denen ich gar nicht klarkomme (sowas soll ja auch vorkommen).


    Andererseits, und das geht an Heike, ich finde diese Gleichgültigkeit auch echt schlimm. Ich finde die Anregung mit der Konferenz gar nicht schlecht, allerdings müßte doch das Seminar so etwas den Schulen vermitteln, oder ist es nun an mir, da eine Grundsatzrede zu halten (zitter..)
    Keine Ahnung, wer so etwas ansprechen könnte.
    Ich habe auch schon überlegt, der Schule vorzuschlagen, dass ein Lehrer sich um die Versorgung der Anwärter kümmert (sind mehrere), dass heißt ,sich um Fachlehrer kümmert und als Ansprechpartner zur verfügung steht..
    ich habe von einer Freundin gehört, dass sie das an ihrer Schule haben, ist allerdings in Hessen. MAch ich aber natürlich nicht, würde bestimmt nicht gut ankommen.
    Aber als Referndar ist man da echt in einer undankbaren Position.
    Ich wurde vom stellvertr. Schulleiter auch gefragt, ob ich diverse Fächer fachfremd unterrichten würde und ob ich als Klassenlehrerin zur Verfügung stünde. Ich habe dann versucht ganz sachlich zu bleiben und zu erklären, was sich doch für mögliche Schwierigkeiten ergeben könnten, da ich doch Anfängerin bin....dabei ist mir innerlich echt die Luft weggeblieben, das ist gar nicht zulässig, glaube ich. Ich finde das echt dreist. Oder bin ich zu faul, machen das andere Refrendare???????
    Ich wurde dann aber auch nicht weiter bedrängt, allerdings ist mein Stand dadurch auch nicht der allerbeste.
    Seufz. Aber um auch mal was Positives zu sagen, wenn gerade Heike in der Nähe ist: Deine Tipps für Englisch sind eine super Hilfe, ich bin immer wieder voller Bewunderung für deine tollen Ideen. DANKE!!
    Wie das_kaddel auch schreibt, Computer und andere Anwärter sind echt die Rettung.
    Um mal zum Ende zu kommen: Ich denke, soviel kann ich im Moment nicht ändern, zumal in Niedersachsen zum neuen Schuljahr die Orientierungsstufe aufgelöst wird und an den weiterführenden Schulen das totale Chaos sein wird (so sind jedenfalls die Befürchtungen und entsprechend die Stimmung) Da interessiert sich im Moment wirklich keiner für die kleinen Anwärter, die müssen halt sehn, wie sie klarkommen.
    Hat mir aber geholfen (geht an heike), dass du das ähnlich deprimierend empfindest, es geht wohl auch anders...
    Also, liebe Grüße und bis bald mal!
    :)

  • @ troll
    Klar ist das alles frustrierend und unprofessionell! Unser Pädagogik-Seminar hat schon probiert, über das Stud.seminar was zu erreichen, aber wir bekamen als Antwort, doch dankbar sein zu können, dass wir - z.T. "Nicht-Landeskinder" - überhaupt einen Ref-Platz in Niedersachsen in der Nähe unseres Wohnortes erhalten zu haben. Da müsste man doch auch Zugeständnisse an die Schulen machen. Alles kann doch nicht perfekt sein X(


    Im SU ist es jetzt bei mir so, dass mich die Klassenlehrerin der Klasse, in der ich SU unterrichte, betreut. Sie ist auch erst ein Jahr aus dem Ref raus, sodass sie den Druck bei UBs, das Allein-Gelassen-Werden usw. noch gut kennt und mir so gut sie kann, hilft: Mit mir die UBs durchsprechen, sie gibt mir Material, ich kann sie immer anrufen... Aber das läuft leider inoffiziell, weil ich eben offiziell einen anderen Mentor habe.
    Vielleicht gibt's ja auch jemanden an Deiner Schule, den Du Dir suchen kannst, troll?


    Grundsatzreden in Konferenzen? Habe meiner Schule vorschlagen, am "Sozialen Tag 2004" teilzunehmen (www.schueler-helfen-leben.de) und erlebte in der ersten Gesamtkonferenz mein blaues Wunder: Kollegen, mit denen ich gesprochen hatte und die mir versichert hatten, mich zu unterstützen in meinem Antrag, stellten auf der Gesamtkonferenz plötzlich in-den-Rücken-fall-Fragen wie "Was soll das denn überhaupt?", "Das ist doch viel zu aufwändig?" usw. Überhaupt finde ich, dass auf Konferenzen und Dienstbesprechungen aus "Dr. Jekylls" plötzlich "Mr. Hydes" werden. (Und umgekehrt.) Das sind sehr interessante Erfahrungen, nur hatte mich eben niemand drauf vorbereitet :rolleyes:


    sisterA
    Bogen Papier - links eine Spalte mit Dingen, worauf ich achte:
    Kommunikation, Organisation, Methoden, Lehrerverhalten, Vorbereitung, Zeit... Teilweise noch in Unterpunkte aufgeschlüsselt (z.B. Kommunikation - Rückmeldung an Schüler, Lob, Konsequenz [z.B. bei Strafen]). Daneben ein Raster mit Schulnotensystem von 1 - 6. 1 heißt "Sehr gut gelungen", 6 heißt "Überhaupt nicht gelungen". Manchmal mache ich das auch öfter als einmal pro Woche oder nicht freitags, sondern auch mitten in der Woche.


    Mir hilft das mehr als wenn ich beim UB gesagt kriege "Sie sind schon auf dem richtigen Weg". Das kriege ich immer gesagt - aber was bedeutet es?
    a) Sie sind total scheiße, nun ändern Sie sich doch mal.
    b) Läuft schon alles ganz ok.
    c) Sie sind toll, wir wissen gar nicht, was wir sagen sollen.


    Eine Mitreferendarin von mir muss auch ein Fach fachfremd unterrichten, zusätzlich zu den 12 Stunden. Jetzt überlegt sie, wie sie das im Stundenplan, den wir im Studienseminar abgeben müssen, unterbringt. Die PS-Leiterin hat ihr schon die Hölle heiß gemacht, aber die Schule sagt halt, sie hätten niemanden und die Referendarin soll's machen.


    Teilweise sind die Bedingungen im Ref und in der Schule so, dass mir die Haare zu Berge stehen und ich froh bin, dass ich noch einen 2. Abschluss habe der mir bei Bedarf eine Tätigkeit auch außerhalb der Schule ermöglicht.


    @alle Refs (besonders Niedersachsen):
    haltet durch, es sind nur (in Nds) 18 Monate!
    Und: Nur noch 2 Unterrichtsstunden, dann sind Osterferien


    LG, das_kaddl.

  • Noch was vergessen:
    Heike
    Deine Referendare wissen gar nicht, wie gut es ihnen geht :)
    Du schreibst, Dein Schulleiter achtet darauf, dass es eine "Mentorenkultur" gibt. Und da sehe ich auch das Problem an vielen Schulen - lebt es der Rektor vor, könnte es "Normalzustand" werden. Ist dem Rektor egal, was "seine" Referendare machen, wird man als Ref. meist in der Luft hängen.

    • Offizieller Beitrag

    Liebes Kaddl,
    ich kenne diese seltsamen Unterströmungen bei Konferenzen - sehr unangenehm. Trotzdem finde ich, dass man es ja wenigstens mal versuchen kann. Zumal das Ausbilden der Refs ja gar keine Ja-Nein-Frage ist: die einzige Antwort ist - per Dienstordnung - Ja! Lehrer sind per Schulgesetz verpflichtet zum Mitausbilden der Refs. Und dass das nicht heißen kann "Hocken Sie sich halt einmal rein, aber halten Sie ja die Klappe!" ist ja wohl klar.


    Ich würde schon dazu raten, das Thema mal mit dem Schulleiter zu besprechen, ohne Namensnennung, wenn es geht. Einfach darstellen, wie schwer das Leben ohne willige Mentoren ist - und wie das ja auch dem Unterrichtsgeschehen im Unterricht der Refs abträglich ist, wenn man keine Tipps und keine Beratung und kein Material bekommt. Und darum bitten, dass das auf einer Konferenz (vom Schulleiter!! Nicht vom Ref! dessen Position innerhalb der Kollegenhierarchie ist ja wohl selbst dem bedeppertsten Schulleiter klar!) angesprochen wird.


    Muss ja nicht in Form eines Generalanschisses passieren - sondern man kann ja den Kollegen noch einmal eindringlich darstellen, wie notwendig eine gute Betreuung ist, wie sehr das allgemeine Schulleben davon profitiert, wie sehr auch jeder einzelne Fachlehrer davon profitiert und die Bitte anschließen, dass doch jeder von sich aus auf die Refs zugehen und ihnen anbieten möge, was er anzubieten hat.

    Das wird sicher nicht alle erreichen - aber doch einige.
    Und das gehört, verflixt nochmal, zu den vorrangigen Aufgaben eines Schulleiters.


    Lasst euch nicht ausbremsen - Beratung ist wichtig und euer Recht!


    Dranbleiben!


    Gruß
    Heike

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Hallo, da bin ich auch nochmal!


    Ich fühle mich durch eure Beiträge nun ausreichend angestachelt, um die Sache in den Griff zu nehmen.
    Ich werde mich jetzt mal selbst um bessere Bedingungen bemühen. ;)


    Kaddel, du hast recht, ich frag jetzt mal gezielter andere nach Hilfe, ist ja ein altes Thema der Gruppenpsychologie, dass sich keiner verantwortlich fühlt, wenn es die Möglichkeit zum Untertauchen gibt. ;) Freiwillige vor, da rührt sich doch keiner.
    Der offizielle Fachlehrer (natürlich nicht fachleiter, ist mir vorher gar nicht aufgefallen der fehler oben, ups und offiziell hab ich sowas natürlich auch) muss echt nicht derjenige sein, der einem hilft. Vielleicht treffe ich ja doch noch auf etwas mehr Hilfsbereitschaft, und ansonsten werd ich wohl echt mal den schulleiter ansprechen, der würde auch bestimmt was sagen (ist aber echt die letzte Möglichkeit, ich versuchs erstmal anders).
    Es ist ja wohl auch das Problem, dass der betreute Unterricht nicht zustande kommt, weil die Stunden nicht abgedeckt sind, keine Ahnung, wie das alles genau läuft. Ich versteh eh nicht, wie das sein kann, das die Schulen die Unterrichtsversorgung nicht hinkriegen. ich sollte mich wohl mal mehr mit Bildungspolitik auseinandersetzen, hab nur eigentlich überhaupt keine Zeit dafür, vor allem nicht für so belastende Themen...
    Ich weiss nur, wie froh ich bin, wenn ich aus dieser Anwärter-Rolle raus bin, und auch, dass ich auch den Frust der Kollegen immer besser verstehe, die stehen ja wirklich auch häufig unter großer Arbeitsbelastung. Im Grunde leiden ja alle darunter, dass immer mehr eingespart wird. Vielleicht will sich auch keiner einen Ref. aufhalsen, weil niemand weiss, was wohl als nächstes an mehrarbeit ins Haus flattert..
    (Ist man als Lehrer nicht wirklich furchtbar ausgeliefert????Kein Wunder, dass da soviele Burnout haben. Ich weiss, keine neue Erkenntnis, aber wenn man das selbst erlebt, ist das wohl der berühmte Praxisschock)


    Aber trotzdem, ich seh jetzt zu, dass ich das Beste draus mache und suche mir bessere betreuung.
    Wobei echt, so wie du deine ref. betreust, Heike, das ist echt selten, glaub ich- drei auch noch, wie schaffst du das denn nebenher?????


    Übrigens (@kaddel):
    Kaddel, dass du "auf dem richtigen Weg bist", klingt für mich absolut positiv: Für den jeweilligen Ausbildungsstand genau richtig, so würde ich das zumindest interpretieren. Bei uns wird auch keiner mit Lob überschüttet. Habt ihr kein Gespräch zum Ausbildungsstand? Das wird doch dann ausführlicher. Und schon so eine super Selbstreflexion (mit Liste, wow..) wird deine seminarleiern bestimmt beeindrucken.
    Ich wünsche euch jetzt auch erstmal schöne Ferien, gute Erholung!!!


    Nur nicht unterkriegen lassen!!!
    :):):)

  • Zitat


    Heike
    Deine Referendare wissen gar nicht, wie gut es ihnen geht


    @ das_kaddl: bin zwar nicht bei Heike an der Schule, habe aber ebenfalls ganz tolle Fachlehrer/Mentoren, die ich sehr zu schätzen weiß und ohne die meine ersten UBs (wie heute gehabt, deshalb kann ich wahrscheinlich auch nicht schlafen und tippe hier rum) ;) sicherlich nicht so gut gelaufen wären: Tipps, Rückmeldungen, gute Nerven für Anfängerfragen und -fehler usw, die ich auf keinen Fall missen möchte. Ich denke, es lohnt sich auf jeden Fall (zumindest sofern die Schule kein Komplettausfall ist) wenigsten zu versuchen eine bessere Betreuung zu bekommen, denn die erleichtert das Ref-Leben doch sehr!


    Viel Glück und viele Grüße


    carla

    Nehmen Sie die Menschen so wie sie sind.
    Es gibt keine anderen

  • @all
    Vielen Dank für Eure Anregungen & den Mut, den Ihr mir macht. Ich bin ein Mensch, der gern (auch selbst) Probleme auf den Tisch bringt (und da nur wenige Hemmungen kennt), aber das nutzt in diesem speziellen Fall - schlechte Betreuung durch Mentoren - nichts, nämlich weil:


    Mein Mentor in allen drei Fächern ist der Rektor der Schule! Dass er da zum Thema "Mentorenkultur" auf Konferenzen sich selbst ins Gespräch bringt, ist damit wohl ausgeschlossen. Wie ich schon schrieb, wenn der Rektor es vorlebt, dann ist (oftmals) die Richtung im Kollegium klar


    Allen ein schönes Wochenende,
    das_kaddl

Werbung