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  • Was genau sind "zwei paar Schuhe"??? Ich wollte nur darauf hinaus, dass ich einem Schüler, der sich freiwillig meldet um eine Aufgabe an der Tafel vorzurechnen und diese dann mit den passenden Erklärungen richtig lösen kann, durchaus eine gute Beteiligung im Unterricht bescheinigen würde. Aber, wie gesagt: ich unterrichte kein Mathe und weiß daher nicht genau, ob die Mathe-KuK das auch so sehen. Ansonsten ist es eben ein gutes Arbeitsverhalten ;) .

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Jupp. Soviel dann zur Frage, warum Schule so oft Bildungsinteresse erstickt statt fördert... :autsch:

    Absolut, da gibt's noch viel mehr, was ich aufzählen könnte:(


    Aber ich bin nunmal Staatsdiener und muss Noten erteilen. Dann wenigstens nicht nur 2.


    Wie, wann und wie oft bewertest du denn Leistungen?

  • Jupp. Soviel dann zur Frage, warum Schule so oft Bildungsinteresse erstickt statt fördert... :autsch:


    An der Schule geht es de facto in erster Linie nicht um Bildung, sondern um eine Sortierung der SuS nach ihrer Leistung.

    Ganz davon abgesehen, dass Schule ein Mittel zum Zweck ist (sowohl für deren Stifter, als auch die SuS), bleibt die dortige Konkurrenz der SuS unter- bzw. gegeneinander nicht ohne Folgen.

  • An der Schule geht es de facto in erster Linie nicht um Bildung, sondern um eine Sortierung der SuS nach ihrer Leistung.

    wow, hast du solche Sätze eigentlich auch in der mündlichen Prüfung des II. StEx von dir gegeben?

  • wow, hast du solche Sätze eigentlich auch in der mündlichen Prüfung des II. StEx von dir gegeben?

    Das ist nicht meine persönliche Meinung, sondern eine Beschreibung der Realität, wie ich sie wahrnehme.


    Dass nicht das Lernen Priorität hat, merkt man u.a. daran, dass es egal ist, ob ein bestimmter Stoff beherrscht wird oder nicht, es geht weiter im Text - mit entsprechenden Noten. Oder wie hier im Forum so häufig: Lehrer wollen keine Noten geben - aus Gründen - Schulleitung besteht aber darauf. Manche Schulen geben keine Noten - aus Gründen - aber nur eine bestimmte Zeit lang, ganz am (Ab)Schluss, braucht's die irgendwie doch wieder - diesmal aus anderen Gründen... Usw.

  • Oder wie hier im Forum so häufig: Lehrer wollen keine Noten geben - aus Gründen - Schulleitung besteht aber darauf.

    Noch prinzipieller: ich könnte sehr gut ohne Noten auskommen und hielte sie für die Schule auch überhaupt nicht notwendig, aber die Gesetze sind nun einmal so wie sie sind. Deshalb gebe ich Noten.


    Aber ich versuche meinen Unterricht so zu gestalten, dass er nicht um diese absurden Zahlen kreist - man kann sich mit seinen SuS durchaus am Anfang des Semesters verständigen, wie Noten gestaltet werden und Leistungen gemessen werden sollen, und dann eine Bewertungsgrundlage zu finden. Die wird dann erfüllt, steht aber eher am Rand des Unterrichtens.


    Ich bin der Meinung, dass die Angewohnheit jedes Ohrenzucken seiner SuS mit einer Zahl im kleinen roten Kalender zu bewerten, auf Dauer sehr viel mehr Schaden in der Haltung zum Lernen und zur Bildung anrichtet, als es zu einer "gerechten Bewertung" nutzt.

  • Dass nicht das Lernen Priorität hat, merkt man u.a. daran, dass es egal ist, ob ein bestimmter Stoff beherrscht wird oder nicht, es geht weiter im Text - mit entsprechenden Noten.

    Ja klar, wenn am Ende eine zentrale Prüfung steht, dann ist das wohl so. Ich kann mir die Freiheit nehmen auch einfach mal den Fuss vom Gas zu nehmen wenn ich denke, wir müssten dann doch noch mehr am Verständnis arbeiten. Aber zentrale Prüfungen sind ja so wahnsinnig wichtig für die Vergleichbarkeit und die Qualitätsstandards, nicht wahr? Abgesehen davon hat Verständnis häufig auch was mit Wollen oder Nichtwollen zu tun, Noten haben nicht an jedem Elend schuld. Da es bei uns keinen Noten Numerus Clausus gibt ist es also wurscht, ob meine Häschen die Matura mit 4.0 oder mit 6.0 bestehen. Das nimmt einiges an Notendruck weg und dann sieht man mal, wie viel halt doch schnöde Lustlosigkeit ist.

  • Dass nicht das Lernen Priorität hat, merkt man u.a. daran, dass es egal ist, ob ein bestimmter Stoff beherrscht wird oder nicht, es geht weiter im Text - mit entsprechenden Noten.

    Wem ist es egal, ist es dir egal? Oder "denen da oben"? Mir ist es nicht egal und den Kolleg*innen, die ich kenne auch nicht. Wir sind alle einzelne Menschen, auch die, die Noten (nicht) abschaffen wollen und zwar aus verschiedenen Gründen. Wir können ja mal eine Petition zum bundesweiten Abschaffen von Noten erstellen, ich wäre gespannt, was passieren würde :)

  • Wem ist es egal, ist es dir egal? Oder "denen da oben"? Mir ist es nicht egal und den Kolleg*innen, die ich kenne auch nicht. Wir sind alle einzelne Menschen, auch die, die Noten (nicht) abschaffen wollen und zwar aus verschiedenen Gründen. Wir können ja mal eine Petition zum bundesweiten Abschaffen von Noten erstellen, ich wäre gespannt, was passieren würde :)

    In der Schule bestimmt der Lehrplan die Themen und die Zeit, die dafür zur Verfügung steht.



    Wie @Wollsocken80 schon ergänzt hat, nehmen sich Lehrer in der Praxis gerne die Freiheit davon abzuweichen, z.B. wenn es keine zentrale Prüfung gibt.

    Normalerweise ist das jedoch der Fall, und deshalb geht es immer "weiter im Text", auch wenn SuS ein Lernziel noch nicht erreicht haben.

    Hier im Forum gibt's ja noch weitere Threads an denen dieses Prinzip spricht, z.B. "meine neue Klasse hat den Stoff von letztem Jahr nur zur Hälfte gemacht - eigentlich müsste ich den nachholen, aber ich muss ja den Lehrplan von diesem Schuljahr ... Was soll ich tun?"


    Mit so einer Petition würde genau das passieren, was mit allen Petitionen passiert.

    Eine Partei, die dasselbe Ziel hat, wird ihre Ziele damit legitimieren. Andere, die das nicht haben, ignorieren oder kritisieren sie.

    Je nachdem, ob die Partei, der die Petition nutzt, in der Regierung oder Opposition ist oder dorthin kommt, wird die Forderung umgesetzt - was aber auch ohne Petition geschehen würde.

  • Eine Unterrichtsbeteiligung per se schon positiv als Leistung werten - hier schließt sich der Kreis zum Ausgangsposting bzw. "Kann ich da noch ein Referat machen?"

    Das habe ich ja nicht gemeint! Es muss schon auch was "dahinterstecken", damit ich die Beteiligung im Unterricht als eine positive (oder "gute", wie auch immer man will) sehen würde. Referate zur Verbesserung der Note gibt's bei mir auch nicht.

    So, und nun habe ich keine Lust mehr darüber zu diskutieren, was für mich eine "gute" Unterrichtsbeteiligung ausmacht.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das habe ich ja nicht gemeint! [...]
    So, und nun habe ich keine Lust mehr darüber zu diskutieren, was für mich eine "gute" Unterrichtsbeteiligung ausmacht.

    Pardon!
    Das ging auch nicht speziell an Deine Adresse. Aber ich kenne viele Kollegen, ich würde meinen sogar die allermeisten, die es so halten.

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