Petition A13 für alle, Nds

  • Interessant ist, dass diese Forderung gleich mit der undifferenzierten Forderung nach 22 Unterrichtsstunden für alle Lehrämter verbunden wird, obwohl z.B. die Göttinger Arbeitszeitstudie 2015/16 in Niedersachsen gezeigt hat, dass trotz geringerer Deputatsstundenzahl die Arbeitszeit im Lehramt Gymnasium am höchsten ist. Orientiert man sich an der Studie, scheint eine Absenkung der bisherigen Deputatsstunden an den einzelnen Schulformen von 1-2 Stunden zielführender. Damit hätte man dann die wöchentliche Arbeitszeitüberschreitung von 1-3 Zeitstunden je nach Schulform in etwa ausgeglichen.

  • Ja, darüber kann man nachdenken.

    Wenn man dann aber bedenkt, dass das Land auch gerade die Poolstunden zusammengestrichen hat, entgegen der Empfehlung, mehr Entlastung durch Kürzung des Deputats UND Erhöhung der Entlastungsstunden zu gewähren,

    und wenn man die unzähligen zusätzlichen außerunterrichtlichen Aufgaben kennt, die bewältigt werden sollen, die stets ohne Ausgleich erhöht werden,

    finde ich eine generelle Kürzung der Deputate unterstützenswert.


    Was so eine Petition sicher nicht braucht, ist eine Diskussion unter verschiedenen Lehrämtern, das freut eher den Finanzminister und den Kultusminister, weil sie das dann aussitzen können.

  • Was so eine Petition sicher nicht braucht, ist eine Diskussion unter verschiedenen Lehrämtern, das freut eher den Finanzminister und den Kultusminister, weil sie das dann aussitzen können.

    Da stimme ich grundsätzlich zu. Was eine Petition aber auch nicht braucht, ist die Verknüpfung mit unrealistischen Forderungen, die seitens der Regierung einfach genutzt werden können, das durchaus sinnvolle Anliegen einfach abzuweisen.

  • Unterschiedliche Schulformen, unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen. Daher finde ich eine Petition "XY für alle" nicht zielführend.

  • Unterschiedliche Schulformen, unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen. Daher finde ich eine Petition "XY für alle" nicht zielführend.

    Unterschiedliche Anforderungen ja. Heißt aber nicht, dass die Lehrkräfte unterschiedlich verdienen müssen. Ein GS Lehrer ist genauso viel Wert eie ein Gymlehrer, zumal das Studium zumindest in NRW gleich lang dauert. Es wäre auch ne Möglichkeit den Mangel an GS Kräfte zu beheben.

    Gleiche Arbeit! gleicher Lohn.

  • "Unterschiedliche Anforderungen ja. Heißt aber nicht, dass die Lehrkräfte unterschiedlich verdienen müssen." Stimmt. Es bedeutet aber auch nicht, dass sie gleich viel verdienen müssen.


    "Ein GS Lehrer ist genauso viel Wert eie ein Gymlehrer, zumal das Studium zumindest in NRW gleich lang dauert." Welche Art von Wert ist hier gemeint? Der Wert für den Arbeitgeber, ausgedrückt in Geld?


    "Es wäre auch ne Möglichkeit den Mangel an GS Kräfte zu beheben." Richtig. Wenn die Nachfrage groß und das Angebot klein ist, dann steigt in einer Marktwirtschaft der Preis. In unserem Fall hätte der Arbeitgeber auch noch die Möglichkeit, die Arbeitsbedingungen deutlich zu verbessern oder die Ausbildung zu erleichtern.


    "Gleiche Arbeit! gleicher Lohn." Im Prinzip richtig. Es ist allerdings offensichtlich, dass Grundschullehrer und Gymnasiallehrer nicht die gleiche Arbeit verrichten. Tatsächlich gibt es sogar unter Gymnasiallehrern verschiedener Fächer große Unterschiede. Das zeigen die unterschiedlichen Einstellungsbedingungen je nach Fach. Der Mangel an Nachwuchs in den MINT-Fächern könnte etwa mit einer der drei oben genannten Maßnahmen behoben werden.

  • "Gleiche Arbeit! gleicher Lohn." Im Prinzip richtig. Es ist allerdings offensichtlich, dass Grundschullehrer und Gymnasiallehrer nicht die gleiche Arbeit verrichten. Tatsächlich gibt es sogar unter Gymnasiallehrern verschiedener Fächer große Unterschiede. Das zeigen die unterschiedlichen Einstellungsbedingungen je nach Fach. Der Mangel an Nachwuchs in den MINT-Fächern könnte etwa mit einer der drei oben genannten Maßnahmen behoben werden.

    Naja:

    Grundschullehrer müssen viel mehr als Gymnasiallehrer pädagogisch arbeiten und differenzieren. Wenn ich sehe, wie liebevoll eine Nachbarin (Grundschullehrerin) das Material für ihre SuS erstellt: Da wird laminiert, da wird wird geschnibbelt, da wird Material individuell auf die Bedürfnisse ihrer SuS erstellt. Dann kommt das Erstellen von Zeugnissen hinzu. Da ist in den ersten beiden Jarhren nicht damit getan Ziffernoten zu geben. Da werden Wortbeurteilungen erstellt .... deutlich aufwändiger.
    Da ist deutlich mehr Elternarbeit ...

    Diese Nachbarin sitzt auch ganz oft draußen / in ihrem Arbeitszimmer und korrigiert Hefte von ihren Kleinen ...

    Und während des Lockdowns hatte sie noch viel mehr zu tun als ich, da sie viel mehr auf die Kleinen eingehen musste und sie begleiten musste ...

    Und sie arbeitet NICHT an einer Brennpunktschule, sondern an einer Schule mit einem "guten" Schüler-/Elternklientel. Dennoch hat sie viele viele Gespräche mit Eltern und Schülern geführt. Für die Kleinen war diese ganze Zeit viel mehr beängsigend als für unsere "Großen", die es anfangs "cool" fanden nicht zur Schule zu müssen. Als die Kleinen wieder zur Schule kamen, musste sie so viel aufarbeiten. Mehr als wir ... gerade bei den Großen.


    Sie arbeiten vll. fachlich (für einen Außenstehenden) auf einem nicht so hohen Niveau wie Gymnasiallehrkräfte. Aber sie müssen den lieben Kleinen auch alles von Grund auf beibringen: Lesen, Schreiben, ...

    Hinzu kommt Inklusion (was an Gymnasien nicht in dem Maße gemacht wird. Teils gibt es Schwerpunktgymnasien für zieldifferentes Lernen. Zielgleich wird auch an Gymnasien gemacht) oder die Integrationsleistung von nicht deutschsprachig aufgewachsenen Kindern. Damit haben wir Gymnasiallehrer nichts zu tun (außer bei der großen Flüchtlingswelle.


    Wie gesagt: GS Lehrkräfte arbeiten anders.

  • Ich habe nicht behauptet, dass Grundschullehrerinnen weniger oder leichtere Arbeit verrichten als Gymnasiallehrer. Sie haben nur nicht die _gleiche_ Arbeit! Damit kann der Grundsatz "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" hier nicht greifen.


    Ähnlich ist es bei den Gymnasiallehrern. Die arbeiten zwar alle im gleichen Gebäude und haben dieselben Schüler, aber ihre Studien waren völlig verschieden und sie unterrichten ganz unterschiedliche Fächer. Lehrer für Deutsch, Englisch, Mathematik, Physik, Sport, Musik haben also verschiedene Berufe und nicht die gleiche Arbeit, auch wenn sie ihre Noten in dieselben Schülerbögen eintragen.

  • :sabber: unterschreibe doch einfach wer mag, wer nicht will, lässt's. Diese Diskussion ist mindestens in 5 Threads geführt worden.

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