Bildungsmonitor 2020 - Sachsen zum 15. Mal in Folge auf Platz 1

  • Der neue Bildungsmonitor ist da.

    Bei MDR wird gemeldet:

    Zitat

    Spitzenplatz für Sachsen

    Sachsen landet zum 15. Mal in Folge auf Platz 1 des Bildungsmonitors. Der Freistaat punktet den Angaben nach in den Bereichen Schulqualität, Förderinfrastruktur und Forschungsorientierung. Auch bei der Vermeidung von Bildungsarmut landet der Freistaat ganz vorn. Zudem würden die Schüler hier große Kompetenzen in Mathematik und Naturwissenschaften erlangen. Handlungsbedarf bestehe hingegen bei der Sicherstellung des Fernunterrichts, vor allem in ländlichen Regionen – dafür müsse das schnelle Internet ausgebaut werden, heißt es in dem Bericht.

    Das Ergebnis freut mich. Ich habe auch mit nichts anderem gerechnet.


    Der Bildungsmonitor ist unter https://www.insm-bildungsmonit…ericht_BM_Langfassung.pdf zu finden.

  • Und welche Diskussion möchtest du damit anstoßen? :ka:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Die Bildungsausgaben haben damit nichts zu tun. Gründe, warum Bayern und Sachsen in der Regel in Bildungsumfragen vorne liegen: viele ländliche Regionen (früher wurde die Landbevölkerung als "nicht so ganz helle" stigmatisiert, inzwischen liegt die Landbevölkerung sogar vor der urbanen Bevölkerung in Sachen Bildung), allgemein konservative (Bildungs-)Politik, damit verbunden auch Betonung der Selektion und des gegliederten Schulsystems, ein Curriculum, das konkrete Inhalte statt nur Kompetenzen hervorhebt, verhältnismäßig niedriger Anteil an Schülern mit DaZ.

  • Die Bildungsausgaben haben damit nichts zu tun.

    :autsch: Womit? Mit der Studie? Dann lies doch einfach mal.

    Zitat

    Die Vergleichsstudie bewertet nach Angaben der INSM, "inwieweit ein Bundesland Bildungsarmut reduziert, zur Fachkräftesicherung beiträgt und Wachstum fördert". Neben dem Leistungsstand von Schülern wird unter anderem verglichen, wie viel Geld ein Land pro Schüler ausgibt, wie das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern oder wie hoch der Anteil jüngerer Lehrer ist.

    Tipp, bevor wieder irgendwas dahergeredet wird: https://www.insm-bildungsmonitor.de/

  • OK, da muss ich zugeben, dass das ein Fail meinerseits war :D. Also klar, die oben genannten Punkte sind dennoch richtig, aber offensichtlich spielen in einem Ranking, in dem Bildungsausgaben Kriterien zur Punktevergabe darstellen, diese auch eine Rolle :autsch:.

    Einmal editiert, zuletzt von Lindbergh ()

  • Völlig wertungsfrei anbei ein paar Fakten:


    Sachsen

    1. unterrichtet schon immer bis maximal Klasse 12,

    2. hat rund 60 % Lehrerinnen und Lehrer über 50 Jahre

    3. hat sehr wenig Beamte, da erst seit 1 Jahr die "Jungen" verbeamtet werden

    4. hat damit auch die geringsten Gehälter der Lehrkräfte

    5. hat die höchste Wochenstundenzahl für Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen

    6. hat nicht die höchsten Bildungsausgaben je Schüler (Bayern, Berlin, Hamburg, Thüringen, Sachsen-Anhalt haben mehr)

    7. hat nicht das günstigste Verhältnis der Anzahl Schüler je Lehrer (besser sind Thüringen, Saarland, Hamburg, Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen)

    8. hat (noch) keine Gesamtschulen (Bayern auch nicht, Thüringen nur ganz wenig)

    9. hat Platz 8 der Bundesländer bei der Gymnasiasten-Quote, also Mittelfeld

    10. hat eine gute Quote bei erfolgreichen Abschlüssen von Schülern mit Migrationshintergrund


    Ach noch etwas: Die Legende von den vielen ländlichen Gegenden in Sachsen bekommt man wohl nicht weg. Sachsen hat eine Bevölkerungsdichte von 221 je km², Platz 5 der Bundesländer, ohne die "Stadtländer" natürlich. Über 40 % der Bevölkerung wohnt in größeren Städten (> 40000 Einwohner).

  • Ach,

    du wolltest und etwas über Sachsen erzählen?


    Und ich dachte, du wolltest diskutieren, nach welchen Kriterien die Wirtschaft ein Ranking zur Bildung erstellt:


    Zitat

    Das Neue an der Neuen Sozialen Marktwirtschaft, die die INSM propagiert, besteht darin, dass die sozialen Bestandteile eliminiert werden, da sie den Interessen der Arbeitgeber widersprechen. Der Staat soll sich aus dem wirtschaftlichen und sozialen Geschehen zurückziehen, d. h. auf soziale Korrekturen und Sicherungsmaßnahmen verzichten, auch wenn die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderklafft.

    https://lobbypedia.de/wiki/Ini…e_soziale_marktwirtschaft

  • Ich frage dich nochmal: Welche Diskussion möchtest du damit anstoßen @alpha ? Oder auch: Was ist das Ziel bzw. der Sinn dieses Threads?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Einige der einzelnen Indikatioren im Vergleich zu sehen, wie sie in der pdf Datei zu lesen sind, finde ich schon interessant. Allerdings könnte man über manche Indikatoren schon diskutieren, denn sie wurden im Hinblick auf die wirtschaftliche Effizienz gewählt. Da könnte man eine Grundsatzdiskussion führen, was Schule eigentlich sein will.

  • Meine Vermutung: Sachsen macht einiges richtig in Sachen Bildung. Was können andere Bundesländer davon übernehmen, damit es auch (endlich) in Sachen Bildung klappt? Gibt ja durchaus Länder, in denen noch Luft nach oben besteht (NRW, Stadtstaaten).

  • Förderinfrastruktur:

    Ich finde es sehr fragwürdig, die Förderinfrastruktur an der Anzahl der Ganztageseinrichtungen festzumachen. Wir wissen ja selbst, wie diese funktionieren bzw. nicht funktionieren. Der Akademisierungsgrad des Personals der Kitas ist okay, allerdings muss man sich dann auch über das Gehalt unterhalten.

  • Spannend sind doch die Kriterien, nach denen der "Erfolg" von Bildung bemessen wird. Was sind denn die Kriterien? Ehrlich, ich habe keinen Bock mir 243 Seiten durchzulesen. Die Frage muss doch am Ende sein, wie gut geht es der Wirtschaft im Land, denn die hängt entscheidend davon ab wie viele qualifizierte Arbeitskräfte es gibt und wie qualifiziert die sind, das hängt natürlich unmittelbar von deren Ausbildung ab. Aus der Ferne betrachtet würde ich behaupten, dass den Löwenanteil daran eher die Ausbildungsbetriebe + Berufsschulen auf der einen Seite sowie die Hochschulen auf der anderen Seite haben, also Sek II und die Tertiärstufe. Ich kenne dieses Geblödel mit diesen Vergleichen natürlich auch von uns hier und da bilden sich vor allem die Kantone in der Zentralschweiz immer wunder was ein. Interessant wird es dann, wenn die ETH bzw. die EPFL dann mal wieder nach dem Erfolg der Studierenden schaut uns sich plötzlich rausstellt, dass so ein vermeintlicher Krümel-Kanton wie Baselland da ganz vorne mitstinkt. Dabei werden wir in Sachen Bildungsausgaben von der Kantonsregierung wirklich sträflich vernachlässigt, wenn man im Vergleich mal nach Luzern und so schaut.

  • Spannend sind doch die Kriterien, nach denen der "Erfolg" von Bildung bemessen wird. Was sind denn die Kriterien? Ehrlich, ich habe keinen Bock mir 243 Seiten durchzulesen.

    Geht mir auch so. Wer beurteilt was auf welche Weise und welche Schlüsse zieht man daraus? Sachsen-Anhalt hat eine hohe Quote an Schulabbrechern. Warum ist das so? Und ist es überhaupt so extrem, wie die bunte Karte vermuten lässt?


    Nur zu gucken und zu sagen "Bundesland xy ist toll" bringt jedenfalls keine Punkte.

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