Schulwechsel innerhalb eines Verwaltungsbezirks

Treetopz · 23. Januar 2021

Hallo Leute!

Ich würde gerne wissen ob und wie es möglich ist innerhalb eines Verwaltungsbezirks die Schule zu wechseln. Ich bin Beamter auf Probe in Baden-Württemberg. Da ich jeden Tag pendeln muss obwohl es an meinem Wohnort mehrere Schulen gibt, spiele ich mit dem Gedanken innerhalb des Bezirks zu wechseln.

So wie ich es verstanden habe sind die Aussichten auf eine Versetzung gering. Wie wäre es aber, wenn ich mich über das Ausschreibungsverfahren auf eine offene Stelle bewerben würde? Könnte ich dann theoretisch genauso wie bei meiner jetzigen Schule eine Bewerbung schreiben, ein Auswahlgespräch machen und dann dort im nächsten Schuljahr anfangen nachdem ich für meine jetzige Stelle einen Entlassungsantrag gestellt habe?

Wäre cool wenn da jemand was zu wüsste. Danke schonmal.

CDL · 24. Januar 2021

Nope, in der Probezeit Versetzung nur aus schwerwiegenden Gründen, wie du ja zur Stellenannahme schriftlich erfahren und unterzeichnet hast. "Ich muss vom Wohnort zum Schulort weiter pendeln als mir lieb wäre" ist kein schwerwiegender Grund, denn das wusstest du schon bei Stellenannahme und könntest ja auch näher an den Schulort heranziehen, wenn es jetzt letztlich doch unangenehmer ist, als vermutet bei Stellenannahme.

Entlassungsantrag bei deiner jetzigen Stelle wäre eine Entlassung aus dem Beamtenverhältnis auf Probe. Ob du danach direkt wieder neu eingestellt und verbeamtet wirst hängt u.a. davon ab, wie hoch dein Marktwert ist. Absolute Mangelfächer bei vernünftigen Noten wären hilfreich, denn wer einmal so unüberlegt eine Stelle angenommen hat, nur um dann wegen der Entfernung zum Wohnort gleich die Komplettentlassung zu beantragen, macht das vielleicht wieder, wenn er an der Schule nicht so zufrieden ist wie erhofft. Schulen wollen langfristig planen können und eine Entlassung aus so einem Grund wird jede Schule zögern lassen, dich auf der Bewerberliste weit oben zu platzieren, wenn es gleich gute Kandidaten gibt, bei denen man sich nicht direkt Gedanken zur Zuverlässigkeit des Engagements macht.

state_of_Trance · 24. Januar 2021

Zitat von CDL

denn wer einmal so unüberlegt eine Stelle angenommen hat...

Kann ich nur unterstreichen. Es kann sich durchaus lohnen mit der Annahme einer Stelle ein wenig zu warten, da eine Versetzung als Beamter einfach immer schwierig ist.

Naja, dieses Kind ist bereits in den Brunnen gefallen und zu den Implikationen hat CDL soweit alles gesagt.

Humblebee · 24. Januar 2021

Zitat von Treetopz

Ich bin Beamter auf Probe in Baden-Württemberg.

Ähm... Du bist in BW, schreibst aber in deinem Profil "Berlin"!? Wo genau bist du denn nun?

Ok, hat mit dem Sachverhalt wenig zu tun. Dazu hat CDL schon alles Wichtige gesagt.

CDL · 24. Januar 2021

Im Profil steht auch noch "Student", also einfach nicht auf dem aktuellen Stand würde ich sagen.

Treetopz · 27. Januar 2021

Danke für die Auskunft CDL! Ich weiß, dass das nicht optimal ist, aber ich hatte keine andere Schule zur Wahl und muss ja auch irgendwie meine Miete bezahlen. Deswegen muss man mir jetzt nicht gleich Unüberlegtheit oder Unzuverlässigkeit unterstellen, zumal ich nicht vorhabe mitten im Jahr zu kündigen.

Ich frage mich jetzt, ob es möglich ist auch ohne zu kündigen an Auswahlgesprächen teilzunehmen und erstmal die neue Stelle zu bekommen bevor ich die alte aufgeben würde.

Das Pendeln ist halt aus Umweltschutz-Perspektive quatsch und kostet mich außerdem wertvollen Schlaf. Das mögen für manche keine guten Gründe für einen Schulwechsel sein, mir sind diese Dinge aber sehr wichtig.

CDL · 27. Januar 2021

Die Lösung fürs Pendeln könnte auch lauten "ich ziehe in die Nähe meines Schulorts". Falls es also nur darum ginge, wäre das leicht zu lösen.

Nachdem du aktuell als Beamter auf Probe tätig bist kannst du dich vermutlich (Gewerkschaft fragen!) nicht im Stellenversetzungsverfahren für Neubewerber bewerben, denn aufgrund deines aktuellen Status´wäre das ja faktisch ein Versetzungsgesuch. Eine neue Stellenzusage wirst du vom Land sicherlich auch nicht erhalten solange du noch nicht einmal gekündigt hast. Für die bist du ja schon "im Team".

Wenn dich schon empfindlich stört, was ich geschrieben habe, dann sei darauf vorbereitet, dass Schulleitungen das noch deutlich kritischer betrachten werden, wenn du keine schwerwiegenden Gründe für deinen Versetzungswunsch hast. Ja, Miete zahlen müssen wir alle, aber man kann sich auch mit einer KV-Stelle aus der finanziellen Not helfen, wenn man ansonsten nur einen faulen Kompromiss eingehen würde. Sich als Beamter einstellen zu lassen sollte angesichts der beamtenrechtlichen Implikationen weise durchdacht sein. Ich unterstelle dir persönlich keine Unzuverlässigkeit, ich kenne dich schließlich nicht. Ich sage nur, worüber ich mir Gedanken machen würde bei einem Bewerber, der offenbar ohne erkennbare Gründe nach einem Jahr eine Stelle wieder aufgibt, die er gerade erst als Beamter auf Probe angetreten hatte. Solche Ungereimtheiten im Lebenslauf muss man auch im Schuldienst vernünftig erklären können (denn ein absolutes Mangelfach wirst du wohl nicht im Angebot haben, wenn du nur ein Stellenangebot hattest). Nachdem bei dir Sek.I + Sek.II steht: Prüf zuallererst einmal, ob du überhaupt eine Fächerkombination hast, bei der du realistisch bei einer Neubewerbung damit rechnen könntest ein Angebot für eine Schule in der Nähe deines aktuellen Wohnorts (da offensichtlich keinerlei Umzugsbereitsschaft besteht) zu erhalten. Dein "Marktpreis" sinkt bei schlechter Fächerkombi, fehlender örtlicher Flexibilität und dem Versetzungswunsch ohne nachvollziehbaren Grund in der Probezeit bzw. der Entlassung und Neubewerbung sowieso erheblich, als Gym-Lehrkraft ohne Mangelfach aber umso schneller, denn davon gibt es Kandidaten wie Sand am Meer...