Paralleldiskussion aus dem Thread "Was sind eure Pläne für die Zeit nach Corona"

  • Ich denke es wird kein nach Corona sondern höchstens ein nach der Pandemie mit Corona geben. Und es wird sich zeigen, welche Gesellschaftlichen Veränderungen das alles noch nach sich ziehen wird.

    Im Prinzip meinen wir mit "nach Corona" "nachdem alle politischen Maßnahmen entfallen". Was gesellschaftliche Veränderungen betrifft: Ich glaube, dass es nicht viele Veränderungen geben wird, sondern dass man eher noch bewusster zu den Verhaltensweisen vor Corona zurückkehren wird. Viele Dinge, die wir vorher für verständlich hielten, vermissen wir plötzlich während Corona und werden sie umso häufiger in der Zeit danach nutzen. Selbst viele Notlösungen, die wir Anfang der Krise als "annehmbar" hielten, hängen uns jetzt zum Hals raus, z.B. Homeworkouts oder Digitalunterricht. Ich höre jetzt verstärkt, dass sich Kinder wieder richtig freuen, in die Schule zu gehen - und Eltern werden das auch zu schätzen wissen.

  • Selbst viele Notlösungen, die wir Anfang der Krise als "annehmbar" hielten, hängen uns jetzt zum Hals raus, z.B. Digitalunterricht.

    Digitalunterricht hängt "uns" damit meine ich ältere Schüler oder Studenten wie mich sicherlich nicht zum Hals raus.

  • Digitalunterricht hängt "uns" damit meine ich ältere Schüler oder Studenten wie mich sicherlich nicht zum Hals raus.

    Kennst Du noch Poldi, den besten Kumpel von Elvis und Nepomuk?

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Doch, einigen meiner (älteren) SuS hängt der Digitalunterricht mittlerweile tatsächlich zum Hals 'raus.

    Klar, sorry ich wollte nur gegen seine Pauschalisierung was sagen

  • Nichts trifft auf alle Mitglieder einer Bevölkerungsgruppe zu, vor allem sobald die Bevölkerungsgruppe einen gewissen Umfang einnimmt. Ich denke, dass dieser Umstand bekannt sein dürfte und daher nicht jedes Mal wiederholt werden muss, sobald es um Eigenschaften, Einstellungen oder Tätigkeiten bestimmter Bevölkerungsgruppen geht.

  • Digitalunterricht hängt "uns" damit meine ich ältere Schüler oder Studenten wie mich sicherlich nicht zum Hals raus.

    Das glaube ich sofort. Meine Zweitklässler finden es auch toll, aber da findet wenig "Unterricht" statt und wenn, sind sie spätestens nach 30 Minuten platt. Vielmehr ist es wie in pepes cartoon: "Frau Zauberwald, darf ich dir dies und das zeigen? Usw....Und in den chat zu schreiben, das ist das Tollste.

  • Digitalunterricht hängt "uns" damit meine ich ältere Schüler oder Studenten wie mich sicherlich nicht zum Hals raus.

    Mein Sohn ist Erstsemester. Anstatt auszuziehen, hat er keine Wohnung gefunden und hat alles findet online statt. Ich bewundere ihn. Seit Oktober hat er ständig Abgaben in Mathe und Informatik. Sooo viele Aufgaben, kein Sozialleben, nur rechnen (obwohl er in der GS das gar nicht konnte)....Ich bin es, die fragt, wann endlich Semesterferien sind, weil ich es nicht mehr aushalte. Er nimmt es ganz cool und sagt, er hat nur noch 1 Abgabe und dann eine online-Klausur. In Klausur ist er selbst die ganze Zeit. Wie kann man das aushalten? Nur rechnen? Keine Freunde treffen oder Kommilitonen? Er hat jetzt ein WG- Zimmer im Studentenwohnheim gefunden und ich hoffe, das tut ihm gut.

  • Nichts trifft auf alle Mitglieder einer Bevölkerungsgruppe zu, vor allem sobald die Bevölkerungsgruppe einen gewissen Umfang einnimmt. Ich denke, dass dieser Umstand bekannt sein dürfte und daher nicht jedes Mal wiederholt werden muss, sobald es um Eigenschaften, Einstellungen oder Tätigkeiten bestimmter Bevölkerungsgruppen geht.

    Dann schreib doch einfach, dass du so empfindest. Stell dir vor, du bist (Gott sei Dank) nicht repräsentativ für alle Menschen auf diesem Planeten.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Mein Sohn ist Erstsemester. Anstatt auszuziehen, hat er keine Wohnung gefunden und hat alles findet online statt. Ich bewundere ihn. Seit Oktober hat er ständig Abgaben in Mathe und Informatik. Sooo viele Aufgaben, kein Sozialleben, nur rechnen (obwohl er in der GS das gar nicht konnte)....Ich bin es, die fragt, wann endlich Semesterferien sind, weil ich es nicht mehr aushalte. Er nimmt es ganz cool und sagt, er hat nur noch 1 Abgabe und dann eine online-Klausur. In Klausur ist er selbst die ganze Zeit. Wie kann man das aushalten? Nur rechnen? Keine Freunde treffen oder Kommilitonen? Er hat jetzt ein WG- Zimmer im Studentenwohnheim gefunden und ich hoffe, das tut ihm gut.

    Ähnlich geht es der jüngsten Nichte meines Lebensgefährten auch. Sie ist im Herbst an einen Studienort fast 400 km von zuhause entfernt gezogen. Nun wohnt sie dort in einer WG, aber ist häufig allein, da ihre "Mitwohnis" beide Medizin studieren und derzeit ihre Praxissemester absolvieren und daher eher selten in der Wohnung sind. Corona-und Online-Studium-bedingt hat das arme Mädel ja derzeit auch kaum Möglichkeiten Leute kennenzulernen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ähnlich geht es der jüngsten Nichte meines Lebensgefährten auch. Sie ist im Herbst an einen Studienort fast 400 km von zuhause entfernt gezogen. Nun wohnt sie dort in einer WG, aber ist häufig allein, da ihre "Mitwohnis" beide Medizin studieren und derzeit ihre Praxissemester absolvieren und daher eher selten in der Wohnung sind. Corona-und Online-Studium-bedingt hat das arme Mädel ja derzeit auch kaum Möglichkeiten Leute kennenzulernen.

    Ja, das ist eine blöde Zeit. Der Sohn einer Freundin zog für den Master nach Leipzig in eine 2er WG, bei dem der andere sich ganz absondert. Er sitzt auch allein vorm PC.

  • Das klingt nach Einzelschicksalen, aber ich bin mir sicher, dass es vielen so geht. Im Fernsehen berichteten sie in Bezug auf den Lockdown schon von einsamen Kindern, einsamen Singles und einsamen Alten, warum sollte es Studenten derzeit anders gehen?


    PS: Gestern etwas Rührendes im Fernsehen gesehen: Ein älterer Mann kann nach einem Schlaganfall nicht mehr gescheit sprechen, wohnt im Pflegeheim. Die Frau durfte ihn nach langer Zeit wieder für eine Viertelstunde besuchen - mit Handschuhen und Maske, aber immerhin. Der Mann war den Tränen nahe. Die Frau war überglücklich, ihren Mann wieder sehen zu dürfen und meinte, dass sie die letzten Jahre in ihrem Leben gemeinsam schaffen.

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